3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Dienstag, 31. Mai 2016

Wenn Du etwas willst, dann probiere es aus, sonst weißt Du nie, ob Du es schaffen kannst!


Die beste Möglichkeit, dem Leben die Zähne zu zeigen, ist, zu lachen.“
Alexander Rykow


Ihr Lieben,

immer wieder begegnen mir liebe Menschen in meinem Leben, mit denen ich mich unterhalte und die traurig zu mir sagen: 


"Werner, ich würde gerne dies oder jenes tun, ich habe dieses oder jenes Ziel, diesen oder jenen Traum, aber ich traue es mir einfach nicht zu, mich auf den Weg zu machen, mein Ziel, meinen Traum zu verwirklichen, ich werde es bestimmt nicht schaffen!"

Das Traurige daran ist, dass diese Menschen gar nicht erst versuchen, das, was sie schaffen wollen, in die Tat umzusetzen. Sie resignieren bereits vorher und sagen: 
"Ich schaffe dies oder jenes ja doch nicht!"

Ich möchte Euch dazu von zwei Menschen berichten, einer Frau und einem Mann, die beide große Träume hatten und sich davon nicht abbringen ließen, obwohl sie beide behindert waren!

Quelle: Helmut Mühlbacher
Helen Keller wurde am 27.06.1880 in Tuscumbia, einer Kleinstadt in Alabama/USA geboren. Im Februar 1882 wurde sie im Alter von 19 Monaten infolge einer schweren Gehirnhautentzündung blind und taub. Nachdem ihre Eltern die Hoffnung auf Heilung aufgegeben hatten, engagieren sie die Lehrerin Anne Sullivan Macy. 

Sie befreite Helen mit unendlicher Geduld aus ihrer Isolation, brachte ihr bei, sich mit Fingerzeichen verständlich zu machen, Blindenschrift zu lesen und schließlich auch zu sprechen. Mit ihrer Hilfe gelang Helen Keller die Integration in ein nahezu normales Leben. Fünfzig Jahre ist Anne Sullivan die ständige Begleiterin von Helen Keller.

Helen erhielt sie 1904 den Doktortitel am Radcliff College. 

Als Inspektorin setzte sie sich engagiert für Sozialreformen in den Blinden- und Taubstummeninstituten der USA ein. Ihre Arbeit verbesserte die Chancen vieler Behinderter, ihr Leben unabhängig und selbstständig zu gestalten.

Fünf Bücher schriebt sie und zahlreiche Berühmtheiten gehörten zu ihrem Freundeskreis, darunter Alexander Graham Bell, Mark Twain, Albert Einstein und Charlie Chaplin. Im Alter von fünfundsiebzig Jahren war sie die erste Frau, der die berühmte Harvard-Universität einen Ehrentitel verlieh.

Wenige Wochen vor ihrem 88. Geburtstag starb Helen Keller am 1. Juni 1968. 

Quelle: Helmut Mühlbacher
Erik Weihenmayer ist heute erst 40 Jahre alt. Er erklomm bereits die 7 höchsten Gipfel der Welt, einschließlich des Mount Everest.
Ein achter Gipfel fehlt ihm noch und dann gehört er zu den ca. 100 Menschen auf dieser Welt, die diese Meisterleistung vollbracht haben. 


All dies ist vielleicht noch nicht besonders bemerkenswert, wohl aber die Tatsache, dass Erik seit seinem 13. Lebensjahr blind ist.
"Dass ich blind bin, ist nur eine Sache, die gegen mich spricht", sagt Erik, "hundert andere sprechen für mich".


So etwa seine Ausdauer, seine Fitness - vor allem aber sein Mut.
Eriks große Leistungen und Erfolge gehen auch mit Misserfolgen und Rückschlägen einher.
Er lernte jedoch eine wichtige Lektion aller erfolgreichen Menschen: 

Misserfolg ist immer Bestandteil des Erfolgs.


Erik sagt:
"Wenn ich versage, dann fehlt es mir an einer Fähigkeit. Ich habe dann noch nicht herausgefunden, wie etwas funktioniert.

Zu oft lassen wir uns von unseren Ängsten lähmen und daran hindern, unser Potential auszuschöpfen.
Wir gehen auf Nummer Sicher und erfahren so nie, wozu wir fähig sind." 

Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,
an diese beiden Menschen sollten wir in Zukunft denken, 
wenn wir vorschnell denken:
„Das schaffe ich nicht!“ 

Lasst uns nicht die großen Chancen unseres Lebens versäumen und wegwerfen,
ohne wenigstens versucht zu haben, sie zu nutzen. 


Versucht eine kleine Übung daraus zu machen:

Auch mir geschieht es immer wieder, dass ich etwas tun oder schaffen möchte und der Gedanke der Verzagtheit mich durchzuckt und mir einflüstert: 

„Das schaffst Du nicht“.

Bevor ich mich dann aber von dem, was ich tun möchte, abwende, 

frage ich mich selbst ganz bewusst: 
Gibt es nicht doch eine Möglichkeit, das, was ich tun möchte, 

in die Tat umzusetzen?“ 
Und wenn ich dann gründlich darüber nachdenke, statt leichtfertig sofort aufzugeben, fallen mir häufig Möglichkeiten ein, das zu verwirklichen, was ich erreichen möchte. 

Quelle: Karin Heringshausen
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch morgen einen fröhlichen und zuversichtlichen Tag und den Mut, Euch endlich auf den Weg zu machen zu dem Ziel, das Ihr schon lange erreichen wolltet.
Euer fröhlicher Werner


Quelle: Karin Heringshausen

Freitag, 27. Mai 2016

Auch berühmte Menschen wurden als Babys geboren!


Quelle: Helmut Mühlbacher
„Macht besitzen und nicht ausüben ist wahre Größe.“
Friedl Beutelrock
Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,

ich möchte Euch heute die kurze Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:

„Die richtige Antwort“

„Ein Fremder fragte auf der Straße einen alten weisen Mann:
"Sag einmal: Welche großen Männer wurden in dieser Stadt geboren?"
Der weise Mann antwortete ihm: 
"In dieser Stadt kommen nur Kinder zur Welt."
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,

nicht immer müssen Geschichten lang sein, um eine tiefe Wahrheit zu enthalten.
Grundsätzlich war das ja eine interessante Frage, die der Fremde dem alten Mann stellte.

Weise ist aber die Antwort.

Was mich an der Frage vor allem stört, ist die Fragestellung, denn man könnte ja glauben, es gäbe nur große Männer.
Das aber ist das Denken einer hoffentlich vergangenen Zeit. 

Es gibt nicht nur große Männer, sondern auch große Frauen und ich frage mich oft, ob die großen Frauen nicht viel mehr für die Menschheit geleistet haben als die sogenannten großen Männer.

Quelle: Helmut Mühlbacher
Ich will drei Beispiele nennen:
Jedes Kind lernt heute noch in der Schule, dass Julius Cäsar, Karl der Große und Napoleon große Männer waren. 
Dabei haben diese drei Männer vor allem eines getan: Kriege geführt. 

Bis heute wird von ihren großen Siegen berichtet, aber schamhaft die unzähligen Opfer unter der Zivilbevölkerung, vor allem unter den Kindern und Frauen verschwiegen.

Ich frage mich immer wieder, was an Männern groß ist, die Kriege führen.
Große Frauen haben sich weniger durch Kriege ausgezeichnet (obwohl es auch da Ausnahmen gab wie die Zarin Katharina die Große in Russland) als durch Menschlichkeit. Ich möchte auch hier drei Beispiele nennen:
 

Florence Nightingale, die Begründerin der modernen Krankenpflege.
Mutter Theresa von Kalkutta, der Engel der Armen und Sterbenden von Kalkutta
Astrid Lindgren, die durch ihre Kinderbücher wichtige Anstöße gegeben hat, mit Kindern auf liebevolle und gewaltfreie Art umzugehen.

Vor solchen großen Frauen habe ich mehr Respekt 

als vor angeblich großen Männern, die Kriege führen.

Das Entscheidende unserer heutigen Geschichte ist aber, dass alle „großen“ Männer und Frauen nicht als solche geboren werden, sondern dass sie als kleine unschuldige Kinder geboren werden.
 

