3129 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.149 Beiträge und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Sonntag, 14. Dezember 2025

Geschichte: Es ist wieder Wunschzettelzeit...

 



Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben, 

heute möchte ich Euch eine Geschichte von Werner Sukowski erzählen:

„Der Wunschzettel“

„Der sehr beschäftigte Direktor schaute auf die Uhr und dann auf seinen Terminkalender. "Noch etwas zu erledigen?" fragte er seine Sekretärin. "Eigentlich müsste ich schon längst wieder unterwegs sein. Man kommt einfach zu nichts."

Die Sekretärin lächelte: "Da ist noch der Wunschzettel Ihres Sohnes. Sie scheinen zu vergessen, dass Weihnachten vor der Tür steht!"
"Oh, wie gut, dass wenigstens Sie daran gedacht haben."

Der geplagte Direktor zuckte hilflos mit den Schultern: "Ich fürchte, mein armer, kleiner Junge wird sehr ärgerlich auf mich sein und er hat auch allen Grund dazu. In den letzten Wochen war aber auch alles wie verhext. Ich konnte mich kaum der Familie widmen.

Wenn ich von den Terminen und Besprechungen nach Hause komme, schläft mein Sohn bereits. Nun, soll er wenigstens zu Weihnachten etwas Hübsches bekommen! Aber ich habe leider keine Zeit. Könnten Sie das nicht für mich erledigen? Auf das Geld soll es mir bestimmt nicht ankommen. Der Kleine hat einfach einen Anspruch auf ein hübsches Geschenk. Ich verlasse mich da ganz auf Sie."

Die Sekretärin schaute ihren Chef schweigend an. Dann sagte sie mit einem feinen Lächeln: "Wie Sie wissen, übernehme ich auch Aufgaben dieser Art im Allgemeinen gern, aber in diesem Falle kann ich Sie wirklich nicht vertreten."

"Warum denn nicht? Was kann ein Junge von acht Jahren sich schon wünschen, was heutzutage nicht zu erfüllen wäre? - Na, geben Sie den Wisch schon her. Muss ich das halt auch noch machen!"

Die Sekretärin reichte ihrem Chef wortlos den Wunschzettel seines Sohnes, und dieser las: "Lieber Vater! Zum Weihnachtsfest wünsche ich mir, dass Du im neuen Jahr täglich (mindestens) eine halbe Stunde Zeit für mich hast. Sonst nichts. Dein Sohn Dieter."
Quelle: Helmut Mühlbacher
 
 Ihr Lieben,

eigentlich kann ich Werbung im Fernsehen nicht leiden. Werbung im Fernsehen ist für mich fast immer ein Grund, den Fernseher abzuschalten oder auf einen anderen Sender umzuschalten.

Vor einigen Jahren war das ganz anders: 
Da sah ich im Fernsehen eine sehr berührende Werbung der Deutschen Kinderkrebshilfe. In diesem Werbefilm teilten einige Kinder Ihre Weihnachtswünsche mit.
 

Ein Junge wünschte sich ein neues Fahrrad und ein Handy, ein Mädchen träumte von einem neuen Computer und Anziehsachen. Am Ende des Werbefilms aber sagte ein kleiner, vielleicht 5- oder 6-jähriger Junge, der in einem Krankenbett saß:
„Ich wünsche mir nur eines: Ich möchte wieder gesund werden!“

Der Junge in dem Krankenbett hat eine große Sehnsucht: Er möchte gesund werden.
Der Sohn des Direktors hat eine große Sehnsucht: Er möchte, dass sein Vater mehr Zeit für ihn hat. Obwohl er als Sohn eines Direktors sicher große Wünsche äußern könnte, die ihm auch erfüllt würden, hat er nur einen tiefen Herzenswunsch: Er möchte von seinem Vater Zeit geschenkt bekommen.

In meinem Alltag und in meinen Kontakten zu anderen Menschen stelle ich immer wieder fest, wie sehr sich Menschen freuen, wenn man sich Zeit für sie nimmt, wenn man ihnen etwas von der eigenen Zeit schenkt.

Ich möchte Euch herzlich bitten, in einer stillen Minute darüber nachzudenken, was Eure Lieben, Eure Partnerin, Euer Partner, Eure Kinder und Enkelkinder wirklich brauchen:
Materielle Geschenke oder Eure Zuwendung, Eure Liebe, Eure Zeit.
Quelle: Raymonde Graber
  
Wenn wir gründlich darüber nachdenken, werden wir erkennen, dass sich unsere Partnerin, unser Partner, unsere Kinder und Enkelkinder sehr über unsere materiellen Geschenke freuen werden, dass sie aber noch glücklicher sind, wenn wir für sie da sind, uns Zeit für sie nehmen und sie so unsere Liebe und Zuneigung spüren lassen.

Oft scheitern Ehen und Lebensgemeinschaften brechen auseinander. 
Oft wollen Kinder in der Pubertät nichts mehr von ihren Eltern wissen. Das ist traurig.

Ich habe in den letzten 20 Jahren viele Menschen gesprochen, deren Ehe kaputt gegangen ist, deren Lebensgemeinschaft zerbrochen ist, und ich habe viele Jugendliche gesprochen, die nichts mehr von ihren Eltern wissen wollten.

