3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Freitag, 30. Januar 2015

Nimm Dir das Leben!

Quelle: Karin Heringshausen
Ihr Lieben,

bevor Ihr Euch ereifert und sagt, wie kann der Werner heute nur eine solche Überschrift wählen, lest lieber zuerst die heutige Geschichte von James E. Corner und meine Gedanken dazu:

„Es geht um Dein Leben!“

„Am 23. Mai 1983 wurde über die Nachrichtenagentur Associated Press
folgende Geschichte verbreitet:

Es geschah in den 1960er/1970er Jahren in den USA.
Ein junges Mädchen namens Mary Groda lebte in den Weiten des US-amerikanischen Bundesstaates Texas in einem kleinen Dorf und wurde von ihrer Familie vernachlässigt und nicht gefördert.

Mary Groda lernte als Kind weder lesen noch schreiben.
Die Fachleute stuften sie als geistig zurückgeblieben ein.
Als Jugendliche bekam sie noch einen weiteren Stempel aufgedrückt.
Da wurde sie als schwer erziehbar für zwei Jahre in eine sogenannte Besserungsanstalt geschickt.

Ironischerweise machte sich Mary hier – hinter den hohen Mauern und den geschlossenen Türen – daran, sich der Herausforderung des Lernens zu stellen. Um ihr Ziel zu erreichen, arbeitete sie bis zu sechzehn Stunden täglich. Ihr Fleiß wurde belohnt: Sie schaffte Highschool-Abschluss, einen Abschluss, der mit unserer Mittleren Reife vergleichbar ist.

Aber Mary blieb vom Pech nicht verschont.
Nach ihrer Entlassung aus dem Heim wurde sie schwanger.
Der Vater des Kindes machte sich aus dem Staub.


Zwei Jahre später erlitt sie während einer weiteren Schwangerschaft
einen Schlaganfall, der sie ihrer so hart erarbeiteten Lese- und Schreibfähigkeiten beraubte. 
Doch mithilfe liebevoller Menschen kämpfte Mary und sie gewann zurück, was sie verloren hatte. 
Sie nahm sieben Pflegekinder bei sich auf, um finanziell über die Runden zu kommen und gleichzeitig anderen Kindern ein ähnliches Schicksal, wie sie es erlebt hatte, zu ersparen.

Gleichzeitig belegte sie Kurse in einem College. Nachdem sie den Collegeabschluss geschafft hatte, der unserem Abitur entspricht, bewarb sie sich mit Erfolg um einen Studienplatz für Medizin an der Albany Medical School.

Im Frühjahr 1984 nahm Mary Groda Lewis – sie war inzwischen verheiratet – im akademischen Ehrengewand ihre Doktorwürde entgegen. Wir können nur erahnen, was in ihr vorging, als sie dieses beredte Zeugnis ihres unerschütterlichen Glaubens an sich selbst in den Händen hielt – dieses Diplom, das aller Welt verkündete:
Hier auf diesem kleinen Fleckchen Erde steht ein Mensch, der das Unmögliche zu träumen wagte, ein Mensch, der der lebende Beweis für das Göttliche in uns ist. Hier steht Mary Groda Lewis, Doktor der Medizin.“
Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,

dies ist eine ganz wundervolle Geschichte. 
Aber wir begehen einen ganz großen Fehler, wenn wir glauben, dass die Lehre aus dieser Geschichte sei:
„Du musst nur ganz fest an den Erfolg glauben 
und dann wirst Du auch Dein Ziel erreichen!“

Ich habe viele Menschen kennengelernt, die haben ganz fest an den Erfolg dessen,
was sie vorhatten, geglaubt und sind dennoch gescheitert. 

Wenn wir uns auf den Weg machen, Ziele zu erreichen, bekommen wir keine Garantie,
dass wir es tatsächlich schaffen, entscheidend ist aber,
dass wir es wenigstens versuchen!

Wenn wir begreifen, dass nicht das Erreichen des Zieles das Entscheidende ist,
sondern der Mut, den wir aufbringen, wenn wir uns auf den Weg machen,
dann werden wir nicht enttäuscht sein, wenn wir das Ziel nicht erreichen,
weil wir dann stolz zu uns selbst sagen können.
„Ich habe es wenigstens versucht!“

Jetzt komme ich auf die heutige Überschrift zurück:
„Wenn jemand sagt: „
Ich nehme mir das Leben!“, dann glauben wir in 100% aller Fülle, dieser Mensch wolle ich umbringen, er wolle sterben.

