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| Quelle: Helmut Mühlbacher |
Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute eine Geschichte von Cheryl L. Costello-Forshey erzählen, die mir freundlicherweise von Bernhard Stahl zugeschickt wurde:
„Die schönste Blume“
"Die Parkbank war verlassen, als ich mich dort unter einer alten Weide zum Lesen hinsetzte. Ich war vom Leben enttäuscht und hatte allen Grund, ein säuerliches Gesicht zu machen irgendwie hatte sich die ganze Welt gegen mich verschworen.
Und als ob es mir nicht schon schlecht genug ginge, kam
plötzlich ein Junge auf mich zu, noch ganz außer Atem vom Spielen. Er stellte
sich mit gesenktem Kopf vor mich hin und sagte aufgeregt: "Guck mal, was ich gefunden habe!"
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In seiner Hand hielt er eine alte, verblühte Blume, ein
wirklich erbärmlicher Anblick.
Sie hatte offenbar nicht genug Licht oder Regen abbekommen, jedenfalls hingen ihre Blütenblätter alle schlapp herab.
Sie hatte offenbar nicht genug Licht oder Regen abbekommen, jedenfalls hingen ihre Blütenblätter alle schlapp herab.
Ich lächelte gekünstelt, damit mich der Junge endlich in
Ruhe ließ. Aber anstatt zu gehen, setzte er sich neben mich auf die Bank. Er
hielt sich die Blume an die Nase und erklärte in gespielter Überraschung: "Die
riecht ja ganz gut. Und schön ist sie auch. Deshalb habe ich sie ja auch
gepflückt. Hier, sie ist für dich."
Die Pflanze hatte keinerlei Leben mehr in sich, sie war nur
noch ein farbloses Gewächs. Aber mir war klar, dass der Junge nicht eher gehen
würde, als bis ich sie angenommen hatte. Also griff ich nach ihr und sagte:
"Danke, so etwas hat mir gerade noch gefehlt."
Aber der Junge hielt die Blume nur weiterhin sinnlos in die
Luft. Erst in diesem Moment bemerkte ich, dass er meine geöffnete Hand nicht
sah, er war blind.
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Mit zitternder Stimme bedankte ich mich, dass er die
schönste ausgesucht hatte. Und während mir Tränen in die Augen schossen, sagte
er: "Keine Ursache", lächelte und machte sich wieder ans Spielen.
Er hatte nicht bemerkt, was er bei mir bewirkt hatte. Ich
saß da und fragte mich, wie er es geschafft hatte, eine in Selbstmitleid
versunkene Frau auf einer Parkbank zu sehen. Wie wusste er von meiner selbst
verursachten Trübsal?
Vielleicht hatte er es im Herzen gespürt, mit dem er mehr
sehen konnte als mit den Augen. Durch die Augen eines blinden Kindes konnte ich schließlich sehen, dass nicht
die Welt das Problem war, sondern ich.
Und so schwor ich mir, für all die vielen Male, da ich
selbst blind gewesen war,nun das Schönste im Leben zu sehen und mich über jede
Sekunde meines Lebens zu freuen. Dann hielt ich mir die verwelkte Blume an die Nase und atmete den Duft einer
wunderschönen Rose ein.
Ich musste lächeln, als ich den Jungen sah , der mit einer
neuen Blume in der Hand auf einen alten Mann zuging, der noch nichts von seinem
Glück ahnte. "
Ihr Lieben,
ich habe Euch diese Geschichte bereits vor einiger Zeit
erzählt, aber ich möchte sie heute aus einem anderen Blickwinkel beleuchten.
Mir geht es dabei um zwei Gesichtspunkte:
Wir Menschen beurteilen Geschenke, die wir bekommen, viel zu
sehr danach, wie das Geschenk aussieht, welchen Nutzen es uns bringt, was es
gekostet hat.
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Wer nur das Geschenk sieht, dass er bekommen hat, der
bezieht das Geschenk nur auf sich, der denkt nur an sich. Viel größere, viel
tiefere Freude löst ein Geschenk aber dann aus, wenn wir den Menschen, der uns
beschenkt hat, dahinter sehen, wenn wir seine Absicht, uns eine Freude zu
bereiten, erkennen.
Ein Geschenk zu bekommen, ist etwas Wundervolles, aber die
Absicht und die Liebe zu erkennen, die mit dem Geschenk verbunden ist, macht
aus dem Geschenk einen Glücksmoment, in dem wir erkennen, dass wir geliebt
werden.
Wenn sich zwei Menschen lieben, wenn sie ineinander
verliebt sind, dann sprechen wir davon, dass „Liebe blind macht“ und da steckt
ein Körnchen Wahrheit drin.
Denn zwei Menschen, die sich ineinander verlieben,
übersehen in ihrer Verliebtheit leicht die Fehler und Schwächen des geliebten Partners,
der geliebten Partnerin, die zu akzeptieren sie später im Alltag der Ehe oder
Lebensgemeinschaft nicht bereit oder in der Lage sind.
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Dieser Satz „Liebe macht blind“ hat aber auch noch eine
wundervolle Kehrseite, denn man kann ihn auch ganz anders verstehen:
Wenn wir den Satz „Liebe macht blind“ beherzigen,
dann handeln wir wie der blinde Junge.
dann handeln wir wie der blinde Junge.
Die Liebe, die blind macht, die fragt nicht danach, ob das Gegenüber das
Geschenk wirklich wert ist, die fragt nicht danach, ob das Gegenüber groß oder
klein, alt oder jung, schön oder hässlich, Weißer oder Farbiger, Inländer oder Ausländer
ist.
Die Liebe, die blind macht, die möchte Liebe schenken,
um den anderen Menschen zu ermutigen.
um den anderen Menschen zu ermutigen.
Die Liebe, die blind macht, die möchte Zuversicht schenken,
um anderen Menschen Hoffnung zu schenken.
um anderen Menschen Hoffnung zu schenken.
Die Liebe, die blind macht, die möchte anderen Menschen Freude schenken,
um Fröhlichkeit in deren Herz zu pflanzen.
um Fröhlichkeit in deren Herz zu pflanzen.
Die Liebe, die blind macht, die möchte in der Dunkelheit anderer Menschen ein
Licht anzünden, denn die Dunkelheit der gesamten Welt kann das kleine Licht der Liebe, die
blind macht, niemals auslöschen.
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Ihr Lieben,
ich wünsche Euch einen ruhigen Abend mit erfrischenden Getränken und
liebevollen Gedanken und ich grüße Euch aus sonnigen Bremen
Euer fröhlicher Werner
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| Quelle: Karin Heringshausen |








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