3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Sonntag, 30. November 2014

Es gibt immer eine positive Alternative...

"Glücklich wird man nicht, indem man das Glück für sich allein beansprucht, 
sondern indem man es mit anderen Menschen teilt."
Alexander Rykow

Quelle: Raymonde Graber
Ihr Lieben,

heute Abend  möchte ich Euch eine Geschichte von Christoph Georges erzählen:

"Des Königs Befehl"

"Es war einmal ein König, der seinem Feldherrn den Befehl gab, seine Feinde zu vernichten. Und wie vom König befohlen, zog der Feldherr mit den Soldaten los.
Es vergingen viele Monate. Der König wurde immer ungeduldiger und fragte täglich seinen Berater, ob immer noch keine Nachricht von seinem Feldherren eingetroffen sei. Schließlich befahl der König, dass ein Bote erkunden soll, was geschehen ist. 

Als der Bote das feindliche Gebiet erreichte und sich dem Lager nährte, hörte er schon von weitem das fröhliche Treiben eines Festes. Er ging in das Lager und fand dort den Feldherrn und seine Soldaten zusammen mit den Feinden des Königs an einem festlich gedeckten Tisch sitzen und ausgelassen feiern.
Der Bote ging zum Feldherrn des Königs und stellte ihn zur Rede: 
„Was soll das?“ schrie er „Du solltest die Feinde vernichten und stattdessen sitzt ihr zusammen und feiert?“

„Ich habe den Befehl des Königs sehr wohl ausgeführt“ entgegnete der Feldherr ruhig, aber bestimmt. „Ich habe die Feinde vernichtet - ich habe sie zu Freunden gemacht!“

Quelle: Astrid Müller
Ihr Lieben,

ich lese sehr gerne in der Bibel, nicht weil es ein frommes Buch ist, nein, sondern weil es uns so wunderbare Ratschläge für den Alltag erteilt. Wenn in der Bibel Jesus sagt:
 "Liebet Eure Feinde, tut wohl denen, die Euch hassen", dann gebe ich gerne zu, in meiner Kindheit und Jugend habe ich das nicht verstanden, ja ich hielt das sogar für völligen Blödsinn. 
Ich litt damals unter vielen Menschen und diese Menschen sollte ich auch noch lieben, ja ihnen sogar etwas Gutes tun? Ich habe damals bei diesen Worten mir nicht nur mit einem Finger, sondern mit allen zehn Fingern an die Stirn getippt!

Heute weiß ich, wie richtig, wie wichtig diese Worte sind und das will ja auch unsere heutige Geschichte sagen.

Natürlich können wir unsere Feinde hassen, können wir die Menschen, die uns Schwierigkeiten bereiten, bekämpfen, können uns in täglichen Kämpfen mit unseren Nachbarn selber zermürben. 

Sogar im Fernsehen wird schon davon berichtet, wie Nachbarn sich gegenseitig bekämpfen und versuchen, sich gegenseitig fertigzumachen. Manchen Sendern ist das eine regelmäßige Sendung wert.

Aber das hat für uns zwei ganz schwere Nachteile:

Wenn man sich gegenseitig bekämpft, dann kann daraus nie eine Freundschaft entstehen. 

Lasst uns doch endlich diesen grauenhaften Teufelskreis (also den Kreis des Bösen) durchbrechen und anders handeln, als "man" das gemeinhin tut. 

Ich wohne in einem Mietshaus mit 10 Parteien und rings um das Haus ist ein wunder-schöner Garten, den ich pflege und den ich mit immer neuen Blumen bepflanze.
Als ich vor etlichen Jahren hier einzog, herrschte der Geist der Feindschaft in diesem Hause. 

"Keiner kannte keinen" und keiner wollte mit dem anderen etwas zu tun haben.
Ich habe mich da ganz bewusst ausgeklinkt. Ich versuche, zu jedem im Hause ein gutes, ein fast freundschaftliches Verhltnis zu pflegen. 


Ich habe in dem Garten eine  kleine Terrasse angelegt, auf der die Mieter im Sommer sitzen können und jeder darf meinen Garten mit genießen. 

Quelle: Helmut Mühlbacher
Wer nach Hause kommt, wird gleich neben der Haustür mit einem bunt bepflanzten Beet empfangen, auf dem ein Schild "Herzlich Willkommen" steht und ein Stein mitten in Blumen die Botschaft verbreitet: "Wahre Freude erreichst Du, indem Du anderen Menschen Freude bereitest."

