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| Quelle: Helmut Mühlbacher |
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Christoph Georges
erzählen, die mir freundlicher- und dankenswerterweise von Frau Wilma Overbeck
zur Verfügung gestellt wurde:
„Von Wasserkäfern und Libellen“
„Tief unten, unter der Oberfläche des stillen Sees lebte eine
kleine Kolonie Wasserkäfer. Zufrieden und glücklich waren sie in dieser Kolonie, fern der Sonne.
Viel beschäftigt eilten die Käfer monatelang auf dem weichen Grund des Sees umher.
Viel beschäftigt eilten die Käfer monatelang auf dem weichen Grund des Sees umher.
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| www.i-seifert.de |
Nur gelegentlich merkten sie, dass einer der Käfer plötzlich
das Interesse am geschäftlichen Treiben mit seinen Freunden verlor. Am Stamm
einer Wasserrose kletterte er außer Sichtweite und wurde nicht mehr gesehen.
“Schau!”, sagte einer der Wasserkäfer zu einem anderen,
“einer unserer Freunde klettert den Stamm hinauf, wo denkst Du, geht er hin?”
Langsam klettert er weiter, immer weiter, rauf, rauf, rauf. Und als die anderen
ihm zusahen, verschwand der Wasserkäfer.
Seine Freunde warteten und warteten, aber er kam nicht mehr
zurück.
“Das ist aber drollig!” sagte ein Käfer zum anderen.
“War er nicht glücklich bei uns?” fragte ein zweiter Wasserkäfer.
“Wo meint Ihr, ging er hin?” wunderte sich ein Dritter.
“Das ist aber drollig!” sagte ein Käfer zum anderen.
“War er nicht glücklich bei uns?” fragte ein zweiter Wasserkäfer.
“Wo meint Ihr, ging er hin?” wunderte sich ein Dritter.
Keiner hatte eine Antwort, sie waren doch sehr verblüfft.
Schließlich sammelte einer der Käfer, der Anführer der kleinen
Kolonie, seine Freunde um sich.
“Ich hab eine Idee. Der Nächste von uns, der den Stamm der Wasserrose erklimmt,
muss versprechen zurückzukommen, um den anderen zu erzählen, wo er oder sie
hinging und warum.” “Das versprechen wir“, erklärten die anderen feierlich.
Nicht lange danach, an einem schönen Sommertag kletterte der
Käfer, der diesen Vorschlag gemacht hatte, auf einmal selbst die Wasserrose
hinauf. Rauf, rauf, immer weiter. Bevor er sich versah, brach er durch die Wasseroberfläche
und fiel auf ein breites, grünes Blatt der Wasserrose.
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| Quelle: Helmut Mühlbacher |
Als er erwachte, schaute er sich voll Erstaunen um. Er glaubte
nicht, was er sah. Sein Körper hatte merkwürdige Veränderungen vorgenommen.
Vier silbrige Flügel und ein langer Schwanz waren auf einmal da. Schon bald hatte
die Sonne die Nässe besiegt.
Wieder bewegte er die Flügel und fand sich plötzlich hoch
über dem Wasser.
Aus dem Käfer war eine Libelle geworden. Er flog durch die
Lüfte, kreiselnd und tauchend. Überglücklich fühlte sich die Libelle in der neuen
Umgebung.
Dann und wann landete die Libelle zufrieden auf einem Wasserrosenblatt
und ruhte sich aus.
Zufällig fiel der Blick auf den Grund des Sees. Na so was,
er befand sich genau über seinen alten Freunden, den Wasserkäfern! Da waren sie
alle, wie eh und je eilten sie umher, so wie er es vor einiger Zeit tat.
Da erinnerte sich die Libelle an das Versprechen: “Der Nächste
von uns, der den Stamm der Wasserrose erklimmt, wird zurückkommen und den
anderen erzählen, wo er oder sie hinging und warum.”
Ohne lange zu überlegen, tauchte die Libelle nach unten.
Doch plötzlich traf sie auf die Oberfläche und wurde zurückgeworfen.
Jetzt, da er eine Libelle war, konnte der ehemalige Wasserkäfer nicht mehr ins Wasser.
Doch plötzlich traf sie auf die Oberfläche und wurde zurückgeworfen.
Jetzt, da er eine Libelle war, konnte der ehemalige Wasserkäfer nicht mehr ins Wasser.
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| www.wikipedia.org |
“Ich kann nicht zurück!” rief er überrascht.
“Wenigstens hab ich es versucht, aber mein Versprechen kann ich nicht einhalten.
Selbst wenn ich zurück könnte. Nicht einer der Wasserkäfer würde mich in meinem neuen Körper erkennen. Ich muss wohl warten, bis auch meine Freunde zu Libellen werden.
“Wenigstens hab ich es versucht, aber mein Versprechen kann ich nicht einhalten.
Selbst wenn ich zurück könnte. Nicht einer der Wasserkäfer würde mich in meinem neuen Körper erkennen. Ich muss wohl warten, bis auch meine Freunde zu Libellen werden.
Dann werden sie verstehen, was mit mir geschah und wohin ich
ging.”
Und die Libelle startete fröhlich in die wunderschöne und neue Welt voll Luft und Sonnenschein.“
Und die Libelle startete fröhlich in die wunderschöne und neue Welt voll Luft und Sonnenschein.“
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| www.geo.de |
Ihr Lieben,
es war im letzten Sommer, als ein kleiner vierjähriger Junge
aus der Straße, in der ich wohne, nachmittags an meinen Gartenzaun kam, um mir
eine Frage zu stellen.
Er sagte zu mir:
Er sagte zu mir:
„Opa Forneberg, so alt wie Du aussiehst, Du hast doch sicher schon gelebt, als
die Dinosaurier noch da waren. Waren die wirklich so bissig, wie ich das im
Fernsehen gesehen habe?“
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Ich musste schmunzeln, als ich die Frage hörte und der
kleine Vierjährige konnte gar nicht verstehen, warum ich gar nicht daran
interessiert war, den Dinosauriern begegnet zu sein.
Als ich dann abends in den Spiegel schaute, blickte mir ein
älterer Herr entgegen, und ich versuchte mir vorzustellen, wie ich wohl jetzt
aussehen würde, wenn ich tatsächlich bereits zu der Zeit der Dinosaurier gelebt
hätte. Dann wäre ich jetzt 225 Millionen Jahre alt! Whow!
Ich glaube, darin sind wir uns alle einig, von allen anderen
Problemen einmal abgesehen, würde ich heute nicht mehr sehr ansehnlich aussehen. Unser
menschlicher Körper ist nur für etwa 100 Jahre geeignet, egal wie gesund wir
essen, egal wie oft wir Sport betreiben oder den Doktor besuchen.
In den vergangenen Wochen habe mich wieder etliche Briefe,
Nachrichten und E-Mails erreicht, in denen mich Menschen danach gefragt haben,
ob ich als gelernter Theologe an ein Leben nach dem Tode glaube, ob ich mir
sicher bin, dass es ein Leben nach dem Tode gibt.
Wir Menschen haben alle tief in uns den Traum von ewigen
Leben.
Das ist ein alter Menschheitstraum, ein wunderschöner noch dazu.
Das ist ein alter Menschheitstraum, ein wunderschöner noch dazu.
Ich will mit meinem Glauben da gar nicht hinter dem Berg
halten:
Ich glaube fast daran, dass mit dem Tod nicht alles aus ist, sondern dass es danach weitergeht.
Ich glaube fast daran, dass mit dem Tod nicht alles aus ist, sondern dass es danach weitergeht.
Schon als Kind und Jugendlicher habe ich allerdings große
Zweifel gehabt, wenn ich in der Kirche von einer „Auserstehung“ der Toten gehört
habe.
Meiner altersschwachen und kranken Oma, die ich sehr liebte, wünschte ich nicht, dass sie als Tote wieder auferstehen würde.
Meiner altersschwachen und kranken Oma, die ich sehr liebte, wünschte ich nicht, dass sie als Tote wieder auferstehen würde.
Als junger Student habe ich die Originalschriften im
Griechischen gelesen und da wurde mir klar, was „Auferstehung der Toten“
wirklich meint. Da stand im Altgriechischen nichts von „Auserstehung“, sondern
dort stand übersetzt „Neuschöpfung“.
Das erst machte Sinn. Wenn es überhaupt
nach dem Tode ein weiteres Leben gibt, dann geschieht das nicht durch die Auferstehung
der Toten, sondern durch die Neuschöpfung der Toten.
Deshalb gefällt mir auch unsere heutige Geschichte so sehr.
Ein Wasserkäfer wird zur Libelle und dazwischen liegen Welten.
Ein Wasserkäfer wird zur Libelle und dazwischen liegen Welten.
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| www.i-seifert.de |
Der Wasserkäfer weiß nichts von dem Leben jenseits des Wassers und nichts von
der Sonne und ihrer herrlichen Wärme und ihrem herrlichen Schein. Aber eines
Tages verlässt er das Wasser und verwandelt sich in eine wunderschöne Libelle
und dann erkennt der als Libelle das Leben in seiner vollen Schönheit und in seinem
vollen Glanz.
Allerdings verfügt der Wasserkäfer, der sich in eine Libelle
verwandelte, nicht über die Fähigkeit, zu seinen Artgenossen zurückzukehren. Das
würde auch nicht viel bringen, denn zum einen würden sie nicht glauben, dass
die wunderschöne Libelle früher ein Wasserkäfer war, sie würden ihren alten „Kumpel“
gar nicht wiedererkennen und auch nichts von dem glauben, was er ihnen von dem
Leben jenseits des Wassers erzählt.
Ich glaube, so ähnlich ist das auch bei uns Menschen.
Wenn es tatsächlich ein Leben nach dem Tod gibt – woran ich fest glaube -, dann würde es gar nicht bringen, wenn heute plötzlich jemand aufkreuzen würde und behaupten würde, aus dem Jenseits zu stammen, denn Du und ich, wir würden ihm beide nicht glauben und erst recht nicht, wenn er etwas über dieses Jenseits berichten würde.
Wenn es tatsächlich ein Leben nach dem Tod gibt – woran ich fest glaube -, dann würde es gar nicht bringen, wenn heute plötzlich jemand aufkreuzen würde und behaupten würde, aus dem Jenseits zu stammen, denn Du und ich, wir würden ihm beide nicht glauben und erst recht nicht, wenn er etwas über dieses Jenseits berichten würde.
Aber ich glaube, dass wir nach dem Tod, ebenso wie der
Wasserkäfer in eine wunderschöne Libelle verwandelt wurde, verwandelt werden in
ein Wesen, das nichts mehr mit den Sorgen, Schwierigkeiten, Krankheiten und
Nöten der diesseitigen Welt zu tun hat.
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| Quelle: Astrid Müller |
Ihr Lieben,
Ich grüße Euch heute Abend ganz herzlich aus Bremen und wünsche Euch einen
fröhlichen und beschaulichen Abend
Euer fröhlicher Werner
Euer fröhlicher Werner
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| Quelle: Karin Heringshausen |










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