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| Quelle: Raymonde Graber |
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Heiko Bräuning
erzählen:
„Der Wettlauf“
„Bei einem großen Schulsportfest in Bundesstaat Connecticut
in den USA fand auch ein Langstreckenlauf für Mädchen statt. Alle hatten wochenlang
trainiert und sich auf dieses sportliche Ereignis vorbereitet.
Schon nach wenigen Runden zeichnete sich ab, dass eines der
Mädchen viel schneller war als die Vertreterinnen der anderen Schulen. Von
Vornherein war vielen klar: Dieses Mädchen ist Favoritin und wird
Sportgeschichte schreiben.
Und tatsächlich: Leichtfüßig und kraftvoll liefe sie den
Anderen auf und davon. Die Sportlehrer und Trainer wurden mit jedem
Zwischenergebnis ausgeregter. Würde dieses unbekannte Mädchen wirklich den
Landesrekord überbieten? War dies der Beginn der Karriere eines neuen
Sportstars am Leichtathletikhimmel?
Als die letzte Runde eingeläutet wurde, blickte sich das
junge Mädchen plötzlich um und bemerkte, dass ihre Kameradinnen ganz weit
zurücklagen. Statt zum Endspurt anzusetzen, begann sie auf einmal, langsamer zu
laufen. Immer langsamer wurden ihre Schritte, der Abstand zu den anderen
Läuferinnen schrumpfte von Sekunde zu Sekunde. „Lauf, Mädchen!“, schrien die
Trainer, „lauf!“
Aber sie ließ sich von der nächsten Läuferin einholen,
lächelte sie an, und auch diese verlangsamte ihr Tempo. Und so kam es
schließlich, dass am Ende die ganze Mädchengruppe gemeinsam die Ziellinie
überquerte.
Die Trainer waren außer sich.
„Bist Du krank?“, fragten sie. „Nein“, sagte das Mädchen.
Hattest Du Muskelkrämpfe?“ „Nein!“
„Bist Du krank?“, fragten sie. „Nein“, sagte das Mädchen.
Hattest Du Muskelkrämpfe?“ „Nein!“
„Du hättest einen neuen Landesrekord laufen können! Du hast
das Zeug zu einer ganz großen Karriere! Warum hast Du Deinen Sieg verschenkt?“
„Es war so langweilig da vorne“, sagte das Mädchen. „Es macht viel mehr Spaß,
gemeinsam mit den Anderen zu laufen.“
Da waren die Trainer sprachlos.“
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Ihr Lieben,
als im Jahr 2012 die Olympischen Sommerspiele in London
veranstaltet wurden und auch jetzt, als die Olympischen Winterspiele in Sotschi
stattfanden, fragten mich Freunde, ob ich mir die Wettkämpfe im Fernsehen
anschaue. Ich antwortete jedes Mal mit einem klaren NEIN.
Ich habe über 25 Jahre Handballjugend trainiert und wir
haben viele schöne Siege errungen. Wir wurden Meister, wir gewannen etliche
Turniere und haben uns sehr darüber gefreut.
Aber bei all diesen Siegen entdeckte ich den einen großen Nachteil des Sports,
wenn er auf das Siegen und Gewinnen ausgerichtet ist.
Dass ich 1987 mit einer Handballjugendmannschaft den vierten Platz bei der
Deutschen Meisterschaft belegt habe – das ist Schnee von vorvorgestern, das
interessiert heute niemanden mehr, es ist höchstens noch eine schöne
Erinnerung!
Der sportliche Sieg von HEUTE ist MORGEN
schon wieder Schnee von GESTERN!
Deshalb waren mir im Sport immer zwei Dinge viel wichtiger
als das Gewinnen und Siegen:
Zum einen habe ich meine Spieler dazu motiviert, ihren eigenen Weg zu gehen,
damit sie lernten, offen anderen Menschen ins Gesicht zu blicken und ohne Angst
ihre Meinung zu sagen und laut NEIN zu sagen, wenn jemand etwas von ihnen
wollte, was sie nicht wollten.
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| www.weltbild.de |
Bei etlichen Spielern ist es mir gelungen, dass sie ihren
eigenen Weg einschlugen.
Der sportliche Sieg von HEUTE ist MORGEN schon wieder Schnee von GESTERN,
aber wenn wir schaffen, dass ein junger Menschen seinen eigenen Weg geht, dann ist das etwas Zukunftsgerichtetes, das hat selbst dann noch Bestand, wenn wir nicht mehr auf dieser Erde wandeln.
Der sportliche Sieg von HEUTE ist MORGEN schon wieder Schnee von GESTERN,
aber wenn wir schaffen, dass ein junger Menschen seinen eigenen Weg geht, dann ist das etwas Zukunftsgerichtetes, das hat selbst dann noch Bestand, wenn wir nicht mehr auf dieser Erde wandeln.
Zum anderen habe ich damals meinen Spielern vermittelt, dass
das gemeinsame Erlebnis, die Gemeinschaft, das Füreinander-Einstehen immer
wichtiger ist als jeder Sieg.
Deshalb kann ich das Mädchen aus unserer heutigen Geschichte
auch so gut verstehen.
Siege können einsam machen, nichts kann die Gemeinschaft mit anderen Menschen ersetzen.
Siege können einsam machen, nichts kann die Gemeinschaft mit anderen Menschen ersetzen.
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| www.wikipedia.org |
Ihr Lieben,ich wünsche Euch ein Wochenende der tiefen Gemeinschaft mit Eurem Lieben, Euren
Freunden und Bekannten und ich grüße Euch herzlich aus dem schönen
hanseatischen Bremen
Euer fröhlicher Werner vom Weserstrand
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| Quelle: Helmut Mühlbacher |





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