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| Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt |
Ihr Lieben,
als ich den folgenden Zeitungsartikel gelesen hatte, war mein erster Gedanke, dass ich es den Opfern von Herzen gönne, dass sie für das Unrecht, das ihnen getan wurde, entschädigt werden.
Aber dann stellten sich mit zwei Fragen, die sich einfach einmal weitergeben möchte:
1. Kann eine Entschädigungszahlung eine zerstörte, zutiefst verletzte Seele wirklich heilen?
2. Wenn ich von diesen ungeheuren Summen lese, die dort in Amerika gezahlt werden, so frage ich mich, wo all das Geld herkommt.
Wie Ihr wisst, glaube ich fest an Gott. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es im Sinne Gottes ist, so viel Geld anzuhäufen, denn es muss ja vorhanden sein, sonst könnte es ja nichts zu Entschädigungszahlungen benutzt werden:
Warum wird dieses Geld nicht eingesetzt, um das Leiden in der Welt zu lindern und vor allem, um sexuellen Missbrauch in Zukunft zu verhindern???
Jesuiten zahlen 166 Millionen Dollar Entschädigung
Seattle
Die Jesuiten im Nordwesten der USA haben Entschädigungszahlungen von 166 Millionen Euro zugestimmt.
Das Geld soll an etwa 500 Personen gehen, die in Einrichtungen der katholischen Ordensgemeinschaft missbraucht wurden. Nach Angaben der "Seattle Times" ist es die bisher größte Summe, die eine Glaubensgemeinschaft innerhalb der katholischen Kirche zahlt.
Die Einigung verlangt auch, dass sich die Glaubensgemeinschaft schriftlich bei den Opfern entschuldigt und ihnen Zugang zu ihren persönlichen Akten, etwa zu medizinischen Dokumenten, verschafft. Das Geld soll an etwa 500 Personen gehen, die in Einrichtungen der katholischen Ordensgemeinschaft missbraucht wurden. Nach Angaben der "Seattle Times" ist es die bisher größte Summe, die eine Glaubensgemeinschaft innerhalb der katholischen Kirche zahlt.
Im Nordwesten der USA unterhält die Glaubensgemeinschaft Schulen in den US-Bundesstaaten Oregon, Washington State, Idaho, Montana und Alaska. Die Opfer waren in diesen fünf Staaten in Einrichtungen der Glaubensgemeinschaft Schüler.
Viele der Missbrauchsopfer waren Indianer oder Ureinwohner Alaskas. Manche von ihnen wohnten in abgelegenen Dörfern oder gingen in katholische Internate.
Die Opfer warfen den Jesuiten vor, die Dörfer und Reservate als Abschiebeort für Problempriester benutzt zu haben. "Vielleicht war der Gedanke: 'Kleine indianische Mädchen sagen nichts'", sagte ein Opfer laut der "Seattle Times". Die Glaubensgemeinschaft hat diesen Vorwurf bestritten.
Die Opfer warfen den Jesuiten vor, die Dörfer und Reservate als Abschiebeort für Problempriester benutzt zu haben. "Vielleicht war der Gedanke: 'Kleine indianische Mädchen sagen nichts'", sagte ein Opfer laut der "Seattle Times". Die Glaubensgemeinschaft hat diesen Vorwurf bestritten.
Die Nordwest-Provinz der Jesuiten hatte sich zuvor bereits mit 200 Opfern geeinigt, danach Bankrott angemeldet und behauptet, die Entschädigungszahlungen hätten die Rücklagen aufgebraucht. Die Opfer hatten dagegen argumentiert, die Region der Glaubensgemeinschaft sei immer noch wohlhabend, weil sie mehrere Universitäten, Schulen und Grundstücke besitze.
Die Entschädigungszahlungen gelten als die drittgrößte Summe, die eine Glaubensgemeinschaft der katholischen Kirche je gezahlt hat.
Die Diözese Los Angeles hatte 660 Millionen für 508 Opfer aufgebracht, die Diözese San Diego 198 Millionen für 144 Opfer.
Die Diözese Los Angeles hatte 660 Millionen für 508 Opfer aufgebracht, die Diözese San Diego 198 Millionen für 144 Opfer.


Lieber Werner
AntwortenLöschenIch denke mir, dass die Jesuiten um diese Zahlungen machen zu können, etwas von Ihren Ländereien, Grundstücken und ev. Schulen verkaufen müssen.
Diese Grundstücke und Mobilien dienen auch dazu, Geld zu verdienen um damit Not und Notsituationen der verschiedensten Art zu vermindern.
Ein Kloster, ein Orden der alles aufgibt und den Armen verschenkt, kann einmal helfen und dann wird er für sich sorgen müssen. Kann er jedoch mit dem was er hat wirtschaften, kann er länger und effizienter helfen.
Dass die verletzten Seelen durch eine Geldgabe, mag sie auch noch so grosszügig sein, nicht geheilt werden ist wohl klar. Dennoch wird es den Opfern gut tun, dass sie endlich gehört und auch ernst genommen wurden. So kann vielleicht doch einwenig Heilung geschehen.
Lieber Werner und liebe Christen.
AntwortenLöschenEs ist völlig richtig das ein Geldbetrag, unabhängig von seiner Höhe, das erlittene Leid nicht rückgängig machen kann. Dennoch ist es extrem wichtig das den Opfern ein größtmöglicher Geldbetrag zur Versöhnung angeboten wird. Das Geld ermöglicht es den geschundenen Opfern sein Leben etwas unbeschwerter zu leben. Die Tatsache das Geld das Leid nicht rückgängig machen kann wird sehr gerne von der Katholischen Kirche missbraucht. Man könnte nach dieser Einstellung einen Menschen der ein amputiertes Bein hat auch die Prothese verweigern. Durch die Prothese hat er nämlich auch nicht sein Bein wieder. Er kann sich aber besser bewegen. Genau das würde den Opfern der Katholischen Kirche auch widerfahren.