Wir als Eltern und Großeltern haben die Möglichkeit, einen ganz entscheidenden Einfluss zu nehmen auf die Entwicklung unserer Kinder und Enkelkinder und dieser Einfluss geht in zwei Richtungen:

Zum einen können wir dazu beitragen, dass sich unsere Kinder zu friedfertigen und menschliche Wärme verbreitenden Wesen entwickeln, und zum anderen hängt die Entwicklung unserer Kinder und Enkelkinder vor allem davon ab, dass wir sie ermutigen, zu ihnen stehen, Vertrauen zu ihnen haben, sie von ganzem Herzen lieben.

Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch ein fröhliches und sonniges Wochenende und grüße Euch herzlich aus dem frühlingshaften Bremen
Euer fröhlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen

Dienstag, 24. Mai 2016

Wie man Freunde gewinnt!


"Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft - keinen größeren Reichtum, keine größere Freude."
Epikur von Samos
Quelle: Helmut Mühlbacher


Ihr Lieben,

ich möchte Euch heute eine Geschichte von Dale Carnegie erzählen:

"Wie man Freunde gewinnt"

Der Stahlunternehmer Andrew Carnegie zitierte in den 1930er Jahren einen jungen neuen Manager zu sich, der (noch in der Probezeit) eine falsche Entscheidung getroffen hatte, welche die Firma eine Million Dollar kostete. 

Der Manager setzte sich verlegen auf die vorderste Stuhlkante und meinte: 
„Sie werden mich jetzt sicher feuern.“ 


Darauf Andrew Carnegie erwiderte: „Wie kommen Sie denn darauf? Wir haben gerade 1 Million Dollar in Ihre Ausbildung investiert! Wieso sollen wir Sie jetzt fortschicken?“

Quelle: Karin Heringshausen
Ihr Lieben,

der Autor
Dale Carnegie hat vor vielen Jahren ein Buch geschrieben mit dem Titel
"
Wie man Freunde gewinnt". Dieses Buch kann ich jedem nur zur Lektüre empfehlen.

Allerdings wäre es fatal, das Buch zur Hand zu nehmen wie ein Kochbuch nach dem Motto: "Was muss ich im Einzelnen tun, um Freunde zu gewinnen?"

Das Aufblühen einer Freundschaft ist eine ganz besondere Sache zwischen jeweils zwei Menschen, dafür gibt es kein Patentrezept. Das Buch, das ich genannt habe, liefert aber vorzügliche Tipps, wie man positiv mit Menschen umgehen und so diese Menschen für sich gewinnen kann.

Ein Beispiel dafür liefert unsere heutige Geschichte. Ich vermute, dass sich der junge Mann, der in seiner Probezeit einen großen Fehler gemacht hatte und dennoch nicht entlassen wurde, in Zukunft besonders stark für seine Firma engagiert hat.


Quelle: Helmut Mühlbacher
Mir selbst wurde hier in Bremen ein noch ergreifenderes Beispiel von einem Familienvater erzählt.
Dieser Familienvater, der Frau und vier Kinder hatte und seit zwei Jahren in einer Firma als Buchhalter arbeitete, war unverschuldet in geldliche Not geraten. Er hat dann in seiner Not als Buchhalter damals in der Firma, in der er angestellt war, 5.000.- DM veruntreut.

Der Firmenchef fand das heraus. Aber statt den Familienvater fristlos zu feuern, bestellte er ihn zu sich und entschuldigte (!) sich bei ihm mit den folgenden Worten: 
"Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen, denn Sie haben Familie und anscheinend zahle ich Ihnen nicht genug, sodass Sie es nötig hatten, 5.000.- DM zu veruntreuen. Ich werde hiermit Ihr Gehalt erhöhen."


Der Familienvater war auf das Tiefste beschämt und entschuldigte sich nun seinerseits für sein Vergehen bei dem Firmenchef. Er wurde in der Folge der treueste Mitarbeiter seines Chefs und die beiden schlossen mit den Jahren eine enge Freundschaft.
Quelle: Jürgen Tesch
Sicher ist ein solches Vorgehen ungewöhnlich, das gebe ich gerne zu.

Ich habe Euch das aber erzählt, um Euch zu verdeutlichen, dass wir Menschen oft viel eher verändern können, wenn wir ihnen mit Liebe und Göte statt mit Kritik und Verurteilung begegnen.
Besonders bei Kindern und Jugendlichen wirkt dieses Rezept der Güte und Liebe oft fast Wunder.
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,
Ich wünsche Euch morgen einen fröhlichen und unbeschwerten Tag, gute Freunde und grüße Euch alle ganz herzlich
Euer fröhlicher Werner
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
                                                                         

Freitag, 20. Mai 2016

Der Brief an Präsident Gorbatschow

Quelle: Karin Heringshausen
Ihr Lieben,

auch heute möchte ich auf Wunsch einer Blogleserin eine Geschichte noch einmal hier erzählen, die ich schon vor längerer Zeit erzählt habe und ich hoffe sehr, dass ich Euch anderen Blogleserinnen und Blogleser damit nicht langweile:


"Strebe Dein Ziel an, auch wenn die anderen Menschen über Dich lachen und Dich verspotten, am Ende wirst Du über sie lachen.“
 
Alexander Rykow

Quelle: Helmut Mühlbacher

"Der Brief an Präsident Gorbatschow" 

1987 trainierte ich in meinem damaligen Wohnort Göttingen neben meiner Tätigkeit als Dozent in meiner Freizeit Handballjugendliche. Damals hatte ich eine sehr gute B-Jugend, mit der ich in der höchsten Jugendspielklasse, der Oberliga, spielte.
 

Meine Spieler waren sehr engagiert und ihr größter Traum war es, einmal gegen die besten Jugendmannschaften der Welt zu spielen, die damals in Moskau und Leningrad (dem heutigen St. Petersburg) beheimatet waren.
 

Eigentlich war dies ein völlig unrealistisches Ziel!
 

Nun hatte ich als Trainer dieses Oberligamannschaft zwei Mal in der Woche die Pflicht, mit der Sportredaktion der örtlichen Zeitung zu sprechen, und zwar jeweils vor und nach einem Spiel meiner Mannschaft.
 

Ich wollte damals meinen Spielern beweisen, was man alles erreichen kann, wenn man nur ganz fest genug an sein Ziel glaubt und so schrieb ich einen Brief auf Deutsch (!) an Herrn Michael Gorbatschow und teilte ihm mit, dass es keinen Zweck habe, mich wegen einer Sportreise in die Sowjetunion an unsere oder seine Behörden zu wenden, denn bis dann endlich eine Entscheidung 
 gefallen sei, ob meine Mannschaft nach Moskau und Leningrad reisen dürfe, wären meine Spieler längst Opas.

Der Presse erzählte ich von meinem Brief und schon am nächsten Tag stand dies im Sportteil der Zeitung. Ganz Göttingen lachte über mich und viele, die mich kannten, tippten sich vielsagend an die Stirn, wenn sie mich in der Stadt trafen.
 

Nach etwa vier Wochen bekam ich einen dicken Brief aus Moskau -
 
Nein, es war kein Brief von Michael Gorbatschow, aber es war eine offizielle Einladung des Sportministeriums der UDSSR für meine Mannschaft für 10 Tage nach Moskau und Leningrad.

Das führte dazu, dass ich das erste und einzige Mal auf die erste Seite einer Zeitung geriet: 

"Nach Brief an Gorbatschow Reise in die Sowjetunion" titelte das Göttinger Tageblatt.
Nun war ich derjenige, der lachte und alle Anderen staunten nur noch."

www.dksb.de
Ihr Lieben, 

um diese große Ziel zu erreichen, hat ein einziger Brief ausgereicht. 

Auch unsere Kinder und Enkelkinder haben große Träume, haben Ziele, die sie erreichen möchten, und wir sollten sie dabei ermutigen, diese Träume zu verwirklichen, diese Ziele zu erreichen.
 

Nichts ist motivierender, nichts gibt einem jungen Menschen mehr Mut, Zuversicht und Zukunftshoffnung, nicht vermittelt ihm mehr Selbstbewusstsein, als wenn er ermutigt, gelobt und unterstützt wird.

Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch ein fröhliches und mutiges Wochenende und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher zuversichtlicher Werner 

Quelle: Karin Heringshausen

Dienstag, 17. Mai 2016

Ermutigung ist Liebe pur!


Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,


auf vielfachen Wunsch möchte ich Euch heute eine Geschichte von Gertrud Weidinger zu lesen geben, nacherzählt von Peter Graf v. Eysselsberg:


„Ich lache mit ihnen“


"Es war im Oktober 1982. Wieder einmal musste ich eine erkrankte Kollegin in einer zweiten Klasse vertreten. Ich kannte die Kinder gut. Mit einem Spiel wollte ich den Vormittag beginnen, da stutzte ich - diesen Jungen dort in der zweiten Tischreihe hatte ich hier noch nie gesehen.


Ich erschrak, als ich ihn genauer betrachtete: Ewar klein, dürr, ganz blass und er hatte kaum Haare auf seinem Kopf

„Wie heißt Du denn? Ich kenne Dich ja gar nicht!“ fragte ich nach einigen Augenblicken des Schweigens. „Patrick“, antwortete er mit einer dünnen, hohen, aber fröhlichen Stimme. 
Quelle: Raymonde Graber
„Aha, Du bist offensichtlich neu in dieser Klasse?“, fragte ich.
„Nein, Ich bin schon immer in dieser Klasse gewesen!“, entgegnete der Junge.

Ich wollte nicht weiterfragen. Wir arbeiteten fleißig. Meine Gedanken aber kreisten um Patrick.
 
Was war mit diesem Kind los? War es krank? 
War es umgezogen gewesen, oder, oder, oder...?


„Wir gehen in die Sporthalle!“ rief ich am Ende dieser Stunde. Das war ein Hallo!
Leitern wurden aufgestellt und eine dicke Matte darunter gelegt.
Leichtfüßig und schnell wie ein kleiner Schimpanse kletterte Patrick auf die Leiter, um sich dann mit einem lauten fröhlichen Schrei herunterplumpsen zu lassen.


Plötzlich kam er auf mich zu und sagte mit heiterem Gesicht:
„Ich höre jetzt auf. Ich darf mich nicht überanstrengen!“
Erstaunt setzte ich mich zu ihm auf eine kleine Bank. 
Quelle: Helga und Gerd Steuer
Da erzählte er: „Wissen Sie, ich war ein halbes Jahr lang im Krankenhaus. Und da drunter“ - er deutete auf sein T-Shirt, aus dessen Ausschnitt ein Pflaster herausschaute – „da sitzt immer noch ein Gummischlauch, der in den Körper hineinoperiert ist. Der tut gar nicht weh! Und wissen Sie, warum ich den Schlauch habe? Weil ich nämlich den Krebs gehabt habe, den Krebs im Bauch, wissen Sie. Da war ein dickes, hartes Geschwür, so groß wie eine Männerfaust. Das haben die im Krankenhaus herausgemacht. Ich habe danach lange nichts mehr essen dürfen. Zum Schluss bin ich jeden Tag bestrahlt worden, davon sind meine Haare ausgegangen. Aber die wachsen wieder nach!“ beteuerte er mit einem Lachen in der Stimme.
Quelle: Astrid Müller
Betroffen saß ich neben Patrick. Inzwischen stand die ganze Klasse um uns herum. 
„Aber wissen Sie, was das Schönste ist? Ich muss nur einmal in der Woche ins Krankenhaus zum Blutabnehmen. Danach darf ich gleich wieder heim. Die anderen Kinder nämlich, die auch so was haben, dürfen nicht heim, und die haben ganz viele Schmerzen. Wenn ich im Krankenhaus bin, besuche ich sie immer und lache viel mit ihnen und ermutige sie, dann geht es ihnen viel besser.


„Patrick schaute mich mit seinen warmen, braunen Augen an und lachte fröhlich.
„So, jetzt kann ich wieder klettern und hüpfen!“ –


Im Juli 1984 ist Patrick im Alter von fast elf Jahren an seiner Krankheit gestorben. Während der letzten drei Wochen seines Lebens war er zu schwach, die Schule zu besuchen. 
Zwei Jahre hat er mit sich gekämpft: „Ihr braucht nicht mehr zu kommen, ich sterbe bald.“, schrieb er seinen Klassenkameraden.


Vor dem offenen Kindergrab spürte jeder: Hier gibt es keine Lösung. Hier kann der Mensch nicht mehr weiter. Der Mensch ist nicht Herr der Welt.


Am folgenden Tag habe ich mit den Kindern geredet, sie sagten: 
„Wenn ich mich an Patrick erinnere, dann ist es, wie wenn er daneben stünde ...“



Ihr Lieben, 

mich berührt diese Geschichte tief in meinem Herzen, 
denn sie zeigt mir, wie wichtig das ist, was wir tun. 


Du und ich, wir sind vielleicht nicht dazu berufen, die Welt umzukrempeln oder so Einfluss auf die Welt zu nehmen wie Mahatma Gandhi oder Mutter Theresa, aber wir sind wie der kleine Junge dazu auserwählt, andere Menschen anzufeuern, sie zu ermutigen, ihnen unsere Liebe zu schenken.

Andere Menschen zu ermutigen, andere Menschen auf ihrem Weg zu ihrem Ziel anzufeuern, andere Menschen zu lieben, das ist der größte Dienst, den wir anderen Menschen tun können. 
 
Ich muss heute sehr viel an meinen Jugendfreund Hans-Christoph denken, weil ich in diesen Tagen wieder einmal an seinem Grab gestanden habe. 


Mit seiner äußerst schweren Asthmaerkrankung wäre es mehr als verständlich gewesen, wenn er sich nur mit sich selbst beschäftigt hätte, aber genau das Gegenteil tat er: 
Er schenkte mir seine Freundschaft, als niemand mit mir befreundet sein wollte.
Er tröstete mich, wenn ich traurig war.
Er entzündete in mir die Flamme der Freude, obwohl ich sonst nichts zu lachen hatte.



Er zeigte mir, wie schön die Welt, die Natur, die Musik, das Theater, die Literatur sind und half mir so über viele schmerzhafte Augenblicke hinweg.
 
Er schenkte mir Hoffnung und Zuversicht, als eigentlich nichts zu hoffen war.

Er lehrte mich, NIEMALS AUFZUGEBEN, als ich an Selbstmord dachte.


Er zeigte mir die Kraft der Liebe, die Kraft der Vergebung, ohne die alles Leben öde und trist ist.
 


Er war ein fünfzehnjähriger Junge, klein, dürr, blass und schmächtig wie der Junge aus unserer Geschichte und dennoch war er der wertvollste Mensch, der mir je begegnet ist und alles, was ich an Gutem in meinem Leben gelernt habe, habe ich durch ihn gelernt.
 
Hans-Christoph war kein Mahatma Gandhi, aber dass ich heute, 50 Jahre danach, immer noch der Meinung bin, er war der feinste Mensch, ja vielleicht sogar ein Engel Gottes – das ist wohl die beste Auszeichnung für ihn und sein Handeln. 

Wenn ich in den Jahren, die ich noch zu leben habe, 
etwas erreichen möchte, dann dies:


Ich möchte ebenso wie Hans-Christoph wegsehen von mir selbst, von dem, was mich bedrückt, was mich an körperlichen Beschwerden hindert, und mich ganz den Menschen in meiner Umgebung zuwenden und die Fackel der Liebe, der Freude, der Zuversicht und der Hoffnung in diese Welt hineintragen. 

Anderen Menschen und mir Freude zu bereiten, 

das ist das Größte für mich! 
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben, 
ich wünsche Euch morgen einen fröhlichen Tag und grüße Euch herzlich aus dem sonnigen Bremen 
Euer fröhlicher Werner 


Quelle: Karin Heringshausen

Freitag, 13. Mai 2016

Zeit ist neben der Liebe das größte Geschenk, das wir anderen Menschen machen können!

Quelle: Helmut Mühlbacher
"So viele Menschen sagen: "Ich habe keine Zeit!" 
Die Wahrheit ist: Jeder von uns bekommt jeden Tag 24 Stunden zur Verfügung gestellt.
Wir haben nicht zu wenig oder gar keine Zeit, wir nutzen sie nur nicht."
Alexander Rxkow
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch aus Anlass des Pfingstfestes eine Geschichte von Christoph Georges erzählen:

„Die kleine Schatulle“
 

Es war schon eine Weile her, seit Robert den alten Mann zuletzt getroffen hatte. Das Studium, Frauen, die Karriere - Robert war aus seinem Heimatort weggezogen und lebte heute am anderen Ende der Republik. 

Robert hatte wenig Zeit, um über Vergangenes nachzusinnen, manchmal fehlte ihm sogar die Zeit für seine Frau und seinen eigenen Sohn. 


Er arbeitete an seiner Zukunft und nichts konnte ihn davon abbringen.
Eines Tages erhielt er einen Anruf seiner Mutter. Sie erzählte ihm, dass Herr Roosen am Abend zuvor gestorben war und dass die Beisetzung am darauf folgenden Mittwoch stattfinden sollte. Erinnerungen tauchten auf und Robert saß still da, und erinnerte sich an seine Kindheit. 
Quelle: Helmut Mühlbacher
"Hast Du gehört, was ich Dir gesagt habe?" fragte seine Mutter.
"Aber ja, sicher", antwortete Robert, "ich habe lange nicht mehr an ihn gedacht - um ehrlich zu sein: Ich dachte, er sei schon seit einigen Jahren tot."

"Nun, aber er hat Dich nicht vergessen. Immer, wenn ich ihn sah, fragte er nach Dir. Er schwärmte von den vielen Stunden, die Du damals bei ihm drüben verbracht hast, 'auf seiner Seite des Zauns', wie er es nannte", fuhr seine Mutter fort.

"Das alte Haus, in dem er lebte, war einfach genial", sagte Robert. "Weißt Du, als Dein Vater starb, kam Herr Roosen vorbei und meinte, es sei sehr wichtig, dass es auch einen männlichen Einfluss in Deinem Leben geben sollte," sagte Roberts Mutter.

Quelle: Karin Heringshausen
"Ja, er hat mir viel beigebracht. Ohne ihn hätte ich meinen heutigen Beruf nie erlernt. Er hat sehr viel Zeit damit zugebracht, mir alles zu vermitteln, was er für wichtig hielt. Ich werde zur Beerdigung kommen."

Obwohl er sehr unter Termindruck stand, hielt Robert sein Versprechen. Er nahm den nächsten Flug in seine Heimatstadt. Die Beisetzung des Herrn Roosen war sehr schlicht. Er hatte keine eigenen Kinder und die meisten seiner Verwandten waren längst verstorben.

Am Abend vor seinem Rückflug besuchte Robert mit seiner Mutter noch einmal das alte Haus, in dem Herr Roosen all die Jahre gelebt hatte. Er blieb auf der Türschwelle stehen. Es war wie eine Zeitreise, als öffnete sich eine andere Dimension. 
Quelle: Helmut Mühlbacher
Das Haus war genau so, wie Robert es in Erinnerung hatte. Jeder Schritt, den er darin machte, weckte längst vergessene Erinnerungen. Jedes Bild, jedes Möbelstück erzählte Geschichten. Robert hielt abrupt inne.

"Was ist los?" fragte seine Mutter.
"Die kleine Schatulle ist weg!" antwortete Robert.
"Welche Schatulle?"

"Es gab eine kleine goldene Schatulle, die er immer verschlossen hielt - sie stand immer hier auf dem Schreibtisch. Ich habe ihn bestimmt tausend Mal gefragt, was drin ist. Aber er sagte nur immer: 
Das, was mir am wertvollsten ist."
Quelle: Helmut Mühlbacher
Die Schatulle war fort. Alles Andere im Haus war genau so, wie Robert es in Erinnerung hatte. Alles bis auf die Schatulle. Robert vermutete, dass ein Familienangehöriger diese Schatulle mitgenommen haben musste.

Traurig sagte er: "Nun werde ich niemals erfahren, was für ihn am wertvollsten war." 

Robert war müde, also kehrte er mit seiner Mutter zurück nach Hause und flog am nächsten Tag zurück in seine Wahlheimat.
Quelle: Helmut Mühlbacher
Etwa zwei Wochen nach Herrn Roosens Tod fand Robert einen Benachrichtigungsschein in seinem Briefkasten. Der Postbote hatte ihn nicht angetroffen und das Päckchen wieder mitgenommen. 