Zu Weihnachten, Ostern oder den Geburtstagen, die ich über den Vermieter heraus-gefunden habe, stelle ich einen Kleinigkeit vor die jeweilige Wohnungstür mit einer kleinen Karte dabei. 

Es ist berührend und erstaunlich, wie Menschen sich über solche Kleinigkeiten freuen können und wie sich Menschen plötzlich verändern. es herrscht in unserem Haus jetzt ein ganz anderer Geist. Ich hätte das sicher nicht erreicht, wenn ich den Menschen hier im Hause Vorwürfe gemacht hätte. 

Verändern können wir andere Menschen nur, wenn wir bereit sind, uns zu ändern und anders zu handeln. Ich habe Euch das erzählt, um Euch zu zeigen, wie viel wir sogar in unserem engsten Umfeld ändern können.

Es gibt aber noch eine  zweiten, fast noch schwerwiegenderen Nachteil, wenn wir im Streit mit anderen Menschen leben: 

Dieser Streit vergiftet unser eigenes Leben. Ich kann Euch wirklich nur empfehlen, schaut Euch doch einmal eine solche Sendung im Fernsehen an, wenn dort von Nachbarschaftsstreitigkeiten berichtet wird.

Der Streit selber ist völlig uninteressant. Was mich dabei so berührt, ist die Tatsache, dass die Menschen sich ihr eigenes Leben vergiften. Da ist es kein Wunder, wenn die Menschen unter Bluthochdruck, der Gefahr eines Herzinfarktes oder Ähnlichem leiden.
Quelle: Astrid Müller
Ihr Lieben,
Ich wünsche Euch für die Adventszeit von ganzem Herzen um Euer selbst willen:
Geht den Weg des Friedens und Ihr werdet Frieden ernten. Vielleicht nicht immer von den Menschen, von denen Ihr Euch das erhofft, aber wenn Ihr die Botschaft des Friedens und der Freude in diese Welt hineintragt, werdet Ihr Frieden und Freude ernten, oft aus Ecken, aus denen Ihr das gar nicht erwartet. Und tiefer Friede und große Freude werden Euch erfüllen.
Ich wünsche Euch eine friedvollle, fröhliche beue Woche und grüße Euch alle ganz lieb und herzlich von meinem Weserstrand
Euer zuversichtlicher und fröhlicher Werner

Quelle: Helmut Mühlbacher



Freitag, 28. November 2014

Lasst Taten und nicht Worte sprechen!

Quelle: Astrid Müller
"Die Menschen gleichen sich in ihren Worten, 
aber an ihren Taten kann man sie unterscheiden."
Molière
Quelle: Astrid Müller
Ihr Lieben,

heute möchte ich eine Geschichte von Peter Spangenberg erzählen:

"Lasst Taten und nicht Worte sprechen"
 
"Die Häsin lag krank.

Der Igel kam zu Besuch, brachte frische Kleeblätter mit und sagte: 
„Kommt Zeit, kommt Rat.“ 

Die Eule sah herein und meinte: „Gut Ding will Weile haben.“ 

Als die Feldmaus durchs Fenster guckte, fiepte sie: „Kopf hoch, Frau Nachbarin!“ 

Auch die alte Katze erkundigte sich kurz nach dem Befinden. „Es wird schon werden“, bemerkte sie schnurrend und meinte es ja auch ehrlich. 

Als dann noch der Maulwurf durchs Fenster rief: „Keine Sorge! Ende gut, alles gut!“, empfand die Häsin nur noch Bitterkeit. 

In der Küche tobten die Jungen, nichts war fertig geworden. Dazu noch die Angst. Es sollte witzig klingen, als die Elster hoch vom Baum rief: „Kommen wir über den Hund, kommen wir über den Schwanz, Geduld, Geduld!“ 

„Können die sich denn gar nicht vorstellen, wie mir zumute ist?“, dachte die Kranke. 
„Müssen die alle solch gut gemeinten Unsinn reden?“

Während sie noch enttäuscht darüber nachdachte, dass all der beiläufige Trost keiner war, kamen die Ameisen herein, grüßten kurz, stellten Feldblumen auf den Tisch, machten die Küche sauber, versorgten die jungen Hasen, waren bei alledem sehr leise und verabschiedeten sich geräuschlos. 

Da kehrte Ruhe ein. Und die Hoffnung wuchs."

Quelle: Raymonde Graber
Ihr Lieben,
dies ist ein kleines Märchen, das sehr gut dazu geeignet ist, dass wir es auch unseren Kindern und Enkelkindern erzählen und es enthält eine tiefe Wahrheit:

Es gibt Zeiten in unserem Leben und in dem Leben unserer Kinder und Enkelkinder, in denen wir uns über Worte sehr freuen: 
Über Worte der Dankbarkeit, der Freude, der Ermutigung, der Hoffnung, der Zuversicht, der Liebe.

