3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Mittwoch, 29. Februar 2012

Geh tapfer und unbeirrt Deinen Weg!



Ihr Lieben,

heute Abend möchte ich Euch einige kurze Gedanken von Viktor E. Frankl erzählen:

„Die Freiheit des Menschen“

„Wir, die wir in den Konzentrationslagern gelebt haben, können uns an die Menschen erinnern, die zwischen den Hütten herumgingen und anderen Menschen Trost spendeten und ihnen ihr letzte Stück Brot schenkten.
Viktor Frankl -- www.wikipedia.org

Es mögen nur wenige Menschen gewesen sein, aber sie liefern einen ausreichenden Beweis dafür, dass einem Menschen alles genommen werden kann außer dem einen:
Die letzte seiner Freiheiten – seine Haltung in allen nur möglichen Umständen zu wählen, seinen eigenen Weg zu wählen.“


Ihr Lieben,

ich kann mich vor Menschen, die in einem Konzentrationslager gelebt haben und dort ihrer inneren Haltung treu geblieben sind und dort anderen Menschen Trost gespendet haben und mit den anderen Menschen ihr Essen geteilt haben, nur in Hochachtung verneigen!

Ebenso verehre ich Dietrich Bonhoeffer, der zusammen mit anderen Menschen den Mut hatte, gegen den Nationalsozialismus aufzustehen. Und als er gefasst wurde, hat er nicht um sein Leben gezittert und um Gnade gewinselt, sondern er ist, wie wir auf den Unterlagen des Gefängnisses wissen, in dem er kurz vor seinem Tod eingekerkert war, den Gefängniswärtern mit großer Freundlichkeit begegnet und hat ihnen Trotz gespendet!
www.wikipedia.org
Und da sind die Eltern des kleinen Mirco, der im letzten Jahr von einem Kinderschänder ermordet wurde. Aber sie haben nicht nach Rache geschrien, sondern sie haben dem Täter verziehen und lassen nicht zu, dass ihr Herz durch das Gift der Rache zerfressen wird!
Mirco  -- www.welt.de
Und da war mein Jugendfreund Hans-Christoph. Statt sich aufgrund seiner sehr schweren Erkrankung zurückzuziehen und nur an sich selbst zu denken, war ihm nicht wichtiger, als Licht in mein Leben hineinzutragen, mir den Geist des Niemals-Aufgebens einzupflanzen und in mir das Feuer der Freude und die Flamme der Liebe in mir zu entzünden.

Mancher der ESELSKING-Blogleserinnen und Blogleser hat mir schon geschrieben,
dass ich zu viel über Hans-Christoph berichte.

Aber ich kann  nicht anders, ich bin es ihm schuldig, ohne ihn wäre ich schon Jahrzehnte nicht mehr am Leben und er hat mir überhaupt erst gezeigt, was Leben ist. Deshalb sind die Geschichten, die ich hier täglich erzähle, ohne ihn gar nicht möglich.

Ihm verdanke ich vor allem das Schönste in meinem Leben:
Dass mein Leben nicht zerfressen wird durch das Gift der Rache, sondern das mein Leben durchströmt wird durch Feuer der Liebe, durch das Licht der Freude und das Gefühl der Dankbarkeit und Zufriedenheit.

Deshalb möchte ich heute Abend mit dem Gedicht von Dietrich Bonhoeffer schließen:

Von guten Mächten treu und still umgeben
 Behütet und getröstet wunderbar
 So will ich diese Tage mit euch leben
 Und mit euch gehen in ein neues Jahr

 Von guten Mächten wunderbar geborgen
 Erwarten wir getrost was kommen mag
 Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
 Und ganz gewiss an jedem neuen Tag

 Noch will das Alte unsre Herzen quälen
 Noch drückt uns böser Tage schwere Last
 Ach Herr gib unsern aufgescheuchten Seelen
 Das Heil, für das Du uns bereitet hast

 Von guten Mächten wunderbar geborgen
 Erwarten wir getrost was kommen mag
 Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
 Und ganz gewiss an jedem neuen Tag

 Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern
 Des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand
 So nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
 Aus deiner guten und geliebten Hand

 Von guten Mächten wunderbar geborgen
 Erwarten wir getrost was kommen mag
 Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
 Und ganz gewiss an jedem neuen Tag

Ich wünsche Euch nun eine ruhige Nacht und morgen einen hellen und freundlichen Tag

Euer fröhlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen

Es ist nicht schlimm, hinzufallen, aber es ist schlimm, liegen zu bleiben!



Ihr Lieben,

eine liebe treue Leserin des ESELSKIND-Blogs hat mich gebeten, die folgende Geschichte heute Nachmittag zu erzählen. Diesem Wünsche komme ich gerne nach:

„Das Rennen“

Hör auf! Gib auf! Du bist eh geschlagen!“, schrien sie und versuchten mich davon zu überzeugen. „Es gibt einfach zu viel, das gegen Dich spricht. Diesmal kannst Du nicht erfolgreich sein.“

Und als ich meinen Kopf mit aufgebendem Blick hängen ließ, musste ich mich doch an ein Rennen erinnern, das ich als Kind erlebte. Wenn ich daran denke, strahlt wieder Hoffnung in meine geschwächte Willenskraft.

Mit dem Gedanken an dieses kleine Rennen fühle ich mich gleich wieder jünger.
Ich erinnere mich, als ich bei einem Rennen mit ein paar Jungen zusah. 
www.rp-online.de
Alle waren aufgeregt und hatten auch Angst, als sie sich mit den anderen Teilnehmern in einer Reihe aufstellten. Sie stellten sich alle voller Hoffnung in der Reihe auf, jeder dachte, er würde das Rennen gewinnen. Sie wollten alle als erster oder wenigstens als 2. durch das Ziel laufen. Und die Väter saßen an der Seite und schauten dem Rennen zu. Jeder jubelte für den eigenen Sohn.

Und die Söhne hofften, ihren Vätern stolz ihren Erfolg zeigen zu können.
Da ertönte die Startpfeife, und alle rannten los, als wären sie von einer Hornisse gestochen worden.

Alle hatten nur den Wunsch, das Rennen zu gewinnen und der Held zu sein.
Und ein Junge, dessen Vater auch in dem Menge saß, rannte an die Spitze und dachte:
Mein Vater wird so stolz auf mich sein.“

Aber als er über den Platz rannte, quer über eine kleine Mulde, stolperte der kleine Junge, der eigentlich gewinnen wollte. Als er versuchte, sich mit seinen Händen aufzufangen, verlor er die Balance, und unter dem Gelächter der Menge fiel er flach auf sein Gesicht. So fiel er hin und mit ihm fiel auch die Hoffnung, das Rennen gewinnen zu können.

Beschämt und traurig wünschte er nur noch, irgendwie sich in Luft aufzulösen. Aber als er fiel, stand sein Vater auf und zeigte ihm sein besorgtes Gesicht, das seinem Jungen so klar sagte:

Steh auf und gewinne das Rennen.

So stand der Junge wieder auf. Es war ihm nichts passiert, außer dass er etwas den anderen hinterher war. Und er rannte mit allen Leibeskräften, um seinen Fall wieder aufzuholen.

Er war so bange, das wiedergutzumachen, aufzuholen und zu gewinnen, dass sein Kopf schneller lief als seine Beine: Und so stolperte er und fiel wieder hin. Hätte er doch nur beim ersten Sturz aufgegeben, dann wäre es nur eine Blamage geblieben, so dachte er. Ich bin jetzt ein hoffnungsloser Läufer. Ich sollte keine Rennen versuchen.

Aber er suchte in der lachenden Menge und fand das Gesicht seines Vaters, das wieder mit festem Blick sagte: „Steh auf und gewinne das Rennen.“ So sprang er wieder auf und wollte gewinnen, obwohl er 10 Meter hinter den anderen lag. Er dachte sich: „Wenn ich diese Meter aufholen möchte, muss ich wirklich schnell laufen.“ Es gelang ihm außergewöhnlich, 8 oder 9 Meter aufzuholen.

Aber als er so angestrengt versuchte, die Führung zu übernehmen, stolperte er und fiel erneut. Welche Niederlage. Er lag ruhig auf dem Boden; Tränen liefen ihm hinunter.
Es macht keinen Sinn weiter zu rennen. Drei Stürze, ich bin draußen, warum sollte ich es noch versuchen?“ Der Wille zu gewinnen war verschwunden, alle Hoffnung war verflogen. Er war so weit abgeschlagen, von Fehlschlägen gekennzeichnet. „Ich habe verloren, so was soll das alles? Ich werde mit meiner Blamage leben müssen.

Doch dann dachte er an seinen Vater, dem er bald gegenüber stehen würde. „Steh auf“ hörte er leise ein Echo rufen. „Steh auf und geh an deinen Platz! Du bist hier nicht zum Versagen bestimmt, steh` auf und gewinn das Rennen!

Mit geliehener Willenskraft sagte er: „Steh auf. Du hast noch nicht verloren. Denn Gewinnen bedeutet nicht mehr als das: Aufstehen - jedes Mal wenn man fällt!“

So stand er ein weiteres Mal auf und versuchte es mit neuer Verpflichtung, egal ob er gewinnen oder verlieren würde – wenigstens würde er nicht aufgegeben haben. Er war so weit hinter den anderen wie nie zuvor. Und trotzdem gab er alles, was er hatte, so als ob er gewinnen wollte. Als der Erste durch die Ziellinie lief, applaudierte die Menge.

Er lief erhobenen Hauptes, stolz und glücklich – ohne einen Sturz, ohne eine Blamage – durch das Ziel. Aber als der Gefallene als Letzter über die Ziellinie lief, jubelte die Menge noch mehr, weil er das Rennen beendet hatte.

Und obwohl er mit hängendem Kopf gedemütigt gelaufen kam, hätte man gedacht, dass er gewonnen hätte, wenn man der Menge zuhörte. Zu seinem Vater sagte er traurig: „Ich war nicht so gut.“ Doch sein Vater sagte: „Für mich hast du gewonnen, denn du bist jedes Mal wieder aufgestanden, wenn du gefallen warst.

Und wenn jetzt die Umstände dunkel, hart und schwierig erscheinen, hilft mir die Erinnerung an diesen Jungen in meinem Rennen. Denn unser ganzes Leben ist wie ein Rennen, mit Hochs und Tiefs und allem drum und dran.

Und alles, was man tun muss, um dieses Rennen zu gewinnen, ist aufzustehen, jedes Mal wenn man hinfällt.
Gib auf! Du bist geschlagen“ schreien sie immer noch in mein Gesicht, aber eine andere Stimme in mir sagt: „Steh auf und gewinne das Rennen!


Ihr Lieben,

immer wieder bekomme ich von lieben Blogleserinnen und Bloglesern Nachrichten und E-Mails, in denen ich gefragt werde: „Werner, Du sprichst immer davon, dass wir niemals aufgeben sollen. Das ist sicher richtig und von Dir auch gut gemeint, aber wie sieht das „Nicht-Aufgeben“ ganz konkret aus?

 Jeder von Euch, der Mutter, Vater, Großmutter, Großvater, Tante oder Onkel ist, weiß, wie das ist, wenn ein kleines Kind beim Spielen hinfällt, mit dem Fahrrad stürzt, oder das Gleichgewicht verliert.

Ich habe viele dieser kleinen Unfälle bei meinen Söhnen erlebt.
Und wenn es dann geschah, bis ich zu ihnen hingelaufen, habe sie getröstet und gegebenenfalls die Wunder versorgt. Nur eines hätte ich nie akzeptiert:
Dass meine Söhne, nachdem sie hingefallen sind, einfach liegengeblieben wären.

Alle Eltern, alle Großeltern handeln so, unsere Kinder und Enkelkinder können hinfallen, aber wir gestatten ihnen nicht, liegenzubleiben. Und, wie ich gestern schon schrieb, schon die kleinen Babys lernen beim Laufenlernen, immer wieder aufzustehen, wenn sie hingefallen sind.

Dieses tiefe Geheimnis der Kinder haben wir Erwachsene vergessen:
Für die Kinder gibt es das Liegenbleiben nicht, sie stehen immer wieder auf.
Deshalb ist es auch ganz einfach, zu erklären, was „Niemals aufgeben“ ganz konkret ist.

Wenn es uns gut geht, wenn wir voller Kraft auf unserer Lebensbahn voranschreiten,  wenn „alles glatt läuft“, wie man so schön sagt, dann braucht man den Zuruf „Gib niemals auf!“ nicht.

Dieser Zuruf ist dann wichtig, wenn es uns nicht gut geht, wenn unsere Kraft in uns schwach geworden ist, wenn wir zusammengebrochen oder hingefallen sind.

„Gib niemals auf!“ – das bedeutet ganz konkret,
jedes Mal, wenn wir hingefallen sind, wieder aufzustehen.

Hinfallen können wir nicht nur körperlich, hinfallen können wir auch geistig.
Geistig sind wir dann hingefallen, wenn wir uns selbst zurufen: „Das schaff ich ohnehin nicht!“, „Ich bin ein Versager“, „Das habe ich ja gleich geahnt, dass ich das nicht schaffe!“

Jedes Mal, wenn wir solche Gedanken äußern, sind wir gedanklich hingefallen.
Dann ist es wichtig, nicht liegen zu bleiben, sondern wieder aufzustehen, zu sich selbst zu sagen:

„Ich gebe niemals auf!, „Ich gehe auf meinem Weg weiter und mache aus meinen Möglichkeiten das Beste!“

Ebenso wichtig ist es, dass wir nicht auf die Entmutiger hören, die uns den Mut aussaugen wollen, die uns die Hoffnung nehmen und unser Leben verfinstern wollen.

Noch nie ist jemand mutiger geworden, weil er auf die Entmutiger gehört hat.
Also hört auf, auf sie zu hören!

Viel wichtiger ist, dass wir Menschen haben,
die uns Mut machen und denen wir Mut machen.

Unsere Geschichte zeigt das auf eine wunderbare Weise.
Der Vater ist auf seinen Sohn stolz, weil er jedes Mal,
wenn er hingefallen ist, wieder aufgestanden ist.

Ihr Lieben,

wir sollten es zu unserer zweiten Natur werden lassen:
Jedes Mal, wenn wir hinfallen, wollen wir wieder aufstehen!

Ich wünsche Euch einen mutigen, zuversichtlichen und dynamischen Nachmittag und grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer heiterer Werner
Quelle: Karin Heringshausen
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Dienstag, 28. Februar 2012

Wir lernen für das Leben – das ist blanker Unsinn!



Ihr Lieben,

heute Abend möchte ich Euch einige Gedanken von John Holt erzählen:

„Wir lernen durchs Tun“

„Vor einigen Jahren habe ich angefangen, Cello zu spielen.
Die meisten Menschen würden nun sagen, dass das, was ich tue, darin besteht, Cello „spielen zu lernen“.

Aber diese Worte rufen in unseren Gedanken die seltsame Vorstellung hervor, dass es zwei verschiedene Vorgänge gibt:
Erstens  - Cello spielen zu lernen und
zweitens – Cello zu spielen

Das würde ja bedeuten, dass ich das Erste (das Spielen lernen) tue, bis ich es abgeschlossen habe, und dass ich dann an einem bestimmten Punkt mit dem Zweiten (dem Spielen) beginne.

Kurz gesagt, ich fahre fort, „spielen zu lernen“, bis ich „spielen gelernt habe“, und dann fange ich „an zu spielen“.

Natürlich ist das Unsinn:
Es gibt keine zwei Vorgänge, sondern nur einen.
Wir lernen etwas, indem wir es tun.
Es gibt keinen anderen Weg.“


Ihr Lieben,

wir hatten in unserer Schule einen Mathematiklehrer mit Vornamen Beppo, der sinnigerweise den Spitznamen „Schlachtermeister Beppo“ trug, was ein feiner Hinweis darauf ist, wie „sanft“ er mit seinen Schülern umging.

Dieser Lehrer hatte einen Paradesatz, den er uns Schülern bei jeder Gelegenheit um die Ohren haute: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!“

Ich habe den Satz niemals verstanden, denn ich bin ganz und gar der Meinung von John Holt, dass die Trennung zwischen dem Lernen und dem Handeln blanker Unsinn ist.

Ich möchte das gerne begründen:

Vor 20 Jahren hatte ich keine Ahnung, wie man Rosen pflanzt, wie man sie pflegt, beschneidet und zur vollen Blütenpracht bringt. Heute bleiben die Menschen im Sommer an meinem kleinen Garten stehen und können sich gar nicht sattsehen an der herrlichen Blütenpracht.

Ich habe aber nicht erst 10 Semester Gartenbau studiert, um dann mein Wissen später einmal in meinem Garten anzuwenden, sondern ich habe mein Wissen angesammelt, indem ich einfach angefangen habe mit der Gartenarbeit. Ich habe viele Fehler gemacht und daraus gelernt. Ich fragte andere Gärtner um Rat und so wuchs gleichzeitig mit meinem Handeln auch mein Wissen.

Vor 15 Jahren hatte ich noch keinen PC, heute wickele ich meine gesamte berufliche Tätigkeit als Lektor über meinen PC ab.
www.acer.de
 Ich habe aber nicht erst Computerwissenschaften studiert, sondern ich habe mich an einen PC getraut und einfach angefangen, meine Erfahrungen zu machen und wieder lernte ich ganz viel auzs meinen Fehlern und lieben Hinweisen von anderen Menschen.

Vor zwei Jahren wusste ich nicht, was ein Blog war.

Aber ich habe nicht erst drei Bücher gewälzt und durchgearbeitet, sondern habe einfach damit begonnen, indem ich es praktisch ausprobiert habe. Und so ist der ESELSKIND-Blog entstanden.
Ich möchte dazu Folgendes sagen:
Viele Menschen trauen sich nicht, ihr Ziel anzusteuern, ihren Traum zu verwirklichen oder etwas Neues in ihrem Leben zu beginnen, weil sie fälschlicherweise meinen, sie müssten in dem, was sie vorhaben, erst einmal Meister sein, um das, was sie vorhaben, auch ausführen zu können.

Und schon tauchen die ersten Entmutiger auf und schreien:

„Lass die Finger davon, Du hast doch gar keine Ahnung davon,
ich rate Dir gut, lass die Finger davon!“

Und schon wird wieder ein wundervoller Traum, ein tolles Ziel, ein herrliches Vorhaben zu Grabe getragen. Ist es da ein Wunder, dass so viele Menschen deprimiert sind?

Wenn man ein Ziel erreichen, einen Traum verwirklichen, ein Vorhaben in Angriff nehmen oder etwas Neues beginnen möchte, muss man sich vier Grundwahrheiten klarmachen, damit sich der Erfolg auch einstellt:
Die erste Voraussetzung ist, überhaupt anzufangen.
Nichts ist schlimmer und tödlicher als die „Aufschieberitis“. Unter der Grabinschrift „Morgen fange ich ganz bestimmt an!“ liegen die meisten Träume begraben.

Die zweite Voraussetzung ist, zu begreifen, dass selbst der größte Meister in der Sache, die wir vorhaben, einmal an dem Punkt gestanden haben muss, an dem wir stehen: An dem Startpunkt, wo jeder, der startet, noch keine Ahnung hat. Ahnung bekommt man nicht durch theoretisches Lernen, sondern durch Handeln, durch TUN.

Die dritte Voraussetzung ist, niemals aufzugeben.
Der Weg zum Erfolg ist mit Menschen gepflastert, die auf dem Weg zu ihrem Traum, ihrem Ziel hingefallen sind und nicht wieder aufgestanden sind.
Jedes Baby, das Laufen lernt, steht immer wieder auf, bis es laufen kann.
Deshalb wünsche ich jedem, der seinen Traum verwirklichen möchte, das Durchhaltevermögen eines Babys.

Die vierte und wichtigste Voraussetzung ist, zu begreifen, was „Erfolg“ ist.
In dem Wort „Erfolg“ steckt das Wort „Folge“.

Erfolg ist die Folge von etwas.

Ich habe als junger Student und als Universitätsdozent und auch später ganz viele Erfolgsbücher gelesen und ganz viele Erfolgsseminare besucht, weil ich auf der Suche nach dem Erfolgsrezept war, das den Erfolg garantiert.

Ich lernte nur ein Rezept kennen, das mich wirklich überzeugt hat:
„Erfolg buchstabiert man T-U-N.“

Manchen mag das jetzt vielleicht enttäuschen, aber das Entscheidende, um den eigenen Traum zu verwirklichen, sind nicht kühne Pläne und langatmige Reden, sondern das ganz simple TUN.

Ich wünsche Euch nun eine gute erholsame Nacht und morgen einen tatkräftigen und mutigen Tag

Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Quelle: Karin Heringshausen