Den Satz „Ich nehme mir das Leben“ können wir aber auch ganz anders verstehen.
Viele Menschen haben das Gefühl, dass das Leben an ihnen vorüberrauscht, dass sie vor lauter Arbeit und Stress gar nicht dazu kommen, wirklich zu leben.

Diesen Menschen, die vom Leben enttäuscht sind, die feststellen: „Das kann doch nicht alles sein oder gewesen sein!“, den möchte ich zurufen „Nimm Dir das Leben!, ergreife es, lass nicht zu, dass das Leben an Dir vorbeizieht, sondern mach aus Deinem Leben das, was Du daraus machen möchtest, denn das ist das, was wir aus unserer heutigen Geschichte lernen können.
Und wenn es uns nicht gelingt, unser ganzes Leben umzukrempeln, oder wenn es uns nicht möglich ist, aus unserem bisherigen Leben vollständig auszubrechen, weil wir verständliche und gute Verpflichtungen gegenüber unseren Lieben haben, dann sollten wir uns wenigstens die Freiheit nehmen, ab und zu einen Tag pro Monat oder Woche zu ergreifen, für uns zu reservieren und an diesem einen Tag genau das zu machen, was Ihr schon immer machen wolltet.

Wenn Ihr das macht, wenigstens einen Tag pro Monat ganz nach Euren Wünschen gestaltet oder gemeinschaftlich mit Euren Lieben, dann werdet Ihr ein kleines Wunder erleben, nämlich, wie Eurer Leben durch einen solchen Tag bereichert wird durch einen dreifache Freude: Die Vorfreude auf diesen Tag, die Freude an diesem Tag und die Nachfreude über diesen Tag!

Das ist es, was ich meine, wenn ich sage: „Nimm Dir das Leben, ergreife das Leben!“
Was wir daraus lernen können, ist dies:
Es ist wichtig, dass wir in uns hineinhorchen, 
um herauszufinden, was unsere tiefste Sehnsucht ist.
Und wenn wir das herausgefunden haben, dann sollten wir, 
wenn es möglich ist, uns auf den Weg machen, diese Sehnsucht zu erfüllen.

Diese tiefe innere Sehnsucht, das ist es, was Mary Groda Lewis in unserer Geschichte die Kraft verliehen hat, durchzuhalten, nicht aufzugeben, an sich selbst zu glauben.
Was ist Deine Sehnsucht?
Du wolltest schon immer ein Buch schreiben? Schreibe es!
Du wolltest schon immer ein große Radtour durch ganz Deutschland machen? Radele los!
Du wolltest schon immer eine Weltreise machen? Fange an zu planen!
Du wolltest schon immer einen Malkurs mitmachen? Melde Dich an! 
Du wolltest Dir schon immer mehr Zeit für Dich selbst nehmen? 
Wenn nicht jetzt, wann dann!!!
Du wolltest schon immer anderen Menschen mehr Liebe schenken? 
Fang an zu lächeln, nimm Deine Kinder in den Arm, 
lade die einsame Nachbarin zum Kaffee ein!
Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,

ich hoffe, dass tief in Euch die Sehnsucht brennt, die Sehnsucht nach einem erfüllten Leben! Ich hoffe, Ihr findet den Mut, Euch auf den Weg zu machen, Eure Sehnsucht zu befriedigen. Ich wünsche Euch ein erfülltes Wochenende und grüße Euch herzlich aus dem schönen Bremen
Euer fröhlicher Werner



Donnerstag, 29. Januar 2015

Vergesslichkeit ist nichts, dessen man sich schämen muss

Einer der Lieblingsplätze von Werner in der Nähe seiner Wohnortes
Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine kleine Geschichte von Elisabeth Georges erzählen:

"Eine Witwe war seit den frühen Morgenstunden schon auf den Beinen, um auf dem Wochenmarkt ein zu kaufen, was sie und ihr Kind zum Leben brauchen würden.
Gegen Mittag, als die Sonne hoch am Himmel stand, hatte sie alle Einkäufe und Erledigungen gemacht und war bereits auf dem Rückweg in das abgelegene Dorf.
Je näher sie aber ihrem Ziel, dem vertrauten Zuhause, kam, um so besorgter schaute sie drein.

In ihren Gedanken kamen Fragen nicht zur Ruhe:
Hatte sie etwas vergessen, was sie hätte für das Geburtstagsmahl ihres Sohnes besorgen müssen? Aus Liebe wollte sie es doch besonders ordentlich gestalten.
Mit aufgeregten Fingern suchte sie erst nach dem Mehl für den Kuchen... bald später nach dem Obst...

Quelle: Raymonde Graber
In ihrer Hand wurde der Korb immer schwerer. So blieb sie bald darauf stehen und stellte ihn ab.
Im Schatten des Baumes vor der Brücke, die hinein ins Dorf führte, wühlte sie lange in ihrem Korb und durchdachte alle Einkäufe noch einmal genau. ...


So würde sie sich zwar nicht den erneut langen Rückweg auf den Markt oder den beschwerlichen Marsch nach Hause sparen... aber vielleicht den Spott der Dorfbewohner und deren Gelächter über ihre Vergesslichkeit im Alter.
Schließlich, als sie sich dessen gewiss war, dass alle Dinge im Korb waren, die auf der Liste geschrieben standen, hob sie den Korb an und machte sich mit 
Mut und Zuversicht bereit, die Brücke zu überqueren hinein ins Dorf.
Etwa auf halber Strecke aber stockte sie.
Quelle: Helga und Gerd Steuer
Plötzlich verließ sie der Mut. Und wenn sie doch etwas vergessen hatte?... 
Die Gedanken marterten ihre Seele.
Also kehrte die Witwe verunsichert über sich selbst wieder um und suchte Schutz im Schatten des Baumes.

Wieder begann sie, die geschriebene Liste vor sich aus zu breiten... als ein Wanderer an ihr vorüber ging.
„Was tut ihr da, liebe Frau?“ fragte er nach einiger Beobachtung.
Die Witwe schämte sich ihrer Unsicherheit und Fehlerhaftigkeit wegen, doch schließlich fasste sie Vertrauen zu jenem freundlichen Fremden, der in etwa ihrem Alter war.

„Ich muss sicher sein, dass ich nichts vergessen habe, bevor ich ins Dorf hinüber gehe.“ Verwundert über diese Antwort, setzte sich der Fremde neben die Witwe auf die Bank. „Liebe Frau, ich möchte Dir helfen, damit Du zur Ruhe und hinüber in Dein Dorf kommst, ganz ohne Angst und Scham.“

Die Witwe hielt in ihrer Geschäftigkeit inne und schaute fragend auf den seltsam ruhigen Wegbegleiter.
 
„Ich werde mit Dir all diese Dinge durchzählen und die Liste an mich nehmen. 

Du musst sie mir nur einen Moment geben ...“

Erschöpft willigte die Frau bald auf dieses Angebot der Hilfe ein, denn inzwischen war fast schon Sonnenuntergang.
 
Der fremde Mann zählte, rechnete, zeichnete ab und nickte am Ende schon nach kurzer Zeit: „Ja, liebe Frau, Du hast wahrlich alles im Korb, was Du brauchst.“


Voller 
Freude und Erleichterung lächelte die Frau zum ersten Mal an diesem so anstrengenden Tag. Ihre Augen glänzten und ihre Hände drückten dankbar die Hand des fremden Helfers, während sie voller Mut und Zuversicht endlich wieder auf die Brücke ins Dorf zuging.

Festen Schrittes betrat sie die hölzernen Stufen und ging mit einer Hand um den Korb und der anderen abgestützt am Brückengeländer in Richtung des Dorfes.
 
Auf der Hälfte aber kamen ihr erneut Zweifel

Sie warf einen Blick auf den vom Wanderer kontrollierten Zettel.
Konnte man dem Fremden aber vertrauen?
Woher sollte sie denn wissen, ob er es richtig kontrolliert hatte? Und wenn er ein Mensch wäre, der sich einen Spaß mit der Vergesslichkeit und Fehlerhaftigkeit anderer Menschen machte...?
Sie blieb erneut stehen.

