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| www.gengenbach.de |
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch zwei kleine Geschichten erzählen,
die erste stammt von Peter Bloch:
die erste stammt von Peter Bloch:
„Nicht jeder Fortschritt ist wirklich ein Fortschritt“
„Im alten China, so wird berichtet, bewirtschaftete ein
Bauer ein kleines Reisfeld, das oberhalb einer Schlucht lag. Täglich stieg er
mehrmals in die Schlucht hinunter, um Wasser für sein Reisfeld zu holen.
Als die Amerikaner ins Land kamen und sahen, wie mühsam der
Bauer seine Arbeit verrichtete, da boten sie ihm an, eine Pumpe zu bauen, die
ihm die ganze Last des Wassertragens ersparen würde.
Der Bauer aber lehnte höflich ab: „Würde ich das Wasser
nicht mehr hinauf zu meinem Reisfeld tragen, so würde mir die Zeit zum
Nachdenken fehlen.“
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| Quelle: Astrid Müller |
Ihr Lieben,
die Adventszeit, die Zeit vor Weihnachten ist für uns eine
ganz wichtige Zeit.
Es ist die Zeit, einmal inne zu halten, einmal zur Ruhe zu kommen, einmal stille zu werden.
Es ist die Zeit, einmal inne zu halten, einmal zur Ruhe zu kommen, einmal stille zu werden.
Ich bin manchmal etwas verwirrt. Ich sehe, dass wir Menschen immer mehr Geräte
zur Verfügung haben, die uns das Leben erleichtern sollen, bis hin zu einem
Smartphone, mit dem wir von unterwegs die Fenster unserer Wohnung öffnen oder
schließen oder die Heizung regeln können.
Aber all diese Geräte sorgen nicht dafür, dass wir mehr Zeit
für uns haben.
Hier in Bremen fanden in etlichen Firmen und Betrieben schon Ende November zahlreiche Weihnachtsfeiern statt, weil die Mitarbeiter der Unternehmen in der eigentlichen Vorweihnachtszeit dafür keine Zeit mehr haben (!)
Hier in Bremen fanden in etlichen Firmen und Betrieben schon Ende November zahlreiche Weihnachtsfeiern statt, weil die Mitarbeiter der Unternehmen in der eigentlichen Vorweihnachtszeit dafür keine Zeit mehr haben (!)
Der Bauer aus unserer kleinen Geschichte ist sehr weise.
Er
hat begriffen, dass nicht jeder Fortschritt nötig ist.
Er hat verstanden,
worauf es wirklich ankommt.
Gegen den technischen Fortschritt ist nichts
einzuwenden,
aber entscheidend ist, ob wir uns unser Leben, unser Handeln,
unser Denken von dem Fortschritt beeinflussen lassen.
Dem Bauern war es wichtig, regelmäßig über die Dinge nach zu
denken,
die ihm etwas bedeuteten.
Vielleicht hat er auf seinen Märschen, wenn
er das Wasser holte über seine erwachsenen Kinder nachgedacht und daran, wie es ihnen wohl
gehen mag.
Vielleicht hat er darüber nachgedacht,
wie er sich mit seinem Brüder aussöhnen
kann.
Vielleicht hat er darüber nachgedacht, wie er seinem kranken Nachbarn helfen
kann.
Bei aller Hektik in dieser Adventszeit sollten wir uns bei
einer brennenden Kerze und ein paar leckeren Keksen auch regelmäßig die Zeit
nehmen, um zur Ruhe zu kommen.
Ich höre von Menschen immer wieder den Seufzer:
„Ich möchte endlich einmal zu
mir selbst finden!“
Aber wie sollen wir zu uns selbst finden,
wenn wir uns nicht die Zeit nehmen,
uns selbst zu suchen?“
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| Quelle: Raymonde Graber |
Bei der zweiten Geschichte handelt es sich um eine russische
Legende,
nacherzählt von Christoph Georges:
„Heute“
Es geschah in einer tiefschwarzen, bitterkalten Winternacht.
In einem kleinen Holzhaus, das sich eng an den Berghang schmiegte,
In einem kleinen Holzhaus, das sich eng an den Berghang schmiegte,
lebte eine
alte Frau.