Bei diesen Gesprächen habe ich die Erwachsenen nach den Gründen des Scheiterns der Ehen und des Zerbrechens der Lebensgemeinschaften gefragt und die Jugendlichen nach den Gründen, warum sie sich nicht mehr mit ihren Eltern verstehen.

In keinem einzigen Fall hat einer meiner Gesprächspartner gesagt:
„Die Ehe ist gescheitert, die Lebensgemeinschaft ist zerbrochen, weil meine Partnerin / mein Partner mir seinerzeit nicht das oder jenes materielle Geschenk gemacht hat!“

Keiner der Jugendlichen sagte zu mir: „Ich verstehe mich mit meinen Eltern nicht mehr, weil ich kein neues Fahrrad, kein neues Handy, keinen neuen Computer bekommen habe!“

Stattdessen berichteten mir alle Erwachsenen, dass die Partnerin / der Partner sich nicht mehr ausreichend Zeit für sie genommen habe, dass sie/ er ihr/ihm zu wenig Liebe geschenkt habe, sich zu wenig Zeit genommen habe, zu wenig zugehört habe.

Die Jugendlichen berichteten, dass sie das Gefühl haben, dass ihre Eltern sie nur kritisierten und entmutigten, dass ihre Eltern keine Zeit für ein Gespräch mit ihnen hatten, dass sie sich von ihren Eltern ungeliebt fühlten.

Ich finde, das sollte uns sehr zu denken geben:
Materielle Geschenke sind wunderbar und lösen große Freude aus.
Aber Lebensnahrung sind sie nicht.
Quelle: Raymonde Graber

Um glücklich leben zu können, brauchen unsere Lieben, unsere Partnerin / unser Partner, unsere Kinder und Enkelkinder unsere Liebe, unsere Zuneigung, unsere Ermutigung, unseren Halt, sie wünsche sich, dass wir ihnen unsere Freude, unsere Hoffnung, unsere Zuversicht weitergeben, dass wir hin und wieder einfach zu ihnen sagen:
„Ich habe Dich lieb, ich bin für Dich da, was kann ich für Dich tun?“
 
Quelle: Helmut Mühlbacher


Ihr Lieben,

ich wünsche Euch einen guten Start in die kommenden Woche und wünsche Euch Gottes Segen und Geleit.
 
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen

Samstag, 13. Dezember 2025

Geschichte: Wofür soll ich denn dankbar sein?

 



Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte über Arthur Rubinstein zu lesen geben, nacherzählt von Peter Graf von Eysselsberg:

„Vom Glück der Sinne“

„Als junger Mann war Artur Rubinstein, der später ein berühmter Konzertpianist wurde, einmal sehr verzweifelt und er sah rings um sich herum nur noch Dunkelheit und Finsternis.
www.wikipedia.org

Er hatte kein Geld mehr, er konnte das Hotel, in dem er übernachtete, nicht mehr bezahlen. Er hatte keine Frau an seiner Seite, die ihn hätte trösten können, seine Eltern hatten sich endgültig getrennt. Sein Karriere schien am Ende zu sein. Alles ging schief.

Er war erst zwanzig oder einundzwanzig Jahre alt und er beschloss, sich zu erhängen. Aber er brachte in der Stunde der Verzweiflung den Mut zum Glück nicht auf, seinem Leben ein Ende zu setzen. 

Und so verließ er das Hotel, in dem er wohnte, zu einem Spaziergang. Während des Spaziergangs fühlte er sich plötzlich wie ein neuer Mensch. Er sah die Welt mit anderen Augen an.

Er sagte zu sich selbst: „Was bist Du doch für ein Dummkopf! Was macht es denn, wenn Du ins Gefängnis kommst, weil Du Deine Schulden nicht bezahlen kannst? Im Gefängnis kannst Du an die Musik denken. Vielleicht bekommst Du ein Buch zu lesen. Du kannst an die Liebe denken. Du kannst alles Mögliche tun. Niemand kann Dir das Denken nehmen. Du kannst Dir ein neues philosophisches System ausdenken. Und so weiter.“

Und er dachte weiter uns sprach zu sich selbst: „Auch wenn Du krank wirst und ins Krankenhaus musst, lebst Du immer noch und Du kannst wieder gesund werden.
Artur Rubinstein erkannte, dass das Leben ganz wunderbare Dinge für uns bereit hält:  Blumen, Musik, Gedichte, Bücher, Gedanken, Liebe.
Das alles, so erkannte er, kann uns niemand wegnehmen.

Artur Rubinstein hat sich nach dieser dunklen Stunde, in der er Selbstmord begehen wollte, eine wunderbare Vorgehensweise angewöhnt:
 
Er freute sich jeden Morgen, wenn er aufstand, dass er noch sehen konnte, hören konnte, riechen konnte, dass er noch alle Sinne besaß, dass er noch gehen konnte.
Er empfand diese alltäglichen „Selbstverständlichkeiten“ als wunderbare Geschenke!
 

Er hatte erkannt, dass es ja auch anders sein kann.
 
Und wenn es so wäre, dann, so hatte er beschlossen, würde er sich damit abfinden.
Er erkannte, wie wichtig es sei, ein klein wenig dankbar zu sein.
Er erkannte, wie undankbar wir Menschen sind.
Wir haben alle unsere Sinne.
 
