3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Freitag, 30. November 2012

Wer anderen etwas schenkt, macht sich selbst glücklich!


Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch ein Märchen von Oscar Wilde zu lesen geben, nacherzählt von Peter Graf von Eysselsberg:

„Das Märchen vom reichen Prinz und der Schwalbe“

„Es stand einmal in einer Stadt das Denkmal eines reichen Prinzen.
Es war über und über mit dicken Goldplättchen belegt, seine Augen waren zwei herrliche, große Saphire und an seiner Rüstung glänzte ein roter Rubin.

Eine kleine Schwalbe, die sich gerade auf dem Flug ins warme Ägypten befand, wollte auf der Schulter des Prinzen übernachten. Plötzlich fielen Wassertropfen auf ihr Gefieder.
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„Wieso“, dachte die Schwalbe, „es ist doch kein Wölkchen am Himmel zu sehen?“
Sie schaute sich gründlich um uns sah, dass der Prinz weinte.
„Warum weinst Du, lieber Prinz? Ich denke, Du bist reich und glücklich!“

 
„Ach, kleine Schwalbe“, antwortete der Prinz, „seitdem ich hier oben über der Stadt stehe, kann ich bis in den letzten Winkel der Stadt sehen und bin sehr traurig über so viel Not und Elend.
 
Würdest Du mir bitte helfen, liebe Schwalbe, nur diese eine Nacht? Ich stehe doch hier so fest und kann mich nicht bewegen.“

Die Schwalbe hatte ein gutes Herz.
„Aber nur die eine Nacht, schöner Prinz, denn ich habe wenig Zeit, sonst holt mich die Kälte ein!“

 
Froh sagte der Prinz: „Ich danke Dir. Picke doch aus meinem Schild den roten Rubin und bringe ihn der Mutter mit ihrem kranken Kind in diese Stube da ganz hinten!"
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Und die Schwalbe pickte und pickte, nahm schließlich den Edelstein in den Schnabel, flog durch das offene Fenster in die ärmlich kalte Stube und legte ihn der Mutter in den Schoß, die vor Müdigkeit eingeschlafen war.

Am nächsten Tag wollte die Schwalbe weiterfliegen.
Aber der Prinz bat inständig: "Bitte, bleibe noch eine Nacht! Da ist ein alter Mann, er ist fast steif vor Kälte. Bringe ihm meinen kostbaren blauen Saphir! Picke mir das Auge aus!" -  "Nein, lieber Prinz, ich kann Dir doch nicht das Auge auspicken!" - "Bitte, tu, was ich Dir sage!" Und die Schwalbe pickte und pickte, löste den Saphir und brachte ihn dem armen Mann.
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Am dritten Abend bat der Prinz: "Liebe Schwalbe, bitte, bleibe nur noch eine Nacht. Da ist eine Familie aus einem fernen Land gekommen. Nimm noch mein zweites Auge, damit können sie eine Wohnung mieten." Aber die Schwalbe wollte nicht: "Dann bist Du doch blind!" Der Prinz antwortete: "Ich werde dann mit meinem Herzen sehen!"

Und schließlich pickte und pickte die Schwalbe so lange, bis sie das zweite Auge der fremden Familie bringen konnte. Als sie zurückkehrte, sagte sie zum Prinzen: "Jetzt will ich nicht mehr nach Ägypten fliegen. Ich bleibe bei Dir. Du kannst ja nicht mehr sehen."
Am Tage flog die Schwalbe nun umher und sah nach, wo die Not am größten war. Sie erzählte davon dem Prinzen, und nun sollte sie immer wieder eines der dicken Goldplättchen herauspicken, um das Elend zu lindern. Je armseliger der Prinz ausschaute, umso glücklicher wurde er. Auch die Schwalbe hatte große Freude im Herzen.
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 Dann kam die Kälte, und die Schwalbe spürte, dass sie sterben würde.
"Lieber Prinz", flüsterte sie, "ich muss jetzt von Dir gehen!" - "Ja, gutes Schwälbchen, fliege jetzt nach Ägypten!" - "Nein, das schaffe ich jetzt nicht mehr", waren ihre letzten Worte. Und sie fiel tot vor seine Füße.

Weil das Denkmal des Prinzen gar nicht mehr schön aussah, wurde es fortgeschafft und eingeschmolzen. Nur das Herz des Prinzen ließ sich nicht schmelzen. Da warfen die Leute es auf einen Abfallhaufen, genau neben die tote Schwalbe.

Im Himmel aber sprach Gott zu einem seiner Engel:
"Bring mir die beiden kostbarsten Dinge aus dieser Stadt“.

Und der Engel brachte Gott das Herz des Prinzen und die tote Schwalbe.
"Du hast richtig gewählt", sagte Gott, "in meinem Reich werden die mir am nächsten sein, die alles verschenkt haben."


Ihr Lieben,

heute Morgen hatte ich in der Stadt, in der ich einige Besorgungen zu erledigen hatte, eine Begegnung der ganz besonderen Art:

In einer der am meisten besuchten Einkaufsstraßen
  saß in einem alten, schon etwas klapprigen Rollstuhl eine alte Frau. Über den beiden Armlehnen des Rollstuhls lag ein breites Brett, auf dem sie ganz unterschiedliche Häkeleien ausgebreitet hatte: 

Wunderschöne Topflappen bot sie an, aber auch gehäkelte Stirnbänder, Ohrenschützer, Handschuhe und Schals. Sogar die örtliche Presse hat bereits über sie berichtet.

Ich erwarb einige ihrer Häkeleien und kam dabei mit ihr ins Gespräch.
Die alte Dame lebt von einer kleinen Rente und war immer traurig, dass sie nichts für die Menschen tun konnte, denen es noch viel schlechter geht als ihr. Bis sie auf die Idee mit den Häkeleien kam.
 
Sie kaufte sich einige Knäuel Wolle und fing an zu häkeln.
Dann ließ sie sich eines Tages aus dem Altersheim, in dem sie lebt, zum ersten Mal in die Fußgängerzone im Herzen Bremens bringen und verkaufte dort mit großem Erfolg ihre Häkeleien.
 
Mit dem Geld, das sie einnimmt, unterstützt sie Organisationen, die sich um arme Menschen in Bremen kümmern. So hat sie auch im Alter einen Sinn in ihrem Leben gefunden.

Nachdem die örtliche Presse über die alte Dame berichtet hatte, meldete sich ein Geschäftsmann aus Bremen bei ihr. Er hat ihr zugesagt, dass er ihr – solange sie lebt – die Wolle kostenlos liefern wird, die sie braucht, um ihre Häkeleien anzufertigen.

Diese Frau bekommt kein Bundesverdienstkreuz verliehen, aber für mich ist sie einer dieser Helden des Alltags, einer dieser Menschen, die nicht auf ihre Schwächen schauen und jammern, sondern sich fragen, was kann ich mit meinen eingeschränkten Mitteln tun, um Licht, Liebe, Hoffnung, Freude, Zuversicht in das Leben anderer Menschen hineinzutragen.

Ihr Lieben,
Bremer Weihnachtsmarkt
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ich wünsche Euch einen fröhlichen  1.Advent und grüße Euch ganz herzlich aus Bremen von einem der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands und vom Schlachtezauber, einem alten Mittelaltermarkt an der Weserpromenade
Schlachtezauber in Bremen
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Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen

Mittwoch, 28. November 2012

Wofür soll ich denn dankbar sein?


Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte über Arthur Rubinstein zu lesen geben, nacherzählt von Peter Graf von Eysselsberg:

„Vom Glück der Sinne“

„Als junger Mann war Artur Rubinstein, der später ein berühmter Konzertpianist wurde, einmal sehr verzweifelt und er sah rings um sich herum nur noch Dunkelheit und Finsternis.
www.wikipedia.org
Er hatte kein Geld mehr, er konnte das Hotel, in dem er übernachtete, nicht mehr bezahlen. Er hatte keine Frau an seiner Seite, die ihn hätte trösten können, seine Eltern hatten sich endgültig getrennt. Sein Karriere schien am Ende zu sein. Alles ging schief.

Er war erst zwanzig oder einundzwanzig Jahre alt und er beschloss, sich zu erhängen. Aber er brachte in der Stunde der Verzweiflung den Mut zum Glück nicht auf, seinem Leben ein Ende zu setzen. 

Und so verließ er das Hotel, in dem er wohnte, zu einem Spaziergang. Während des Spaziergangs fühlte er sich plötzlich wie ein neuer Mensch. Er sah die Welt mit anderen Augen an.

Er sagte zu sich selbst: „Was bist Du doch für ein Dummkopf! Was macht es denn, wenn Du ins Gefängnis kommst, weil Du Deine Schulden nicht bezahlen kannst? Im Gefängnis kannst Du an die Musik denken. Vielleicht bekommst Du ein Buch zu lesen. Du kannst an die Liebe denken. Du kannst alles Mögliche tun. Niemand kann Dir das Denken nehmen. Du kannst Dir ein neues philosophisches System ausdenken. Und so weiter.“

Und er dachte weiter uns sprach zu sich selbst: „Auch wenn Du krank wirst und ins Krankenhaus musst, lebst Du immer noch und Du kannst wieder gesund werden.
Artur Rubinstein erkannte, dass das Leben ganz wunderbare Dinge für uns bereit hält:  Blumen, Musik, Gedichte, Bücher, Gedanken, Liebe.
Das alles, so erkannte er, kann uns niemand wegnehmen.

Artur Rubinstein hat sich nach dieser dunklen Stunde, in der er Selbstmord begehen wollte, eine wunderbare Vorgehensweise angewöhnt:
 
Er freute sich jeden Morgen, wenn er aufstand, dass er noch sehen konnte, hören konnte, riechen konnte, dass er noch alle Sinne besaß, dass er noch gehen konnte.
Er empfand diese alltäglichen „Selbstverständlichkeiten“ als wunderbare Geschenke!
Quelle: Astrid Müller
Er hatte erkannt, dass es ja auch anders sein kann.
 
Und wenn es so wäre, dann, so hatte er beschlossen, würde er sich damit abfinden.
Er erkannte, wie wichtig es sei, ein klein wenig dankbar zu sein.
Er erkannte, wie undankbar wir Menschen sind.
Wir haben alle unsere Sinne.
 
Aber wenn einem Menschen hundert Franken, Euro oder Dollar fehlen, um Kaviar oder etwas anderes Unnötiges zu kaufen, dann schimpft er und findet das Leben scheußlich.
Wir jammern über Kleinigkeiten und sehen nicht die großen Dinge, die uns geschenkt sind.“
Quelle: Raymonde Graber
Ihr Lieben,

als ich heute Nachmittag in meinem Garten frisches Vogelfutter in meine kleinen Vogelfutterhäuschen füllte, kam ein Junge von etwa 10 Jahren an meinem Garten vorbei, sah mich und meinte:
 
„Die Vogelfutterhäuschen sind aber schön und ein Teil Ihrer Rosen blüht ja noch so schön. Darf ich mir die Rosen einmal aus der Nähe ansehen? Ich hatte nichts dagegen und so bewunderte er die wenigen noch in meinem Garten blühenden Rosen und seine Begeisterung war kaum zu bremsen.
Als ich ihn dann fragte, woher sein großes Interesse für Rosen komme, erzählte er mir, dass er heute Vormittag zusammen mit seiner Klasse und seiner Klassenlehrerin einen Besuch in einer Blindenschule gemacht habe. 

Und dann fügte er hinzu: „Da habe ich erkannt, wie glücklich wir doch sein dürfen, die wir sehen können, und seitdem sehe ich alles, was ich sehe, noch viel lieber als bisher!"

Eine solche Lebenshaltung wie bei dem Jungen würde ich mir für uns alle wünschen.
Statt dankbar zu sein, für das, was wir haben, was uns geschenkt ist, was wir können, für das, was wir an Talenten und Begabungen haben, klagen wir oft, weil wir der Meinung sind, das uns noch etwas fehlt, um glücklich zu sein.

Wenn wir in einer Bäckerei einkaufen, sehen wir nicht die 20 Sorten Brötchen, die angeboten werden, sondern wir schimpfen, wenn die eine Sorte Brötchen, die wir gerne essen, zufälligerweise ausverkauft ist. 

Statt zu schimpfen, sollten wir in solchen Situationen erkennen, dass sich dann die Chance bietet, etwas Neues kennenzulernen, in der Bäckerei z.B. eine neue Brötchensorte oder ein neues, uns noch unbekanntes Brot.
www.baeckerei-geishecker.de
Ein Mensch, der dankbar und zufrieden ist mit seinem Leben, gleicht einem Menschen, der ein Zuhause hat, in dem er glücklich sein kann. Er kann von dort aus zu Reisen starten, er kann Neues entdecken, er kann sich neue Welten erobern, er kann neue Dinge erwerben, aber davon ist sein Glück nicht abhängig, denn unabhängig davon, ob er Neues entdeckt, neue Dinge erwerben kann oder neue Welten erobert, kann er immer wieder in sein Zuhause der Zufriedenheit zurückkehren.
Seine Zufriedenheit ist nicht davon abhängig, ob seine Unternehmungen und Käufe erfolgreich sind.
www.frankschlitt-fotografie.de
Ein Mensch aber, der undankbar und unzufrieden ist, gleicht einem Menschen, der heimatlos ist, der immer unterwegs ist, der immer auf der Flucht ist. Auch dieser Mensch kann Reisen unternehmen, er kann Neues entdecken, neue Dinge erwerben, aber wehe eine seiner Unternehmungen geht schief, dann hat er nichts, wo er sich geborgen fühlen kann! Die Misserfolge verstärken dann seine Unzufriedenheit und er fühlt sich sehr unglücklich.

Ich wünsche Euch eine tiefe, eine herzenserwärmende, eine  lebenserfüllende, eine bergende Zufriedenheit, damit Ihr in dieser schönen Jahreszeit glücklich und zufrieden leben könnt.
 
Ich grüße Euch alle ganz herzlich aus Bremen mit dem typischen Bremer Gruß „Moin, Moin!“

Euer fröhlicher Werner   

Quelle: Karin Heringshausen
                                    

Montag, 26. November 2012

Eine Veränderung ist nichts, vor dem wir uns fürchten müssen, sie kann auch eine Chance sein!



Quelle: Helmut Mühlbacher


Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Petra Hillebrand erzählen:

„Verwandlungen zulassen“

Es war einmal ein Löwenzahn. Am Wegrand wuchs er, gleich neben der Friedhofsmauer. Um ihn herum waren lauter Artgenossen. Vieles hatten sie schon gemeinsam erlebt. Im Frühling waren sie gemeinsam aus der Erde gekrochen, hatten ihre Blätter ausgebreitet und ihre Stängel neugierig der Sonne entgegengestreckt.

Dann kam das erwartungsvolle Warten, als sich die Knospen bildeten, und schließlich die große Freuede, als sich eines Tages die ersten Blüten entfalteten. Der Löwenzahn lachte und scherzte mit seinen Freunden und freute sich des Lebens. 
Doch mit der Zeit veränderte sich seine Blüte. Was vorher strahlend gelb gewesen war, verblich und wurde zu einer weichen, weißgrauen Kopfbedeckung. 

Der Löwenzahn war alt geworden. Plötzlich war alles viel mühsamer. Sein Stängel wurde schwächer und trotzte nicht mehr jedem Wind. Da wurde der Löwenzahn nachdenklich. Was war nur los mit ihm?

Eines Tages kam ein Sturm auf. Zuerst war es nur ein Windhauch, der sanft über den Löwenzahn strich. Als der Wind jedoch stärker wurde, überfiel den Löwenzahn eine lähmende Angst. Verzweifelt versuchte er, sich festzuhalten.

„Du musst loslassen“, sagte der Wind, „Es wird Zeit für Dich zu gehen.“
„Aber es war doch immer so schön hier. Ich möchte nicht fort“, stammelte der Löwenzahn.

„Komm, lass los!“, forderte der Wind, der den Löwenzahn immer stärker umwehte.
„Wird es wehtun, wenn ich loslasse?“, fragte der Löwenzahn.
„Ja“, sagte der Wind, „aber ich werde Dich nicht allein lassen. Ich bleibe bei Dir und werde Dich sanft weitertragen.“ „Ich habe Angst“, flüsterte der Löwenzahn.

„Das gehört dazu“, murmelte der Wind, bevor er den Löwenzahn mit aller Kraft umwehte. Da lösten sich die Samenkörner vom Herzstück des Löwenzahns und wirbelten durch die Luft. Der Wind trug sie hoch hinauf und der Löwenzahn konnte noch ein letztes Mal auf seine Wiese blicken. Dabei spürte er, wie sein alter Stängel umknickte.
www.designation.de
Der Wind aber trug die Samenkörner weit fort, um, sie schließlich behutsam auf weichen Boden sinken zu lassen. Dort blieben sie liegen, wurden vom Regen umspült und unter die Erde gedrückt.

Was dies das Ende des Löwenzahns?
Es sah fast so aus. Die kleinen weißen Fallschirme zerfielen und sogar die Samenhülle begann, sich in der feuchten Erde aufzulösen. 

Doch im nächsten Frühjahr regte sich dort neues Leben. Langsam bohrte sich ein kräftiger Trieb durch das dunkle Erdreich. Und der Wind kam, um den Löwenzahn im Lichte der Sonne willkommen zu heißen.“
www.wikipedia.org

Ihr Lieben,

Der Löwenzahn hat viel mit unserem Leben zu tun.
Auch wir Menschen erleben den Frühling, den Sommer und Herbst in unserem Leben. Und oft ist es so, dass viele Menschen, wenn sie älter werden, spüren, dass ihre Kräfte nachlassen.


Viele ältere Menschen lassen sich ent-mutigen = sie lassen sich den Mut nehmen, etwas Neues zu beginnen, weiter Ziele zu verfolgen, weiter Träume zu verwirklichen.

„Du bist jetzt alt, damit musst Du Dich abfinden!“ – solche Sprüche führen dazu, dass viele Menschen sich zurückziehen und nicht mehr so aktiv am Leben teilnehmen.

Viele ältere Menschen lassen sich ent-mündigen = Entmündigen hat etwas mit dem „Mund“ zu tun. Wenn wir uns als ältere Menschen „ent-mündigen“ lassen, dann bedeutet das, dass wir andere Menschen für uns reden lassen. Dabei ist es wichtig, dass wir älteren Menschen auch unsere Stimme erschallen lassen zu den Themen der heutigen Zeit, zu den Werten und Normen der Gesellschaft.

Viele ältere Menschen glauben, weil sie spüren, dass ihre Kräfte nachlassen, dass sie nun zu den „Versagern“ gehören.
 
„Versager“ hat etwas mit „sagen“ zu tun. Ein Mensch, der ein „Versager“ ist, hat aufgehört, etwas zu „sagen“, sich selbst zu verteidigen, seinen Standpunkt zu vertreten, an sich selbst zu glauben.

Natürlich stimmt es, dass im Alter unsere Kräfte nachlassen, und das macht uns traurig. Auch mir geht das so.
 
Aber wir dürfen bei aller Traurigkeit über das Nachlassen unserer Kräfte nicht vergessen, dass uns auch neue Kräfte zuwachsen, dass wir aus unserem Lebensschatz heraus im Alter auch viele Menschen beschenken dürfen.
Quelle: Astrid Müller
Unsere körperlichen Kräfte lassen im Alter nach, aber wir dürfen anderen Menschen dadurch, dass wir sie ermutigen, helfen, ihren Lebensweg fröhlich und voller Hoffnung zu gehen.
 
Unsere körperlichen Kräfte lassen im Alter nach, aber wir dürfen bei anderen Menschen den Samen der Zuversicht ausstreuen, sodass sie die Kraft haben, nicht aufzugeben.
 
Unsere körperlichen Kräfte lassen im Alter nach, aber wir dürfen das Licht der Liebe in das Dunkel der Menschen hineintragen und das gilt ganz besonders für die kommenden Wochen.
 
Unsere körperlichen Kräfte lassen im Alter nach, aber wir können einem Mensch durch einen ermutigenden, liebevollen Brief neuen Lebensmut schenken.
 
Unsere körperlichen Kräfte lassen im Alter nach, aber wir können etwas Licht in die Einsamkeit einer alten Rentnerin oder eines alten Rentners hineintragen, wenn wir ihm das Geschenk einer Einladung zu einer Tasse Kaffee und einem Stück Stollen machen.
 
Unsere körperlichen Kräfte lassen im Alter nach, aber wir können Menschen den Weg zeigen, wie man zufrieden und glücklich leben kann.

Meine körperlichen Kräfte lassen auch nach und das merke ich mit meinen jetzt 64 Jahren, aber gleichzeitig empfinde ich das Alter als ein wundervolles Geschenk, denn es ermöglicht mir, vielen anderen Menschen eine Freude zu bereiten und in Ihr Lieben den hellen Klang der Freude hineinzutragen.
Quelle: Karin Heringshausen
Ich wünsche Euch eine wunderbare helle neue Woche mit vielen hellen Augenblicken, viel Mut, viel innerer Freude, viel Zuversicht und ganz viele Liebe

Euer fröhlicher Werner aus dem schönen Bremen
www.bremen.de