![]() |
| Quelle: Helmut Mühlbacher |
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Werner Sukowski erzählen:
„Der
Wunschzettel“
„Der sehr
beschäftigte Direktor schaute auf die Uhr und dann auf seinen Terminkalender.
"Noch etwas zu erledigen?" fragte er seine Sekretärin.
"Eigentlich müsste ich schon längst wieder unterwegs sein. Man kommt
einfach zu nichts."
Die Sekretärin lächelte: "Da ist noch der Wunschzettel Ihres Sohnes. Sie scheinen zu vergessen, dass Weihnachten vor der Tür steht!"
"Oh, wie gut, dass wenigstens Sie daran gedacht haben."
Die Sekretärin lächelte: "Da ist noch der Wunschzettel Ihres Sohnes. Sie scheinen zu vergessen, dass Weihnachten vor der Tür steht!"
"Oh, wie gut, dass wenigstens Sie daran gedacht haben."
Der geplagte
Direktor zuckte hilflos mit den Schultern: "Ich fürchte, mein armer,
kleiner Junge wird sehr ärgerlich auf mich sein und er hat auch allen Grund
dazu. In den letzten Wochen war aber auch alles wie verhext. Ich konnte mich
kaum der Familie widmen.
Wenn ich von
den Terminen und Besprechungen nach Hause komme, schläft mein Sohn bereits.
Nun, soll er wenigstens zu Weihnachten etwas Hübsches bekommen! Aber ich habe
leider keine Zeit. Könnten Sie das nicht für mich erledigen? Auf das Geld soll
es mir bestimmt nicht ankommen. Der Kleine hat einfach einen Anspruch auf ein
hübsches Geschenk. Ich verlasse mich da ganz auf Sie."
Die Sekretärin schaute ihren Chef schweigend an. Dann sagte sie mit einem feinen Lächeln: "Wie Sie wissen, übernehme ich auch Aufgaben dieser Art im Allgemeinen gern, aber in diesem Falle kann ich Sie wirklich nicht vertreten."
"Warum
denn nicht? Was kann ein Junge von acht Jahren sich schon wünschen, was
heutzutage nicht zu erfüllen wäre? - Na, geben Sie den Wisch schon her. Muss
ich das halt auch noch machen!"
Die Sekretärin reichte ihrem Chef wortlos den Wunschzettel seines Sohnes, und dieser las: "Lieber Vater! Zum Weihnachtsfest wünsche ich mir, dass Du im neuen Jahr täglich (mindestens) eine halbe Stunde Zeit für mich hast. Sonst nichts. Dein Sohn Dieter."
![]() |
| Quelle: Astrid Müller |
Ihr Lieben,
eigentlich
kann ich Werbung im Fernsehen nicht leiden. Werbung im Fernsehen ist für mich
fast immer ein Grund, den Fernseher abzuschalten oder auf einen anderen Sender
umzuschalten.
Gestern
Abend war das ganz anders: Da sah ich im Fernsehen eine sehr berührende Werbung
der Deutschen Kinderkrebshilfe. In diesem Werbefilm teilten einige Kinder Ihre
Weihnachtswünsche mit.
Ein Junge wünschte sich ein neues Fahrrad und ein Handy,
ein Mädchen träumte von einem neuen Computer und Anziehsachen. Am Ende des
Werbefilms aber sagte ein kleiner, vielleicht 5- oder 6-jähriger Junge, der in
einem Krankenbett saß:
„Ich wünsche mir nur eines: Ich möchte wieder gesund werden!“
„Ich wünsche mir nur eines: Ich möchte wieder gesund werden!“
Der Junge in
dem Krankenbett hat eine große Sehnsucht: Er möchte gesund werden.
Der Sohn des Direktors hat eine große Sehnsucht: Er möchte, dass sein Vater mehr Zeit für ihn hat. Obwohl er als Sohn eines Direktors sicher große Wünsche äußern könnte, die ihm auch erfüllt würden, hat er nur einen tiefen Herzenswunsch: Er möchte von seinem Vater Zeit geschenkt bekommen.
Der Sohn des Direktors hat eine große Sehnsucht: Er möchte, dass sein Vater mehr Zeit für ihn hat. Obwohl er als Sohn eines Direktors sicher große Wünsche äußern könnte, die ihm auch erfüllt würden, hat er nur einen tiefen Herzenswunsch: Er möchte von seinem Vater Zeit geschenkt bekommen.
