Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Peter Graf v. Eysselsberg erzählen:
„Die Geschichte vom Wettrudern“
„Vor einiger Zeit vereinbarte eine Schweizer Firma eine jährliches Wettrudern gegen eine japanische Firma, das mit Achter-Ruderbooten auf dem Rhein ausgetragen wurde.
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Beide Mannschaften trainierten lange und hart,
um ihre höchste Leistungsstufe zu erreichen.
Als der große Tag kam, waren beide Mannschaften topfit,
doch die Japaner gewannen das Rennen mit einem Kilometer Vorsprung.
um ihre höchste Leistungsstufe zu erreichen.
Als der große Tag kam, waren beide Mannschaften topfit,
doch die Japaner gewannen das Rennen mit einem Kilometer Vorsprung.
Nach dieser Niederlage war das Schweizer Team sehr betroffen und die Moral war auf dem Tiefpunkt. Das obere Management entschied, dass der Grund für diese vernichtende Niederlage unbedingt herausgefunden werden müsse.
Ein Projektteam wurde eingesetzt, um das Problem zu untersuchen '
und geeignete Abhilfemaßnahmen zu empfehlen.
Nach langen Untersuchungen fand man heraus, dass bei den Japanern acht Mann ruderten und ein Mann steuerte, während beiden Schweizern ein Mann ruderte und acht Mann steuerten.
Das obere Management engagierte sofort eine Beraterfirma,
die eine Studie über die Struktur des Schweizer Teams anfertigen sollte. Nach
kurzer Zeit und beträchtlichen Kosten kamen die Berater zu dem Schluss, dass zu
viele Leute steuerten und zu wenige Mann ruderten.
Um einer weiteren Niederlage gegen die Japaner vorzubeugen,
wurde die Teamstruktur verändert.
Es gab jetzt nur noch fünf Steuerleute, dafür aber zwei Obersteuermänner,
einen Steuerdirektor und einen Ruderer.
Außerdem wurde für den Ruderer ein Leistungsbewertungssystem eingeführt, um ihn mehr anzuspornen. „Wir müssen seinen Aufgabenbereich erweitern und ihm mehr Verantwortung übertragen.“
Im nächsten Jahr gewannen die Japaner mit einem Vorsprung
von zwei Kilometern.
Das Management entließ den Ruderer wegen schlechter Leistung, verkaufte das Ruderboot und stoppte alle Investitionen für ein neues Boot.
Der Beratungsfirma wurde ein dickes Lob ausgesprochen und das ein eingesparte Geld wurde dem oberen Management als Leistungsprämie ausgezahlt.“
Ihr Lieben,
dass unsere heutige Geschichte in der Schweiz angesiedelt ist, ist mehr ein Zufall. Sie könnte z.B. auch in jedem anderen europäischen spielen.
In diesen Tagen habe ich auf ARD und ZDF 2 Reportagen gesehen,
die mich sehr erschreckt haben:
Da gibt es eine große Anzahl an Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die zeit ihres Lebens geschuftet haben und dennoch im Alter nur eine so kleine Rente haben, dass sie, um überhaupt noch über „die Runden zu kommen“, oft im Alter von 70 oder älter noch Gelegenheitsjobs erledigen müssen.
Auch gibt es viele jüngere Menschen, die sehr fleißig
arbeiten, die vollzeitbeschäftigt sind, aber aufgrund ihres geringen Stundenlohns
nur so wenig Geld nach Hause bringen, dass sie damit kaum ihre Familie ernähren
können.
Solche Berichte haben mich sehr wütend und sehr traurig.
Zu Beginn des letzten Jahrhunderts gab es unter den großen Firmengründern ein Motto:
„Wichtig ist, dass es mir, dem Firmenchef, und meinen Mitarbeitern gutgeht!“
So erhielten z.B. die Arbeiter bei Krupp für die damalige Zeit einen angemessenen Lohn, es wurden für die Arbeiter günstige firmeneigene Wohnungen gebaut und es gab eine firmeneigene Gesundheitsversorgung.
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| www.spiegel.de |
Heute lautet die Zauberworte in der Wirtschaft:
Gewinnmaximierung und Kostenminimierung.
Gewinnmaximierung bedeutet, dass die Firma möglichst viel verdient und das kann sie am besten, wenn die Löhne möglichst gering sind.
Kostenminimierung bedeutet, dass die Firma Kosten einspart, wo immer sie kann.
Die Kosteneinsparungen betreffen aber vor allemMenschen, die ihre Arbeitsstelle verlieren. Dass dahinter Familienschicksale stehen, wo Menschen sich Sorgen machen müssen, wie sie morgen ihre Rechnungen bezahlen sollen, dass interessiert heute kaum noch einen Firmeninhaber.
Gewinnmaximierung und Kostenminimierung.
Gewinnmaximierung bedeutet, dass die Firma möglichst viel verdient und das kann sie am besten, wenn die Löhne möglichst gering sind.
Kostenminimierung bedeutet, dass die Firma Kosten einspart, wo immer sie kann.
Die Kosteneinsparungen betreffen aber vor allemMenschen, die ihre Arbeitsstelle verlieren. Dass dahinter Familienschicksale stehen, wo Menschen sich Sorgen machen müssen, wie sie morgen ihre Rechnungen bezahlen sollen, dass interessiert heute kaum noch einen Firmeninhaber.
Und am Ende wird, wie in unserer Geschichte, derjenige, der
am fleißigsten ist, entlassen und diejenigen, die über ihm stehen und den
Arbeitsplatz vernichtet haben, werden noch mit dicken Prämien belohnt.
Manchmal, da bin ich ganz ehrlich, da möchte ich wie in meiner Jugend auf die Straße gehen, um zu demonstrieren, um die Menschen aufzurütteln, sich nicht alles gefallen zu lassen.
Was wir aus dieser kleinen Geschichte lernen können, ist die
Tatsache, dass wir nicht wegschauen sollten, dass wir erkennen sollten, dass
wir gemeinsam stark sind.
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Ich wünsche Euch nun ein ruhiges Wochenende und grüße Euch
herzlich aus Bremen vom schönen Weserstrand
Euer fröhlicher Werner
| Quelle: Karin Heringshausen |




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