Diese hatte sich gerade dazu entschlossen, in ihr Bett am warmen Ofen zu
kriechen, als es plötzlich gegen Mitternacht heftig an die Tür ihres Hauses
klopfte.
Die alte Frau hörte das Klopfen wohl, aber sie entschied
sich,
einfach nicht darauf zu hören.
Aber das Klopfen ließ nicht nach, es wurde lauter und eindringlicher. Schließlich
öffnete sie die Tür einen kleinen Spalt. Draußen standen Hirten mit roten Gesichtern
und Schnee in den Haaren.
Ihre langen Bärte waren ganz vereist und aufgeregt erzählten sie der von von einem Kind, das gerade eben in dieser Nacht in einem armseligen Stall geboren worden sei.
„Komm schnell, Mütterchen“, bettelten die Männer,
„komm schnell, Du kannst doch mit Kindern umgehen,
Deine Hilfe wird gebraucht!“
„komm schnell, Du kannst doch mit Kindern umgehen,
Deine Hilfe wird gebraucht!“
Die alte Frau schüttelte den Kopf:
Zu warm war die Stube.
Zu kalt war die Nacht.
Zu wohlig war das Bett.
Zu eisig war der Wind.
Zu warm war die Stube.
Zu kalt war die Nacht.
Zu wohlig war das Bett.
Zu eisig war der Wind.
„Morgen“, antwortete die alte Frau,
„morgen werde ich kommen und mich um das Kind kümmern.“
„morgen werde ich kommen und mich um das Kind kümmern.“
Die Hirten gingen wieder. Doch schon bald kehrten sie zurück
und klopften erneut an die Tür und baten die alte Frau um einen Korb mit etwas
Wasser und Brot. Sie wollten die Gaben selbst zu den Leuten im Stall bringen.
„Morgen“, erwiderte die Frau,
morgen will ich den Leuten etwas bringen.“
morgen will ich den Leuten etwas bringen.“
Am nächsten Tag packte die Frau einen Korb mit Esssachen und
kleinen Geschenken. Doch als sie im Stall ankam, war niemand mehr im Stall, die Leute und das Kind,
das Hilfe brauchte, waren fort.“
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| Bremer Weihnachtsmarkt www.bremen.de |
Ihr Lieben,
Diese zweite Geschichte hat uns viel zu sagen und es spielt dabei gar keine Rolle, ob wir an Gott glauben, wie ich
das tue, oder ob wir nicht an Gott glauben.
Das Kind in der Krippe ist das Sinnbild für den Menschen neben uns, der jetzt
und gerade in der Adventszeit unsere Liebe und unsere Zuwendung braucht.
Da ist unser eigenes Kind, das sich dringend mit uns unterhalten möchte,
das
wir mit einem „aber morgen bestimmt“ vertrösten.
Da ist unsere Partnerin, unser Partner, der sich wieder einmal nach unserer
Nähe sehnt und den wir mit einem „heute habe ich noch so viel zu tun, aber am
Wochenende da nehme ich mir ganz viel Zeit!“ vertrösten.
Da ist die alte Nachbarin, die sich nach einer Tasse Kaffee sehnt, die sich
freut, wenn sie mal jemand hat, der ihr still zuhört und die wir mit
dem törichten Satz vertrösten: „Im Januar müssen wir unbedingt mal gemeinsam Kaffee
trinken, aber jetzt in der Adventszeit habe ich überhaupt keine Zeit!“
Da ist unser eigener Körper, unser eigener Kopf, die
schreien:
„Ich brauche etwas Ruhe, etwas Erholung!“ und die wir vertrösten mit dem Satz: „Nach dem Weihnachtsstress werde ich ganz bestimmt die Beine hochlegen, ganz bestimmt!“
„Ich brauche etwas Ruhe, etwas Erholung!“ und die wir vertrösten mit dem Satz: „Nach dem Weihnachtsstress werde ich ganz bestimmt die Beine hochlegen, ganz bestimmt!“
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| Quelle: Astrid Müller |
Ihr Lieben,
in unserer zweiten Geschichte heißt es:
„Zu warm war die Stube.
Zu kalt war die Nacht.
Zu wohlig war das Bett.
Zu eisig war der Wind.“
„Zu warm war die Stube.
Zu kalt war die Nacht.
Zu wohlig war das Bett.
Zu eisig war der Wind.“
Ja, Ausreden finden wir immer, mögen sie auch noch so
armselig sein.
Das Besondere der Adventszeit ist nicht der Kaufrausch und nicht die Hektik.
Das Besondere der Adventszeit ist das Innehalten und die Ruhe.
Das Besondere der Adventszeit ist die Erkenntnis:
Ich lebe heute.
Ich brauche heute Ruhe und Entspannung.
Heute braucht jemand meine Liebe und Zuwendung.
Heute braucht jemand mein Ohr, weil er mir etwas erzählen möchte.
Heute braucht jemand meine Anwesenheit, damit seine Mauer der Einsamkeit eingerissen wird.
Das Besondere der Adventszeit ist nicht der Kaufrausch und nicht die Hektik.
Das Besondere der Adventszeit ist das Innehalten und die Ruhe.
Das Besondere der Adventszeit ist die Erkenntnis:
Ich lebe heute.
Ich brauche heute Ruhe und Entspannung.
Heute braucht jemand meine Liebe und Zuwendung.
Heute braucht jemand mein Ohr, weil er mir etwas erzählen möchte.
Heute braucht jemand meine Anwesenheit, damit seine Mauer der Einsamkeit eingerissen wird.
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| Bremer Weihnachtsmarkt www.bremen.de |
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch allen, nah und fern, alt und jung, eine
fröhliche und gesegnete Adventszeit, viel Fröhlichkeit, viel Hoffnung, viel Zuversicht, viel Segen, viel Ruhe und ich grüße Euch ganz herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher adventlicher Werner
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| Quelle: Helmut Mühlbacher |
Zur Nacht schicke ich Euch einen lieben Gruß mit einem Gedicht
von Syra Kolb:
„Gute Nacht“
„Natürlich wünsche ich Dir auch heute Nacht,
dass ein Engel über Dich wacht.
Dass er Dich durch Deine Träume führt
und Dein Herz ganz liebevoll berührt.
Morgen früh, nach einem erholten Schlaf,
freue ich mich, wenn ich Dich wiedersehen darf.“
Syra Kolb
www.syrakolb.de„Natürlich wünsche ich Dir auch heute Nacht,
dass ein Engel über Dich wacht.
Dass er Dich durch Deine Träume führt
und Dein Herz ganz liebevoll berührt.
Morgen früh, nach einem erholten Schlaf,
freue ich mich, wenn ich Dich wiedersehen darf.“
Syra Kolb







Danke Werner, von Stille kann bei mir derzeit keine Rede sein. Gestern wurde ich vom Fanclub der Bayern in die Allianz Arena eingeladen und war ein Teil der 71.000 Fans. Heute waren wir mit unseren Feuerwehrkameraden in der Red Bull Alena im Stadion in Salzburg. Wir wurden eingeladen für unsere Hilfe beim Hochwasser. Also 2 Tage Lautstärke und Freude pur, denn sowohl die Bayern als auch Salzburg hat gewonnen. Jetzt sitze ich gemütlich zu Hause beim Essen und meiner Familie. Ich habe Zeit, deine Geschichten zu lesen und werde dann noch ein paar Gedichte von Syra lesen. Sie hat mir 10 Bücher gesendet, welche ich als Weihnachtsgeschenke verteile, darauf freue ich mich schon sehr.
AntwortenLöschenHeute Mittag haben wir unsere Mutter vom Krankenhaus nach Hause gebracht, da sie einen Fersenbruch hat. Meine Frau hat für uns gekocht und wir haben uns 2 Stunden Zeit genommen, für ein Gespräch mit meinen Eltern, bevor wir zum Fussballspiel gingen.
Du siehst also lieber Werner, auch in hektischer, lauter Zeit ist es durchaus möglich, Zeit für das Wesentliche zu haben.
sonnige Grüße von Helmut
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
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