3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Mittwoch, 31. August 2011

Warte nicht darauf, dass Dir die Welt etwas auf dem Silbertablett serviert, sondern nimm es Dir!


Ihr Lieben,

ich möchte Euch heute die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:

„Die verpasste Chance“

Ein Mann kam ans Himmelstor und begehrte Einlass. Der Wächter, der vor dem Tor stand, sagte: „Gedulde Dich, Deine Zeit wird kommen."

Also setzte sich der Mann auf die Bank, die gegenüber dem Tor stand. Schließlich wartete er ein ganzes langes Jahr. Dann ging er wieder zu dem Wächter und fragte ihn nochmals. Wieder antwortete der Wächter:
„Warte, Deine Zeit wird kommen!“


Der Mann nahm es hin und setzte sich wieder. Er wartete so lange, bis er sich gar nicht mehr erinnern konnte, wann er gekommen war.


Plötzlich verschloss der Wächter die Pforte. Der Mann ging hin und fragte ihn, warum er das tue und warum in all der Zeit kein Anderer durch die Pforte ging.

Darauf antwortete ihm der Wächter: „Durch diese Pforte konnte nie ein Anderer gehen, denn diese Pforte war nur für Dich gemacht.“ Sagte es und ging seines Weges.



Ihr Lieben,

aus dieser kleinen Geschichte können wir viel lernen.

Wenn wir etwas erreichen wollen, wenn wir von einem Ziel träumen, dann müssen wir auch die Chancen ergreifen, die sich uns bieten.

Die Welt kommt nicht zu uns und serviert uns das, was wir uns wünschen, auf einem silbernen Tablett. Das hat sie gar nicht nötig, wir leben schließlich nicht im Schlaraffenland.

Wenn wir etwas haben wollen, wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir aufstehen und es uns nehmen bzw. dafür einsetzen.
Manche Menschen nutzen ihre Chancen nicht, weil sie Angst haben, eine Enttäuschung zu erleben.

Das ist zwar verständlich, aber denkt immer daran:

Wenn Ihr versucht, Eure Chancen zu nutzen, werdet Ihr oft, wenn auch nicht immer, Erfolg haben.

Wenn Ihr aber nicht versucht, Eure Chancen zu nutzen, dann habt Ihr nur eines sicher: Dass Ihr keinen Erfolg haben werdet. Und Ihr müsst Euch selbst immer den Vorwurf machen, es nicht wenigstens versucht zu haben.

Das Geheimnis besteht darin: Wenn Ihr versucht, Eure Ziele zu erreichen, und Euch dafür einsetzt, könnt Ihr nur gewinnen, denn Ihr könnt niemals weniger erreichen als das, was Ihr schon habt.


Ihr Lieben,

ich wünsche Euch viel Mut und Entschlossenheit und grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer fröhlicher Werner 

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
 

Das Leben ist eine bunte Mischung...



Ihr Lieben,

ich möchte Euch heute die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:

„Glück im Unglück?“


Es war einmal ein alter Mann, der zur Zeit Laotse in einem kleinen chinesischen Dorf lebte.

Der Mann lebte zusammen mit seinem einzigen Sohn in einer kleinen Hütte am Rande des Dorfes.

Ihr einziger Besitz war ein wunderschöner Hengst, um den sie von allen im Dorf beneidet wurden. Es gab schon unzählige Kaufangebote, diese wurden jedoch immer strikt abgelehnt. Das Pferd wurde bei der Erntearbeit gebraucht und es gehörte zur Familie, fast wie ein Freund.

Eines Tages war der Hengst verschwunden. Nachbarn kamen und sagten:
"Du Dummkopf, warum hast Du das Pferd nicht verkauft? Nun ist es weg, die Ernte ist einzubringen und Du hast gar nichts mehr, weder Pferd noch Geld für einen Helfer. Was für ein Unglück!"


Der alte Mann schaute sie an und sagte nur: "Unglück - Mal sehen, denn wer weiß? Das Leben geht seinen eigenen Weg, man soll nicht urteilen und kann nur vertrauen."


Das Leben musste jetzt ohne Pferd weitergehen und da gerade Erntezeit war, bedeutete das unheimliche Anstrengungen für Vater und Sohn. Es war fraglich, ob sie es schaffen würden, die ganze Ernte einzubringen.


Ein paar Tage später war der Hengst wieder da und mit ihm war ein Wildpferd gekommen, das sich dem Hengst angeschlossen hatte. Jetzt waren die Leute im Dorf begeistert.
"Du hast Recht gehabt", sagten sie zu dem alten Mann. Das Unglück war in Wirklichkeit ein Glück. Dieses herrliche Wildpferd ist ein Geschenk des Himmels, nun bist Du ein reicher Mann..."
Der Alte sagte nur: "Glück - Mal sehen, denn wer weiß? Das Leben geht seinen eigenen Weg, man soll nicht urteilen und kann nur vertrauen."


Die Dorfbewohner schüttelten den Kopf über den wunderlichen Alten. Warum konnte er nicht sehen, was für ein unglaubliches Glück ihm widerfahren war?


Am nächsten Tag begann der Sohn des alten Mannes, das neue Wildpferd zu zähmen und zuzureiten. Beim ersten Ausritt warf ihn dieses so heftig ab, dass er sich beide Beine brach. Die Nachbarn im Dorf versammelten sich und sagten zu dem alten Mann: "Du hast Recht gehabt. Das Glück hat sich als Unglück erwiesen, Dein einziger Sohn ist jetzt ein Krüppel. Und wer soll nun auf Deine alten Tage für Dich sorgen?“


Aber der Alte blieb gelassen und sagte zu den Leuten im Dorf: "Unglück - Mal sehen, denn wer weiß? Das Leben geht seinen eigenen Weg, man soll nicht urteilen und kann nur vertrauen."


Es war jetzt alleine am alten Mann, die restliche Ernte einzubringen. Zumindest war das neue Pferd soweit gezähmt, dass er es als zweites Zugtier für den Pflug nutzen konnte. Mit viel Schweiß und Arbeit bis in die Dunkelheit sicherte er das Auskommen für sich und seinen Sohn.


Ein paar Wochen später begann ein Krieg. Der König brauchte Soldaten und alle wehrpflichtigen jungen Männer im Dorf wurden in die Armee gezwungen. Nur den Sohn des alten Mannes holten sie nicht ab, denn den konnten sie an seinen Krücken nicht gebrauchen. "Ach, was hast Du wieder für ein Glück gehabt!", riefen die Leute im Dorf.

Der Alte aber sagte: "Mal sehen, denn wer weiß? Aber ich vertraue darauf, dass das Glück am Ende bei dem ist, der vertrauen kann."



Ihr Lieben,

mir gefällt diese Geschichte sehr, weil sie uns auf so feine Weise zeigt, wie das Leben ist.

Das Leben ist weder eine ununterbrochene Glückssträhne, noch eine ständige Trauerabgelegenheit.


Das Leben ist eine bunte Mischung.
Das Leben erinnert mich oft an eine große bunte Wiese mit vielen Blumen.

Da gibt es wunderschöne Blumen, die für mich das Sinnbild des Glücks sind, und da gibt es auch verdorrte und abgestorbene Pflanzen, die für mich das Sinnbild des Leids sind, das uns im Leben begegnet.

Aber wie auf der Wiese ist das Leben eben eine bunte Mischung aus allem, aus Licht und Schatten, aus Glück und Unglück, aus Freude und Leid, aus Liebe und Hass, aus Fröhlichkeit und Trauer.


Wichtig ist, dass wir voller Vertrauen durch dieses Leben schreiten und auch im scheinbaren Unglück daran denken, dass nach dem längsten Regen und der dunkelsten Nacht wieder die Sonne scheint.


Ich wünsche Euch einen zuversichtlichen und fröhlichen Nachmittag und grüße Euch alle ganz herzlich aus dem schönen norddeutschen Bremen


Euer ausgeglichener und fröhlicher Werner

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
 

Dienstag, 30. August 2011

Die Wahrheit kann hilfreich sein, aber auch Menschen kränken und zerstören!



Ihr Lieben,

ich möchte Euch heute die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:

„Die Wahrheit“ 


„Es war einmal ein junger Krieger, der um die Hand einer schönen Prinzessin anhielt.


Ihr Vater, der König, fand allerdings, dass er allzu anmaßend und unerfahren war und stellte ihm deshalb eine Aufgabe: Er könne die Prinzessin erst dann heiraten, wenn er die Wahrheit gefunden habe.


Und so zog der junge Mann auf der Suche nach der Wahrheit in die Welt hinaus. Er kam zu Tempeln, Klöstern und er stieg auf alle erdenklichen Berggipfel, wo Weise meditierten, um diese nach der Wahrheit zu fragen.


Er ritt auch in die entlegensten Wälder, wo sich Asketen geißelten, doch nirgends konnte er die Wahrheit finden. Er war kurz vorm Aufgeben, als er eines Tages Schutz vor einem Gewitter suchte und in eine schummrige Höhle flüchtete. Dort lebte ein altes Weib mit verfilztem Haar und Warzen im Gesicht. Ihre Haut hing schlaff an ihren knochigen Gliedern. Wenn sie ihren Mund öffnete, entwich ihm ein übler Gestank und ihre Zähne waren gelb und faul.


Doch im Laufe des Gesprächs erkannte er mit jeder Antwort auf seine Fragen, dass er am Ziel seiner Reise angelangt war: Sie war die Wahrheit. Sie redeten die ganze Nacht und als der Sturm sich gelegt hatte, erklärte der Krieger ihr, dass er seine Aufgabe erfüllt habe.


"Doch, nun da ich die Wahrheit gefunden habe", fragte er, "was soll ich im Palast über Dich erzählen?" Die verhutzelte alte Frau lächelte breit und antwortete. "Sag ihnen, ich wäre jung und schön!"  



Ihr Lieben,

als ich diese Geschichte zum ersten Mal las, vor allem ihr Ende, war ich sehr erschrocken, denn auch ich stelle mir in meinen Gedanken die Wahrheit eigentlich als eine wunderbare Schönheit vor.

Und dann fordert die Wahrheit den jungen Mann auch noch auf, zu lügen!

Wie passt das zusammen???

Erst nachdem ich die Geschichte mehrmals gelesen hatte, wurde mir der innere Sinn deutlich:

Die Wahrheit ist etwas, das oft gar nicht schön ist.

Nehmen wir doch einmal unsere eigene Welt als Beispiel:

Wenn Ihr ein Girokonto besitzt und 500.- Euro Sparguthaben, dann gehört Ihr zu den 10 (!) Prozent der Menschen auf dieser Welt, die so reich sind, 90 Prozent der Menschen auf dieser Welt besitzen weder ein Girokonto und erst recht kein Sparguthaben von 500.- Euro.
Die Wahrheit ist also oft hässlich, gar nicht schön und hart.
Dafür ist die alte Frau in unserer Geschichte das Sinnbild.

Wenn wir aber das, was wir als Wahrheit erkannt haben, anderen Menschen verkünden wollen, dann sollten wir das liebevoll tun.

Ich meine nicht damit, dass wir lügen sollen, aber dass wir die Wahrheit in ein schönes Kleid stecken sollten. Das ist das, was die alte Frau meint, wenn sie dem jungen Mann rät, zuhause zu erzählen, sie sei jung und schön.


Ein Beispiel:

Wenn eines unserer Kinder oder Enkelkinder Schwierigkeiten in der Schule z.B. im Fach Mathematik hat, dann könnten wir zu ihm sagen:
„Du bist zu dumm für Mathematik!“

Vielleicht wäre das sogar die hässliche Wahrheit.

Wir könnten aber auch zu diesem Kind oder Enkelkind sagen:
„Ich sehe, Du hast Schwächen in Mathematik, lass uns hinsetzen und gemeinsam überlegen, wie Du diese Schwächen beseitigen kannst!“

Das wäre dann die junge und schöne Wahrheit!

Ich hoffe, dass uns Gott jeden Tag die Weisheit gibt, die Wahrheit in liebevoller, annehmbarer Weise weiterzugeben, sodass sie den anderen Menschen nicht kränkt und zerstört, sondern ihm hilft, sein Leben noch besser zu bewältigen.

Ich wünsche Euch einen fröhlichen Nachmittag und grüße Euch alle ganz herzlich aus dem schönen Bremen

Euer heiterer Werner




Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
 

Wenn Du kämpfst, kannst Du gewinnen!


Ihr Lieben,


ich möchte Euch heute die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:

„Der Frosch im Kochtopf“


„Wenn man einen Frosch in einen Topf mit heißem Wasser wirft, dann springt der grüne Geselle auf der Stelle wieder aus dem Topf heraus. Dabei hat er sich vielleicht ein paar kleine Verbrühungen zugezogen, aber die sind bald überwunden ... und er lebt fröhlich weiter!


