Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Heribert
Haberhausen erzählen:
„Schützen oder wachsen lassen“
„Auf dem freien Feld vor der Stadt standen zwei Obstbäume.
Der eine, ein Birnbaum, muss ursprünglich zwischen zwei Mauern gepflanzt worden sein. Der andere, ein Apfelbaum, den hatte irgendjemand in das Niemandsland der ehemaligen Schreibergartensiedlung gesetzt.
Der eine, ein Birnbaum, muss ursprünglich zwischen zwei Mauern gepflanzt worden sein. Der andere, ein Apfelbaum, den hatte irgendjemand in das Niemandsland der ehemaligen Schreibergartensiedlung gesetzt.
Der Birnbaum war nun im Schutze der Mauern groß geworden.
Die Mauern hatten die heftigen Stürme, den peitschenden Regen und die gleißende
Sonne von ihm ferngehalten.
Den Apfelbaum dagegen schützte nichts, im Gegenteil, frei
auf dem Feld stehend,
war er allen Unbilden des Wetters ausgesetzt. Die Stürme des Herbstes, der
Schnee des Winters, die Dürre des Frühjahrs und die Hitze des Sommers hatten
ihm zu schaffen gemacht.
„Sieh“, sprach der Birnbaum, wie schön ich bin, mein Stamm
ist makellos und gerade! In meiner Kindheit war ich an einen Pfahl gebunden,
der mich ausrichtete. Der Schutz der Mauern hat meine Zweige gleichmäßig in die
Höhe wachsen lassen, die wenigen Wucherungen hat der Gärtner beseitigt. So bin
ich zu einer Zierde für uns Obstbäume geworden.“
„Mein Stamm“, erwiderte der Apfelbaum, ist doppelt so stark
wie Deiner, und meine Wurzeln reichen tief in den Boden, nur so konnte ich mich
behaupten. Meine Äste sind zwar krumm und schief, aber sie bekommen von den
tiefen Wurzeln und dem dicken Stamm viel Nahrung. Darum trage ich jedes Jahr
doppelt so viele Früchte wie Du.“
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| Quelle: Karin Heringshausen |
Ihr Lieben,
diese kleine Geschichte ist ein wunderbares Gleichnis über
unser Leben.
Viele Menschen, die ich kenne, ähneln dem Birnbaum. Sie führen ein ruhiges, ja
fast beschauliches Leben, ihr Leben verläuft ruhig und in sicheren Bahnen und
sie haben auch den einen oder anderen Erfolg in ihrem Leben.
Manche dieser Menschen fragen sich allerdings in manchen
Augenblicken, ob das Leben, so wie sie es führen, denn wirklich all das
enthalte, was sie sich vom Leben erträumt haben. Sie wünschten sich manchmal,
aus ihrem Leben auszubrechen, einmal etwas ganz anderes zu machen. Aber ihre
Wünsche erschöpfen sich in Sätzen wie: „Ach könnte ich doch nur, wie ich
wollte!“, „Ach hätte ich doch die Möglichkeit, die Chance, die Gelegenheit!“
Manche dieser Menschen glauben tatsächlich, dass ihnen die
Erfüllung ihres größten Traums, die Verwirklichung des Ziels, das sie so gerne
erreichen würden, auf einem Silbertablett serviert wird, ohne dass sie etwas
dazu tun müssen.
Ich vermute, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das
geschieht, ungefähr so groß ist wie beim Lottospiel, nämlich 1 zu 140 Millionen!
Die Menschen, die sich so sehr nach der Verwirklichung des
von ihnen angestrebten Ziels sehnen, so sehr auf die Erfüllung ihres größten
Traums hoffen, vergessen dabei eine ganz fundamentale Tatsache:
Wenn wir vom Leben etwas haben wollen,
dann müssen wir aufstehen
und es uns nehmen.
Wenn wir vom Leben etwas haben wollen, müssen wir bereit sein, uns den Stürmen
des Lebens zu stellen, der Dürre des Frühjahrs, der Hitze des Sommers, den
Stürmen des Herbstes und dem Schnee des Winters.
Wenn wir vom Leben etwas haben wollen, müssen wir bereit sein, den peitschenden
Regen, die sengende Sonne und den tobenden Sturm auszuhalten.
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| Quelle: Raymonde Graber |
Wenn wir vom Leben etwas haben wollen und darauf warten, dass es uns das
Erwünschte auf einem Silbertablett serviert, werden wir tief enttäuscht werden,
denn das Leben hat es gar nicht nötig, uns etwas auf dem Silbertablett zu
servieren.
Das Leben arbeitet nach einer einfachen Formel:
„Wenn Du lieber Mensch etwas gibst, dann bin ich auch bereit, Dir etwas zu geben!“
„Wenn Du lieber Mensch etwas gibst, dann bin ich auch bereit, Dir etwas zu geben!“
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch heute Abend ein schattiges Plätzchen, eine große Portion Eis und eine ruhige Nacht und ich grüße Euch herzlich aus dem sonnigen Bremen
Euer fröhlicher Werner
ich wünsche Euch heute Abend ein schattiges Plätzchen, eine große Portion Eis und eine ruhige Nacht und ich grüße Euch herzlich aus dem sonnigen Bremen
Euer fröhlicher Werner
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| Quelle: Karin Heringshausen |




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