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| Quelle: Raymonde Graber |
Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Cora
Besser-Siegmund erzählen:
„Vom Schicksal betrogen?“
„Zwei Freunde, die sich drei Tage lang nicht gesehen hatten,
trafen sich auf dem Marktplatz des kleinen Städtchens, in dem sie wohnten. „Paul“, sprach der eine Freund zu dem anderen, „warum guckst
Du heute denn so finster?“
„Ach“, sprach dieser mit tiefer Traurigkeit in seiner Stimme, „ich habe
vorgestern im Lotto eine Million Euro gewonnen!“
„Aber, warum freust Du Dich denn gar nicht?“, entgegnete ihm
sehr erstaunt sein Freund. Jener erwiderte mürrisch: „Du weißt ja noch nicht, was gestern geschehen ist.
Mein Onkel in Australien ist gestorben und hat mir seine riesigen Ländereien
vererbt!“
„Mensch, ich würde an Deiner Stelle Luftsprünge machen,
Junge hast Du ein Glück!“, sprach sein Freund. „Von wegen“, zischte Paul böse
den verdutzten Freund an. „Was ist denn mit heute? Mein Glück ist heute wie
abgeschnitten, wie abgeschnitten!“
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| Quelle: Karin Heringshausen |
Ihr Lieben,
aus eigener Erfahrung habe ich größtes Verständnis für
Menschen, die in ihrer Vergangenheit schlimmes Leid durchlitten haben, schwere
Krankheiten durchgestanden haben oder einen geliebten Menschen verloren haben.
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| www.thomas-etzensberger.de |
Wenn diese Menschen sich vom Glück oder Gott ungerecht
behandelt fühlen, dann kann ich das nachvollziehen. Es ist wirklich oft nicht
zu verstehen, warum der eine Mensch fast ohne irgendein Problem durch sein
Leben schreitet, während ein anderer immer wieder das Opfer schwerer
Schicksalsschläge wird.
Wenn ich mit solchen Menschen spreche, dann sage ich immer:
„Ich habe auch das Gefühl, dass das Leben manchmal sehr ungerecht ist, ich verstehe auch nicht, warum Gott manchmal so handelt, wie er handelt. Ich habe dafür auch keine Erklärung."
„Ich habe auch das Gefühl, dass das Leben manchmal sehr ungerecht ist, ich verstehe auch nicht, warum Gott manchmal so handelt, wie er handelt. Ich habe dafür auch keine Erklärung."
Für mich gibt es aufgrund der schlimmen Dinge, die ich in
meiner Kindheit und Jugend erleiden musste,
nur zwei gangbare Wege:
Zum einen möchte ich
heute, nach allem, was ich erlebt und durchlitten habe, heute möglichst
unbeschwert und fröhlich leben und anderen Menschen und mir Freude bereiten.
Denn wenn man Schreckliches erlebt hat, hat man zwei Möglichkeiten:
Man kann
sich in die Schrecken der Vergangenheit vergraben und unter diesen begraben
werden, man kann aber auch sich der Gegenwart und Zukunft zuwenden, den Weg der
Versöhnung beschreiten und versuchen, Licht und Liebe in diese Welt
hineinzutragen.
Zum anderen hoffe ich in großer Zuversicht darauf, dass es
nach diesem Leben noch etwas Weiteres gibt. Ich tue das nicht aus Weltflucht,
dazu lebe ich viel zu gerne heute hier, aber ich bin zutiefst davon überzeugt,
dass es eines Tages einen Tag geben wird, an dem ein Ausgleich stattfindet, ein
Tag, an dem Unversöhnliches in Versöhnliches verwandelt wird, an dem Leid in
Freude verwandelt wird, an dem Unrecht durch Gerechtigkeit ersetzt wird und die
Menschen sich verantworten müssen.
Allerdings begegnen mir im Alltag auch Menschen wie der eine
Freund in unserer heutigen Geschichte. Statt tiefe Dankbarkeit über das
unverhoffte Glück zu empfinden, verlangt er nach noch mehr Glück, nach noch
mehr Reichtum.
Und dies Denken ist unter den Menschen sehr verbreitet. Mir
begegnen selten Menschen, die zu mir sagen: „Ich bin zufrieden, ich bin
dankbar!“, sondern viel häufiger höre ich: „Ich habe aber noch diesen oder
jenen Wunsch!“ „Das Eine fehlt mir noch!“ „Ach, wenn ich doch noch dieses oder
jenes hätte, dann wäre ich zufrieden.“
Und so jagen diese Menschen dem Glück hinterher, sie rennen
und eilen, um das Glück zu erhaschen, und dabei übersehen sie, dass das Glück
bereits hinter ihnen her ist, dass das Glück jeden Menschen innerlich zufrieden
machen möchte.
Und durch das Rennen und Eilen übersehen sie die entscheidende
Bedingung, die der Mensch erfüllen muss, damit ihn das Glück finden kann:
Der Mensch muss zur Ruhe kommen, er muss stille werden, er muss bereits sein,
mit dem zufrieden zu sein, was er hat, dankbar für das zu sein, was er hat.
Denn wer zufrieden und dankbar ist, der ist auch glücklich
und der kann dann in einem Maße, das ihm guttut, auch nach der Erfüllung
weiterer Träume und nach dem Erreichen lohnender Ziele streben.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch eine tiefe innere Zufriedenheit und Dankbarkeit in Euer Herz, damit Ihr das Glück Eures Lebens findet, und ich wünsche Euch tiefe innere Ruhe, damit das Glück die Gelegenheit erhält, sich wie ein Schmetterling auf Euren Schultern niederzulassen.
Herzliche Grüße aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
ich wünsche Euch eine tiefe innere Zufriedenheit und Dankbarkeit in Euer Herz, damit Ihr das Glück Eures Lebens findet, und ich wünsche Euch tiefe innere Ruhe, damit das Glück die Gelegenheit erhält, sich wie ein Schmetterling auf Euren Schultern niederzulassen.
Herzliche Grüße aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
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| Quelle: Helmut Mühlbacher |





Lieber Werner
AntwortenLöschenDanke für diese Geschichte, sowie für deine Gedanken dazu. Heut nur ganz kurz an alles Leserinnen und Leser dieser Geschichte.
Ihr glaubt gar nicht, welchen Spass und wie viel Freude es macht, wenn man zu Menschen sagt, dass man wunschlos glücklich ist. Besonders Leute die dir etwas verkaufen wollen oder Werbung machen, schauen dann erstmals ganz ungläubig. Mir macht das immer große Freude.
Ja ich habe die ganz große Gnade oder vielleicht den größten Reichtum Gottes erhalten, dankbar, demütig, glücklich und zufrieden mit meinem Leben sein zu dürfen. Ich sage das nicht nur, ich fühle es im Herzen und deshalb habe ich meine Gaudi mit den Vertretern wenn sie auf den Bauernhof kommen und mir was anbieten wollen.
Natürlich habe auch ich noch Träume, aber deswegen kann ich doch jetzt wunschlos glücklich sein und mir meine Träume dann eben später erfüllen oder eben auch nicht. Ganz wie Gott oder das Leben es will.
sonnige Grüße von Helmut