Blickte sich unsicher um und wollte gerade wieder ihren Fuß zur Flucht unter den Baum setzen...
 
als hinter ihr die warme Stimme des Mannes vom anderen Ende der Brücke rief:
Ich habe alles kontrolliert. Kehre nicht zurück, sondern gehe nach vorn.“
Wieder Vertrauen gefasst, ging die Witwe weitere Schritte in Richtung des Dorfes.

Kurz vor dem Tor aber, als sie noch einmal hinüber an das andere Ufer des Flusses schaute, konnte sie den Begleiter nicht mehr sehen. Er war weggegangen, bevor sie das Dorf erreicht hatte? 

Das konnte nur bedeuten, dass er aus schlechtem Gewissen geflohen war, bevor sie bemerken könne, dass doch etwas im Korb fehlte... Ihre Gedanken überschlugen sich und so beschloss sie, den ganzen Weg hinüber noch einmal 
zurückzugehen, um an jenem Platz unter dem Baum...

Quelle: Helmut Mühlbacher
„Nein, vertraue- ich bin hier! Du, liebe Frau, wenn Du Dir selbst schon nicht vertrautest, als wir uns am Mittag begegneten... und auch dem Geschriebenen auf Deinem Zettel nicht vertraust...auf dem ich alle Dinge nachzählte und wog... so vertraue meinen Worten jetzt, denn es ist spät und Dein Sohn wartet längst zu Hause. Geh nach vorn und nicht zurück,“ flüsterte er ihr vertraut und nah ins Ohr...

Als die Witwe wenig später endlich das Dorf erreicht hatte, lief ihr besorgter Sohn ihr entgegen:
 
„Wo warst Du nur so lange, Mutter? Ich habe mir solche Sorgen um Dich gemacht.“


Noch bevor die Frau dem Sohn erklären konnte, wie unsicher sie sich auf dem Weg vom Markt gewesen war... und wie sehr sie sich doch für ihre vermeintliche Schwäche der Vergesslichkeit schämte... sah er sie an und weinte Tränen:
 

„Mutter, und wenn wir nichts zu essen gehabt hätten, so wäre es ja doch ein schöner Geburtstag! Denn wichtiger als alle Dinge ist, dass Du da bist, meine Mutter!“
 

Wie oft gehen wir verunsichert falsche Wege oder richtige Wege wieder zurück oder gar überhaupt nicht?
 
Wie viele Menschen wohl lieber zum „Baum“ zurückkehren statt in das vertraute „Dorf“ nach Hause?

Dabei aber könnten wir doch wissen, dass es wichtigere Dinge gibt, als Nahrung, Kleidung oder tägliche Sorgen... und dass es „im Dorf“ Menschen gibt, die über unsere Fehler und Schwächen längst hinwegschauen und sich freuen, UNS zu sehen."
Quelle: Astrid Müller
Ihr Lieben,

viele Menschen, die älter werden, leiden unter Vergesslichkeit.
Habe ich die Haustür abgeschlossen, bevor ich in die Stadt gegangen bin?
Habe ich die Herdplatte ausgemacht, bevor ich mich vor den Fernseher gesetzt habe?
Habe ich im vergangenen Monat an alle Geburtstage meiner Freunde und Verwandten gedacht?
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.


Vergesslichkeit ist etwas ganz Normales, auch junge Menschen sind manchmal vergesslich. Wir älteren Menschen begehen nur den Fehler, darin eine Minderwertigkeit unserer Person zu sehen. Und das Gefühl, nicht mehr so viel wert zu sein, belastet uns viel mehr als die eigentliche Vergesslichkeit!

Ich wünsche Euch allen, dass es Euch gelingen möge, mit der Vergesslichkeit zu leben. Ich habe mir das angewöhnt. Für die wirklich wichtigen Dinge und Termine habe ich mir kleine Erinnerungszettel gemacht und die anderen Vergesslichkeiten nehme ich mit Humor.
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch heute einen fröhlichen und zuversichtlichen Nachmittag und ich grüße Euch herzlich aus dem winterlichen Bremen
Euer fröhlicher Werner


„Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe- diese drei; die Größte aber von ihnen ist die Liebe.“

Dienstag, 27. Januar 2015

Wir brauchen Quellen der Liebe und des Trostes!