Als Robert ganz früh am nächsten Morgen zum Postamt fuhr, überreichte ihm der Schalterbeamte ein Päckchen, das so aussah, als sei es hundert Jahre unterwegs gewesen. Die Handschrift des Absenders war kaum zu entziffern, doch schließlich erkannte Robert die Absenderanschrift: Wilfried Roosen.

Robert setzte sich ins Auto und atmete tief durch, bevor er das Päckchen öffnete. Zum Vorschein kamen die goldene Schatulle und ein Briefkuvert. Roberts Hände zitterten, als er die Notiz las: 

"Bitte übergeben Sie nach meinem Tod diese Schatulle mit Inhalt an Robert Sichter. Sie enthält das, was mir in meinem Leben am wichtigsten war." 


Ein kleiner goldener Schlüssel klebte auf dem Brief. Robert standen die Tränen in den Augen und sein Herz raste, als er den Schlüssel nahm und die Schatulle öffnete. 
Quelle: Karin Heringshausen
Sie enthielt eine wunderschöne goldene Taschenuhr. Roberts Finger glitten über das wunderbar gearbeitete Gehäuse. Der Uhrdeckel sprang auf. Darin standen die eingravierten Worte: "Robert, vielen Dank für Deine Zeit! - Harald Roosen"

"Meine Zeit war es, die ihm am wertvollsten war!" Robert hielt die Uhr eine ganze Weile in der Hand, bevor er zum Handy griff und im Büro anrief. Er sagte alle Termine für die kommenden beiden Tage ab.
"Aber warum denn das?" fragte seine Sekretärin irritiert.
"Ich möchte ein wenig Zeit mit meinem Sohn verbringen", antwortete Robert.“
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,

immer wieder werde ich in E-Mails, Briefen und Nachrichten gefragt:

„Werner, wie schaffst Du das eigentlich immer mir den Geschichten.
Woher nimmst Du die Zeit?“ 

Ich gebe zu, ich habe es als Lektor sehr gut. Ich darf den ganzen Tag von morgens bis abends lesen und dafür werde ich auch noch bezahlt.
Ich muss meine Wohnung nicht verlassen, um zur Arbeit zu fahren. Meine Arbeit wartet bereits in meiner Studierstube in meinem Computer auf mich!

Wenn ich nun diese Geschichten jeden Tag erzähle und mir vor allem morgens die Zeit nehme, um auch selber noch etwas dazuzuschreiben, so tue ich das aus zwei Gründen:
Ich nehme mir die Zeit dafür, weil Ihr es mir wert seid! 

Weil Ihr so wunderbare Menschen seid und weil es eine Freude für mich ist, Euch diese Geschichten zu erzählen.

Der zweite Grund ist dieser:
Ich liebe die Menschen und es ist meine größte Freude und mein Traum, Licht, Freude, Fröhlichkeit, Lachen, Freude, Dankbarkeit in diese Welt hineinzutragen und mitzuhelfen, sie jeden Tag ein wenig heller zu machen.

Quelle: Jürgen Tesch
Ihr Lieben,

Eure Geschenke, die Ihr zu Geburtstagen oder zu Weihnachten Eurer Familie, Euren Kindern und Enkelkindern, Euren Verwandten und Freunden überreicht, sind alle sehr lobenswert und werden sicher sehr gerne entgegengenommen, aber vergesst niemals, das allerwichtigste und allerbeste Geschenk, das Ihr anderen Menschen, vor allem aber Eurer Partnerin/Eurem Partner und Euren Kindern und Enkelkindern schenken könnt, ist ZEIT.
Quelle: Jürgen Tesch
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch nun ein fröhliches Pfingstwochenende und dass Ihr begreift, dass
 ZEIT das Wertvollste ist, das wir verschenken können, die Liebe einmal ausgenommen.
 
Begreift bitte, dass JETZT der Zeitpunkt gekommen ist, ZEIT zu verschenken!
In Liebe und Freundschaft grüße ich Euch ganz herzlich
Euer fröhlicher Werner vom Weserstrand
Quelle: Karin Heringshausen



Die nächste Geschichte folgt am Dienstag nach Pfingsten, am 17.06.2016