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| Quelle: Helmut Mühlbacher |
die für heute geplante Geschichte muss ich noch etwas verschieben.
Dafür möchte ich Euch heute Abend eine Geschichte von Christoph Georges erzählen.
Da ich immer wieder danach gefragt werde, warum ich meine Geschichten auf meinem Blog erzähle, möchte ich am Ende der heutigen Geschichte darauf antworten.
„Der alte Mann“
„Mit schlürfenden Schritten kam der Mann durch das alte Tor. Die Falten auf seinem Gesicht wirkten tief, tiefgründig. Zielsicher lenkte er seine Schritte in eine der hinteren Ecken des Friedhofes. Das Laufen fiel ihm schwer in der letzten Zeit. Diesen Weg ließ er sich aber nicht nehmen, zuviel lag ihm daran. Der kleine Friedhof war sehr still um diese Zeit. Der Wind wehte leise um die knochigen Bäume, die sich ihres Alters wegen bogen. Nach einer Weile blieb der Mann vor einen kleinen, aber gepflegtem Beet stehen.
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| Quelle: Helmut Mühlbacher |
„Mit schlürfenden Schritten kam der Mann durch das alte Tor. Die Falten auf seinem Gesicht wirkten tief, tiefgründig. Zielsicher lenkte er seine Schritte in eine der hinteren Ecken des Friedhofes. Das Laufen fiel ihm schwer in der letzten Zeit. Diesen Weg ließ er sich aber nicht nehmen, zuviel lag ihm daran. Der kleine Friedhof war sehr still um diese Zeit. Der Wind wehte leise um die knochigen Bäume, die sich ihres Alters wegen bogen. Nach einer Weile blieb der Mann vor einen kleinen, aber gepflegtem Beet stehen.
„Hallo Liebes, schön wieder bei Dir zu sein.“, flüstert er, „Ich habe eine Menge, die ich Dir erzählen muss.“ Zärtlich strich er über den kleinen Grabstein, beinahe so, als würde er sie streicheln. „Liebes, wie wünschte ich mir, dass du jetzt sagen könntest, was du denkst. Du warst immer so weise und wusstest zu allem das richtige Wort.“
Vorsichtig zupft er ein paar verwelkte Blütenblätter aus den Spreenelken.
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| Quelle: Helmut Mühlbacher |
Heute ist das anders. Die Menschen hetzen von dem Einen zu dem Anderen. Sie machen dies und das und haben kein Gleichgewicht, um sich gegen die Schwankungen der Zeit zu wehren. Die Frauen gehen arbeiten und die Kinder kommen in ein leeres Heim nach Hause.
Die Kinder schauen den ganzen Tag fern oder setzen sich vor einen Computer, mit dem sie reden. Keiner achtet mehr, welche Worte er wählt und welche Wirkung sie auf die Anderen haben. Ach, Liebes, wenn ich nur wüsste, was du dazu meinst.“
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| Quelle: Helmut Mühlbacher |
Während des Gießens spricht er weiter. „Weißt du, ich wünsche mir für die Menschen, dass sie wieder zufrieden sind. Ich wünsche mir, dass sie jedes Wort, welches von ihnen ausgesprochen wird, ein gutes Wort ist. Ich weiß, Liebes, ich bin ein alter Mann. Wer würde schon auf meine Worte hören.“
Schweigend arbeitete er weiter und ging nach einer Weile. Er muss sich wohl nicht umgesehen haben, sonst hätte er mich bemerkt. Still hatte ich auf einer der Bänke gesessen und die Ruhe genossen und seinen Worten zugehört und sie waren auf fruchtbaren Boden gefallen…“
Ihr Lieben,
immer wieder erreicht mich in E-Mails und sonstigen Nachrichten die Frage, warum ich eigentlich meine Geschichten erzählen und ob ich tatsächlich glaube, damit etwas bewirken zu können.
Darauf möchte ich heute Abend sehr klar und ehrlich antworten:
1. Ich glaube nicht, dass jemand eine meiner Geschichten liest und dann sein Leben ändert.
2. Ich erzähle meine Geschichten vor allem, um anderen Menschen eine Freude zu bereiten.
3. Ich möchte mit meinen Geschichten Mut machen, Zuversicht verbreiten, Hoffnung machen, Fröhlichkeit verbreiten.
4. Ich möchte mit meinen Geschichten Anregungen geben und freue mich über jeden, mit dem ich über die Geschichten ins Gespräch kommt. Ich finde es wunderbar, wenn jemand anderer Meinung ist, denn dann lerne auch ich wieder etwas dazu.
5. Ein wenig betrachte ich meine Geschichten auch wie das Wasser aus einer Gießkanne, indem ich versuche, mit meinen Geschichten in jedem, der meine Geschichten liest, die wunderbaren Anlagen, die er in sich trägt, zu stärken.
Ihr Lieben,
Ich wünsche Euch von Herzen einen fröhlichen Abend und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner vom Weserstrand
Ich wünsche Euch von Herzen einen fröhlichen Abend und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner vom Weserstrand




lieber Werner,
AntwortenLöscheneine meiner Lieblingsgeschichten ist die von dem Mädchen, das nach einem Sturm Seesterne einsammelt und genau weiß, dass sie nicht alle wird retten können, aber jeder Einzelne, den sie retten kann, ist es einfach wert.... ich durfte vor Jahren mal mit dir telefonieren nach einem veröffentlichten Artikel, du hast mir damals Geduld und Verständnis geraten und Vieles mehr und allein, dass mich damals dein Artikel erreicht hat hat so unendlich viel in meinem Leben verändert - und im Leben dieses Menschen - mal ist es ein Gedanke, mal ist es ein anderer Blickwinkel, bei aller Freude und allem Unterhaltungswert, deine Geschichten verändern mit Sicherheit viele Leben!!!
Danke für jede Einzelne und Danke für deine Arbeit!!
Es ist mir eine Freude fast jeden Tag deine Geschichten hier zu lesen.So manche deiner Worte haben eine Situation in meinem Leben mit Licht erhellt, danke dir für das lebendige Wasser, das mich erfrischt hat, wenn ich mich schlapp gefühlt habe.
AntwortenLöschenDanke! auch für deinen Humor, der durch deine Worte blitzt lieber Werner.
Alles Liebe.
Helga