Quelle: Helmut Mühlbacher
„Der Hunger nach Liebe ist schwerer zu stillen
als der Hunger nach Brot.“
Mutter Teresa

Quelle: Helga und Gerd Steuer

Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte erzählen, deren wahrer Hintergrund vor einigen Jahren die Öffentlichkeit der USA erschütterte.
Die Geschichte stammt von
Laura Hayes Lagana:

„Warum haben so viele weggeschaut?“

„Sein kurzes, qualvolles Leben war gekennzeichnet durch wiederholte Einlieferungen in die Notaufnahme, um unerklärbare und zweifelhafte Verletzungen zu behandeln, die sich mit der Zeit schon gar nicht mehr zählen ließen.

Die verantwortlichen Erwachsenen, die eigentlich dafür da sein sollten, ihrem Kind Liebe zu geben, hatten die eigenen Gefühlsausbrüche und Frustrationen nicht mehr im Griff.

Der kleine 10-jährige Junge hätte nicht durch das soziale Netz fallen dürfen, aber in unserer unvollkommenen Welt war genau das geschehen.

Als der geschundene und verletzte Junge endlich aus seiner Hölle erlöst wurde, erlebte er Momente des Trostes und der Sicherheit, die er bisher in seinem Leben so sehr vermisst hatte.
Quelle: Thomas Etzensberger
Sein Leben konnte allerdings nicht mehr gerettet werden.
Umgeben und umhüllt von der Liebe, die er in seinem jungen Leben so dringend gebraucht hätte und verdient hatte, ging er in das nächste Leben über.

Deshalb sollten wir jeden Tag für einen anderen Menschen
eine Quelle der Liebe und des Trostes sein.“

Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,

auf Beerdigungen oder wenn wieder über einen schrecklichen Fall von Kindesmisshandlung oder Kindesmissbrauch berichtet wird, höre ich neben anderen Sätzen immer wieder den einen Satz:
„Auch hätten wir uns/ hätten sich die Verantwortlichen
doch um den Betroffenen mehr gekümmert.

Wenn jemand gestorben ist oder ein Kind nach einem schrecklichen Missbrauch oder einer entsetzlichen Misshandlung verstirbt, dann kommt zweifelsohne jede Hilfe zu spät.

Wir sind deshalb dazu aufgerufen, Liebe in diese Welt hineinzutragen, Vertrauen zu unseren Mitmenschen aufzubauen, Zuversicht zu schenken und Mut zu machen.

Wenn wir so handeln, dann betreiben wir die beste Vorsorge gegen Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlung, die man sich nur denken kann.

Wenn Menschen unsere Liebe und unser Vertrauen spüren, dann öffnen sich uns vielleicht auch Eltern, die nicht mehr mit ihren Kindern fertig werden und wir können sie dann in ihrem Bemühen unterstützen, sich Hilfe zu suchen.

Wenn Menschen unsere Liebe und unser Vertrauen spüren, dann öffnen sich uns vielleicht auch Kinder, die misshandelt und missbraucht werden, weil sie spüren, dass wir sie nicht enttäuschen und ihnen helfen werden.

Es ist so wichtig, dass es solche Quellen der Liebe und des Vertrauens gibt.

Ebenso wichtig ist es aber auch, dass es Quellen des Trostes gibt, damit Menschen, die schreckliches Leid erlitten haben, die sich in einer Not befinden, wissen, dass wir bereit sind, ihnen zuzuhören, für sie da zu sein, ihnen zur Seite zu stehen.

Ihr Lieben,
ich wünsche Euch heute einen Tag der Liebe, der Zuversicht und der Hoffnung und ich grüße Euch mit tausend bunten Luftballons, die Frühling verkünden sollen, aus Bremen
Euer fröhlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen


Samstag, 24. Januar 2015

Wie viel Grollkartoffeln trägst Du mit Dir herum?

Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch auf vielfache Bitte hin eine Geschichte
von Christoph Georges erzählen, die ich schon vor langer Zeit einmal erzählt habe:

"Die Grollkartoffeln“

"Ein Lehrer bat seine Schülerinnen und Schüler, zur nächsten Unterrichtsstunde am folgenden Tag einen Rucksack mitzubringen. Er selbst werde einen Sack Kartoffeln mitbringen.
Am folgenden Tag bat der Lehrer seine Schülerinnen und Schüler, sie sollten für jeden Menschen, dem sie etwas nicht verzeihen wollten, das er ihnen in ihrem Leben angetan habe, eine möglichst große Kartoffel auswählen, auf diese dessen Namen schreiben und die Kartoffel in den Rucksack legen.

Diesen Rucksack voller Kartoffeln sollten sie eine Woche lang mit sich herumtragen, d.h. überall dorthin mitnehmen, wo sie hingingen, und dabei an die Personen denken, deren Namen auf den Kartoffeln standen. Dabei sollten sie sich fragen, wem davon sie am leichtesten verzeihen könnten.

Einige der Schülerinnen und Schüler trugen nun leichte Rucksäcke, viele aber sehr schwere Rucksäcke auf dem Rücken. Alle Schülerinnen und Schüler waren startbereit.

Doch jedes Mal, so schloss der Lehrer seine kurze Ansprache, wenn sie sich dazu in der Lage fühlten, einem dieser Menschen, von dem sie sich verletzt fühlten, voll und ganz zu verzeihen, dürften sie die Kartoffel mit seinem Namen aus dem Rucksack herausnehmen und beiseitelegen.

Dann galt es, sich angesichts der verbliebenen Kartoffeln weiter zu fragen, wem sie denn nun am leichtesten vergeben könnten. Wenn sie sich voll und ganz in der Lage dazu fühlten, zu verzeihen, dürften sie auch diese Kartoffel mit dem entsprechenden Namen aus dem Rucksack nehmen und so weiter.

Am Ende der Woche kamen alle wieder zusammen. Einige Rucksäcke waren ganz leer, andere leichter geworden. Es gab niemanden, dessen Rucksack noch so angefüllt war wie eingangs der Woche.

Alle Schüler strahlten. Die herausgenommenen Kartoffeln türmten sich zu einem beachtlichen Berg auf. Gemeinsam schälten Schüler und Lehrer die Namen von den Kartoffeln ab, kochten die Kartoffeln in einem großen Topf und bereiteten eine leckere Suppe zu, von der jeder etwas abbekam.“

Ihr Lieben,

mir gefällt diese kleine Geschichte sehr, weil ich glaube, dass ganz viele Menschen mit einem solchen Rucksack mit Kartoffeln auf dem Rücken herumlaufen. Viele Menschen können oder wollen den Menschen, die ihnen etwas angetan haben, nicht vergeben.

Aus ureigenster Erfahrung kann ich das sehr gut nachvollziehen.
Ich konnte ursprünglich den Tätern aus meiner Kindheit und Jugend auch nicht vergeben.

Aber ich habe durch sehr liebe Menschen gelernt, dass wir, was die Verletzungen aus der Vergangenheit durch andere Menschen unbedingt eine Entscheidung fällen müssen, wenn wir glücklich leben wollen.

Wenn wir nicht bereit sind, zu vergeben bzw. zu verzeihen, 
dann  wird Folgendes geschehen:
Wenn wir die Kartoffeln in unserem Lebensrucksack nicht irgendwann herausnehmen, dann werden sie anfangen zu keimen und diese Keime an den Kartoffeln sind sehr giftig.
Auf die gleiche Weise werden die Wunden und die nicht vergebenene Taten aus der Vergangenheit unser Leben vergiften. Gedanken der Rache und der Wut werden uns dann beherrschen.

Der einzige Weg, um glücklich leben zu können, besteht darin, die Kartoffeln aus dem Rucksack unseres Lebens zu entfernen, den Tätern, die uns etwas getan haben, zu verzeihen und unbelastet von der Vergangenheit die Gegenwart zu genießen und auf die Zukunft zu schauen.

Rache vergiftet unser Leben.
Vergebung bereichert unser Leben.
Wut trennt uns von Menschen.
Liebe verbindet uns mit Menschen.
Quelle: Karin Heringshausen
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch ein ruhiges vertrauensvolles und liebevolles Wochenende und ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner 
Quelle: Helmut Mühlbacher

Donnerstag, 22. Januar 2015

Niemals aufgeben - Wie geht das denn?


