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| Quelle: Karin Heringshausen |
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Mut machende Geschichte von
Reinhold Horn und Ulrich Walter erzählen:
„Der Traum des kleinen Weizenkorns“
„Ihr lieben Menschen, schaut mich an, mich, das kleine
Weizenkorn.
In mir steckt eine großartige starke Kraft. Wenn ich in die Erde gelegt werde, dann explodiere ich regelrecht.
In mir steckt eine großartige starke Kraft. Wenn ich in die Erde gelegt werde, dann explodiere ich regelrecht.
Aus mir unscheinbarem Weizenkorn wird ein Halm mit großen
Ähren. Man kann also behaupten, dass, ausgehend von meiner Winzigkeit, aus mir
ein Wolkenkratzer mit sechzig, siebzig, ja manchmal sogar achtzig neuen
Wohnungen für neue Weizenkörner wird.
Wenn ich also bereit bin, zu wachsen, dann wachsen wie durch
Zauberkraft in diesen neuen Wohnungen der Ähren meine Kinder heran. Und wenn
sie ebenso wie ich als Erwachsene auf die Erde fallen, dann entwickeln sie sich
ihrerseits zu neuen Türmen.
Ihr lieben Menschen, das müsst Ihr Euch einmal vorstellen:
Wenn aus der Spitze des Kölner Domes ein Stein auf die Erde hinabfiele und dann gleich neben dem Dom ein neuer Kölner Dom heranwachsen würde, das wäre unvorstellbar! Reporter aus allen Teilen unserer Erde kämen herbeigeeilt.
Wenn aus der Spitze des Kölner Domes ein Stein auf die Erde hinabfiele und dann gleich neben dem Dom ein neuer Kölner Dom heranwachsen würde, das wäre unvorstellbar! Reporter aus allen Teilen unserer Erde kämen herbeigeeilt.
Bei
mir funktioniert es. In meinen Kindern wachsen neue Wolkenkratzer heran.
Aber
vielleicht ist es mein Lebenssinn, dass ich zermahlen werde. Ich träume davon,
mit vielen anderen zusammen von kräftigen Händen geknetet zu werden. Etwas Hefe
und Salz darunter kitzelt uns in der Nase, lässt kleine Bläschen entstehen. Ihr
Platzen ist unser Lachen – in der Freude über unsere Kraft.
Der heiße Ofen ist eine harte Probe. Die Hitze verschlägt
mir den Atem, sie geht durch und durch. Aber ich weiß, ich darf beitragen zu einem Brot. Hm, wie es duftet! Und wie ich
schmecke! Zerteilt mache ich viele Menschen glücklich. Für manche Menschen bedeute
ich sogar ein Stück Himmel.
Ihr Lieben,
Ein erfülltes Leben zu führen, Dankbarkeit und Zufriedenheit in sich zu spüren,
das ist das Ziel vieler Menschen. Unsere heutige kleine Geschichte zeigt uns
den Weg, wie es uns gelingen kann, ein solches Leben zu führen und Dankbarkeit
und Zufriedenheit in uns zu spüren.
Zwei Voraussetzungen sind dafür nötig:
Wir müssen in unserem Leben eine Betätigung finden,
Wir müssen in unserem Leben eine Betätigung finden,
die zutiefst unseren
Bedürfnissen entspricht.
Wenn wir großes Glück haben, können wir eine solche Betätigung in unserem Beruf
finden, aber das wird nicht immer möglich sein.
Wenn es nicht möglich ist, dann sollten wir einer solchen Betätigung
in unserer Freizeit. Eine solche beglückende, unseren Bedürfnissen
entsprechende Betätigung kann z.B. das Singen in einem Chor sein, das Malen von
Bildern, das Schreiben von Briefen, das Führen eines Tagebuches, die Ausübung
eines Sportes, das Wandern durch die Natur, eine wunderbare Radtour… Die Liste
lässt sich beliebig fortsetzen.
Entscheidend ist, dass wir eine Betätigung wählen, die
unseren eigenen Bedürfnissen entspricht und uns zutiefst Freude macht. Eine
solche Betätigung nur deshalb zu wählen, weil ein Freund oder eine Freundin z.B.
in einem singt, ist nicht gut, weil unsere Bedürfnisse ganz andere sein können.
Deshalb ist es wichtig, dass wir zur Ruhe kommen und in uns hineinhorchen,
was
die geeignete Betätigung für uns ist.
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| Quelle: Helga und Gerd Steuer |
Die zweite Voraussetzung, um ein erfülltes Leben zu führen
und Dankbarkeit und Zufriedenheit zu empfinden, ist, dass wir bereit sind, auch
etwas für andere zu tun.
Die meisten Menschen glauben immer, wenn man sich für andere
Menschen einsetzt, dass es dann großer Taten bedürfe.
Aber unsere Geschichte verdeutlicht uns auf wundervolle Weise, dass das nicht
stimmt. Ein einzelnes Weizenkorn kann kaum etwas bewirken, es ist für sich allein
ziemlich nutzlos.
Wenn es aber bereit ist, als Samen in die Erde zu fallen,
so bringt es einen
80-fachen Ertrag!
Wenn es aber bereit ist, zusammen mit ganz vielen anderen Weizenkörnern als
Grundlage eines schmackhaften Brotes zu dienen, dann schenkt es Menschen Freude
durch seinen guten Geschmack und hilft manchen Menschen sogar, zu überleben.
Deshalb sollten wir uns niemals entmutigen lassen.
Schon ein Lächeln im Alltag, das wir verschenken,
Schon ein Lächeln im Alltag, das wir verschenken,
kann Licht in das Dunkel
eines Menschen bringen.
Schon eine Einladung zu einem Kaffeetrinken kann
die Einsamkeit eines Menschen
durchbrechen.
Schon ein gutes, Mut machendes Wort kann einem
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch den Mut des Weizenkorns, eine Betätigung, die Euren
Bedürfnissen entspricht, und die Bereitschaft, im Alltag diese Welt jeden Tag
ein klein wenig besser zu machen.
Ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
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| Quelle: Karin Heringshausen |




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