3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Montag, 21. November 2011

Warum ein Ratschlag etwas ganz Schlechtes ist!


Quelle: www.krebsmuehle.de

Meine heutige Morgennotiz

Ihr Lieben,
heute Morgen möchte ich Euch einen Text von Manfred Fischer zu lesen geben:

„Der Stuhl“

Du siehst diesen Stuhl da. Sag mir, wer Dir zum ersten Mal gesagt hat, dies sei ein Stuhl.
„Ich kann es nur vermuten. Meine Eltern.“

Weißt Du, wo der Baum stand, der für diesen Stuhl sein Holz lieferte?
„Ich weiß es nicht.“

Wer den Baum anpflanzte?
„Ich weiß es nicht.“

Wie lange der Baum brauchte, damit daraus Nutzholz werden konnte?
„Ich weiß es nicht.“

Wer den Baum fällte?
„Ich weiß es nicht.“

Wer den Baum zum Stuhl verarbeitete?
„Ich weiß es nicht.“

Wer den Stuhl hierher lieferte, wo er jetzt steht?
„Ich weiß es nicht.“

Wenn man diesen Stuhl nun in seine Teile zerlegt, ist es schon schwieriger, ihn gleich als solchen wiederzuerkennen. Wenn daraus dann Sägespäne entstehen und man das immer weiter betreibt, bis aus der Materie Atome werden. Was weißt Du dann noch von dem Stuhl, was sein Ganzes ausmacht?
„Eigentlich nichts.“

Und was lernst Du daraus?
Dass ich vom Ganzen, was das Wesentliche ausmacht, nichts weiß.

Gut. In diesem Wissen begegne Dir selbst und allem Anderen…


Ihr Lieben,

täglich haben wir mit unserer Partnerin, unserem Partner, unseren Kindern und Enkelkindern, unseren Freunden und Bekannten und vielen anderen Menschen zu tun.

Und oft meinen wir, Ihnen Ratschläge erteilen zu „müssen“, sie kritisieren zu dürfen, ihnen zeigen zu müssen, wo der rechte Weg ist, was sie tun und was sie lassen sollen.

Und doch, wenn wir einmal bei unseren Mitmenschen genau hinschauen, ist es da nicht genauso wie bei dem Stuhl in unserem heutigen Text?
Wissen wir wirklich genug über unsere Mitmenschen, unsere Lieben, um sie kritisieren,  ihnen Ratschläge erteilen zu dürfen und zu können?

Worum es mir heute Morgen geht, ist dies, dass wir in dieser Woche unseren Mitmenschen und Lieben mit mehr Respekt, mit mehr Zurückhaltung begegnen, was Kritik und gute Ratschläge betrifft.
Denn, um auf den Stuhl in unserem Text zurückzukommen, wir tun immer so, als wüssten wir genau, warum unsere Mitmenschen, unsere Lieben, unsere Kinder und Enkelkinder so oder so handeln. In Wirklichkeit wissen wir ganz wenig über ihre Beweggründe und das sollte uns demütig und zurückhaltend werden lassen.
Das Wort „Ratschläge“ mag ich besonders ungern. Unser Sprache ist sehr verräterisch und sie weiß oft mehr über unsere Beweggründe, als uns selbst bewusst ist:
In dem Wort „Rat-schläge“ steckt nicht nur das Wort „Rat“, sondern vor allem das Wort „Schläge“.

Ich habe als Kind und Jugendlicher zu viele Schläge bekommen, ich mag sie nicht einmal mehr in Form von „Rat-schlägen“.


„Ratschläge und Kritik sind etwas für die ganz wenigen Augenblicke im Leben, in denen es auf Ratschläge und Kritik ankommt, in allen anderen Fällen genügen Barmherzigkeit, Ermutigung, ein Gespräch, Liebe, Zuwendung.“ Alexander Rykow



Ihr Lieben,

ich wünsche Euch eine gute fröhliche und respektvolle neue Woche und grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer fröhlicher Werner 

Quelle: Karin Heringshausen
 

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