![]() |
| Quelle: Helmut Mühlbacher |
Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine humorvolle, aber zugleich
sehr lehrreiche Geschichte von Christoph Georges erzählen:
„Das Geschenk für die Mutter“
„Drei Söhne verließen ihr Elternhaus, um in der Welt ihr
Glück zu machen.
Sie wurden alle drei sehr erfolgreich. Zeitgleich machten sie sich auf den
Heimweg, um ihre Mutter wieder einmal zu besuchen. Unterwegs diskutierten sie
über ihre Geschenke, die sie ihrer alternden Mutter in den letzten Monaten
gemacht hatten.
Der erste Sohn sagte:
Ich habe unserer Mutter ein großes Haus gebaut.
Der zweite Sohn sagte: Ich habe ihr ein Auto mit Chauffeur geschickt.
Der dritte Sohn lächelte und sagte: „Ich habe Euch beide übertroffen. Ihr
erinnert Euch doch sicher noch, dass unsere Mutter so gerne die Gedichte von
Goethe las? Nun können ihre Augen nicht mehr so gut sehen, deshalb habe ich ihr
einen bemerkenswerten Papagei geschickt, der sämtlich Werke Goethe auswendig
zitieren kann. Wissenschaftler haben 19 (!) Jahre lang mit dem Vogel
gearbeitet, bis er alle Werke Goethes beherrschte. Er gibt keinen zweiten
Papagei wie ihn. Unsere Mutter muss nur eine Seitenzahl zu nennen und schon
zitiert der Papagei das jeweilige Gedicht.
Auf ihrer gemeinsamen Reise nach Hause, die sie zu manchem
Ort ihrer Kindheit und Jugend führte, erreichte sie noch vor der Ankunft bei
der Mutter ein langes Dankschreiben ihrer Mutter:
„Lieber Jürgen“, schrieb sie dem ersten Sohn, „das Haus, das
Du für mich gebaut hast, ist riesig und wundervoll, aber ich bewohne nur ein
Zimmer, muss aber immer das ganze Haus putzen.“
„Lieber Eugen“, schrieb sie dem zweiten Sohn, „ich bin schon zu alt zum Reisen.
Ich bin die meiste Zeit zu Hause und habe nur sehr selten Verwendung für das
Auto. Außerdem ist der Chauffeur ein unhöflicher Mensch!“
„Mein lieber Fritz“, schrieb sie ihrem dritten Sohn, „Du hast ein gutes Gespür
für die Bedürfnisse Deiner Mutter. Das Hähnchen, das Du mir geschickt hast, hat
mir ganz vorzüglich geschmeckt!“
![]() |
| Quelle: Karin Heringshausen |
Ihr Lieben,
Es gibt so viele Gelegenheiten im Jahr, einem Menschen eine
Freude zu machen.
Jemandem eine Freude zu machen, ist etwas Wundervolles und zeigt dem Anderen, dass wir ihn lieben.
Jemandem eine Freude zu machen, ist etwas Wundervolles und zeigt dem Anderen, dass wir ihn lieben.
Deshalb ist es wichtig, dass wir bei der Auswahl des
Geschenks nicht das kaufen, was uns gefällt und was wir gerne hätten, sondern
dass wir uns einen Augenblick in den Menschen hineinversetzen, dem wir etwas
schenken wollen, damit wir ihm auch
das schenken, was er sich wirklich wünscht
und was seinen Bedürfnissen entspricht.
Unsere heutige Geschichte zeigt das auf eine sehr humorvolle
Weise:
Alle drei Söhne haben sich große Mühe gegeben, sie haben alle drei viel Geld ausgegeben, um ihrer Mutter eine Freude zu machen, doch in Wirklichkeit war das, wonach die alte Frau sich sehnte, die in ihrer Jugend vielleicht schwere Kriegszeiten und Hungersnöte mitgemacht hatte, etwas Gutes zu essen!
Alle drei Söhne haben sich große Mühe gegeben, sie haben alle drei viel Geld ausgegeben, um ihrer Mutter eine Freude zu machen, doch in Wirklichkeit war das, wonach die alte Frau sich sehnte, die in ihrer Jugend vielleicht schwere Kriegszeiten und Hungersnöte mitgemacht hatte, etwas Gutes zu essen!
Deshalb sollten wir uns bei allen Geschenken immer fragen:
Wird sich der Beschenkte über das Geschenkt tatsächlich freuen? Entspricht das
Geschenk tatsächlich seinen Bedürfnissen?
Eine erste Gelegenheit, ein Geschenk zu kaufen, das dem
Beschenkten viel Freude bereitet, ergibt sich am 11.Mai zum Muttertag.
Vielleicht ist das eine gute Gelegenheit, der Mutter statt gedankenlos gekaufter
Pralinen lieber einige Stunden Zeit zu schenken, weil sie sich so sehr nach
einem Besuch sehnt.
![]() |
| Quelle: Jürgen Tesch |
Aber diese Geschichte betrifft auch uns selbst!
Wenn wir glücklich leben wollen, dann ist es wichtig, nicht nur unseren
Nächsten zu lieben, sondern auch uns selbst. Das heißt, es ist wichtig,
herauszufinden, was unsere inneren Wünsche und Bedürfnisse sind.
Wenn wir meinen, wir sollten etwas für uns tun, dann bringt
es wenig, wenn wir einen Yogakurs nur deshalb besuchen, weil unsere Freunde uns
davon überzeugen wollen, dass uns ein solcher Kurs gut tun wird.
Yoga ist
sicher etwas sehr Wertvolles, aber wenn sich unser Inneres mehr danach sehnt,
abends eine Stunde im Garten zu sitzen oder durch die Natur zu radeln, dann ist
das für uns viel wertvoller als der beste Yogakurs.
Ich wünsche Euch die Weisheit, die richtigen Geschenke für Eure Lieben, Freunde
und Bekannten auszuwählen, die deren Bedürfnissen entsprechen, und ich wünsche
Euch das Gespür, herauszufinden, was Eure eigenen Wünsche und Bedürfnisse sind,
und die Zeit, diese zu befriedigen.
Herzliche Grüße aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Herzliche Grüße aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
![]() |
| Quelle: Helmut Mühlbacher |




Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen