3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Samstag, 30. April 2011

Eine Generationengeschichte - Etwas für die Älteren unter uns


Wenn Du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit Dir zu tun…

Verschwinde! Kinder von heute werden in Watte gepackt…(Humorvoll gemeint)


Wenn Du als Kind in den 50er, 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten!

Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags.
Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium.
Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel.

Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen.
Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.

Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.

Niemand wusste, wo wir waren, und wir hatten nicht mal ein Handy dabei! Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst.

Keiner fragte nach „Aufsichtspflicht“. Kannst Du dich noch an „Unfälle“ erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen nicht.

Wir aßen Kekse, Brot mit Butter dick, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche, und niemand starb an den Folgen.

Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms, SMS.

Wir hatten Freunde.

Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte und keiner holte uns… Wie war das nur möglich?

Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus.

Auch blieben die Augen nicht stehen, wenn wir schielten und die Uhr schlug.

Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.

Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.

Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!

Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit

Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wussten wir umzugehen.

Und Du gehörst auch dazu.
Unbekannter Autor

Auf solchen Schulbänken saßen wir
Diese Schrift mussten wir erlernen
In solchen Sportklamotten würde heute auch kein Kind mehr trainieren

3 Kommentare:

  1. Wie wahr, wie wahr - einerseits. Andererseits ist die obige Aufzählung ein Beweis dafür, dass Kinder damals keine Rechte hatten. Inzwischen hat sich viel geändert. Gute Zeiten, schlechte Zeiten? Jede Zeit hat ihre Vor- und Nachteile.
    Liebe Grüße, Nora :-))

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  2. Ursula Jürgensen2. Mai 2011 um 19:41

    Hallo! (Früher Guten Tag oder Grüß Gott)
    Bin derselben Meinung. Jede Zeit hat gute und schlechte Zeiten. Es gab auch Eltern, denen nicht egal war wo ihre Kinder stundenlang spielten. Wir mussten auch pünktlich zu Hause sein. Allerdings, es wurde gerauft und sich vertragen, ohne dass die Eltern einschritten. Gab es in der Schule Ärger, griffen die Eltern nicht den Lehrer an, sondern stimmten zu. Natürlich gibt es heute einige Vorteile. Normal.
    Falls sich jemand dafür interessiert: Ich schrieb mein Leben, wie ich es erlebte, in einem buch nieder. Titel: Damals, wenn Oma von früher erzählt, ab 1950. Hier kann man nachlesen wie wir als Kinder spielten, was wir aßen, waw wir trugen, wie wir lernten, was wir für Ängste hatten, wie wir trotzdem erwachsen wurden, wie ich meine Kinder erzog, wie ich für meine Enkel da bin. Ein Werdegang der Zeit, nicht nur meines Lebens. Eine Entwicklung wird beschrieben, wie sie in 60 Jahren voranschritt, was sich verändert, was bleibt.
    Ich wünsche viel Spaß beim Lesen. Vielleicht findet der eine oder andere Parallelen zu seinem eigenen Leben.
    Liebe Grüße
    Ursula Jürgensen

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  3. So war das wirklich in meiner Kindheit. Man wurde auch zum Zigaretten oder Bier holen geschickt, es musste kein Ausweis vorgelegt werden, man durfte ein Bierzelt betreten ohne Alterskontrolle, auch den Lottoschein konnte man regelmäßig für die Oma abgeben.
    Was für mich unglaublich und völlig unverständlich ist: warum genau unsere Generation ihre Kinder zu verantwortungslosen, unselbstständigen, in Watte gepackten, rundum behüteten Kreaturen macht, die keine Entscheidung treffen können. Der Text oben ist schön, aber jemand der sich dieser Generation zugehörig fühlt und meint der Text trifft auf ihn zu kann doch nicht seinen Kindern dies alles verbieten und Gesetze erlassen die genau das Gegenteil fordern ???

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