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| Quelle: Helmut Mühlbacher |
Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine
Geschichte von Aljoscha Gottheis erzählen:
„Momente der Ruhe“
„Eines Tages kamen zu einer
weisen Frau einige wissensdurstige junge Menschen.
Sie fragten die alte kluge Frau: „Was bedeutet in Deinem Leben Ruhe?“
Sie fragten die alte kluge Frau: „Was bedeutet in Deinem Leben Ruhe?“
Die kluge Frau war gerade damit
beschäftigt, Wasser aus einem tiefen Brunnen zu schöpfen.
Sie sprach zu ihren jugendlichen Besuchern: „Schaut hinab in den Brunnen, Was seht Ihr dort?“ Die jungen Leute blickten in den tiefen Brunnen und entgegneten: „Wir sehen nur aufgewühltes Wasser!“
Nach einer kurzen Weile forderte
die weise Frau die jungen Leute erneut auf:
„Schaut hinab in den Brunnen. Was seht Ihr jetzt?“ Die jungen Leute taten, wie ihnen geheißen, und antworteten: „Jetzt sehen wir uns selbst!“
„Schaut hinab in den Brunnen. Was seht Ihr jetzt?“ Die jungen Leute taten, wie ihnen geheißen, und antworteten: „Jetzt sehen wir uns selbst!“
Die kluge Frau sprach: „Seht, als
ich vorhin Wasser geschöpft habe, war das Wasser unruhig. Jetzt dagegen ist das Wasser ruhig. Das ist die Erfahrung der Ruhe: „Man sieht
sich selbst! Und nun meine lieben jungen Freunde, wartet noch eine Weile.“
| www.ettlingen.de |
Nach einer Weile sprach die weise
Frau erneut: „Schaut jetzt bitte in den Brunnen. Was seht Ihr dort?“ Die jungen
Leute blickten hinab und antworteten: „Nun sehen wir die Steine auf dem Grund
des Brunnens.“
Da erklärte ihnen die weise Frau:
„Wenn man zur Ruhe kommt, sieht man zuerst gar nichts, weil man noch so
aufgewühlt ist. Dann beginnt man, sich selbst zu sehen und zum Schluss erkennt
man den Grund aller Dinge.“
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| www.bachmann-museum.de |
Zusätzlich möchte ich Euch heute
einen kleinen Zeitungsausschnitt aus der heutigen Ausgabe der Bremer
Nachrichten (26.06.2014) zu lesen geben:
Das Smartphone ist „der neue
Mittelpunkt der Welt, alles dreht sich nur noch darum, Empfang zu haben und
sich mit dem kleinen Multi-Genie und seinen unbegrenzten Möglichkeiten zu
beschäftigen. Ablenkung unerwünscht.
Eine Szene aus einem Bremer Café:
Das junge Paar hat sich zum frühstück einen schönen Tisch in der Sonne ausgesucht. Es gibt duftenden Kaffee, Croissants, frisch gepressten Orangensaft.
Beide tragen legere Klamotten, haben viel Zeit – wahrscheinlich einen freien Tag oder sogar Urlaub. Doch sie reden nicht miteinander, schauen sich auch nicht an. Ihr Blick geht nur in eine Richtung: auf ihr Smartphone.
Wie gut, dass jeder von ihnen eines hat, sonst würde dieses schweigsame, freudlose Frühstück wahrscheinlich direkt in die Beziehungskrise führen. So aber daddeln beide selbstverliebt vor sich bin. Sie hätten sich doch wenigstens mal gegenseitig anrufen können.“
Das junge Paar hat sich zum frühstück einen schönen Tisch in der Sonne ausgesucht. Es gibt duftenden Kaffee, Croissants, frisch gepressten Orangensaft.
Beide tragen legere Klamotten, haben viel Zeit – wahrscheinlich einen freien Tag oder sogar Urlaub. Doch sie reden nicht miteinander, schauen sich auch nicht an. Ihr Blick geht nur in eine Richtung: auf ihr Smartphone.