Aber es gibt auch Zeiten in unserem Leben und in dem Leben unserer Kinder und Enkelkinder, in denen Worte hohl klingen können, wenn sie so dahin geredet werden und nur dazu dienen, damit wir uns aus der Verantwortung stehlen können. 

Manchmal ist es einfach gut, stille zu sein, anzupacken und zu helfen.

Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch Menschen zur Seite und auch Euren Kindern und Enkelkindern, die genau wissen, wann es Zeit ist, zu reden, und wann es Zeit ist, zu handeln. 
Und ich würde mir von Herzen wünschen, dass auch Ihr dieses Geheimnis entdeckt.
Ich wünsche Euch heute einen kraftvollen mutigen und zuversichtlichen 1. Advent und grüße Euch alle auf das Herzlichste auf das Herzlichste 
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Helmut Mühlbacher

Donnerstag, 27. November 2014

Auch Du bist wertvoll!

"Lange bevor ich erwachsen wurde, lehrte mich ein Teddy,
was Liebe wirklich heißt: nämlich da zu sein, wenn man gebraucht wird.
Jim Nelson


Ihr Lieben,

heute möchte ich euch eine Geschichte von
Aljoscha Gottheis erzählen, die auch für unsere Kinder und Enkelkinder wichtig und hilfreich ist:
"Die Werkzeuge in der Werkstatt"

Die Werkzeuge in der Werkstatt des Zimmermanns hielten eine Versammlung ab.
Bruder Hammer war der Vorsitzende.
Die Anwesenden teilten ihm mit, dass er sein Amt abgeben müsse,
weil er zu laut sei. 

Er protestierte: „Wenn ich deshalb die Werkstatt verlassen muss, dann hat Bruder Bohrer auch zu gehen. Als kleiner Bohrer ist er doch ohnehin unbedeutend. Wo kann man sehen, was er geleistet hat?“

Der kleine Bruder Bohrer stand auf und erklärte: “Also gut. Aber Bruder Schraube muss dann auch aufhören. Ihr müsst ihn nur dauernd drücken und drehen, damit er überhaupt etwas tut.“

Darauf protestierte Bruder Schraube: „Wenn ich gehe, dann muss Bruder Hobel auch gehen. Seine Arbeit ist oberflächlich, er hat keinen Tiefgang!“

Bruder Hobel erwiderte: „Und was ist mit Bruder Zollstock? Er legt dauernd seinen Maßstab an Andere an und tut dabei so, als sei er der einzig Richtige!“

Bruder Zollstock erhob darauf Vorwürfe gegen Bruder Sandpapier.

„Mir ist es sowieso egal, was ihr macht. Aber seht ihn an! Er ist viel rauer, als er zu sein hat, reibt sich dauernd an Anderen, und dazu noch in der falschen Richtung!“


Mitten in der Diskussion kam der Zimmermann in die Werkstatt. Er band sich eine Schürze um und schritt hinüber zur Hobelbank. Er wollte ein edles Möbelstück bauen. Dazu gebrauchte er die Schraube, den Bohrer, das Sandpapier, die Säge, den Hammer, den Hobel und all die anderen Werkzeuge."

Ihr Lieben,

diese kleine Geschichte beinhaltet eine tiefe Wahrheit.  

Keiner von uns ist etwas Besseres, keiner etwas Minderwertiges, auch wenn wir das manchmal glauben. Jeder Mensch hat seine besonderen Begabungen und Talente und jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll.

Diese kleine Geschichte zeigt auf eine feine Weise, dass kein Mensch eine bessere Arbeit leistet, sondern dass jeder seinen Beitrag zum Gelingen beiträgt. Wichtig ist, dass wir das, was wir tun, gerne tun und dass wir es mit Freude, großer Motivation und Hingabe tun.

Ich möchte jeder Einzelnen, jedem Einzelnen von Euch zurufen :
DU bist etwas Besonderes,
DU bist wertvoll,
DU bist einzigartig.
 
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch morgen einen wundervollen kraftvollen und selbstbewussten Tag und grüße Euch alle ganz herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner



                                                                     

Dienstag, 25. November 2014

Weihnachtswünsche

Ihr Lieben,

heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Bruno Horst Bull erzählen:

„Dinis Weihnachtswunsch“

„Dini hatte alles, was sie sich wünscht:
Drei Schränke voll Kleider und Pullover. Einen eigenen Fernseher, einen Computer und ein Videogerät. Sie besitzt 27 Puppen, drei Teddybären und über dreihundert CDs.

„Was soll ich Dir nur zum Weihnachtsfest schenken?“, seufzte der Vater.
„Das Beste wird sein, ich schenke Dir einen vergoldeten Zweihunderteuroschein.“
Dinis Eltern sind reich. Geld spielt bei ihnen keine Rolle.

Die Mutter sagte: „Ich schenke Dir einen selbsttätig fahrenden Puppenwagen mit Elektromotor.“ 
„Und von mir bekommst Du einen leuchtenden Bernsteinring mit eingebauter Taschenlampe“, schmunzelte der Opa. Die Oma meinte: „Ich stricke Dir eine Schutzhülle für Deine Zahncremetuben.? Bruder Ricky tat sehr geheimnisvoll: „Von mir bekommst Du eine vollautomatische Bleistiftanspitzmaschine aus Silber.“
Dini aber murrte vernehmlich: „Ich will keine vollautomatische Bleistiftanspitzmaschine, Och will keine Schutzhülle für meine Zahncremetuben, keinen Puppenwagen mit Elektromotor, keinen Taschenlampenring und auch keinen goldenen Zweihunderteuroschein.“

„Ja, was möchtest Du denn geschenkt bekommen?“, fragte die Mutter erstaunt.
„Dass Ihr mich liebt und Zeit für mich habt!“, antwortete Dini.

Der Vater überlegte lange. Dann schüttelte er bedenklich den Kopf.
„Aber Dini“, sprach er, „was Du nur für ausgefallene Wünsche hast!
Liebe, Zuneigung und Zeit kann man doch nirgend kaufen!“

Ja, gerade darum wünsche ich sie mir!“, antwortete Dini.“
Quelle: Karin Heringshausen
Ihr Lieben,

in dieser Vorweihnachtszeit begegnen mir zurzeit jeden Tag Menschen, die darüber nachdenken, was Sie ihrem Partner, ihrer Partnerin, ihren Kindern, Verwandten, Freunden und Bekannten zu Weihnachten schenken sollen.

Das, was mich dabei am meisten erschreckt, ist die Tatsache, dass in nahezu 100% aller Fälle nur über materielle Dinge nachgedacht wird. Der Wert eines Geschenkes wird vor allem an seinem Geldwert bemessen.
Und für den Fall, dass das Geschenk dem Beschenkten nicht gefallen sollte, wird diesem in unserer schnelllebigen Wegwerfgesellschaft gleich noch der Einkaufsbeleg mitgeliefert, damit er das Geschenk nach dem Fest umtauschen und zu Geld machen kann.

Heute sprach Papst Franziskus im Europaparlament. Auch wenn ich nicht katholisch bin, so hat mich seine Rede doch sehr berührt. Er sprach davon, dass Europa sich wie eine müde alte Großmutter benehme und dass es Zeit sei, dass wir uns wieder auf unsere Werte besinnen.
Warum glauben wir eigentlich, dass Liebe, Zuneigung und Zeit keine geeigneten Geschenke für Weihnachten sind?

Gerade jetzt in dieser dunklen Vorweihnachtszeit freuen sich unsere Lieben, unsere Verwandten, Freude und Bekannten, unsere Nachbarn und alle Menschen, denen wir begegnen, über das Geschenk der Liebe, der Zuneigung und der Zeit.

Ihr Lieben,


ich wünsche Euch für die kommenden Wochen recht viel Zeit,

Zeit, um auszuruhen,
Zeit, um nachzudenken,
Zeit, um zuzuhören,
Zeit, um anderen etwas vorzulesen,
Zeit, um mit anderen zusammen zu sein,
Zeit, um dem anderen zu sagen: „Ich habe Dich lieb!“
Zeit, um mit anderen spazieren zu gehen.
Zeit, um für andere Zeit zu haben,
Zeit, um zu genießen,
Zeit, um glücklich zu sein,
Zeit, um einen anderen Menschen in die Arme zu schließen;
Zeit, um einem anderen Menschen ein Lächeln zu schenken.
Zeit für Euch selbst und Eure Bedürfnisse.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch einen ruhigen, gelassenen Abend und morgen einen kraftvollen Tag und ich grüße Euch herzlich aus dem herbstlichen Bremen
Euer fröhlicher Werner
Das einzig wirklich Wichtige!
Quelle: Raymonde Graber


Montag, 24. November 2014

Wir brauchen Brot für das Herz

Ihr Lieben,

heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Dagmar Ehm erzählen:

„Brot für das Herz“

„Der König freute sich sehr, als sein kleiner Sohn geboren wurde.
„Nichts soll ihm zustoßen“, sagte er, „ich will ihm ein eigenes Schloss bauen lassen,
in dem er ganz alleine wohnen kann.“


Sobald der Knabe heranwuchs, durfte auch die eigene Mutter nicht mehr in seine Nähe. Diener brachten ihm seine Kleider und legten ihm das Essen hin, dann mussten sie sich sofort wieder entfernen.
Der König dachte, dass es dem Prinzen an nichts fehlte. Aber als er wieder einmal durch die großen Fenster zu ihm hineinschaute, musste er zu seinem Entsetzen sehen, dass der kleine Prinz regungslos und bleich in seinem goldenen Stuhl lehnte.

Schnell holte der König die besten Ärzte herbei und ließ den Prinzen untersuchen. Die Ärzte steckten die Köpfe zusammen und meinten schließlich, dass der Prinz das üppige Essen nicht vertragen würde. Sie verschrieben ihm zum Frühstück ein einfaches frisches Brot.

Der König bestellte sogleich beim besten Bäcker des Landes das Frühstücksbrot.
Der Sohn des Bäckers durfte das Brot liefern und es wurde dem Prinzen von den Dienern serviert. Dann blickten alle gespannt durch die großen Fenster, ob dem Prinzen das Brot schmecken würde. Aber er rührte es nicht an, obwohl es durch das ganze Schloss duftete.

Das konnte der Bäckersohn nicht begreifen. Als alle weggegangen waren, schlüpfte er unbemerkt in das Schloss, trat vor den Prinzen hin und sagte: „Warum isst Du mein Brot nicht, ich habe mir solche Mühe damit gegeben?“
Der Prinz hob erstaunt seinen Kopf und sagte: „Wer bist Du und wie bist Du hereingekommen?“ „Ich habe Dir Brot gebracht“, sagte der Junge „und ich mache mir große Sorgen um Dich.“ Der Prinz musste lächeln. „Willst Du nicht bei mir bleiben, ich fühle mich so einsam“, sprach er.

Das ließ sich der Junge nicht zweimal sagen. Er plauderte mit dem Prinzen und spielte mit ihm im Schlossgarten. Schließlich bekamen beide Hunger und aßen mit großem Appetit gemeinsam das Brot auf.

Als der König wieder nach seinem Sohn sah, konnte er ihn fast nicht wieder erkennen. Der Prinz hatte rote Wangen und lachte über das ganze Gesicht. „Das Brot hat ihm gut getan“, dachte er. Da entdeckte er den Bäckerjungen und rief erbost: „Werft ihn hinaus, sperrt ihn ein!“

Am nächsten Tag war der Prinz wieder allein, saß traurig in seinem Stuhl und wollte weder Brot noch sonst etwas essen. Der König musste wohl oder übel den Bäckerjungen holen lassen und bat ihn um Hilfe.

Der Junge nahm seinen ganzen Mut zusammen und sagte: „Lieber Herr König, der Prinz braucht nicht nur Brot für den Magen!“ Der König hatte aber noch nie von einem anderen Brot gehört. „Kannst Du auch so ein Brot backen?“ fragte er.

„Jeder kann so ein Brot backen“, antwortete der Junge „es enthält Liebe, Freundschaft und Aufmerksamkeit, es vertreibt den Hunger der Einsamkeit und Traurigkeit.“
„Ich weiß, was Du meinst“, sagte der König und nickte mit dem Kopf. „Es ist das Brot für das Herz, und jeder Mensch braucht es genau so dringend wie das Brot für den Magen, ob König oder Bettelmann.“

Dann nahm er die Königin bei der Hand und ging mit ihr zu ihrem Sohn. Sie nahmen auch den Bäckerjungen mit und alle, die den Prinzen lieb hatten. Von nun an war der Prinz nie mehr allein.“

Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,

Brot ist, wenn es gut gebacken wird, etwas ganz Köstliches. Ich selbst backe mir auch gerne ein Brot und es schmeckt mir wundervoll. 

Mein selbstgebackenes Brot
Aber es genügt nicht, dass wir dafür sorgen, dass unsere Lieben, unsere Partnerin/ unser Partner, unsere Kinder und Enkelkinder, unsere Freunde, Bekannten und Verwandten und alle Menschen, denen wir begegnen, etwas zu essen bekommen.
Wir brauchen nicht nur Brot für unseren Körper, sondern auch Brot für unsere Seele.

Der Fremde, der Ausländer braucht von uns das Brot des Respekts,
um sich geachtet zu fühlen.


Unsere Partnerin, unser Partner braucht von uns das Brot der Liebe,
um sich bei uns geborgen zu fühlen.


Unsere Kinder und unsere Enkelkinder wollen von uns das Brot der Zuwendung bekommen, denn sie brauchen Menschen, die zu ihnen stehen und für sie da sind.

Unsere Freunde brauchen unser Brot der Ermutigung,
damit sie tapfer ihren Weg gehen können.


Unsere Bekannten brauchen unser Brot der Zuversicht und Hoffnung
um im Alltag nicht verzagen zu müssen.

Unsere Nachbarn brauchen unser Brot des Lächelns
um die Dunkelheit aus ihrem Leben vertreiben zu können.

Alle Menschen, denen wir begegnen, brauchen unser Brot der Gemeinschaft
um ihre Einsamkeit zu überwinden.

Wir selbst brauchen das Brot des Herzens,
um unsere eigenen Bedürfnisse zu erfüllen:

Um glücklich zu werden, um anerkannt und geliebt zu werden!


Ihr Lieben,
ich wünsche Euch ein besonders wohlschmeckendes Brot zum Abendessen und zum Frühstück und ganz viel Brot des Herzens für Eure Seele!
Ganz liebe Grüße
Euer fröhlicher Werner
Abendsonne an der Weser

Sonntag, 23. November 2014

Immer fröhlich – das gibt es doch gar nicht!

Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte von Roland Kübler erzählen:

„Die Schattenwölfe“

„Dalan, der junge Abenteurer, wusste aus alten Legenden, dass die Schattenwölfe eine Spur, die sie einmal gewittert haben, niemals wieder verlieren. Gegen sie hilft keine Waffe – sie hetzen ihre Opfer erbarmungslos, bis diese zusammenbrechen.

Dalan lief, so schnell er konnte, in die große Höhle hinein, doch das Rudel der Schattenwölfe rückte ihm in großen Sätzen immer näher. Er wusste, lange würde er nicht mehr durchhalten können. Er strauchelte, er schrie, er stürzte hart auf einen Stein.
Hilflos suchte er seinen Kopf mit den Armen zu schützen. Jeden Moment mussten die Schattenwölfe über ihn herfallen und ihre Reißzähne in seinen Leib schlagen. Er hielt den Atem an. Doch nichts geschah. Vorsichtig richtete er sich ein wenig auf. Kaum drei Armlängen von ihm entfernt saßen die Schattenwölfe und starrten ihn an. Ihre schemenhaften Körper zitterten leicht.

Fast unmerklich kroch Dalan ein Stück weiter. Die Wölfe kauerten sich zusammen und beobachteten ihn. Dalan stand auf und ging – die Wölfe im Auge behaltend – einige Schritte. Das Rudel erhob sich. Mit einem Ruck drehte sich Dalan um und rannte los. Bald waren die Schattenwölfe wieder dicht hinter ihm. Dalan lief langsamer. Die geifernden Wölfe kamen nicht näher.

Als Dalan vor sich einen Lichtschein sah, atmete er erleichtert auf.
Schattenwölfe scheuen das Licht, so viel wusste Dalan.
Ein kühler Lufthauch ließ ihn zurückschrecken. Zögernd tastete er sich weiter, bis er merkte, dass der Höhlengang abrupt abbrach.

Lockend winkte ihm das warme Licht von der anderen Seite des Spaltes. Entsetzt schüttelte sich Dalan. Wäre er in schnellem Lauf vor den Schattenwölfen geflüchtet, läge er jetzt zerschmettert auf dem Grund dieser Höhle.
Die Wölfe lauerten dicht hinter ihm, kamen aber nicht näher. Entschlossen ging Dalan einen Schritt auf sie zu. Unruhig bewegten sich die mächtigen Köpfe. Dalan ging weiter auf sie zu. Die Schattenwölfe drückten sich aneinander. Dann drehten sie sich langsam um und schlichen, die Körper flach an den Höhlenboden gepresst, davon. Als Dalan ihnen mit festen Schritten folgte, flohen die Schattenwölfe in die Dunkelheit des Höhlenganges…“
Ihr Lieben,

In dieser Woche bekam ich von einem Leser des ESELSKIND-Blog eine E-Mail, in der er sich heftig beschwerte und mir mitteilte, das sei doch völlig unglaubwürdig, dass ich unser meine Geschichten immer schreiben würde „Euer fröhlicher Werner“, denn kein Mensch könne immer fröhlich sein, auch ich hätte sicher Augenblicke, in denen ich traurig sei, Angst hätte oder mit dem Leben hadere!“

Wenn jemand unter Euch glaubt, dass unter Fröhlichsein zu verstehen ist, dass ich hier zuhause den ganzen Tag lache, dann bin ich sicher nicht immer fröhlich.
Fröhlich zu sein, bedeutet für mich, das Fröhlichsein als Lebenshaltung zu praktizieren.

In unserer heutigen Geschichte erkennen wir, wie wir in richtiger Weise mit unserer Lebensangst, die uns ab und zu überfällt, umgehen können.
Quelle: Helmut Mühlbacher
Das Geheimnis besteht darin, dass wir unsere Angst nur dann besiegen können, wenn wir uns unserer Angst stellen. Wenn wir vor unserer Angst davonlaufen wie in eine dunkle Höhle, dann werden wir irgendwann zusammenbrechen und ohne Hoffnung und Zuversicht sein.

Das Geheimnis der Angst besteht darin, dass sie nur dann Besitz von uns ergreifen kann, wenn wir das zulassen. Die Angst bleibt gerne in unserer Nähe und sie nimmt wie ein Wolf unsere Spur auf, wenn wir vor ihr davonlaufen.

Ich habe in meiner Kindheit und Jugend so viel Schreckliches und Böses erlebt, dass mein Leben von Angst erfüllt war. Durch liebe, gute Menschen habe ich gelernt, mit der Angst umzugehen.

Und jetzt komme ich zurück zum Fröhlichsein:
Meine tägliche und ausdauernde Fröhlichkeit besteht vor allem darin, dass ich der Angst, der Mutlosigkeit, der Hoffnungslosigkeit, der Entmutigung in meinem Leben keinen Raum gebe.
Quelle: Astrid Müller
Weil ich weiß, dass die Angst die Dunkelheit liebt, 
bewege ich mich viel im Licht, im Hellen, in der Sonne.

Weil ich weiß, dass die Angst die Mutlosigkeit liebt,
traue ich mir immer wieder etwas Neues zu, strebe ich ein neues Ziel an.

Weil ich weiß, dass die Angst niemals lacht, 
bin ich gerne mit fröhlichen, lachenden Menschen zusammen. 

Weil ich weiß, dass die Angst immer nur den einzelnen Menschen anfällt
liebe ich die Gemeinschaft mit anderen Menschen. 

Weil ich weiß, dass die Angst es liebt, wenn ein Mensch nichts tut und tatenlos seinem eigenen Leben zuschaut, 
werde ich von mir aus aktiv und unternehme etwas. 

Weil ich weiß, dass die Größe meiner Lebensangst davon abhängig ist, wie ich mit ihr umgehe, trete ich ihr jeden Morgen entgegen und begrüße sie mit den folgenden Worten: „Du bist ein Teil meines Lebens, das muss ich akzeptieren, aber Du hast nicht über mein Leben zu bestimmen, über mein Leben bestimme ganz alleine ich!“

Meine tägliche Fröhlichkeit besteht nicht darin, dass ich den ganzen Tag lache, sondern darin, dass das Fröhlichsein mein Handeln und Tun bestimmt und alles in meinem Leben darauf ausgerichtet ist, mutig zu sein, zuversichtlich zu sein, hoffnungsvoll zu sein, fröhlich zu sein und niemals aufzugeben.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch eine gute neue zuversichtliche und mutige Woche und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen

Freitag, 21. November 2014

Was machst Du aus Deinem Leben?

Ihr Lieben,

ich möchte euch heute Abend eine kleine Geschichte von Kristina Reftel erzählen:

„Der Herzschlag“

„In einem Kinderkrankenhaus hatte ein junger Arzt die vertrauensvolle Aufgabe, die Kinder, die in das Krankenhaus eingeliefert wurden, auf die Untersuchungen und die gegebenenfalls nötigen Operationen vorzubereiten.

Bevor der junge Arzt einen seiner kleinen Patienten abhörte, ließ er das Kind selbst mit dem Stethoskop auf den eigenen Herzschlag hören. Auf diese Weise nahm er dem Kind ein wenig die Angst vor der bevorstehenden Untersuchung.
Eines Tages untersuchte der junge Arzt einen kleinen vierjährigen Jungen. Er setzte das Stethoskop wie üblich an seine Brust und ließ den kleinen Jungen zuhören.
„Was meinst Du,was ist das für ein Geräusch, das Du hören kannst?“, fragte er ihn freundlich.

Der kleine Junge hörte sehr genau hin, sah aber ganz verwirrt aus.
Er zog die Augenbrauen hoch und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe.
Aber plötzlich lockerte sich sein Gesichtsausdruck und er lächelte strahlend und fragte: „Ist das Gott, der da bei mir anklopft?
Quelle: Jürgen Tesch
Ihr Lieben,

wenn Kinder krank sind, das ist immer eine ganz besondere Situation.
Ich erinnere mich noch sehr genau an meinen jüngeren Sohn, als er vier Jahre alt war.


Er hatte regelmäßig Pseudokrupp-Anfälle und konnte dann kaum atmen.
Bei Pseudokrupp handelt es sich um plötzliche Hustenanfälle mit gleichzeitig auftretender Atemnot. Der kleine Kerl hat mir immer sehr leid getan, denn er musste, wenn ein solcher Anfall auftrat, immer eine Weile warten, bis der alarmierte Arzt eintraf und ihm die krampflösende Spritze gab.
An unserer heutigen Geschichte fasziniert mich die Frage des kleinen Jungen, als er durch das Stethoskop seinen eigenen Herzschlag hört: „Ist das Gott, der da bei mir anklopft?"

Unser Herz ist ein wahres Wunder: Es schlägt ununterbrochen, es macht niemals Pause, er hat kein Anrecht auf Urlaub, es ist immer für uns da!

Ganz unabhängig von der Frage, Ihr Lieben, ob wir an Gott glauben oder nicht, sollten wir vielleicht gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ab und zu innehalten, ab und zu uns eine Verschnaufpause gönnen und ab und zu auf unseren Herzschlag hören und und fragen:
Ist das Gott oder das Leben, der/das da bei mir anklopft?
Quelle: Astrid Müller
Vielleicht hat der kleine Junge aus unserer heutigen Geschichte ja recht, vielleicht ist jedes Herzklopfen, das wir vernehmen, tatsächlich ein Anklopfen Gottes oder des Lebens am unsere Tür.

Vielleicht richtet der Herzschlag, den wir abends,
wenn wir uns ins Bett legen, hören, die Frage an uns:

„Wem hast Du heute ein freundliches Lächeln geschenkt?“

Vielleicht richtet der Herzschlag, den wir abends,
wenn wir uns ins Bett legen, hören, die Frage an uns:
„Welchem Menschen hast Du heute etwas Gutes getan?“

Vielleicht richtet der Herzschlag, den wir abends,
wenn wir uns ins Bett legen, hören, die Frage an uns:

„Hast Du heute auch an Deine eigenen Bedürfnisse gedacht?“

Vielleicht richtet der Herzschlag, den wir abends,
wenn wir uns ins Bett legen, hören, die Frage an uns:
„Welchen Menschen hat Du heute ermutigt?“

Vielleicht richtet der Herzschlag, den wir abends,
wenn wir uns ins Bett legen, hören, die Frage an uns:

„Hast Du Deine Partnerin, Deinen Partner heute in den
Arm genommen und ihm gesagt, dass Du sie/ihn liebst?“

Vielleicht richtet der Herzschlag, den wir abends,
wenn wir uns ins Bett legen, hören, die Frage an uns:
„Hast Du Dir heute Zeit für Kinder und Enkelkinder genommen?“
www.dksb.de
Vielleicht richtet der Herzschlag, den wir abends, 
wenn wir uns ins Bett legen, hören, die Frage an uns:
„Hast Du heute Liebe verschenkt?“

Vielleicht richtet der Herzschlag, den wir abends,
wenn wir uns ins Bett legen, hören, die Frage an uns:
„Hast Du heute Zuversicht und Hoffnung geweckt?

Seit ich diese kleine Geschichte vor längerer Zeit zum ersten Mal gelesen habe,
begreife ich meinen Herzschlag als ein Anklopfen Gottes
und dann stelle ich mir die oben genannten Fragen.

Mein Lebensschiff fährt seitdem in immer ruhigeren Gewässern.

Vielleicht solltet Ihr das Klopfen Eures Herzens auch als eine Fragestellung begreifen, damit Euch immer deutlicher wird, wozu Ihr lebt und welchen Sinn Euer Leben hat.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch ein Wochenende der Ruhe, der Fröhlichkeit und Hoffnung und ein Wochenende des bewussten Lebens und ich grüße Euch herzlich aus dem schönen Bremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Helmut Mühlbacher