Quelle Raymonde Graber

Aber wenn einem Menschen hundert Franken, Euro oder Dollar fehlen, um Kaviar oder etwas anderes Unnötiges zu kaufen, dann schimpft er und findet das Leben scheußlich.

Wir jammern über Kleinigkeiten und sehen nicht die großen Dinge, die uns geschenkt sind.“
Quelle: Raymonde Graber
Ihr Lieben,

als ich heute Nachmittag in meinem Garten frisches Vogelfutter in meine kleinen Vogelfutterhäuschen füllte, kam ein Junge von etwa 10 Jahren an meinem Garten vorbei, sah mich und meinte:
 
„Die Vogelfutterhäuschen sind aber schön und ein Teil Ihrer Rosen blüht ja noch so schön. Darf ich mir die Rosen einmal aus der Nähe ansehen? Ich hatte nichts dagegen und so bewunderte er die wenigen, zu dieser Jahreszeit noch in meinem Garten blühenden Rosen und seine Begeisterung war kaum zu bremsen.

Quelle: Werner Forneberg

Als ich ihn dann fragte, woher sein großes Interesse für Rosen komme, erzählte er mir, dass er heute Vormittag zusammen mit seiner Klasse und seiner Klassenlehrerin einen Besuch in einer Blindenschule gemacht habe. 

Und dann fügte er hinzu: „Da habe ich erkannt, wie glücklich wir doch sein dürfen, die wir sehen können, und seitdem sehe ich alles, was ich sehe, noch viel lieber als bisher!"

Eine solche Lebenshaltung wie bei dem Jungen würde ich mir für uns alle wünschen.
Statt dankbar zu sein, für das, was wir haben, was uns geschenkt ist, was wir können, für das, was wir an Talenten und Begabungen haben, klagen wir oft, weil wir der Meinung sind, das uns noch etwas fehlt, um glücklich zu sein.

Wenn wir in einer Bäckerei einkaufen, sehen wir nicht die 20 Sorten Brötchen, die angeboten werden, sondern wir schimpfen, wenn die eine Sorte Brötchen, die wir gerne essen, zufälligerweise ausverkauft ist. 

Statt zu schimpfen, sollten wir in solchen Situationen erkennen, dass sich dann die Chance bietet, etwas Neues kennenzulernen, in der Bäckerei z.B. eine neue Brötchensorte oder ein neues, uns noch unbekanntes Brot.
www.baeckerei-geishecker.de

Ein Mensch, der dankbar und zufrieden ist mit seinem Leben, gleicht einem Menschen, der ein Zuhause hat, in dem er glücklich sein kann.
Er kann von dort aus zu Reisen starten, er kann Neues entdecken, er kann sich neue Welten erobern, er kann neue Dinge erwerben, aber davon ist sein Glück nicht abhängig, denn unabhängig davon, ob er Neues entdeckt, neue Dinge erwerben kann oder neue Welten erobert, kann er immer wieder in sein Zuhause der Zufriedenheit zurückkehren.
Seine Zufriedenheit ist nicht davon abhängig, ob seine Unternehmungen und Käufe erfolgreich sind.
www.frankschlitt-fotografie.de
Ein Mensch aber, der undankbar und unzufrieden ist, gleicht einem Menschen, der heimatlos ist, der immer unterwegs ist, der immer auf der Flucht ist. Auch dieser Mensch kann Reisen unternehmen, er kann Neues entdecken, neue Dinge erwerben, aber wehe eine seiner Unternehmungen geht schief, dann hat er nichts, wo er sich geborgen fühlen kann! Die Misserfolge verstärken dann seine Unzufriedenheit und er fühlt sich sehr unglücklich.

Ich wünsche Euch eine tiefe, eine herzenserwärmende, eine  lebenserfüllende, eine bergende Zufriedenheit, damit Ihr in dieser schönen Vorweihnachtszeit glücklich und zufrieden leben könnt.
 
Ich grüße Euch alle ganz herzlich aus Bremen mit dem typischen Bremer Gruß „Moin, Moin!“

Euer fröhlicher Werner   

Quelle: Karin Heringshausen

Freitag, 12. Dezember 2025

Geschichte: Eine Veränderung ist nichts, vor dem wir uns fürchten müssen, sie kann auch eine Chance sein!



Quelle: Helmut Mühlbacher


Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Petra Hillebrand erzählen:

„Verwandlungen zulassen“

Es war einmal ein Löwenzahn. Am Wegrand wuchs er, gleich neben der Friedhofsmauer. Um ihn herum waren lauter Artgenossen. Vieles hatten sie schon gemeinsam erlebt. Im Frühling waren sie gemeinsam aus der Erde gekrochen, hatten ihre Blätter ausgebreitet und ihre Stängel neugierig der Sonne entgegengestreckt.

Dann kam das erwartungsvolle Warten, als sich die Knospen bildeten, und schließlich die große Freuede, als sich eines Tages die ersten Blüten entfalteten. Der Löwenzahn lachte und scherzte mit seinen Freunden und freute sich des Lebens. 
Quelle: Werne Forneberg

Doch mit der Zeit veränderte sich seine Blüte. Was vorher strahlend gelb gewesen war, verblich und wurde zu einer weichen, weißgrauen Kopfbedeckung. 

