3129 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.149 Beiträge und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Sonntag, 9. November 2025

Geschichte: Zeit als Geschenk

„Wo viele Menschen nur lärmende Kinder sehen, sehe ich Kinder auf dem Weg, die Welt zu entdecken.’’ Alexander Rykow

 

                                    Quelle: Karin Heringshausen

Klaus durfte bei seinen Eltern wohlbehütet aufwachsen. Seit er denken konnte, war sein größtes Vorbild sein Papa. Der Vater verbrachte sehr viel Zeit mit seinem Sohn, nahm ihn mit zum Angeln, in die Berge, zum Minigolf.

Er lehrte ihn, wie man einen Fahrradschlauch flickt und fand immer genügend Zeit, um mit seinem Sohn zu spielen. Oft durfte er auch seine Freunde zu Ausflügen mitnehmen und Klaus war mächtig stolz auf seinen Papa, um den er oft beneidet wurde.

Kurzum: Klaus verbrachte eine rundherum glückliche Kindheit.

Die Familie hatte ein Häuschen in einem angesehenen Stadtteil, und in der Nachbarschaft wohnten viele seiner Freunde. Als Klaus jedoch in das richtige Alter kam, um Mädchen auszuführen, wurde ihm erstmalig bewusst, wie bescheiden das eigene Heim im Gegensatz zu den Häusern seiner Freunde war.

Auch das Auto seines Vaters konnte sich mit den Limousinen der Nachbarn nicht messen. Je länger er darüber nachdachte, desto mehr wurde ihm klar, dass sein Vater wohl beruflich total versagt haben musste!

Immer seltener brachte er Freunde mit nach Hause, und immer peinlicher wurde ihm sein eigener Vater. Von da an setzte sich Klaus zum Ziel, ein erfolgreicher Geschäftsmann zu werden.

                                          Quelle: Karin Heringshausen 

Er bestand sein Abitur mit Auszeichnung und begann sein Studium im Ausland, um die Distanz zu vergrößern. Nach dem erwartbar erfolgreichen Studium kletterte Klaus die Karriereleiter steil nach oben. Für seine Eltern nahm er sich keine Zeit mehr.

Kurze Zeit später wurde Klaus ein lukrativer Geschäftsführerposten angeboten. Das war die Chance seines Lebens, und dennoch ging er mit einem flauen Gefühl zu dem Vorstellungsgespräch. Ausgerechnet in dieser Firma hatte sein Vater bis zu seiner Rente als kleiner Abteilungsleiter gearbeitet, und dessen mangelnder Ehrgeiz würde nun wohl ein schlechtes Licht auf ihn, den Sohn, werfen!

Der Personalchef empfing ihn erfreut und sagte, dass nun wohl der Sohn das nachholen müsse, was der Vater die ganzen Jahre über verweigert habe. Klaus entschuldigte sich, er verstehe nicht, was der Personalchef meine. Daraufhin bekam er eine Lobrede über die große Verantwortung, das Pflichtbewusstsein und die Menschlichkeit seines Vaters zu hören. Er erfuhr nun, dass diesem kurz nach seiner Geburt genau diese Geschäftsführerstelle, um die Klaus sich nun bewarb, angeboten worden war. 

Klaus‘ Vater jedoch hatte sie damals dankend abgelehnt. Er habe gemeint, dass er einen wundervollen Sohn geschenkt bekommen habe und dass er so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen wolle. Diese wertvolle Zeit, so hatte es Klaus‘ Papa damals erklärt, könne man mit keinem Geld der Welt wieder nachholen.

Der Personalchef fuhr fort: Sie sehen, dank Ihres Vaters haben Sie den besten Empfehlungsbrief, den man sich nur wünschen kann!“
(Diese Geschichte stammt aus dem Buch von Gisela Rieger: Glücksmomente fürs Herz)

                                                                              Quelle: Karin Heringshausen

Ihr Lieben, 

diese Geschichte kann uns sehr zum Nachdenken anregen.
In meiner Kindheit, wenn es darum ging, etwas zu unternehmen, einen Ausflug zu planen, ins Kino zu gehen, im Sommer schwimmen zu gehen - wenn es also um Zeiten ging, die Eltern mit ihren Kindern verbringen sollten,  dann hieß es immer wieder :
"Das machen wir später!"

Wenn wir Kinder oder Enkelkinder haben, dann ist jeder Moment, denn wir mit Ihnen zusammen verbringen können, unverzichtbar, wertvoll und unwiederbringlich. 

                                                     Quelle: Deutscher Kinderschutzbund

Natürlich können wir Unternehmungen mit unseren Kindern oder Enkelkindern auf später verschieben, aber dann müssen wir auch der Wahrheit ins Auge blicken, dass die Kinder heranwachsen und dass jede mögliche Minute mit Ihnen zusammen nicht nachgeholt werden kann.

Wir wollten uns Zeit nehmen für die Menschen, die uns wirklich wichtig sind:
unsere Kinder, unsere Enkelkinder, unseren Partner, unsere Partnerin und nicht zuletzt auch für uns selbst. 

Jeder Moment unseres Lebens, den wir nicht auskosten, den wir nicht genießen, allein oder gemeinsam mit unseren Lieben, ist ein verlorener Moment.

 

                                     Quelle: Karin Heringshausen

Ihr Lieben,

Für die kommende Woche wünsche ich Euch von Herzen viel Kraft für Eure Aufgaben, die Ihr erledigen müsst, und viel Zeit für Eure Lieben und Euch selbst!

Herzliche Grüße aus Bremen schickt Euch Euer fröhlicher Werner aus seiner Schreibstube  

                                     Quelle: Helmut Mühlbacher
             

 

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