Wenn man jedoch einen Frosch in einen Topf mit kaltem Wasser steckt und dann anschließend das Wasser ganz langsam erhitzt, bleibt der Frosch im Kochtopf sitzen. Er bleibt sitzen und sitzen und sitzen – bis er in dem heißen, kochenden Wasser umkommt!


Und so wie diesem Frosch, so geht es vielen Menschen: Sie leben ihr Leben so, dass es ihnen langsam, aber sicher immer schlechter geht – aber sie schaffen es nicht, dieses Leben zu verändern, also aus dem Kochtopf zu springen. Ja, durch die langsame Verschlechterung merken viele Menschen oft gar nicht, dass sich ihre Lebensqualität immer mehr zum Negativen wendet.“



Ihr Lieben,

ob das, was in dieser Geschichte erzählt wird, den Tatsachen entspricht, weiß ich nicht, ich verlasse mich da ganz auf die Wissenschaft. Ich wäre gar nicht dazu in der Lage, einen Frosch zu kochen, dazu bin ich viel zu tierlieb.

Aber das Entscheidende an dieser Geschichte ist ja auch etwas Anderes:

Dass wir lernen, unsere Schwierigkeiten im Leben nicht einfach hinzunehmen, sondern etwas dagegen zu unternehmen. Wir dürfen uns niemals entmutigen lassen, sondern müssen tapfer voranschreiten. Und wenn wir unsere Schwierigkeiten nicht alleine bewältigen können, dann sollten wir uns kompetente Hilfe suchen, damit sich unsere Situation ändert.


Wichtig ist, die Dinge nicht einfach hinzunehmen, sondern zu kämpfen.


Bertolt Brecht hat es einmal so formuliert:

„Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“

Ich möchte dies Wort noch etwas positiver und motivierender formulieren:

„Wer kämpft, kann gewinnen. Wer nicht kämpft, kann auch nicht gewinnen.“


Ihr Lieben,

ich wünsche Euch einen zuversichtlichen Nachmittag und grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer fröhlicher Werner 

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt

Montag, 29. August 2011

Solange sie nur Engel stehlen...



Ihr Lieben,

ich möchte Euch heute die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:

„Das Geschenk“ 

„Ein alter Mann saß in einem Bus. In seinem Arm hielt er einen wundervollen Blumenstrauß. Ein junges Mädchen konnte ihren Blick nicht von der Blumenpracht lassen. Immer wieder schaute sie zu den bunten Blüten und lächelte scheu.

Kurz vor der nächsten Haltestelle stand der Mann auf und ging zu dem Mädchen. Er reichte ihr den Strauß und sagte: "Ich habe gesehen, dass du diese Blumen liebst. Sie sind eigentlich für meine Frau. Aber ich denke, meine Frau würde gerne, dass du sie bekommst. Ich gehe jetzt zu ihr und erzähle ihr, dass ich dir die Blumen geschenkt habe."

Das Mädchen nahm den Strauß mit einem nun strahlenden Lächeln. Als der alte Mann ausstieg, sah sie ihm noch nach. Und er verschwand durch ein Tor, welches zu einem kleinen Friedhof gehörte.“



Ihr Lieben,

mir geht diese Geschichte besonders deshalb nahe, weil mir von meinem Familiengrab bereits zwei Mal die Blumen in den letzten Jahren gestohlen wurden und zwei Mal ein kleiner weißer Engel.

Anfangs habe ich mich sehr darüber geärgert und ich war sehr traurig darüber, aber inzwischen hat sich das geändert.

Ich habe mit einem strahlenden Lächeln jedes Mal neue Blumen gekauft und gepflanzt, denn ich bin mir sicher, die geklauten Blumen werden nun ein anderes Grab schmücken und so war meine Geldausgabe doch nicht unnütz.


Ich finde, man muss in allem den guten Sinn suchen und sehen.


Deshalb habe ich auch nach den zwei ersten gestohlenen Engeln sofort einen neuen Engel für das Grab gekauft.
 

Denn solange Engel gestohlen werden, können diese wenigstens an anderer Stelle ihre tröstliche Wirkung durch ihr Erscheinungsbild ausüben.


Ihr Lieben,

ich wünsche Euch nun viel Frohsinn, Freude, Lachen und Glücklich-Sein und grüße Euch herzlich aus dem schönen Bremen

Euer fröhlicher Werner  

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt