Ihr Lieben,
bevor ich die heutige Geschichte erzähle und meine Gedanken dazu schreibe, möchte ich mich zunächst mit Worten an Euch, meine lieben Leserinnen und Leser wenden, die tief aus meinem Herzen kommen.
Das, was ich zu
sagen habe, ist fast schon eine kleine Geschichte für sich:
Im August 2010, also vor etwas mehr als 3 Jahren, habe ich
mit dem ESELSKIND-Blog begonnen und ich erinnere mich, wie sehr ich mich im
ersten Monat über die ersten 300 Leserinnen und Leser gefreut habe.
Nun, 3 Jahre später, hat die Besucherzahl auf dem
ESELSKIND-Blog fast unbemerkt die gewaltige Zahl von 1.200.000 Leserinnen und
Leser erreicht.
Allen, die mich immer wieder durch ihre E-Mails, Nachrichten,
Briefe und Kommentare ermutigt haben, mit meinen Geschichten fortzufahren,
möchte ich von ganzem und aus tiefstem Herzen danken.
Es ist mir immer wieder
eine ganz große Freude, eine neue Geschichte auf dem ESELSKIND-Blog zu
veröffentlichen.
Nun bin ich gestern 65 Jahre alt geworden
und ich habe einen wundervollen Tag verlebt.
und ich habe einen wundervollen Tag verlebt.
Vor 3 Jahren bekam ich zu meinem Geburtstag 263 Glückwünsche und es machte mich
glücklich, dass ich es schaffte, jeder Einzelnen und jedem Einzelnen, /die/der
mir gratuliert hatte, persönlich für die Glückwünsche und Grüße zu danken.
Heute, 3 Jahre später, zu meinem 65. Geburtstag bekam ich
insgesamt mehr
als 2.500 (!) Glückwünsche in Form von Briefen, Postkarten, E-Mails, Facebook-Nachrichten und Facebook-Glückwünschen.
als 2.500 (!) Glückwünsche in Form von Briefen, Postkarten, E-Mails, Facebook-Nachrichten und Facebook-Glückwünschen.
Unter den vielen Glückwünschen waren zwei Postkarten aus Japan und Weißrussland:
Auf meinem Postamt, auf dem ich regelmäßig mein Postfach leere, hatte man mir eine zusätzlich Kiste zur Verfügung gestellt. Meine Geburtstags-E-Mails habe ich noch gar nicht alle gelesen, aber das hole ich noch nach.
Auf meinem Postamt, auf dem ich regelmäßig mein Postfach leere, hatte man mir eine zusätzlich Kiste zur Verfügung gestellt. Meine Geburtstags-E-Mails habe ich noch gar nicht alle gelesen, aber das hole ich noch nach.
Jede und Jeder von Euch wird sicher verstehen, dass es mir
bei dieser Fülle nicht möglich ist, allen persönlich zu antworten. Jeder und Jeder
von Euch darf aber wissen, dass ich alle Glückwünsche konzentriert und mit
Freude gelesen habe oder lesen werde und dass ich mich über jeden einzelnen
Glückwunsch von Herzen freue.
Jeder und Jedem von Euch danke ich von ganzem Herzen für
Eure feinen Worte, für Eure Ermutigungen, für Eure Freude, die Ihr mir mit
Euren Glückwünschen und lieben Grüßen bereitet habt.
Nun aber zu meiner heutigen Geschichte von Anna Egger:
„Das rote Strümpfchen“
„Als ich eines Tages wie immer traurig durch den Park
schlenderte und mich auf einer Parkbank niederließ, um über alles nachzudenken,
was in meinem Leben schieflief, setzte sich ein fröhliches kleines Mädchen zu
mir.
Sie spürte meine Stimmung und fragte:
„Warum bist Du so traurig?“
„Ach“, sagte ich, „ich habe keine Freude im Leben. Alle sind gegen mich. Alles läuft schief. Ich habe kein Glück und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.“
„Warum bist Du so traurig?“
„Ach“, sagte ich, „ich habe keine Freude im Leben. Alle sind gegen mich. Alles läuft schief. Ich habe kein Glück und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.“
„Hmmm“, meinte das Mädchen. „Wo hast Du denn Dein rotes Strümpfchen?
Zeig es mir mal. Ich möchte da mal hineinschauen.“
„Was für ein rotes Strümpfchen?“, fragte ich sie verwundert.
„Ich habe nur ein schwarzes Strümpfchen.“
Zeig es mir mal. Ich möchte da mal hineinschauen.“
„Was für ein rotes Strümpfchen?“, fragte ich sie verwundert.
„Ich habe nur ein schwarzes Strümpfchen.“
Wortlos reichte ich es ihr.
Vorsichtig öffnet sie mit ihren zarten kleinen Fingern den Verschluss und sah
in mein schwarzes Strümpfchen hinein. Ich bemerkte, wie sie erschrak.
„Es ist ja voller Albträume, voller Unglück und voller schlimmer Erlebnisse!“
„Was soll ich machen? Es ist eben so. Daran kann ich doch nichts ändern.“
„Es ist ja voller Albträume, voller Unglück und voller schlimmer Erlebnisse!“
„Was soll ich machen? Es ist eben so. Daran kann ich doch nichts ändern.“
„Hier, nimm“, meinte das Mädchen und reichte mir ein rotes
Strümpfchen. „Sieh hinein!“ Mit etwas zitternden Händen öffnete ich das rote Strümpfchen und konnte sehen,
dass es voll war mit Erinnerungen an schöne Momente des Lebens. Und das, obwohl
das Mädchen noch jung an Menschenjahren war!
„Wo ist dein schwarzes Strümpfchen?“, fragte ich neugierig.
„Das werfe ich jede Woche in den Müll und kümmere mich nicht weiter darum“,
sagte sie.
„Das werfe ich jede Woche in den Müll und kümmere mich nicht weiter darum“,
sagte sie.
„Für mich besteht der Sinn des Lebens darin, mein rotes Strümpfchen im Laufe
des Lebens voll zu bekommen. Da stopfe ich so viel wie möglich hinein.
Und immer dann, wenn ich Lust dazu habe oder ich beginne,
traurig zu werden, dann öffne ich mein rotes Strümpfchen und schaue hinein.
Dann geht es mir sofort besser.
Wenn ich einmal alt bin und mein Ende droht,
dann habe ich immer noch mein rotes Strümpfchen. Es wird voll sein bis obenhin
und ich kann sagen, ja, ich hatte etwas vom Leben. Mein Leben hatte einen
Sinn!“
Noch während ich verwundert über ihre Worte nachdachte, gab
sie mir einen Kuss auf die Wange und war verschwunden. Neben mir auf der Bank
lag ein rotes Strümpfchen mit der Aufschrift:
Für Dich! Ich öffnete es zaghaft und warf einen Blick
hinein. Es war fast leer, bis auf einen kleinen zärtlichen Kuss, den ich von
einem kleinen Mädchen auf einer Parkbank erhalten hatte. Bei dem Gedanken daran
musste ich schmunzeln und mir wurde warm ums Herz. Glücklich machte ich mich
auf den Heimweg, nicht vergessend, mich am nächsten Papierkorb meines schwarzen
Strümpfchens zu entledigen.
Ihr Lieben,
diese Geschichte gibt es in ganz verschiedenen Formen, z.B.
als Geschichte von dem „rosa Tütchen“.
Diese Geschichte gehört zu meinen Lieblingsgeschichten.
Nach all dem, was ich in meiner Kindheit und Jugend erlebt habe,
nach alle den harten Schlägen, dem brutalen sexuellen Missbrauch, den erniedrigenden Demütigungen
und der erlittenen Folter hätte ich allen Grund gehabt, mit einem schwarzen
Strümpfchen durch das Leben zu laufen.
Aber ich habe es wie das kleine Mädchen
gemacht. Ich habe alle schrecklichen Erinnerungen an die damalige Zeit im Ozean
des Vergessens und Vergebens versenkt und das Einzige, was Erinnerungen an die
damalige Zeit heute noch bei mir auslösen, sind Dankbarkeit und Freude, dass
ich all dem Schrecklichen entronnen bin und dass ich heute so fröhlich und
zufrieden sein darf.
Es ist einfach eine Tatsache, dass wir Menschen, wenn wir
älter werden, nicht mehr so viel leisten können wie in unserer Jugend. In
Zeiten, in denen es uns nicht so gut geht oder in Zeiten, in denen wir an
früher denken, ist ein Schatz guter Erinnerungen etwas ganz Wundervolles.
Mein Großvater, der Bauer, hat das immer so ausgedrückt:
„Wenn wir unser Lieblingsgericht essen, dann sprechen wir davon, dass wir im Essen schwelgen, weil uns das Essen so besonders gut schmeckt. Das heißt, wir genießen das Essen.
Es ist bemerkenswert, dass unsere Sprache das gleiche Wort verwendet, wenn es um Erinnerungen geht, denn wir sagen: „Wir schwelgen in Erinnerungen.“
„Wenn wir unser Lieblingsgericht essen, dann sprechen wir davon, dass wir im Essen schwelgen, weil uns das Essen so besonders gut schmeckt. Das heißt, wir genießen das Essen.
Es ist bemerkenswert, dass unsere Sprache das gleiche Wort verwendet, wenn es um Erinnerungen geht, denn wir sagen: „Wir schwelgen in Erinnerungen.“
Ich möchte hinzufügen:
Eine schöne, eine gute Erinnerung ist wie eine gute Mahlzeit,
die wir genießen können.
Eine schöne, eine gute Erinnerung ist wie eine gute Mahlzeit,
die wir genießen können.
Es gibt im Alter kaum etwas Schöneres, als aus dem Schatz der guten
Erinnerungen immer wieder ein Goldstück herausnehmen zu dürfen.
Wer im Alter schwach und müde wird, kann sein Leben durch seine wundervollen
Erinnerungen an das, was er an Schönem und Gutem erlebt hat, bunt und fröhlich
gestalten.
Wer im Alter aber vor der Tatsache steht, dass er keinen Schatz an guten
Erinnerungen gesammelt hat, der ist wirklich arm dran, den dem bleiben nur die
trüben Erinnerungen.
Deshalb sollten wir es machen wie das kleine Mädchen in
unserer heutigen Geschichte:
Wir sollten uns regelmäßig von traurigen und belastenden Erinnerungen befreien.
Und das tun wir am besten, indem wir uns mit den guten Erinnerungen beschäftigen, mit dem, was uns an Gutem und Schönem widerfahren ist. Je mehr wir uns mit unseren guten Erinnerungen beschäftigen, desto weniger Zeit haben wir, traurigen oder bösen Erinnerungen gedanklich nachzuhängen.
Wir sollten uns regelmäßig von traurigen und belastenden Erinnerungen befreien.
Und das tun wir am besten, indem wir uns mit den guten Erinnerungen beschäftigen, mit dem, was uns an Gutem und Schönem widerfahren ist. Je mehr wir uns mit unseren guten Erinnerungen beschäftigen, desto weniger Zeit haben wir, traurigen oder bösen Erinnerungen gedanklich nachzuhängen.
Ihr Lieben,
ich möchte Euch an dieser Stelle nochmals meinen allerherzlichsten Dank für Eure lieben
Glückwünsche und Grüße zu meinem 65. Geburtstag aussprechen. Ihr habt mir eine
ganz große Freude bereitet und ich fühle mich Euch allen sehr verbunden. Seid
alle herzlich gegrüßt aus Bremen mit meiner heutigen Geschichte.
Euer fröhlicher Werner
Euer fröhlicher Werner

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