In meinem
Alltag und in meinen Kontakten zu anderen Menschen stelle ich immer wieder
fest, wie sehr sich Menschen freuen, wenn man sich Zeit für sie nimmt, wenn man
ihnen etwas von der eigenen Zeit schenkt.
Ich möchte
Euch herzlich bitten, in einer stillen Minute darüber nachzudenken, was Eure
Lieben, Eure Partnerin, Euer Partner, Eure Kinder und Enkelkinder wirklich
brauchen:
Materielle Geschenke oder Eure Zuwendung, Eure Liebe, Eure Zeit.
Materielle Geschenke oder Eure Zuwendung, Eure Liebe, Eure Zeit.
![]() |
| Quelle: Raymonde Graber |
Wenn wir gründlich darüber nachdenken, werden wir erkennen, dass sich
unsere Partnerin, unser Partner, unsere Kinder und Enkelkinder sehr über unsere
materiellen Geschenke freuen werden, dass sie aber noch glücklicher sind, wenn
wir für sie da sind, uns Zeit für sie nehmen und sie so unsere Liebe und
Zuneigung spüren lassen.
Oft scheitern Ehen und Lebensgemeinschaften brechen auseinander. Oft wollen
Kinder in der Pubertät nichts mehr von ihren Eltern wissen. Das ist traurig.
Ich habe in den letzten 20 Jahren viele Menschen gesprochen, deren Ehe kaputt
gegangen ist, deren Lebensgemeinschaft zerbrochen ist, und ich habe viele Jugendliche
gesprochen, die nichts mehr von ihren Eltern wissen wollten.
Bei diesen Gesprächen habe ich die Erwachsenen nach den Gründen des
Scheiterns der Ehen und des Zerbrechens der Lebensgemeinschaften gefragt und
die Jugendlichen nach den Gründen, warum sie sich nicht mehr mit ihren Eltern
verstehen.
In keinem einzigen Fall hat einer meiner Gesprächspartner gesagt:
„Die Ehe ist gescheitert, die Lebensgemeinschaft ist zerbrochen, weil meine Partnerin / mein Partner mir seinerzeit nicht das oder jenes materielle Geschenk gemacht hat!“
Keiner der Jugendlichen sagte zu mir: „Ich verstehe mich mit meinen Eltern nicht mehr, weil ich kein neues Fahrrad, kein neues Handy, keinen neuen Computer bekommen habe!“
„Die Ehe ist gescheitert, die Lebensgemeinschaft ist zerbrochen, weil meine Partnerin / mein Partner mir seinerzeit nicht das oder jenes materielle Geschenk gemacht hat!“
Keiner der Jugendlichen sagte zu mir: „Ich verstehe mich mit meinen Eltern nicht mehr, weil ich kein neues Fahrrad, kein neues Handy, keinen neuen Computer bekommen habe!“
Stattdessen berichteten mir alle Erwachsenen, dass die Partnerin / der Partner
sich nicht mehr ausreichend Zeit für sie genommen habe, dass sie/ er ihr/ihm zu
wenig Liebe geschenkt habe, sich zu wenig Zeit genommen habe, zu wenig zugehört
habe.
Die Jugendlichen berichteten, dass sie das Gefühl haben, dass ihre Eltern
sie nur kritisierten und entmutigten, dass ihre Eltern keine Zeit für ein
Gespräch mit ihnen hatten, dass sie sich von ihren Eltern ungeliebt fühlten.
Ich finde, das sollte uns sehr zu denken geben:
Materielle Geschenke sind wunderbar und lösen große Freude aus.
Aber Lebensnahrung sind sie nicht.
Materielle Geschenke sind wunderbar und lösen große Freude aus.
Aber Lebensnahrung sind sie nicht.
![]() |
| Quelle: Astrid Müller |
Um glücklich leben zu können, brauchen unsere Lieben, unsere Partnerin / unser
Partner, unsere Kinder und Enkelkinder unsere Liebe, unsere Zuneigung, unsere
Ermutigung, unseren Halt, sie wünsche sich, dass wir ihnen unsere Freude,
unsere Hoffnung, unsere Zuversicht weitergeben, dass wir hin und wieder einfach
zu ihnen sagen:
„Ich habe Dich lieb, ich bin für Dich da, was kann ich für Dich tun?“
„Ich habe Dich lieb, ich bin für Dich da, was kann ich für Dich tun?“
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch einen guten Start in den winterlichen Dezember und grüße
Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
![]() |
| Quelle: Karin Heringshausen |





Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen