3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Dienstag, 14. Juni 2011

Sei für Dein Kind, Dein Enkelkind ein Baum, der ihm Schutz und Sicherheit bietet


"Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, 
aber vieles herausstreicheln."
Astrid Lindgren


Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte von Elli Michler erzählen.

„Wohin mit meiner Angst?“

„Eine Amsel, die ein wenig unruhig hin- und herflog, fragte jeden ihrer Artgenossen, dem sie begegnete, ob sie wohl ihre Angst, die sie so schwer bedrücke beim Fliegen, an ihn abgeben könne. Doch alle wiesen sie zurück: 
"Ängste haben wir selbst genug. Mehr können wir nicht gebrauchen."


 Nur der alte Kastanienbaum sagte: "Unter meiner Krone ist genügend Platz. Du kannst jederzeit zu mir hereinkommen, dich auf meinen Ästen ausruhen, in meinen Zweigen dein Lied singen und mitten in meinem grünen Laub dein Nest bauen. So gib mir nur deine Angst, kleiner Vogel!"

 Da bedankte sich die Amsel von Herzen bei dem großen starken Baum und versprach, alle Liebe anzunehmen, die dieser ihr geboten hatte: 
"Aber meine Angst kann ich Dir nicht geben, denn plötzlich ist sie nicht mehr da."


Aus: Elli Michler: Von der Kostbarkeit der Zeit © Don Bosco Verlag, München, 4. Aufl. 2001


Ihr Lieben,

diese kleine Geschichte ist für mich ein Gleichnis für Kinder und ihre Eltern.

Viele Eltern unterschätzen die hohen Belastungen, unter denen unsere Kinder heute stehen:
Jeden Tag müssen unsere Kinder etwas Neues lernen, was bei vielen Kindern Stress auslöst.

Unsere Kinder und Enkelkinder müssen lernen, sich immer wieder in eine neue Rolle hineinzuleben. Wenn sie 6 Jahre alt sind, erwarten wir mehr von ihnen, als wenn sie erst 2 Jahre alt sind, ebenso ist das, wenn sie 10, 13 oder 16 Jahre alt sind. 

Diese ständige Umstellung und der dann folgende Übergang zum Erwachsenen bereiten unseren Kindern viel Mühe, und gerade in der Pubertät sind sie sich ihrer selbst nicht sicher.

Oft leiden sie unter Ängsten. Es ist durch wissenschaftliche Untersuchungen nachgewiesen, dass etwa die Hälfte unserer Jugendlichen heute Beruhigungsmittel benötigt, um den stressigen Alltag in der Schule und das umfangreiche außerschulische Programm überhaupt bewältigen zu können.


Wir können unseren Kindern und Enkelkindern vor allem dadurch helfen, dass wir nicht auch noch zusätzlich Forderungen an sie stellen, sie nicht auch noch zusätzlich unter Leistungsdruck setzen. 

Am allerschlimmsten aber ist es für Kinder, wenn Eltern, statt ihnen Halt und Schutz zu geben und ihnen ihre Angst zu nehmen, sie zusätzlich mit ihren eigenen Sorgen und Problemen belasten.

Unsere Ausgabe als Eltern und Großeltern ist es, für unsere Kinder und Enkelkinder ein großer Baum zu sein, auf dessen Zweigen sie sich ausruhen , neue Kräfte sammeln und ihre Angst ablegen können, weil sie wissen:
Der Baum steht zu mir, dem Baum kann ich vertrauen, der Baum ist mein Fundament, der Baum schützt mich, dort verliere ich meine Angst, dort bin ich geborgen, komme da, was da will!



Ihr Lieben,

ich wünsche Euch einen guten Start in die Woche und grüße Euch alle ganz herzlich aus Bremen

Euer fröhlicher Werner 

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen