3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Samstag, 30. April 2011

Tagebuchnotizen zum Buch DAS ESELSKIND - Du bist nur ein Stück Dreck!


Ihr Lieben,

ich schaue sehr selten Fernsehen und wenn, dann vor allem Sendungen über ferne Länder und über historische Ereignisse.

Vor einger Zeit sah ich einen Film über das Dritte Reich und das Vorgehen gegen die Juden.
Das, was mich an dem Film besonders erschütterte, waren nicht die geschichtlichen Tatsachen, denn diese waren mir seit Langem bekannt, sondern in dem Film waren Szenen zu sehen, in denen auf der Straße Juden zu Fuß zu den Sammelplätzen marschieren mussten, um in die Vernichtungslager gebracht zu werden. 

Das, was mich abgrundtief erschütterte, war die Tatsache, dass am Straßenrand Kinder, Jugendliche und Erwachsenen standen und diese armen Menschen, die geächtet wurden und in die Todeslager gebracht wurden, mit Worten beschimpften, die ich hier nicht wiederholen möchte.

Meine Großmutter habe ich sehr geliebt, sie war eine fröhliche, tiefgläubige Frau, die immer versuchte, mir das Leben zu erleichtern und mich mit ihrer Fröhlichkeit anzustecken.

Angst machte es ihr nur, wenn ein Flugzeug durch den Schall brach und der entsprechende Knall zu hören war. Dann flackerte eine tiefsitzende Angst in ihr auf und sie sagte dann: "Hoffentlich kommen die Russen nicht!"

Ich erzähle das hier, weil es nach dem Zweiten Weltkrieg viele Menschen gab, die vor den Russen Angst hatten und natürlich waren nicht alle Menschen, die vorher die Juden gehasst hatten, nun zu Engeln geworden waren.

Geschichtlich ist nachgewiesen worden, dass der Hass auf die Juden in der Nachkriegszeit in den 1950er und 1960er Jahren nahtlos auf die Russen übertragen wurde.

Meine Mutter hatte nach dem Zweiten Weltkrieg einen russischen Offizier kennen und lieben gelernt.
Diese Liebe dauerte nur 14 Tage, dann wurde der Russe wegen Verbrüderung mit dem Feind nach Sibirien verbannt. In dieser Zeit wurde aber ein Kind gezeugt und dieses Kind bin ich.

Das bedeutet, auch wenn ich nie etwas Anderes war als Deutscher, habe ich einen russischen Vater.

Und hierin liegt auch der entscheidende Hauptgrund, warum in meiner Kindheit und Jugend jeder aus unserer Familie, unserem Freundes- und Bekanntenkreis und in der Schule meinte, sich ungestraft an mir vergreifen zu dürfen. "Du bist nichts wert! - Du bist nur ein Stück Dreck - Du bist lediglich ein Russenbastard" - das war noch einer der harmlosesten Ausdrücke, die ich mir tagtäglich anhören musste.

Alles Weitere darüber steht in dem Kapitel "Der 40. Geburtstag meiner Mutter - oder der erlegte Hase".

Deshalb ist mein Pseudonym, das ich manchmal für Zitate benutze und das offiziell in meinem Personalausweis steht: Alexander RykowDas ist der Name meines Vaters, den ich inzwischen zwar gefunden habe, der aber leider nicht mehr lebt.


Ich wünsche Euch nun einen fröhlichen Abend und grüße Euch herzlich vom Weserstrand

Euer Werner



Das "feine" Bremer Gymnasium, in dem ich über mehrere Jahre misshandelt, gedemütigt und gefoltert wurde

Eine Generationengeschichte - Etwas für die Älteren unter uns


Wenn Du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit Dir zu tun…

Verschwinde! Kinder von heute werden in Watte gepackt…(Humorvoll gemeint)


Wenn Du als Kind in den 50er, 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten!

Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags.
Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium.
Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel.

Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen.
Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.

Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.

Niemand wusste, wo wir waren, und wir hatten nicht mal ein Handy dabei! Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst.

Keiner fragte nach „Aufsichtspflicht“. Kannst Du dich noch an „Unfälle“ erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen nicht.

Wir aßen Kekse, Brot mit Butter dick, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche, und niemand starb an den Folgen.

Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms, SMS.

Wir hatten Freunde.

Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte und keiner holte uns… Wie war das nur möglich?

Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus.

Auch blieben die Augen nicht stehen, wenn wir schielten und die Uhr schlug.

Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.

Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.

Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!

Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit

Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wussten wir umzugehen.

Und Du gehörst auch dazu.
Unbekannter Autor

Auf solchen Schulbänken saßen wir
Diese Schrift mussten wir erlernen
In solchen Sportklamotten würde heute auch kein Kind mehr trainieren

Spuren im Sand - Immer wieder bedenkenswert!




Ihr Lieben,

dem Wunsch, den folgenden Text wieder einmal zu veröffentlichen, komme ich hiermit gerne nach:

"Eines Nachts hatte ich einen Traum:

Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war,
blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen
meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war.
Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn: "Herr, als ich anfing, Dir nachzufolgen,
da hast Du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens
nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast Du mich allein gelassen, als ich Dich am meisten brauchte?"

Da antwortete er: "Mein liebes Kind, ich liebe Dich
und werde Dich nie allein lassen,
erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort, wo Du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich Dich getragen."

Margaret Fishback Powers
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt


Wieder etwas Humorvolles - Ein Mann möchte lernen, die Frauen zu verstehen


Ein Mann ging an der Nordsee am Strand spazieren. Plötzlich stolperte er über eine alte Lampe.Er hob sie auf und da sie ganz verschmutzt war, rieb er an ihr.

Auf einmal gab es einen lauten Knall und heraus kam wie bei Aladins Wunderlampe ein Geist. Der Geist rief erfreut: „Oh, schon 1000 Jahre bin ich in dieser Lampe gefangen. Du hast mich befreit. Als Dank dafür hast Du einen, aber auch nur einen Wunsch frei. Überleg also gut, was ich Dir erfüllen soll. Was ist Dein innigster Wunsch?“

Der Mann setzte sich hin und dachte eine Weile nach, dann sagte er:

„Ich wollte schon immer einmal nach Amerika, aber ich habe große Flugangst und da ich auch schnell seekrank werde, kann ich auch nicht mit dem Schiff dorthin kommen.

Bau mir also eine Brücke nach Amerika, damit ich dort mit dem Auto hinfahren kann." Der Geist aber lachte:“ Du bist wohl ein Scherzkeks. Wie soll das gehen ? Bedenke den riesigen Aufwand. Wie könnten die Brückenpfeiler bis auf den Grund des Pazifiks gebaut werden? Denke an die Menge von Stahl und Beton, die man dafür bräuchte. Und allein die Mengen an Benzin. Alle hundert Kilometer bräuchte man eine Tankstelle. Nein! Das ist völlig unmöglich. Denke Dir was anderes aus!"

Der Mann sagte: „Gut. Dann möchte ich endlich lernen, die Frauen zu verstehen.
Nie weiß ich, wie es in ihrem Innersten aussieht, was sie fühlen, was sie denken, was sie wirklich wollen. Nie weiß ich, wie ich sie richtig glücklich machen kann.
Also dies ist mein Wunsch. Ich möchte die Frauen verstehen können.“

Der Geist schaute den Mann eine Minute lang schweigend an, dann schüttelte er resigniert den Kopf und erwiderte seufzend: „O.K. Reden wir nochmal über die Brücke. Hättest du sie gerne zwei- oder vierspurig?"


Unbekannter Autor


Jedes achte Kind wurde sexuell missbraucht

Es ist eine Bilanz des Grauens: Eine neue Studie enthüllt, wie vielen Kindern in Deutschland sexuelle, körperliche und seelische Gewalt angetan wurde.

Foto: pa Leiden für Körper und Seele: Die Opfer von Misshandlungen im Kindes- und Jugendalter kämpfen oft lebenslang mit den Folgen.
 
Einsperren, Ignorieren, Demütigen – auch die seelische Misshandlung von Kindern und Jugendlichen zieht schwere gesundheitliche Schäden nach sich. Viele Minderjährige müssen auch hierzulande oft Erniedrigungen über sich ergehen lassen.

Eine aktuelle Studie enthüllt nun die Häufigkeit und Schwere verschiedener Misshandlungsformen in Deutschland. Forscher haben im vergangenen Jahr zufällig ausgewählte Personen zu ihrer Kindheit befragt und alle Handlungen oder Unterlassungen analysiert, die Schaden verursachen oder verursachen könnten.
Neben sexuellen Übergriffen und körperlicher Gewalt gehören dazu auch seelische Misshandlungen. Sie werden häufig nicht ernst genommen, aber Gewalt zwischen Eltern, Einsperren oder Erniedrigung des Kindes haben die gleichen Folgen wie körperlicher Missbrauch. Und auch die Vernachlässigung seelischer und körperlicher Bedürfnisse kann der Gesundheit schaden.

„Schwere Fälle wie Vergewaltigung oder Körperverletzung sind eindeutig, leichtere Fälle hängen oft von der subjektiven Wahrnehmung und dem Kontext ab. Eine einmalige Ohrfeige in einem sonst liebevollen Elternhaus ist sicher noch keine körperliche Misshandlung.“
Die Ergebnisse der Studie veröffentlichte jetzt das „Deutsche Ärzteblatt“. Jeder Achte wurde demnach sexuell misshandelt, die Zahl der körperlich Misshandelten ist ebenso groß. Von seelischem Missbrauch berichtete jeder Siebte, und fast die Hälfte gab seelische oder körperliche Vernachlässigung an.
„Die häufigen Angaben von körperlicher und emotionaler Vernachlässigung bei älteren Personen liegt daran, dass viele der Befragten in der Nachkriegszeit aufgewachsen sind“, erklärt Häuser.
Die Forscher erfassten auch die soziale Schicht: Demnach ist sexuelle Misshandlung in allen Bevölkerungsgruppen gleich häufig.
Emotionale und körperliche Misshandlung und Vernachlässigung sind dagegen in benachteiligten Schichten weiter verbreitet. Hier spielen vor allem unterschiedliche Erziehungsmethoden eine Rolle.
Misshandlung ist auch für die Opfer manchmal schwer festzumachen. Bestrafungen werden teilweise als normal hingenommen oder verdrängt und nur schwere Formen erinnert.
„Emotionaler Missbrauch wird häufig erst später in einer Psychotherapie deutlich, viele Patienten können ihn aber auch genau benennen. Für andere spielt er im Erwachsenenalter dagegen keine Rolle mehr“, sagt Häuser.
Wie Menschen Misshandlungen verarbeiten, hängt stark von ihrer Wahrnehmung der Ereignisse und ihrem sozialen Umfeld ab. Aber auch die Gene spielen eine Rolle: Menschen mit einem normalen Serotonin-Transporter-Gen sind weniger anfällig für posttraumatische Beschwerden als solche mit einem verkürzten Gen.

Quelle: WELT-Online 29.04.2011
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt



Ein kleines Hilfsmittel, um den Blog noch bekannter zu machen!

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt

Ihr Lieben,

in den letzten Wochen und Monaten haben mich immer wieder Nachrichten und E-Mails erreicht, in denen sich liebe Blogleserinnen und Blogleser für die schönen Geschichten und wunderschönen Bilder auf diesem Blog bedankt haben. Das freut mich natürlich sehr.

Ich möchte mich aber auch bei Euch allen bedanken, denn viele von Euch unterstützen mich, indem sie mir neue bedenkenswerte Geschichten, froh- und mutmachende Texte oder herrliche Bilder zukommen lassen oder indem sie mich immer wieder ermutigen, mit meinen Geschichten fortzufahren.

Der Erfolg dieses Blogs, der mittlerweile im Monat von rund 15.000 Leserinnen und Lesern aufgesucht wird, ist also unser aller Erfolg. Ich selbst könnte allein kaum etwas bewirken, nur in der Gemeinschaft mit Euch ist das möglich, denn wir haben ja alle das gleiche Ziel: Diese Welt etwas heller und menschlicher zu gestalten.

Zahlreiche Blogleserinnen und Blogleser haben schon andere Menschen auf den Blog aufmerksam gemacht. Aus diesem Kreis wurde ich gefragt, ob ich nicht etwas hätte, mit dem man Menschen im Alltag, die man also außerhalb des Internets trifft, auf den Blog aufmerksam machen könnte.

Ich habe dafür jetzt kleine Karten drucken lassen in Scheckkartenformat, wie Ihr im Folgenden sehen könnt. Wer davon welche haben möchte, dem schicke ich gerne 10 oder 20 kostenfrei per Post zu.


 


Ihr Lieben,

ich wünsche Euch nun ein heiteres, erholsames und sonniges Wochenende und ich grüße Euch alle ganz herzlich

Euer fröhlicher und zuversichtlicher Werner


Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt

Das, worauf es im Leben wirklich ankommt


"Das Glück besteht nicht darin, dass Du tun kannst, was Du willst, sondern darin, dass Du immer willst, was Du tust."
Leo Tolstoi


Ihr Lieben,

heute Morgen habe ich den nachdenklichen Text eines unbekannten Autors zu lesen geben:

"Das, worauf es im Leben wirklich ankommt"


"Der Reifen eines Rades wird von den Speichen gehalten.
Das Leere darin ist aber das Sinnvolle beim Gebrauch.

Aus nassem Ton werden Gefäße geformt.
Jedoch die Leere darin ermöglicht erst das Füllen der Krüge.

Aus Mauern, durchbrochen von Türen und Fernstern, baut man ein Haus,
aber der leere Raum, das Nichts macht es erst bewohnbar.

So ist das Sichtbare zwar von Nutzen, doch das Wesentliche bleibt unsichtbar."


Ihr Lieben, 


so ist das auch bei uns Menschen. Wir schauen viel zu sehr auf die Äußerlichkeiten. Dabei ist das Entscheidende, das, was wir nicht sehen: Das Wesen eines Menschen.

Viel wichtiger als das Äußere eines Menschen ist doch, ob er liebevoll ist, ob er anderen Menschen Respekt entgegenbringt, ob er mithilft, diese Welt ein wenig menschlicher zu gestalten.
Viel wichtiger als sein Geld und Reichtum sind seine Geduld, seine Liebe, seine Verlässlichkeit, seine Freude, seine Hoffnung, seine Zuversicht, seine Fröhlichkeit.


Darüber nachzudenken, dazu möchte ich Euch heute anregen.


Ich wünsche Euch heute von Herzen, dass Ihr mehr auf das achtet, was in Euren Mitmenschen verborgen ist, als auf das äußere Erscheinungsbild.


Fangt an, nicht nur mit Euren Augen die Menschen zu betrachten und sie danach entsprechend einzuschätzen, sondern fangt an, auch Euer Herz an der Beurteilung anderer Menschen zu beteiligen.
Deshalb möchte ich heute mit einem weiteren Zitat enden:

"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Antoine de Saint-Exupery  
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt


"Jetzt reichts!" - Die etwas andere Geschichte von Dornröschen

Quelle: WELT Online

"Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft."
Marie von Ebner-Eschenbach


Ihr Lieben,

heute Morgen möchte ich eine Geschichte von Norbert Mayer erzählen, die Euch sehr bekannt vorkommt, aber die Ihr in dieser Form vielleicht noch nie gehört oder gelesen habt:

"Jetzt reichts! -
Die etwas andere Geschichte von Dornröschen"


"Nach vielen Jahren ihres langen Schlafes wachte Dornröschen eines Tages auf.
Doch kein strahlender Prinz war zur Stelle, um sie zu erlösen.

So seufzte sie tief und schlief wieder ein.

Viele Jahre vergingen und Dornröschen wachte wieder auf.
Sie schaute nach links und nach rechts, nach oben und nach unten, aber wieder war kein Prinz zu sehen, der sie retten wollte.

Und so schlief sie wieder ein.

Schließlich wachte sie zum dritten Mal auf.
Sie öffnete ihre schönen Augen, aber sie konnte abermals keinen Prinzen erblicken.

Da sprach sie zu sich selbst: "Jetzt reichts!" und sie stand auf und war erlöst."


Ihr Lieben,

ich gebe zu, das ist ein etwas anderer Ausgang, als wir ihn vor dem Märchen von Dornröschen allgemein kennen. Er ist nicht ganz so romantisch, wie wie wir das von Märchen gewohnt sind.
Die Sehnsucht nach Märchen und nach den erlösenden Prinzen sitzt tief in uns, das ist sicher auch einer der Gründe, warum sich gestern fast 2 Milliarden Menschen (!) auf dieser Erde die Hochzeit von William und Kate angesehen haben.

Aber ich denke, unsere heutige kleine Geschichte hat uns viel zu sagen:

Auch wir ähnelt oft dem schlafenden Dörnröschen, das auf einen heldenhaften kühnen Prinz wartet, von dem es wachgeküsst und erlöst werden möchte.


In Wirklichkeit aber kommt es auf uns selber an. Wir benötigen keinen Prinzen, um unsere Träume zu verwirklichen.

Wir müssen nur bereit sein, unsere demütige (und oft demütigende) Rolle als Dornröschen, die uns von anderen Menschen
abhängig macht, abzulegen, aufzustehen und zu sagen:
"Ich nehme mein Leben selbst in die Hand!"

Ich wünsche jedem Einzelnen von Euch allen von Herzen, dass er die Kraft finden möge, auf sich selbst zu vertrauen (Selbstvertrauen) und den eigenen Weg zu gehen. 

Dazu wünsche ich Euch Mut, Selbstvertrauen, Hoffnung, Kraft, Geduld und Durchhaltevermögen.

Seid ganz herzlich gegrüßt mit einer Badewanne voll Fröhlichkeit


Euer zuversichtlicher glücklicher Werner
 
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt


Freitag, 29. April 2011

Tagebuchnotizen zum Buch DAS ESELSKIND - Überwinde das Böse mit Gutem


Ihr Lieben,

Zu meinen Tagebuchnotizen von gestern möchte ich heute gerne noch einen kleinen Nachtrag bringen.


Ich hatte ja gestern davon berichtet, wie es mir gelang, das Schreckliche und Böse in meiner Kindheit und Jugend aus- und durchzuhalten. Als ich heute Morgen die Geschichte vom Brückenbauen erzählte, erwähnte ich meinen Jugendfreund Hans-Christoph.

Aber von ihm möchte ich in diesem Zusammenhang heute Abend nicht berichten, sondern von einem anderen Jungen, der 15 Jahre alt war.

Ich war damals nach meinem Studium in Göttingen Dozent an der Universität Göttingen und trainierte in meiner Freizeit Jugendliche in der Sportart Handball.
Ich habe immer wieder sehr gute Jugendmannschaften trainiert und wir haben gemeinsam sogar große Erfolge errungen. Diese Erfolge waren für die Jugendlichen wichtig, diese Erfolge schweißten sie als Mannschaft zusammen, diese Erfolge sorgten dafür, dass sie selbstbewusster wurden.

Mir selbst bedeuteten diese sportlichen Erfolge weniger, mir war vor allem die persönliche Entwicklung der Jugendlichen wichtig und dafür war der Mannschaftssport sehr geeignet.

Wenn ich früher gefragt wurde, was der Sinn meiner Jugendarbeit sei, so sagte ich immer dies immer in einem einzigen Satz:
„Ich möchte, dass die Jugendlichen lernen, anderen Menschen ohne Angst ins Gesicht zu sehen, offen und ehrlich ihre Meinung zu sagen und ihren eigenen Weg zu gehen.“

Das, was mir als Kind und Jugendlicher selbst aufgrund der Umstände nie gelungen war, das pflanzte ich nun diesen Jungs ins Herz. Und wenn dann diese Jungs selbstbewusst wurden und tatsächlich lernten, ihren eigenen Weg zu gehen, war ich unendlich stolz auf sie.

In dieser Zeit als Handballjugendtrainer kam eines Tages ein Vater zu mir, dessen Sohn Heiko unter zeitweiligen spastischen Lähmungen und Zuckungen litt. Dennoch hatte dieser Junge die große Sehnsucht, ja den Traum, Handball zu spielen.


Der Vater suchte vier Handballvereine auf und alle vier Vereine (!) lehnten es ab, den Jungen in ihren Jugendmannschaften spielen zu lassen: „Mit so etwas wie seinem Sohn könne man sich nicht abgeben!"
Dann kam der Vater zu mir und fragte mich, ob ich bereit sei, seinen Sohn zu trainieren.


Ich hatte damals eine menschlich und moralisch sehr feine B-Jugendmannschaft, die alle fest zusammenhielten. Ich habe den behinderten Jungen bei uns trainieren lassen und alle haben ihn in der Folgezeit aufgrund seiner liebevollen Art ins Herz geschlossen.


Als ich ihn kennenlernte, konnte er niemandem ins Gesicht sehen, sprach mit niemandem, konnte keine drei Meter laufen und den Handball kaum werfen.


Ein Jahr später lachte er jedem fröhlich ins Gesicht, unterhielt sich prima mit uns und machte mit uns gemeinsam Reisen und für seine Verhältnisse der Behinderung spielte er zum Schluss fast weltmeisterlich Handball.


Warum ich das erzähle? Aus drei Gründen:


1. Das, was dieser Junge erreichte, das war für mich ein echter Erfolg!

Ein Sieg der Mannschaft bei einem Turnier oder in der Meisterschaft war auch ein großer Erfolg.
Aber jeder sportliche Erfolg hat den Nachteil, dass er morgen schon wieder Schnee von gestern ist.
Ich aber wollte etwas erreichen, das die Jungs ihr ganzes Leben gebrauchen konnten und das ihnen half, ihr Leben fröhlich und glücklich zu gestalten und niemals aufzugeben!
2. Es klingt fast makaber, aber manchmal denke ich, ohne das, was ich in Kindheit und Jugend erlitten habe, wäre ich vielleicht ein ganz oberflächlicher Mensch geworden und ich wäre ganz bestimmt nicht der fröhliche Mensch geworden, der ich heute bin.

3. Der dritte Grund ist mir der allerwichtigste:
Es tut mir immer in der Seele weh, wenn ich von einem Angeklagten in der Zeitung lese:
„Ich habe meine Kinder geschlagen, weil ich als Kind auch geschlagen worden bin!“

Mir ist es wichtig, das Böse mit Gutem zu vergelten und das ist auch die Botschaft meines Buches DAS ESELSKIND.


„Böses mit Bösem zu vergelten, das kann jeder, aber Böses mit Gutem zu vergelten, macht das Leben fröhlich, lässt das Leben wie eine Wiese der schönsten und buntesten Blumen
 erblühen und heilt die Wunden der Vergangenheit!“
Alexander Rykow


Ihr Lieben,

ich wünsche Euch nun einen fröhlichen Start ins Wochenende und grüße Euch alle ganz herzlich

Euer niemals aufgebender Werner vom Weserstrand

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt