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Ihr Lieben,
heute Nachmittag möchte ich Euch eine Geschichte von Jo Hanns Rösler erzählen:
„Und wo ist die Mütze?“
„Ich ging an einem Weiher spazieren. Nur wenige Leute waren unterwegs.
Plötzlich hörte ich sechzig Meter rechts von mir das aufgeregte Klingeln eines Radfahrers, einen Aufschlag und ein gewaltiges Klatschen des Wassers.
Kurz darauf kam der Aufschrei einer kindlichen Stimme aus
dem Wasser.
Ich besann mich keinen Augenblick und eilte zu der Stelle, von der die Hilferufe kamen.
Ich besann mich keinen Augenblick und eilte zu der Stelle, von der die Hilferufe kamen.
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Ich sah einen Knaben im Wasser kämpfen, kurz vor dem Wehr des Weihers.
Ich streifte meine Jacke ab und sprang, so wie ich war, zu
dem Jungen hinunter, der mit dem Sog des Wassers kämpfte. Ich zog ihn heraus.
Ja, ich fand sogar sein Rad und zog es ebenfalls heraus.
Meine Kleider waren voll Wasser – nicht weniger als die des Jungen.
Der hatte bereits eine Menge Wasser geschluckt, erholte sich aber rasch.
Ich steckte ihn in meine trockene Jacke, die an der Innenseite meine Adresse enthielt.
Dann bat ich ihn, sie mir am nächsten Tag wiederzubringen.
Ich war glücklich, einem neunjährigen Jungen das Leben
gerettet zu haben.
Er gestand mir übrigens, dass er wegen seines schwachen Herzens nicht Schwimmen gelernt hatte.
Er gestand mir übrigens, dass er wegen seines schwachen Herzens nicht Schwimmen gelernt hatte.
Am nächsten Tag klingelte bei mir das Telefon.
Ich lag mit ein wenig Fieber in Decken gehüllt.
Das unfreiwillige Bad des Vortages und meine nassen Kleider waren nicht ohne Folgen geblieben.
Als das Telefon zum dritten Mal läutete, meldete ich mich.
Eine herausfordernde Männerstimmer sagte: „Sind Sie der Mann, dem die Jacke gehört?“
„Ja“, sagte ich, „mit wem spreche ich?“
„Haben Sie gestern am Stadtweiher einen Jungen aus dem Wasser gezogen, einen Jungen und ein Fahrrad – stimmt das?“
„Ja“, sagte ich, „mit wem spreche ich? Ich kam glücklicherweise gerade vorbei im richtigen Augenblick. Wie geht es dem Jungen?“
„Vollauf wieder in Ordnung“, sagte der Vater, „auch das Rad
ist wieder geputzt, es war eine Sauarbeit…“ „Ja“, antwortete ich, „ es sah
schlimm aus.“
Ich hörte eine Weile nichts, dann kam die Stimme des Vaters wieder und jetzt hatte sie einen strengen Unterton:
„Der Junge hatte, ehe er ins Wasser fiel, eine Mütze auf – und wo ist die Mütze?“
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„Und wo ist die Mütze?“, ist bei mir seitdem zur ständigen
Redensart geworden.
Wenn man im Leben genau hinhört: Fragen nicht die meisten Menschen, denen wir einmal etwas Gutes getan haben: „Und wo ist die Mütze?“
Wenn man im Leben genau hinhört: Fragen nicht die meisten Menschen, denen wir einmal etwas Gutes getan haben: „Und wo ist die Mütze?“
Ihr Lieben,
ich schäme mich an dieser Stelle stellvertretend für den Vater in unserer Geschichte.
So unsensibel, so gefühllos und so undankbar kann sich, so glaube ich, nur ein Mann, ein Vater zeigen, eine Frau, eine Mutter wäre dazu gar nicht in der Lage, denn sie wäre froh und dankbar, ihr Kind heil und lebendig wiederbekommen zu haben.
Sicher habt Ihr ebenso wie ich es auch schon des Öfteren erlebt, dass Ihr Menschen etwas Gutes getan habt und dass dann diese Menschen undankbar waren.
Ja, das stimmt, das kommt immer wieder einmal vor und das tut dann weh. Das ist, als bekäme unsere Seele eine kleinen Stich.
Aber entscheidend ist doch dies:
Auch wenn wir Undank erfahren, sollte uns das nicht unsere Haltung verändern.
Es gäbe ja die Möglichkeit, zu sagen: „Weil so viele, denen ich Gutes getan habe, undankbar waren, tue ich keinem mehr etwas Gutes!“
Wir aber sollten die DENNOCH-Haltung entwickeln:
Jemand ist undankbar – wir tun DENNOCH Gutes!
Auch wenn wir Undank erfahren, sollte uns das nicht unsere Haltung verändern.
Es gäbe ja die Möglichkeit, zu sagen: „Weil so viele, denen ich Gutes getan habe, undankbar waren, tue ich keinem mehr etwas Gutes!“
Wir aber sollten die DENNOCH-Haltung entwickeln:
Jemand ist undankbar – wir tun DENNOCH Gutes!
Nehmen wir unsere Geschichte als Beispiel:
Der Mann hat das Kind vor dem Ertrinken gerettet und der Undank wird ihn sicher nicht dazu veranlassen, beim nächsten Mal, falls er wieder dazu käme, wie ein Kind am Ertrinken ist, zu sagen:
„Ich habe Undank erfahren, soll das Kind doch ertrinken!“
Undank sollte uns vielmehr veranlassen, erst recht Gutes zu tun, erst recht Liebe zu übe, erst recht Freude zu schenken, erst recht Zuversicht und Hoffnung zu wecken.
Wichtig ist aber auch, dass uns diejenigen, die undankbar sind, nicht den Blick verstellen für all die, die sich bei uns bedanken für das, was wir ihnen Gutes tun.
Aber noch etwas Anderes ist wichtig, dass wir nicht vergessen
dürfen:
Auch uns wird täglich Gutes getan. Es sind oft die kleinen unscheinbaren Handreichungen. Es geht nicht gleich immer um Leben und Tod.
Es wäre schön, wenn wir das, was uns täglich an Gutem getan wird, auch registrieren würden und uns dafür bedanken würden.
Das ermutigt nämlich die, die uns Gutes tun, fortzufahren damit, Gutes zu tun.
Auch uns wird täglich Gutes getan. Es sind oft die kleinen unscheinbaren Handreichungen. Es geht nicht gleich immer um Leben und Tod.
Es wäre schön, wenn wir das, was uns täglich an Gutem getan wird, auch registrieren würden und uns dafür bedanken würden.
Das ermutigt nämlich die, die uns Gutes tun, fortzufahren damit, Gutes zu tun.
Ich wünsche Euch ein fröhliches und erlebnisreiches Wochenende und ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer glücklicher Werner
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| Quelle: Karin Heringshausen |




Hallo,
AntwortenLöschenschöner wenn auch eigentlich trauriger Beitrag.
Aber seien Sie gewiss, nicht alle Männer sind so und Undankbarkeit macht auch vor Frauen / Mütter nicht halt.
Kurz und knapp:
Vor über 20 Jahren habe ich meiner damaligen Partnerin das Leben gerettet
Sie hatte eine Eileiter-Schwangerschaft.
Sie wußte davon nichts und der Notarzt hatte es nicht erkannt.
Als ich Abends nach Hause kam und sie blass und gekrümmt auf dem Sofa vorfand wollte sie nicht ins Krankenhaus.
Ich hatte mich durchgesetzt und um ca.0:00 Uhr waren wir in der Notaufnahme.
Als der Arzt sie zur Untersuchung mitnehmen wollte, sackte sie schon zu Boden.
Sie blieb im Krankenhaus.
Nächsten Morgen ca.10:00 - 11:00 Uhr wurde sie notoperiert.
Da war ein Eileiter bereits geplatzte und ca.1 Liter Blut im Bauch.
Ca. 1 Jahr später kam unser Sohn zur Welt und ab dann begann ein 15 jähriges Martyrium. mit Trennung, zwei Klagen vor Gericht, etc. etc. etc.
Ja, "Und wo ist die Mütze"?
Beste Grüße
Leider sehe ich meine eigenen Egfahrungen total wiedergespiegelt - leider nicht erstmalig , aber der letzte Einschnitt diesbezüglich tut heute noch weh.
AntwortenLöschenIch hatte einen Autoren auf seinen Wunsch hin mit "Korrekturlesen" , gewünschten Kommentaren auf seiner HP und gewünschten Buchvorbestellungen unterstützt, sowie mit einen gewünschten Crowdfounding unjterstützt. Dann kontaktierte ich wegen des Vorworts eines von ihm gewünschten "Vorwortschreiber" ohne Rücksprache mit dem Autor.
Der Auor brach jeglichen Kontakt zu mur ab , erfüllte nicht mal die Buchvorbestelllungen.Auf seiner HP bin ich "gesperrt"
Jede Nachfrage ist sinnlos, da mir "Stalking" bzw. psyschiche Erkrankungen unterstellt werden. Extrem...
Tja... Wo ist die Mütze?