Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Tania Konnerth erzählen:
„Vom Vogel, der nicht singen wollte“
„Es war einmal ein kleiner Vogel.
Er war vor nicht allzu langer Zeit aus seinem Ei geschlüpft und hatte inzwischen auch schon ganz gut zu fliegen gelernt. Nun wollten ihm seine Eltern das Singen beibringen.
Sein Vater sang ihm alle Lieder vor, die er kannte, doch der kleine Vogel traute sich nicht, einzustimmen.
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„Wenn ich singe“, dachte er, „hören mich auch die, die mich fressen wollen.“
Und so blieb er stumm. Nach einer Weile gaben die Eltern auf. Sie waren schon dabei, neue Eier auszubrüten und hatten keine Zeit mehr für den kleinen Vogel.
Während all die anderen Vögel zwitscherten und jubilierten,
saß er ganz still auf einem Ast.
Zu sehr fürchtete er, eine Katze könnte auf ihn aufmerksam werden und sich von hinten anschleichen. Oder ein Falke könnte kommen und ihn im Sturzflug ergreifen.
Wenn er nicht sang, würden die Jäger ihn bestimmt nicht entdecken.
Der kleine Vogel wurde sehr alt. Aber er war auch sehr
einsam.“
Ihr Lieben,
ich erinnere mich, als wenn es gestern gewesen wäre:
Mein Jugendfreund Hans-Christoph litt unter einer sehr schweren Asthmaerkrankung und wenn es ihm besonders schlecht ging, dann umschlang er mit seinen Armen meinen Hals und ließ sich hängen, um so seine Lungen zu weiten.
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| Einer der wertvollsten Menschen, den ich je kennenlernte! |
Einer der Gründe, warum wir Freunde wurden, lag daran, dass
ich ihn nicht als einen Kranken betrachtete, nicht als einen Behinderten,
sondern als einen ganz normalen Menschen.
Und mein Jugendfreund genoss es in
vollen Zügen, endlich jemand in seinem Alter zu haben, mit dem er seine kleine
Welt erobern konnte.
Er wollte nicht zuhause sitzen, um sich zu schonen, sondern er wollte etwas unternehmen. Und so zeigte mir seine Mutter, was ich tun konnte, wenn es ihm unterwegs auf unseren Unternehmungen schlecht ging.
Von Hans-Christoph habe ich gelernt, dass man, wenn man das
volle Leben genießen möchte, ein Risiko eingehen muss. Er sagte immer:
„Das ist wie mit dem Wetter, nur wenn ich zuhause bleibe, dann spielt das Wetter für mich kaum einen Rolle.
Wenn ich aber den herrlichen Sonnenschein, einen wunderbaren Sonnenuntergang und einen malerischen Regenbogen genießen möchte, wenn ich im Sommer die kühlenden Regentropfen auf meiner Haut spüren möchte, dann muss ich das Risiko eingehen, auch einmal in einen Sturm, in Gewitter und Hagelschlag zu geraten.
„Das ist wie mit dem Wetter, nur wenn ich zuhause bleibe, dann spielt das Wetter für mich kaum einen Rolle.
Wenn ich aber den herrlichen Sonnenschein, einen wunderbaren Sonnenuntergang und einen malerischen Regenbogen genießen möchte, wenn ich im Sommer die kühlenden Regentropfen auf meiner Haut spüren möchte, dann muss ich das Risiko eingehen, auch einmal in einen Sturm, in Gewitter und Hagelschlag zu geraten.
Das will uns auch unsere heutige Geschichte des Vogels sagen:
Genieße Dein Leben, gehe Deinen eigenen Weg, tue das, was Du
für richtig hältst und hör auf, darauf zu hören, was Andere dazu zu sagen
haben.
Wer stille ist und seine Meinung nicht äußert, schränkt sich selber ein.
Wenn wir unsere Meinung offen und ohne Angst sagen, kann es natürlich geschehen, dass wir kritisiert werden, aber das macht das Leben doch auch interessant.
Darum lasst uns singen und fröhlich sein wie die Vögel und
lasst und fortfahren, unsere Meinung kund zu tun und unseren Weg zu gehen.
Stillhalten war gestern, heute gilt: Ich sage ohne Angst meine Meinung.
Nichts sagen war gestern, unsere Meinung ist mehr gefragt, als Du glaubst.
Wer etwas zu sagen hat, dem werden nicht alle Menschen zustimmen, aber er wird immer Gesprächspartner finden und niemals einsam sein.
Ich wünsche Euch nun eine gute mutige, zuversichtliche und hoffnungsvolle neue Woche
Euer fröhlicher Werner
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| Quelle: Karin Heringshausen |



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