Wie gut, dass jeder von ihnen eines hat, sonst würde dieses schweigsame, freudlose Frühstück wahrscheinlich direkt in die Beziehungskrise führen. So aber daddeln beide selbstverliebt vor sich bin. Sie hätten sich doch wenigstens mal gegenseitig anrufen können.“
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| Quelle: Romana Huber |
Ihr Lieben,
als ich vor einigen Wochen eine Fahrradtour machte, kam ich an einem
landschaftlich wunderschön gelegenen kleinen See vorbei, an dessen Ufer eine
Reihe Bänke standen. Auf diesen Bänken hatten sich einige Radfahrerinnen und
Radfahrer niedergelassen, um sich eine kleine Ruhepause zu gönnen.
Aber von Ruhe konnte gar nicht
die Rede sein:
Ähnlich wie das Ehepaar aus dem kleinen Zeitungsbericht ließen die Radfahrer nicht den Anblick des Sees aus sich einwirken, nein, sie waren fast alle damit beschäftigt, auf ihrem Smartphone die neuesten Nachrichten zu lesen. Sie hatten keinen Blick für die schöne Natur, für die bunten Vögel und die Enten und Schwäne auf dem See.
Ähnlich wie das Ehepaar aus dem kleinen Zeitungsbericht ließen die Radfahrer nicht den Anblick des Sees aus sich einwirken, nein, sie waren fast alle damit beschäftigt, auf ihrem Smartphone die neuesten Nachrichten zu lesen. Sie hatten keinen Blick für die schöne Natur, für die bunten Vögel und die Enten und Schwäne auf dem See.
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| Quelle: Jürgen Tesch |
Wer so handelt wie das junge
Ehepaar oder die Radfahrerinnen und Radfahrer, der kann nicht zur Ruhe kommen,
dessen innerer Brunnen ist ständig unruhig und das Wasser des inneren Brunnens
ist immer aufgewühlt.
Wer zur Ruhe kommen möchte, der
muss sich Zeit nehmen, Zeit für sich selbst, Zeit, einfach einmal abzuschalten,
die Seele wirklich baumeln zu lassen.
Einige der Radfahrerinnen und Radfahrer
saßen nur wenige Minuten an dem See,
bis dann einer laut rief: „Kommt, wir
müssen weiter!“
Um was für eine Radfahrergruppe
es sich dabei handelte, weiß ich nicht, aber ich fragte mich, wieso man an
einem herrlichen, warmen sonnigen Sonntag weiter MUSS.
Ist es nicht vielmehr dieses innere Getriebensein, das wir manchmal in uns
verspüren, in der Angst, wir könnten sonst vielleicht etwas verpassen?
Oder haben wir Angst davor, uns selbst zu begegnen?
Oder haben wir Angst davor, uns selbst zu begegnen?
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| Quelle: Helmut Mühlbacher |
Zur Ruhe zu kommen, bedeutet:
Ruhig werden bedeutet, das aufgewühlte Wasser in sich zur Ruhe kommen zu lassen,
damit sich die Dinge klären können.
Ruhig werden bedeutet, auch einmal über sich selbst nachzudenken, sich klar
darüber zu werden: „Was will ich eigentlich, was sind meine Wünsche, meine
Bedürfnisse, meine Sehnsüchte? Wo soll mich mein Weg hinführen?“
Erst dann, wenn wir zur Ruhe
kommen, wenn wir bei uns selbst angekommen sind, können wir den Dingen, unseren
Beweggründen und Ängsten auf den Grund gehen, weil wir auf den Grund unseres
eigenen Inneren blicken.
Dass die Menschen sich häufig benehmen, als wären sie auf der Flucht vor sich selbst und als hätten sie Angst, zur Ruhe zu kommen, hat mit unserer tief in uns sitzenden Angst zu tun, uns selbst zu begegnen.
Aber wenn wir es riskieren, tief in uns hineinzusehen, dann
begegnet uns kein grässliches Monster, sondern ein Kind, ein Kind, das geliebt
werden möchte, das Zuwendung braucht, das ermutigt werden möchte und sich nach
Zuversicht und Hoffnung sehnt.
Deshalb ist es so wichtig, zur
Ruhe zu kommen, denn nur wenn wir erkennen, wer in uns auf uns wartet, können
wir uns daran machen, die Wünsche und Sehnsüchte unseres inneren Kindes zu
erfüllen.
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| Quelle: Helmut Mühlbacher |
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch einen fröhlichen Fußballabend, ganz viel Zeit für Euch selbst und ich grüße Euch ganz herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
ich wünsche Euch einen fröhlichen Fußballabend, ganz viel Zeit für Euch selbst und ich grüße Euch ganz herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner






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