Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,
die heutige Geschichte stammt aus dem Buch von Gisela Rieger:
"Die Sonnenseiten des Lebens":
"Vor etlichen Jahren mussten die Frauen eines Dorfes täglich
zu einem weit entfernten Brunnen gehen, um dort Wasser zu holen.
Eine
junge Mutter beobachtete dabei immer wieder eine ältere Frau.
Jedes Mal,
wenn diese an den Brunnen kam, setzte sie sich erst einmal lächelnd
unter einen schattenspendenden Baum, machte dort Rast und
ruhte und entspannte sich dabei.
Als sich die Frau eines Tages gerade von ihrer Ruhepause erhoben hatte
und an den Brunnen ging, um Wasser zu schöpfen, sprach die
Jüngere sie an: „Verzeih mir meine Frage, doch schon oft habe ich dich
wahrgenommen. Du strahlst eine unglaubliche Zufriedenheit aus und
scheinst vollkommen
in dir selbst zu ruhen. Sag mir doch bitte: Wie gelingt dir
das nur?“
Die Angesprochene kam zu ihr an den Brunnen, aus dem sie
gerade Wasser
geschöpft hatte. Sie fragte: „Schau in das Wasser und sag
mir, was du siehst.“
Die junge Frau meinte, dass sie gar nichts sehe.
Nach einer Weile wurde sie nochmals aufgefordert, in den Brunnen zu schauen, da meinte die Frau: „Jetzt sehe ich mein Spiegelbild.“
Nach einer
weiteren Weile sollte sie mitteilen, was sie nun erkennen würde.
Da war die junge
Frau höchst erstaunt, denn nun, da das Wasser völlig ruhig geworden war, konnte sie den Grund
des Brunnens erkennen.
Da erklärte die Ältere der Jüngeren Folgendes:
„In deinem Tun bist du aufgewühlt,
wie das Wasser,
aus dem du geschöpft hast, und du hast keinen klaren Blick.
Du musst dir Pausen gönnen, um dich selbst zu erkennen.
In der Stille
des Zur-Ruhe-Kommens, nämlich dann,
wenn du lange genug wartest, siehst du
den Grund aller Dinge.“
Wenn wir zur inneren Ruhe kommen wollen, wenn wir über unser
Handeln nachdenken wollen und erkennen wollen, was der
Sinn unseres Lebens ist, dann müssen wir uns von Zeit zu Zeit
aus dem Trubel unseres Lebens ausklinken und uns in die Stille
begeben.
In der Stille haben wir die Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen.
In der Stille haben wir die Gelegenheit, neue Kräfte zu tanken.
In der Stille haben wir die Möglichkeit, uns zu erholen.
In der Stille können wir erkennen, was wirklich wichtig ist in unserem Leben.
In der Stille kann Gott zu uns reden.
In der Stille unseres Lebens können wir unser Leben ändern.
In der Stille unseres Lebens wächst Liebe in uns zu unseren Lieben.
In der Stille unseres Lebens kommt unser Herz zur Ruhe.
In der Stille unseres Lebens berührt uns der Geist der Ewigkeit.
Meine Lieben,
Seid herzlich aus meiner Schreib- und Ruhestube gegrüßt
Euer fröhlicher Werner





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