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| Quelle: Helmut Mühlbacher |
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine
Geschichte von Sabine Hiller erzählen:
„Woran man Meisterschaft erkennt“
„Erstmalig nahm die Mutter ihren
kleinen achtjährigen Sohn mit zu einem Konzert eines berühmten Pianisten, um
seinen Fortschritt im Klavierunterricht zu unterstützen.
Nachdem sich die beiden gesetzt
hatten, entdeckte die Mutter unter den Zuhörern eine liebe Bekannte und verließ
für eine kurze Zeit ihren Platz, um diese zu begrüßen.
Der kleine Mann ergriff die
günstige Gelegenheit, die Geheimnisse der Konzerthalle auf eigene Faust zu
erkunden und schlüpfte schließlich unbemerkt durch eine Tür mit der Aufschrift
„Kein Zutritt“.
Als die Lichter gelöscht wurden
und das Konzert beginnen sollte, kehrte die Mutter zu ihrem Platz zurück und
entdeckte mit Schrecken, dass ihr Kind verschwunden war.
Aber schon hob sich der Vorhang.
Das Licht der Scheinwerfer fiel auf den beeindruckenden Steinway-Flügel auf der
Bühne – und auf einen kleinen Jungen, der auf dem Klavierhocker saß und mit
seinen kleinen Fingern unbeholfen ein Kinderlied spielte!
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| www.steinway.de |
In diesem Moment betrat der
berühmte Pianist die Bühne, ging schnelle auf das Klavier zu und flüsterte dem
kleinen Mann ins Ohr: „Nicht aufhören, spiel weiter!“
Der Meister beugte sich über den
Jungen und spielte mit seiner Linken eine Bass-Begleitung.
Und schon bald griff er mit seiner Rechten nach den Tasten auf der anderen
Seite des Kindes und ergänzte das Spiel mit einem perlenden Obligato.
So zeigte sich der alte Meister
wahrhaft meisterlich und verwandelte mit dem kleinen Neuling die unerwartete
und peinliche Situation in eine wunderbare und kreative Erfahrung.
Alle Zuhörer waren wie gebannt und antworteten mit brausendem Applaus.“
Ihr Lieben,
ich gebe gerne zu, dass ich ein
großer Freund klassischer Musik bin und gerne Klavierkonzerte höre.
Aber ich betone: Ich bin ein begeisterter Hörer, ich bin kein Musikkenner.
Von
daher weiß ich weder, was eine Bass-Begleitung noch was ein perlendes Obligato
ist.
Aber das ist das Schöne an dieser
kleinen Geschichte: Man muss diese Spezialkenntnisse auch nicht haben, um zu
verstehen, was diese Geschichte aussagen will.
Ich bin zutiefst davon überzeugt,
dass der kleine Junge nur sehr unwillig seinen Klavierunterricht fortgesetzt
hätte, wenn der berühmte Pianist ihn Beschimpfungen und vielleicht sogar
Demütigungen von der Bühne gescheucht hätte.
Aber stattdessen zeigte er sich
meisterlich und ermöglichte dem kleinen Jungen ein Erlebnis, das ihm
unvergesslich blieb und das ihn sicher sehr stark dazu motivierte, den
Klavierunterricht mit vollem Einsatz fortzusetzen.
Das erinnert mich sehr stark an
eine kleine Begebenheit mit meinem jüngeren Sohn Simon, er war damals 6 Jahre
alt. Da er wusste, dass ich sehr gerne Honig aß, hat er sich eines Nachmittags
auf den Weg zum nachgelegenen Tante-Emma-Laden gemacht und dort für mich von
seinem mühsam zusammen gesparten Geld ein Glas feinsten Waldhonig erstanden.
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| www.imkerei-ahrens.de |
Er eilte dann nach Hause, um mich
damit zu überraschen. Auf den letzten Metern im Haus auf dem Weg ins Wohnzimmer
hielt er das Honigglas hinter seinem Rücken versteckt, damit ich seine Überraschung
nicht gleich sehen sollte
Gerade in dem Augenblick, als er
stolz vor mir stand und sagte: „Lieber Papa, rate mal, was ich für Dich gekauft
habe?“, da rutschte ihm unglücklicherweise das Glas Honig aus den vor Aufregung
wohl etwas feuchten Händen und zerschellte auf dem Fußboden aus Steinfliesen.
Ich hätte, wie ich das als Kind
selbst erlebt hatte, ihn nun als einen Volltrottel, einen Idioten, einen
Blödmann oder Ähnliches beschimpfen können, aber stattdessen habe ich ihn in
den Arm genommen und ihm erst einmal für die wundervolle Idee gedankt, mir so
schönen Honig zu schenken.
Dann haben wir gemeinsam den
Fußboden gereinigt und dann sind wir anschließend gemeinsam in den
Tante-Emma-Laden gegangen und haben dort noch ein Glas Waldhonig gekauft,
dieses Mal auf meine Kosten. Zuhause wieder angekommen, haben wir uns Buttertoastbrot
betoastet und mit dem leckeren Honig bestrichen und dazu ein Glas Milch vom
nahegelegenen Bauernhof genossen.
Es war ein wirklich wundervoller Nachmittag,
der damit endete, dass wir auf einer Wiese gegenüber unserem Haus zusammen mit
einem älteren Sohn eine Runde Fußball spielten.
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| Quelle: Jürgen Tesch |
Ihr Lieben,
ich kann Euch allen nur
empfehlen, einmal diesen Weg einzuschlagen, nicht das vordergründig Negative zu
sehen, sondern das, was die Menschen, die uns begegnen, an Positivem tun wollen
oder an Gutem in sich tragen.
Einer meiner Lieblingsfilme ist bis heute der Film „Der kleine
Lord“ mit Alec Guinnes und Ricky Schroder. In diesem wundervollen Film geht es
um ein kleinen Jungen, der eines Tages erfährt, dass er ein Lord ist und fortan
bei seinem Großvater lebt.
Dieser kleine Junge merkt sehr wohl, dass sein Großvater äußerlich
ein hartherziger und strenger Mann ist, aber der Junge kritisiert das niemals.
In allen Situationen versucht der Junge, immer das Gute in dem Herzen des
Großvaters zu sehen und so gelingt es ihm mit der Zeit, das versteinerte Herzu
des Großvaters zum Leben zu erwecken und ihn in einen liebenswürdigen,
hilfsbereiten und gütigen Mann zu verwandeln.
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| www.filmstarts.de |
Wer unter Euch wissen möchte, wie man Menschen verwandeln
kann, indem man sie nicht kritisiert, sondern sich allein auf das Gute konzentriert,
das in jedem Menschen schlummert, dem kann ich diesen Film nur wärmstens
empfehlen.
Wer die Menschen liebt, der schaut nicht auf ihr Versagen,
sondern auf ihr Können.
Wer die Menschen liebt, der schaut nicht auf ihr Scheitern, sondern auf ihr
Bemühen.
Wer die Menschen liebt, der weiß: Ich bin selbst nicht ohne Fehler und habe
daher auch nicht das Recht, andere zu verurteilen.
Wer die Menschen liebt, der konzentriert sich in seiner Liebe nicht auf das
ICH, sondern auf das DU.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch einen wundervollen Nachmittag, angefüllt mit Liebe und Verständnis, motiviert durch Zuversicht und Hoffnung und erfüllt von Freude
Ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
ich wünsche Euch einen wundervollen Nachmittag, angefüllt mit Liebe und Verständnis, motiviert durch Zuversicht und Hoffnung und erfüllt von Freude
Ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner





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