Der Löwenzahn war alt geworden. Plötzlich war alles viel mühsamer. Sein Stängel wurde schwächer und trotzte nicht mehr jedem Wind. Da wurde der Löwenzahn nachdenklich. Was war nur los mit ihm?

Eines Tages kam ein Sturm auf. Zuerst war es nur ein Windhauch, der sanft über den Löwenzahn strich. Als der Wind jedoch stärker wurde, überfiel den Löwenzahn eine lähmende Angst. Verzweifelt versuchte er, sich festzuhalten.

„Du musst loslassen“, sagte der Wind, „Es wird Zeit für Dich zu gehen.“
„Aber es war doch immer so schön hier. Ich möchte nicht fort“, stammelte der Löwenzahn.

„Komm, lass los!“, forderte der Wind, der den Löwenzahn immer stärker umwehte.
„Wird es wehtun, wenn ich loslasse?“, fragte der Löwenzahn.
„Ja“, sagte der Wind, „aber ich werde Dich nicht allein lassen. Ich bleibe bei Dir und werde Dich sanft weitertragen.“ „Ich habe Angst“, flüsterte der Löwenzahn.

„Das gehört dazu“, murmelte der Wind, bevor er den Löwenzahn mit aller Kraft umwehte. Da lösten sich die Samenkörner vom Herzstück des Löwenzahns und wirbelten durch die Luft. Der Wind trug sie hoch hinauf und der Löwenzahn konnte noch ein letztes Mal auf seine Wiese blicken. Dabei spürte er, wie sein alter Stängel umknickte.
www.designation.de

Der Wind aber trug die Samenkörner weit fort, um, sie schließlich behutsam auf weichen Boden sinken zu lassen. Dort blieben sie liegen, wurden vom Regen umspült und unter die Erde gedrückt.

Was dies das Ende des Löwenzahns?
Es sah fast so aus. Die kleinen weißen Fallschirme zerfielen und sogar die Samenhülle begann, sich in der feuchten Erde aufzulösen. 

Doch im nächsten Frühjahr regte sich dort neues Leben. Langsam bohrte sich ein kräftiger Trieb durch das dunkle Erdreich. Und der Wind kam, um den Löwenzahn im Lichte der Sonne willkommen zu heißen.“
www.wikipedia.org

Ihr Lieben,

Der Löwenzahn hat viel mit unserem Leben zu tun.
Auch wir Menschen erleben den Frühling, den Sommer und Herbst in unserem Leben. Und oft ist es so, dass viele Menschen, wenn sie älter werden, spüren, dass ihre Kräfte nachlassen.


Viele ältere Menschen lassen sich ent-mutigen = sie lassen sich den Mut nehmen, etwas Neues zu beginnen, weiter Ziele zu verfolgen, weiter Träume zu verwirklichen.

„Du bist jetzt alt, damit musst Du Dich abfinden!“ – solche Sprüche führen dazu, dass viele Menschen sich zurückziehen und nicht mehr so aktiv am Leben teilnehmen.

Viele ältere Menschen lassen sich ent-mündigen = Entmündigen hat etwas mit dem „Mund“ zu tun. Wenn wir uns als ältere Menschen „ent-mündigen“ lassen, dann bedeutet das, dass wir andere Menschen für uns reden lassen. Dabei ist es wichtig, dass wir älteren Menschen auch unsere Stimme erschallen lassen zu den Themen der heutigen Zeit, zu den Werten und Normen der Gesellschaft.

Viele ältere Menschen glauben, weil sie spüren, dass ihre Kräfte nachlassen, dass sie nun zu den „Versagern“ gehören.
 
„Versager“ hat etwas mit „sagen“ zu tun. Ein Mensch, der ein „Versager“ ist, hat aufgehört, etwas zu „sagen“, sich selbst zu verteidigen, seinen Standpunkt zu vertreten, an sich selbst zu glauben.

Natürlich stimmt es, dass im Alter unsere Kräfte nachlassen, und das macht uns traurig. Auch mir geht das so.
 
Aber wir dürfen bei aller Traurigkeit über das Nachlassen unserer Kräfte nicht vergessen, dass uns auch neue Kräfte zuwachsen, dass wir aus unserem Lebensschatz heraus im Alter auch viele Menschen beschenken dürfen.
Quelle: Raymonde Graber
 
Unsere körperlichen Kräfte lassen im Alter nach, aber wir dürfen anderen Menschen dadurch, dass wir sie ermutigen, helfen, ihren Lebensweg fröhlich und voller Hoffnung zu gehen.
 
Unsere körperlichen Kräfte lassen im Alter nach, aber wir dürfen bei anderen Menschen den Samen der Zuversicht ausstreuen, sodass sie die Kraft haben, nicht aufzugeben.
 
Unsere körperlichen Kräfte lassen im Alter nach, aber wir dürfen das Licht der Liebe in das Dunkel der Menschen hineintragen und das gilt ganz besonders für die kommenden Wochen.
 
Unsere körperlichen Kräfte lassen im Alter nach, aber wir können einem Mensch durch einen ermutigenden, liebevollen Brief neuen Lebensmut schenken.
 
Unsere körperlichen Kräfte lassen im Alter nach, aber wir können etwas Licht in die Einsamkeit einer alten Rentnerin oder eines alten Rentners hineintragen, wenn wir ihm das Geschenk einer Einladung zu einer Tasse Kaffee und einem Stück Stollen machen.
 
Unsere körperlichen Kräfte lassen im Alter nach, aber wir können Menschen den Weg zeigen, wie man zufrieden und glücklich leben kann.

Meine körperlichen Kräfte lassen auch nach und das merke ich mit meinen jetzt 77 Jahren sehr deutlich, aber gleichzeitig empfinde ich das Alter als ein wundervolles Geschenk, denn es ermöglicht mir, vielen anderen Menschen eine Freude zu bereiten und in Ihr Lieben den hellen Klang der Freude hineinzutragen.
 
Quelle: Karin Heringshausen

Ich wünsche Euch ein wunderbares gesegnetes Wochenende mit vielen hellen Augenblicken, viel Mut, viel innerer Freude, viel Zuversicht und ganz viele Liebe

Euer fröhlicher Werner aus dem schönen Bremen
Quelle: www.bremen.de

Donnerstag, 11. Dezember 2025

Geschichte: Fröhlichkeit und Freude sind die Lieblingsspeisen der Seele!

 



Ein Platz der Ruhe
Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte von Adalbert Ludwig Balling erzählen:

„Die Antwort des greisen Indio“

„Ein junger Wissenschaftler traf einen Indio, einen sehr alten Mann, der aber noch jugendlich wirkte und sich sehr heiter und gelassen gab. 
Quelle: www.wikipedia.org

Der Forscher fragte ihn: „Wie kommt es, dass Du immer so gut gelaunt bist?
Dass Du nicht traurig bist wie so viele Männer Deines Alters?

Was erhält Dir Körper und Seele gesund?

Der greise Mann antwortete:
„Das, was ich denke, ist es, was mich fröhlich stimmt, was mir Kraft gibt.
Schau, ich bedenke, dass es Hungernde gibt, und ich habe noch nie ernsthaft hungern müssen. Ich bedenke, dass es Kranke gibt, und ich war niemals ernsthaft krank. Ich bedenke, dass es Unterdrückte gibt, und ich bin doch immer ein freier Mensch gewesen!
Das ist es, was mich so fröhlich macht!

Darauf antwortete ihm der Forscher:
„Das mag alles stimmen, was Du sagst, aber hast Du nicht auch bedacht, dass es Menschen gibt, die noch gesünder, noch mächtiger, noch reicher, noch klüger und noch glücklicher sind als Du?

Der Indio entgegnete:
„Schau, fremder Mann, wenn ich an diese Menschen denke, die gesünder, mächtiger, reicher, klüger und glücklicher sind als ich – dann sehe ich ja noch etwas vor mir, das ich werden kann! Das ist doch erst recht ein Grund, dankbar und fröhlich zu sein. Meinst Du nicht auch?“

Der Forscher nickte.
Beim Abschied sprach er zu dem Indio:
„Alter Mann, ich danke Dir! In Dir stecken Weisheit und Güte!“
Quelle: Werner Forneberg

Ihr Lieben,

Der Humorist F.K. Wächter hat es einmal so aufgedrückt:
 
„Ich lebe und weiß nicht, wie lang,
Ich sterbe und weiß nicht, wann,
Ich fahre und weiß nicht, wohin,
mich wundert, dass ich so fröhlich bin.“

Nur der Mensch, der mit sich selbst in Frieden lebt, der mit sich selbst im Reinen ist, kann so sprechen. Wenn wir glücklich werden wollen, dürfen wir nicht hektisch hinter dem vermeintlichen Glück hinterher rennen, sondern wir müssen zur Ruhe kommen, damit sich das Glück wie ein Schmetterling auf unserer Schulter niederlassen kann. 
Quelle: Karin Heringshausen

Und ebenso lautlos und zunächst unbemerkt, wie sich ein Schmetterling auf unserer Schulter niederlässt, ebenso wenig merken wir es oft, wenn uns das Glück berührt, wenn es unser Herz erfüllen möchte. Deshalb ist es so wichtig, dass wir zur Ruhe kommen, dass wir unseren inneren Frieden finden.

Gerade in diesen Tagen sagte eine stressgeplagte Mutter zu mir:
„Herr Forneberg“, ich wünschte mir, es wäre schon Anfang Januar!“

 
Auf meine erschrockene Frage „Wieso?“, antwortete sie: „Dann hätte ich den vorweihnachtlichen Stress schon hinter mir. Der Dezember ist für mich der schrecklichste Monat im ganzen Jahr. Es muss für Weihnachten und die Feiertage so viel vorbereitet werden. Mein Mann und ich müssen in den Firmen, in denen wir arbeiten, zu einer Weihnachtsfeier, unsere drei Kinder müssen zu Weihnachtsfeiern in die Schule gefahren bzw. von dort wieder abgeholt werden. Es müssen Geschenke eingekauft und Briefe geschrieben werden, es muss den Kindern bei Bastelarbeiten für die Großeltern geholfen werden. Es müssen ein Adventskranz und ein Weihnachtsbaum besorgt werden… Ich wünschte, es wäre schon alles vorüber!“

Die Wochen vor Weihnachten, die uns eigentlich Zeit geben sollten, bei Kerzenschein und einem leckeren Gebäck zu uns selbst zu finden, zur Ruhe zu kommen und die Seele baumeln zu lassen, werden so zu Gemütlichkeitskillern und Stressauslösern.

Quelle: Raymonde Graber

Wenn wir das ändern wollen, müssen wir uns Inseln der Ruhe, des Genießens und der Freude schaffen.

Das Entscheidende ist dabei das Vorgehen:
Wenn wir uns morgens entschließen und zu uns selbst sagen:
„Nach dem Stress des Tages wollen wir sehen, dass wir heute Abend einige Minuten der Ruhe und Stille finden“, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das misslingt.

Wir müssen die Prioritäten anders setzen. Wir müssen zu uns selbst sagen:
„Heute Abend, z.B. um 19.00 Uhr, gehören 2 Stunden allein uns, allein mir, da darf uns/ mich niemand stören, da darf ich zur Ruhe kommen, das darf ich relaxen, da darf ich das Licht einer Kerze betrachten, da darf ich leckere Kekse genießen, da darf ich fröhlich und glücklich sein.

Wenn wir uns solche Inseln der Ruhe, der Gelassenheit und Freude schaffen, werden wir den Stress des restlichen Tages umso besser bewältigen und Fröhlichkeit in unseren hektischen Tag mitnehmen.

Zur Ruhe kommen wir dann, wenn wir – wie der Indio – unsere jetzige Lage erst einmal akzeptieren, erst einmal zufrieden und dankbar sind  für das, was wir haben, was wir können, was wir fühlen.

Das hilft uns, auch das aushalten zu können, was an Krankheit, Not und Leid unser Leben belastet.
 
Diese innere Ruhe ist aber auch der wunderbare Ort, an dem Pläne geschmiedet werden, an dem Träume geträumt und Ziele in den Blick genommen werden, um die eigenen Sehnsüchte zu erfüllen, die eigenen Ziele zu erreichen und die eigenen Träume zu verwirklichen.
Quelle: Astrid Müller
 
Ich wünsche Euch allen einen wundervollen, ruhigen, ausgeglichenen und besinnlichen Freitag und grüße Euch alle ganz herzlich aus alten hansestädtischen Bremen

Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen

Mittwoch, 10. Dezember 2025

Geschichte: In der Erinnerung haftet vor allem das Schöne!

 

Franz Beckenbauer würde sagen:
"Ja, ist denn schon wieder Ostern?"
Quelle: Helmut Mühlbacher


Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte von Alfons Schweiggert erzählen:

„In der Erinnerung haftet das Schöne“
Quelle: Astrid Müller
 
Ein Kind fuhr mit seinem Schlitten von einem Berg hinab.
In ein paar Sekunden war es herunter gesaust.
Dann zog es den Schlitten wieder auf den Hügel hinauf.
Das dauerte sechs Minuten.


Elfmal fuhr es hinab, zehnmal zog es den Schlitten wieder hinauf.
Insgesamt dauerte die Abfahrt nur eine Minute, das Hinaufziehen aber eine Stunde.
 
Trotzdem dachte das Kind auf dem Nachhauseweg nur an die kurze Abfahrt,
nicht an die lange Zeit des Hinaufziehens.“

Quelle: Werner Forneberg
Ihr Lieben,

manchmal werde ich gefragt, woran ich persönlich eigentlich erkenne, dass in allen Menschen ein guter Kern steckt, dass in alle Menschen von Gott eine Quelle des Glücks angelegt wurde.

Die Antwort darauf liefert unsere heutige kleine Geschichte:
Wie dieses Kind, dass immer wieder tapfer seinen Schlitten den Berg hinaufzieht und dann voller Freude und Begeisterung die wenigen Sekunden den Berg hinunterfährt, so handeln wir auch in unserem Leben. 

Wir durchleben viele schwere Zeiten, wir müssen oft schwierige Wege gehen, aber tief in unserem Inneren wissen wir, dass es sich lohnt, diese Zeiten zu durchleben, diese Wege zu gehen, weil wir auf das Schöne warten, auf das Gute, das uns trotz allem Schlechten widerfährt.

Und damit wir die Hoffnung nicht verlieren, die Zuversicht nicht aufgeben, unsere Freude behalten, ist es ein Kennzeichen unseres Menschseins, dass wir uns vor allem an das Schöne erinnern.

Würden wir uns vor allem an das Schlechte erinnern, könnten wir die Last unseres Lebens irgendwann nicht mehr tragen und würden darunter zusammenbrechen.
 
Dass wir uns aber vor allem an das Schöne erinnern, soll uns als Motivation dienen, tapfer in unserem Leben voranschreiten und niemals aufzugeben. Die guten, die schönen Erinnerungen sind unsere Verpflegung auf dem Weg hinein in das Heute und das Morgen.

Uns vor allem an das Schöne und Gute zu erinnern, wurde in uns hineingelegt, damit wir frohen Mutes in die Zukunft schreiten können, damit wir glücklich und zufrieden leben können.

Es gibt noch einen anderen Bereich, an dem wir das erkennen können:
Gerade jetzt in der langen Zeit vor Weihnachten denken wir auch an all die Menschen auf dieser Welt, die hungern, die verhungern, die, weil sie nichts zu essen haben und deshalb elendig sterben müssen.

Ich habe mich schon oft gefragt, warum uns die Not dieser Menschen nicht näher geht, uns so wenig berührt. Wenn in unserer Familie jemand stirbt, trifft uns das ins Mark. Wenn jemand von unseren Freunden stirbt, sind wir traurig und schreiben einen Brief oder machen einen Besuch. Wenn ein stadtbekannter engagierter Mensch stirbt, sagen wir: „Schade um ihn, er war ein guter Mensch.“
 
Und wenn wir in den Abendnachrichten einen Bericht über eine Hungersnot in Afrika sehen, sagen wir „Oh, wie schrecklich, die armen Menschen!“ und schauen uns fünf Minuten später einen Krimi an und vergessen die armen Menschen in Afrika.

Eigentlich ist unser Verhalten unverständlich und unmenschlich.
Aber ich glaube, dass die Natur, oder wie ich sage, Gott das so haben will:
Wenn uns jeder Tod auf dieser Welt genauso berühren würde wie der Tod eines nahen Angehörigen, dann würde die Last auf unseren Schultern so schwer, dass wir darunter zusammenbrechen würden oder wir als einzigen Ausweg den Selbstmord wählen müssten.

Als Lebensmotor, als Lebenskraft ist es in uns Menschen angelegt, dass wir uns vor allem an das Schöne, das Gute erinnern, denn das Schöne und Gute motivieren uns, tapfer unseren Lebensweg weiterzugehen, sie motivieren uns, glücklich und zufrieden zu sein, und sie motivieren uns vor allem dazu, uns für andere Menschen einzusetzen, anderen Menschen Liebe zu schenken, in anderen Menschen Hoffnung und Zuversicht zu wecken, in anderen Menschen das Licht der Freude zu entzünden.

Quelle: Raymonde Graber

 

Ein Mensch, der sich vor allem an das Schlechte und Böse erinnert, kann andere Menschen nicht ermutigen. 
Ein Mensch, der sich vor allem an das Schöne und Gute erinnert, wird von Begeisterung und Liebe getragen und sieht seinen Lebenssinn darin, andere Menschen zu ermutigen und ihnen Freude und Hoffnung zu schenken.

Ihr Lieben,

ich wünsche Euch einen ruhigen Donnerstag mit einer warmen Tasse Kaffee, Tee oder Kakao und ich grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen

Dienstag, 9. Dezember 2025

Geschichte: Rede nicht so viel, sondern handele!

 

Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte von Schlomo Karlin erzählen:

Die Schwätzerin und das Ei

„Eine arme Frau fand ein Ei. Da lief sie rasch nach Hause,
rief ihre Kinder zusammen und sprach zu ihnen: 

Quelle: www.nekobento.com


„Meine Lieben Kinder! Von nun an brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen.
Seht her, ich habe ein Ei gefunden. Aber wisset, wir werden es nicht essen, sondern wir werden unseren Nachbarn bitten, dass er das Ei unter eine seiner Hennen legen soll, damit diese aus dem Ei eine Henne ausbrütet.


Auch die Henne werden wir nicht essen, sondern sie wird Eier legen und dann die Eier ausbrüten und es werden weitere Hennen geboren werden.

Und diese neuen Hennen werden ebenfalls Eier legen und wir werden viele Eier und viele Hennen haben. Wir werden aber weder die Eier noch die Hennen essen, sondern wir werden sie verkaufen und ein Kalb kaufen.

Auch das Kalb werden wir nicht essen, sondern wir werden es großziehen, bis aus ihm eine Kuh geworden ist. Aus der Kuh werden Kälber geboren werden und wir werden dann eine ganze Herde haben. Wir werden die Herde verkaufen und ein Feld kaufen, wir werden verkaufen und kaufen, wir verkaufen und kaufen…“

Während diese arme Frau so schwätzte, rutschte das Ei aus ihrer Hand und fiel zu Boden und zerbrach.“ 

 
Ihr Lieben,

Pläne schmieden ist eine sehr beliebte Disziplin.
Und wenn jeder, der Pläne schmiedet, auch erfolgreich würde,
wäre die Welt voll von erfolgreichen Menschen. 


Grundsätzlich ist es als sehr positiv zu bewerten, wenn ein Mensch für die Zukunft Pläne schmiedet, weil das bedeutet, dass er Ziele hat, dass er einen großen Traum verwirklichen möchte.

Pläne schmieden genügt alleine noch nicht, um erfolgreich zu werden,
die Taten müssen auch folgen.

Aber warum werden nur so wenige geschmiedete Pläne auch in die Wirklichkeit umgesetzt?
 
Was sind die Gründe dafür, dass so viele geschmiedete Pläne kläglich scheitern?

Der erste Grund, den Menschen, die Pläne schmieden, nicht bedenken, ist die Tatsache, dass das Leben nicht nur aus eitel Sonnenschein besteht. 
Jeder von uns weiß, dass nicht jeden Tag die Sonne scheint, sondern dass es auch Kälte, Sturm, Unwetter, Donner, Blitz und Hagel gibt.

Ebenso ist das, wenn wir einen Plan schmieden, wenn wir ein Ziel erreichen, einen Traum verwirklichen wollen.
Wir lassen uns bei der Verwirklichung unserer Pläne oft viel zu schnell entmutigen. Oft genügen geringe Widerstände und schon geben wir unsere tollen Pläne auf.

Einige dahingeredete Sprüche von Freunden, Verwandten und Bekannten, wie z.B. „Du kannst das nicht!“, „Übernimm Dich nicht!“, „Du hast doch zwei linke Hände!“, „Das geht bestimmt schief, was Du vorhast“, genügen und schon sind wir entmutigt und stampfen tief enttäuscht und deprimiert unsere Pläne wieder ein.

Um mit einem Plan erfolgreich zu sein, braucht es Beharrlichkeit, Ausdauer, den Willen, sich nicht entmutigen zu lassen und das Versprechen sich selbst gegenüber, niemals auszugeben.

Aber es gibt noch einen zweiten Grund, der Menschen, die Pläne schmieden, daran hindert, mit ihrem Plan erfolgreich zu werden:

Nick Vujicic, dieser wunderbare junge Mann, der trotz der Tatsache, dass ihm Arme und Beine fehlen, so viele Menschen in dieser Welt ermutigt, hat es in seinem Buch „Mein Leben ohne Limits“ auf Seite 144 so ausgedrückt:

„Die meisten ängstlichen Menschen konzentrieren sich auf die Frage: Was, wenn?
Dabei sollten sie vielmehr fragen: Warum nicht?

Was, wenn ich versage?
Was, wenn ich nicht gut genug bin?
Was, wenn ich ausgelacht werde?
Was, wenn ich abgelehnt werde?
Was, wenn ich mit meinen Erfolgen nicht [mit anderen Menschen] mithalten kann?

Ich kenne dieses Denken. Als Kind habe ich massiv mit solchen Ängsten zu kämpfen gehabt - der Angst, abgelehnt zu werden, ungenügend zu sein, abhängig zu sein.
Und bei mir hatte nicht nur die Fantasie Schuld.
Meinem Körper fehlte ja die Standardausrüstung!
Quelle: www.lifewithoutlimbs.org

Aber meine Eltern brachten mir bei, mich nicht auf das zu konzentrieren, was mir fehlt, sondern aus das, was ich habe und was ich erreichen kann.“

Quelle: Karin Heringshausen

Ihr Lieben,

wenn Ihr ein Ziel erreichen, einen Traum verwirklichen wollt, dann schaut nicht auf Eure Schwächen, auf all das, was Ihr nicht könnt, sondern kommt zur Ruhe, lauscht in Euch hinein, entdeckt Eure Stärken und Talente, Euer Können und Eure Fähigkeiten.

Dass wir Schwächen haben, ist ganz natürlich.
Ich bin als Lektor, der täglich wissenschaftliche Texte korrigiert, sehr gut, denn viele Studenten und Professoren bedanken sich bei mir für meine Arbeit. Aber wenn ich für die gleichen Menschen ein Haus bauen würde, dann bestünde höchste Einsturzgefahr.

 
Würde ich mich also auf das Bauen von Häusern konzentrieren, würde ich glauben, ein jämmerlicher Versager zu sein! 

Deshalb ist es so wichtig, wie Nick Vujicic schreibt, sich nicht auf das zu konzentrieren, was uns fehlt, sondern uns zu konzentrieren auf das, was wir haben und was wir erreichen können!

Der dritte Grund, der erfüllt sein muss, um erfolgreich Pläne zu verwirklichen, ist die Ermutigung durch Andere. 

Nick Vujicic hat das in seinem Buch aus Seite 144 so formuliert:
Hab große Träume, Nicky“, sagten sie [meine Eltern].
„Lass Deine Ängste Dich nicht davon abhalten, sie zu verwirklichen.
Deine Zukunft bestimmst Du, nicht die Angst."

 
Suche Dir das Leben aus, das Du führen willst und dann arbeite darauf hin.“
Inzwischen habe ich in mehr als neunzehn Ländern der Erde vor großem Publikum gestanden.
 
Ich habe meine Botschaft der Überwindung und Hoffnung in Stadien und Arenen voller Menschen erzählt, in Turnhallen, Kirchensälen und Gefängnissen.
Niemals wäre ich so weit gekommen, wenn meine Eltern mir nicht geholfen hätten, meine Ängste wahrzunehmen und zu überwinden.“

Ihr Lieben,

wenn wir unsere Pläne erfolgreich umsetzen wollen, brauchen wir Menschen, die an uns glauben, die uns ermutigen. Da helfen gute Bücher wie das von Nick Vujicic und gute ermutigende Vorträge.   

Wenn wir in unserer Umgebung keinen Menschen haben, der uns ermutigt, dann sollten wir uns einem Kreis von fröhlichen, Mut machenden Menschen anschließen, die uns dann zur Seite stehen, wenn wir verzagen wollen.

Ich wünsche Euch einen zuversichtlichen und mutigen, einen hoffnungsvollen und ermutigenden Mittwoch und ich grüße Euch alle herzlich aus dem schönen adventlichen Bremen

Euer fröhlicher Werner
Quelle: Angela Reitinger