Ihr Lieben,

ich möchte Euch heute Abend einen Text von Barbara A. Croce zu lesen geben:

"Schritt für Schritt"

"Einen Marathonlauf gewinnt man Meter für Meter.
Zwanzig Pfund Übergewicht verliert man nur Gramm für Gramm.


Wir müssen einfach die gleiche Handlung so lange wiederholen, bis wir schließlich unser Ziel erreicht haben. Wir bekommen das, was wir haben wollen, nur durch viele kleine Anstrengungen, durch einen Schritt nach dem anderen.

Der Erfolg im Leben hängt damit zusammen, dass wir vertrauensvoll das tun, womit wir uns auskennen - jeweils eine Aufgabe nach der anderen.

Wenn wir Erfolg in einer Sache haben wollen, müssen wir einfach jeden Tag aufs Neue an die Arbeit gehen und weitermachen."
Quelle: Karin Heringshausen

Ihr Lieben,

ich werde oft in Briefen und E-Mails gefragt, wie man lernen kann, nicht aufzugeben.
Eigentlich ist das Rezept ganz einfach, doch die meisten Menschen sind mit einfachen Rezepten nicht einverstanden.


Wenn jemand ein Ziel erreichen möchte, dass will er das Ziel oft jetzt und sofort erreichen.
Ziele - und das ist das Entscheidende, kann man nur Schritt für Schritt erreichen.

Wenn man ein Ziel erreichen will und Schritt für Schritt vorgeht, dann muss man auch akzeptieren, dass man auf dem Weg zum Ziel auch mal hinfällt, sich nicht gut fühlt, krank wird oder einfach keine Lust hat, weiterzugehen. All dies gehört zum Weg zum Ziel dazu.


Nur wer das begreift und bereit ist, das zu akzeptieren, findet dann auch die Kraft, wieder aufzustehen, wenn er hingefallen ist, weiterzugehen, auch wenn er einmal keine Lust hat, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, auch wenn er einmal krank ist.

Schritt für Schritt - das ist die Zauberformel!
Das Wundervolle dieser Zauberformel besteht darin, dass man sich nicht lange darauf vorbereiten muss, man kann in jeder Sekunde, in jeder Minute, in jeder Stunde und an jedem Tag damit beginnen, Schritt für Schritt loszugehen und das gewünschte Ziel anzusteuern.

Quelle: Anke Stapelfeldt
Als kleine Aufmunterung gebe ich Euch die folgenden drei Texte mit auf den Weg:

Gib nicht auf! 

Gleiche nicht jenem, 

der am Kamin sitzt und wartet, 
bis das Feuer ausgeht, 
und dann umsonst in die erkaltete Asche bläst. 

Gib die Hoffnung nicht auf, 

und verzweifle nicht wegen vergangener Dinge! 
Unwiederbringliches zu beweinen, 
gehört zu den ärgsten Schwächen des Menschen. 
Khalil Gibran

Quelle: Karin Heringshausen

Glaube nicht den Zweiflern
 
die sagen:
das kannst du nicht!

Glaube nicht den Ängstlichen
 
die sagen:
was werden die Leute sagen?

Vertrau deiner Ahnung
 
die dich auf deinen Weg führt

Vertrau deinem Mut
 
der dich befähigt
du selbst zu sein

Vertraue dir selbst
 
dein Leben an!


Margot Bickel

Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch einen zuversichtlichen und fröhlichen Abend und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner


Einer von meinen Lieblingsbäumen
Lass dich nicht unterkriegen - 
nicht alle Menschen sind so 
wie die, die dich enttäuschten. 

Lass dich nicht verbiegen -
 
es gibt Menschen, 
die dich so brauchen wie du bist. 

Lass dich nicht besiegen 

von denen, die meinen, 
sie hätten leichtes Spiel mit dir. 

Bewahre den Glauben an dich 

und du wirst Menschen finden, 
die ihn mit dir teilen. 


Christoph Georges
Quelle: Karin Heringshausen

Mittwoch, 21. Januar 2015

Keller oder Balkon – das ist hier die Frage!


„Denke immer daran:
Menschen können immer das werden, zu dem wir sie ermutigen,
aber sie werden niemals das werden, zu dem wir sie mit unserer Kritik treiben wollen!“
Alexander Rykow
Quelle: Karin Heringshausen
Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte von Lisa Kugler erzählen, die sich als Abgesandte des Internationalen Roten Kreuzes in mehreren südamerikanischen Ländern für politische Gefangene einsetzte:
„Der Sonnenaufgang“

„Haben Sie heute Morgen zufällig auf dem Weg zur Arbeit den wunderschönen Sonnenaufgang gesehen?“, fragte mich Steven. Ich schüttelte verneinend den Kopf.

„Aber ich habe ihn von meiner Zelle aus beobachtet und mir wurde bewusst, wie dankbar ich dafür sein kann, dass ich den Sonnenaufgang durch die Gitterstäbe meines Fensters sehen kann.

Es ist ein besonders schöner Morgen. Ich habe eben gefrühstückt. Heute war der Haferbrei nicht so kalt wie sonst oft und so ist es ein guter Tag.“

Diese Worte und der aufrichtige Ton in seiner Stimme ließen mich aufhorchen. Gestern erst hatte er die niederschmetternde Nachricht erhalten, dass er weitere fünf Jahre im Gefängnis verbringen müsse. Ich habe niemals vergessen, was ich von ihm an jedem schönen Morgen lernte.

Und wenn ich heute einmal wieder in Gefahr gerate, in Selbstmitleid zu versinken, dann erinnere ich mich daran, dass auch ich die Wahl habe, auf was ich mich in meinem Leben konzentrieren möchte.“
Quelle: Karin Heringshausen
Ihr Lieben,
manchmal, in schweren Zeiten unseres Lebens, da haben auch wir das Gefühl, wie in einem Gefängnis zu leben. Das sind dann die Augenblicke, in denen wir am liebsten alles hinter uns lassen würden, in denen wir am liebsten aus allem ausbrechen würden, um irgendwo im Land unserer Wünsche, Träume und Bedürfnisse ein neues Leben zu beginnen.

Aber leider ist das Leben kein Wunschkonzert, wie schon das Sprichwort uns mitteilt.
So sind wir gezwungen, an dem Ort, wo wir wohnen, und an der Stelle, an die uns das Leben gestellt hat, zu bleiben und aus unserem Leben das Beste zu machen. Das ist nicht immer einfach und manchmal sogar sehr schwer.

Aber es gibt eine wundervolle Möglichkeit, unsere Lage dennoch zu verbessern, und diese Möglichkeit möchte ich Euch anhand eines Bildes verdeutlichen:

Unser Leben ist wie ein großes Haus, in dem wir leben.
Wenn wir schwere Zeiten erleben, wenn wir Zeiten der Not, des Leides, der Ungerechtigkeit oder Krankheit erleben, dann können wir, ohne das Licht einzuschalten, in den Keller unseres Lebens hinuntersteigen, und auf eine alte, ausgetretene kalte Treppenstufe setzen, in die Dunkelheit des Kellers hineinstarren und uns über die Finsternis in unserem Leben beklagen.

Es gibt auch noch eine andere Möglichkeit:
In dem gleichen Haus unseres Lebens können wir, statt in die Dunkelheit des Kellers hinunterzusteigen, hinaussteigen auf den Balkon des ersten Stocks unseres Lebenshauses und von dort die Schönheit und das Mutmachende des Sonnenaufgangs, des Regenbogens, der strahlenden Sonne auf uns einwirken lassen.

Wenn wir uns in den Keller unseres Lebenshauses begeben und uns der Dunkelheit unseres Lebens widmen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn mit der Zeit unsere Gedanken und Gefühle genauso grau und genauso traurig wie die Finsternis im Keller werden.

Wenn wir uns aber auf den Balkon unseres Lebenshauses begeben und die Schönheit und das Mutmachende des Sonnenaufgangs, des Regenbogens, der strahlenden Sonne auf uns einwirken lassen, dann können wir nicht vermeiden, dass Zuversicht und Hoffnung, dass Mut und Freude in unser Herz einziehen.
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch recht viel Ermutigung, viele aufbauende Gedanken, noch mehr Zuversicht und Hoffnung und ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen