3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Dienstag, 31. Mai 2011

In der Ruhe ist das Glück zu finden!



Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt

Das Glück ist ein Schmetterling

Es sprach der Meister zu seinen Schülern:

"Das Glück ist ein Schmetterling.
Jag ihm nach und er entwischt Dir,
setz Dich hin, und er lässt sich auf Deiner Schulter nieder."

"Was soll ich also tun, um das Glück zu erlangen?"
fragte jemand der Zuhörenden
"Hör auf, hinter ihm her zu sein."

"Aber gibt es denn gar nichts, was ich tun kann?"
"Du könntest versuchen, Dich ruhig hinzusetzen, wenn Du es wagst."

Anthony de Mello

 

Träume werden gar nicht so selten wahr!

Der Träumer

Es war einmal ein Mann, der war ein Träumer.

Er dachte sich zum Beispiel: "Es muss doch möglich sein, zehntausend Kilometer weit zu sehen." Oder er dachte sich: "Es muss doch möglich sein, Suppe mit der Gabel zu essen." Er dachte: "Es muss doch möglich sein, auf dem eigenen Kopf zu stehen" und er dachte sich: "Es muss doch möglich sein, ohne Angst zu leben." 

Die Leute sagten zu ihm: "Das alles geht doch nicht, du bist ein Träumer!"
Und sie sagten: "Du musst die Augen aufmachen und die Wirklichkeit akzeptieren!" Und sie sagten: "Es gibt eben Naturgesetze, die lassen sich nicht ändern!"

Aber der Mann sagte: "Ich weiß nicht... Es muss doch möglich sein, unter Wasser zu atmen. Und es muss doch möglich sein, allen zu essen zu geben. Es muss doch möglich sein, dass alle das lernen, was sie wissen wollen. Es muss doch möglich sein, in den eigenen Magen zu gucken."
Und die Leute sagten: "Reiß dich zusammen, Mensch, das wird es nie geben. Du kannst nicht einfach sagen: Ich will und deswegen muss es geschehen. Die Welt ist, wie sie ist, und damit basta!"
Als das Fernsehen erfunden wurde und die Röntgenstrahlen, da konnte der Mann zehntausend Kilometer weit sehen und auch in seinen eigenen Magen.
Aber niemand sagte zu ihm: "Na gut, du hast ja doch nicht ganz Unrecht gehabt."

Auch nicht, als das Gerätetauchen erfunden wurde, sodass man problemlos unter Wasser atmen konnte.

Aber der Mann dachte sich: "Na also. Vielleicht wird es sogar einmal möglich sein, ohne Kriege auszukommen."

Martin Auer

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
 

Die Liebe überwindet alle Hindernisse!


"Die Liebe allein versteht das Geheimnis,

andere zu beschenken und selbst dabei reich zu werden."
Clemens Brentano


Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte von Johann Peter Hebel erzählen:

„Das seltsame Rezept“

„Es macht sonst keinen großen Spaß, wenn man ein Rezept in die Apotheke tragen muss. Aber vor langen Jahren war es doch einmal sehr lustig. Da hielt ein Mann von einem entlegenen Hof eines Tages mit einem Wagen und zwei Ochsen vor der Stadtapotheke. Sorgsam lud er eine große Stubentür aus Tannenholz ab und trug sie hinein.
Der Apotheker machte große Augen und sagte: "Was wollt ihr da, guter Freund, mit eurer Stubentür? Der Schreiner wohnt zwei Häuser weiter links."

Darauf sagte der Mann: "Der Doktor ist bei meiner kranken Frau gewesen und hat ihr eine Medizin verordnen wollen. Im ganzen Haus war aber keine Feder, keine Tinte und kein Papier gewesen, nur eine Kreide. Da hat der Herr Doktor das Rezept an die Stubentür geschrieben, und nun soll der Herr Apotheker so gut sein und die Medizin kochen."
Richtig so, wenn die Medizin nur gutgetan hat. Wohl dem, der sich in der Not zu helfen weiß.“


Ihr Lieben,

diese Geschichte zeigt auf eine humorvolle Weise, wie Liebe erfinderisch macht, wie Liebe Hindernisse überwindet, wie Liebe bereit ist, sich für andere Menschen einzusetzen.

Der Bauer, an dessen Stubentür der Doktor das Rezept für seine kranke Frau geschrieben hatte, liebte seine Frau so sehr, dass er dafür bereit war, den weiten Weg in die Stadt auf sich zu nehmen und sich ein Stück weit sogar lächerlich zu machen.


Denn ich kann mir gut vorstellen, dass etliche Menschen, die ihn beobachtet haben, als er mit der Stubentür in die Apotheke ging, sich mit dem berühmten Finger an die Stirn getippt, über ihn laut oder versteckt gelacht und dumme Bemerkungen über ihn gemacht haben.


Menschen, die andere Menschen wirklich lieben, Menschen, die diese Welt verändern wollen, die mit Liebe erfüllt sind, sind auch bereit, manchmal „verrückte“ Dinge zu tun, weil ihnen die Liebe und die Hilfe für den Anderen tausend Mal wichtiger sind als das törichte Gelächter und die dummen Sprüche von Menschen.


Ihr Lieben,


ich wünsche jedem von Euch eine solch tiefe Liebe ins Herz und die Bereitschaft, Euch für Andere einzusetzen, auch wenn Ihr ausgelacht und für „verrückt“ erklärt werdet.

Ich wünsche Euch heute einen fröhlichen unbeschwerten Tag und grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer fröhlicher Werner

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt

Vergeude Deine wertvolle Lebenszeit nicht mit törichtem Streit!


"Bei jedem Streit ziehe die Versöhnung selbst dem leichtesten Siege vor!"
Georg Christoph Lichtenberg

Ihr Lieben,

ich möchte Ihnen heute Morgen eine Geschichte von Ludwig Grimm erzählen:

„Die beiden Ziegen“

„Zwei Ziegen trafen sich auf einer schmalen Brücke, die über einen tiefen Fluss führte. Die eine wollte auf diese Seite, die andere wollte auf die andere Seite des Flusses.
"Geh mir aus dem Weg!" meckerte die eine.
"Du bist gut!" meckerte die andere. "Geh du doch zurück und lass mich zuerst hinüber. Ich war auch als erste auf der Brücke."
"Was fällt dir ein?" antwortete die erste. "Ich bin viel älter als du und soll zurückgehen? Sei etwas höflicher! Du bist jünger, du musst nachgeben!"
Aber beide waren hartnäckig. Keine wollte zurückgehen, um die andere vorzulassen. Erst haben sie geredet, dann geschrien und schließlich geschimpft. Als das alles nichts nützte, fingen sie miteinander zu kämpfen an. Sie hielten ihren Kopf mit den Hörnern nach vorn und rannten zornig gegeneinander los. Mitten auf der Brücke prallten sie heftig zusammen. Durch den Stoß verloren beide das Gleichgewicht. Sie stürzten zusammen von der schmalen Brücke in den tiefen Fluss und nur mit Mühe konnten sie sich an das Ufer retten.“


Ihr Lieben,


in der Straße, in der sich wohne, stehen auf der gegenüberliegenden Straßenseite Reihenhäuser, wie sie für das alte Bremen typisch sind. Schräg gegenüber von dem Haus, in dem ich wohne, leben Haus an Haus ein altes Ehepaar und eine junge Familie. Diese beiden Familien müssen, um in ihren jeweiligen Garten hinter dem Haus zu kommen, denselben schmalen Durchgang zwischen ihren Reihenhäusern benutzen.


Das Schlimme ist nur: Diese beiden Familien sind tief verfeindet. Sie reden nicht miteinander und als ich einmal die junge Familie vorsichtig nach dem Grund des Streites gefragt habe, bekam ich zur Antwort: „Das wissen wir gar nicht, schon unsere Eltern lebten in Feindschaft mit unseren Nachbarn.“

Welch unendlich traurige Aussage!

Unsere heutige Geschichte zeigt in wundervoller Weise, wie leicht und einfach wir uns gegenseitig das Leben machen können, wenn wir ein wenig Rücksicht aufeinander nehmen, wenn wir nicht unbedingt Recht behalten wollen, wenn wir nicht gute Lebenszeit für sinnlosen Streit verschwenden wollen.


Denn das ist das Entscheidende:

Während wir uns mit anderen Menschen streiten, während wir uns mit anderen Menschen auseinandersetzen um nichtige Dinge, verrinnt unser kostbare Lebenszeit, die wir besser dazu nutzen sollten, glücklich und zufrieden zu leben, und die wir besser dazu nutzen sollten, unseren Mitmenschen und uns Freude zu bereiten.

Damit wir uns nicht missverstehen:
Die Haltung, die ich meine, hat nichts damit zu tun, z.B. zu schlimmen Zuständen den Mund zu halten. Wenn es darauf ankommt, sage ich auch sehr deutlich meine Meinung.
Aber ich bin nicht bereit, meine gute Lebenszeit für sinnlose Diskussionen zu verschwenden oder gar mit Menschen aufgrund unterschiedlicher Meinungen in Streit zu geraten, der auf beiden Seiten innere Verletzungen hinterlässt.


Ihr Lieben,

ich wünsche Euch heute inneren Frieden, Frieden mit Euch, Frieden mit Euren Lieben, Freunden und Bekannten, Frieden mit Euren Mitmenschen.

Ich grüße Euch ganz herzlich aus dem schönen Bremen


Euer fröhlicher Werner

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt







 

Montag, 30. Mai 2011

Engel - gibts die?



Traurig sah er aus, der kleine Engel. Ganz traurig schaute er den anderen Engeln zu, wie sie sich in die Lüfte erhoben und wie schwerelos umher schwebten. Sie segelten leicht wie die Vögel im Wind herum, und der kleine Engel schaute zu.

Er sah, wie sie lachten und wie viel Spaß sie beim Fliegen hatten.


„Ach!“, seufzte der kleine Engel, „Ach! Ich möchte auch so fliegen können und möchte auch so viel Spaß haben!“.


„Lukas...“. Der kleine Engel erschrak, als er mit seinem Namen angesprochen wurde. Wer holte ihn da aus seinen traurigen Träumen und Gedanken?


„Lukas...“, sagte die sanfte Stimme nochmals. Jetzt erkannte der kleine Engel, wer ihn da anredete. Es war Erzengel Gabriel. „Was schaust du so traurig Lukas?“ fragte Gabriel.


„Ich möchte auch so fliegen können. Die anderen Engel haben soviel Spaß dabei und ich stehe hier und kann nur zuschauen. Bitte, bitte gib mir auch so ein Flügelpaar, damit ich auch fliegen kann.“


Erzengel Gabriel überlegte. Soll er dem kleinen Lukas auch solche Flügel geben? Hmmm. Er dachte lange nach. Dann sagte er. „Nun Lukas. Ich habe es mir jetzt gut überlegt, ob ich dir Flügel geben soll, und ich denke, du bist alt genug dafür.“


Lukas jubelte „Hurraaaaaaaa !!! Ich bekomme Flügel! Ich bekomme Flügel!“


„Langsam Lukas.“, mahnte ihn Gabriel, „Fliegen ist ein besonderes Geschenk, so wie die Flügel. Darum achte gut auf sie und treib keinen Unfug. Versprichst du mir das?“


Lukas hatte Tränen in den Augen vor Freude und umarmte Gabriel. Er versprach sehr, sehr gut auf die Flügel aufzupassen und immer vorsichtig zu sein. Gleich darauf wurde Lukas in helles Licht gehüllt, und als dieses wieder verschwand hatte Lukas seine Flügel bekommen.


„Lukas,“, sagte Gabriel, „wenn du die die Flügel nicht brauchst, dann kannst du sie ganz einfach runternehmen, und wieder anschnallen wenn du fliegen willst. Und nun versuche es.“


Lukas begann mit den Flügeln zu schlagen. Ganz vorsichtig und langsam. Doch es tat sich nichts. Er blieb fest am Boden stehen.


„Du musst schneller mit den Flügeln schlagen Lukas“, unterwies ihn Gabriel.


Lukas bemühte sich und schlug so schnell er konnte mit seinen neuen Flügeln – und siehe da! Er erhob sich vom Boden und schwang sich hinauf in die Lüfte. Er juchzte und jubelte vor Freude! Er flog direkt zu den anderen Engeln, die ihn herzlich empfingen und begrüßten.


„Ich kann fliegen! Ich kann fliegen!“, rief Lukas ihnen bereits von weitem zu.


„Wie fühlst du dich?“, fragte einer der Engel zu denen Lukas flog.


„Es ist herrlich! Ich fühle mich so frei, so leicht, so glücklich!“, antwortete er aus ganzem Herzen. „Wohin soll ich jetzt fliegen?“, rief Lukas nach einiger Zeit Gabriel zu, der sich ebenfalls in die Lüfte erhoben hat und ein Stück abseits von Lukas flog.


„Wohin du willst. Es ist deine freie Entscheidung welchen Weg du nehmen willst. Höre auf dein Herz. Es wird dir den Weg zeigen. Folge diesem Weg in Liebe und Freude.“


Einige Zeit dachte Lukas nach wohin er den fliegen sollte. Er glitt ruhig durch die Lüfte und entfernte sich dabei immer mehr von der Gruppe der Engel, mit denen er geflogen war. Da sah er vor sich einen wunderschönen Planeten, der blau und grün schimmerte. Dieser Anblick ließ sein Herz hüpfen vor Freude. „Ja! Ja!“, rief Lukas laut, „Da will ich hin!“


So machte sich Lukas auf zur Erde und landete bald darauf weich und sanft. Er spürte, dass er hier richtig war, dass dies sein Platz war. Lukas schnallte seine Flügel ab und legte sie sanft an eine Stelle, die nur er kannte. Er wusste, dass, immer wenn er fliegen wollte er nur hier her zurückkehren braucht, die Flügel anschnallen, und schon kann er sich wieder in die Lüfte erheben.


Doch er tat es nie wieder. Er blieb auf der Erde, bei den Menschen. Er brachte ihnen Glück und Freude in vielfältiger Weise. Und er selbst, ja auch Lukas selbst war sehr, sehr glücklich.


Seit diesem Tag gibt es Engel hier auf Erden. Manche nennen sie Mama, manche Papa. Und für Mama und Papa sind ihre Kinder die Engel auf Erden, die gerade dabe
i sind fliegen zu lernen.