"Sei, was Du willst,
aber was Du bist, habe den Mut, ganz zu sein."
Albert Leo Schlageter
aber was Du bist, habe den Mut, ganz zu sein."
Albert Leo Schlageter
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch die kurze Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:
"Der Junge mit dem eigenen Sinn"
"Die Mutter bat ihren kleinen Sohn, sich hinzusetzen, aber er wollte unbedingt stehen. Verärgert packte sie ihn schließlich ziemlich grob und setzte ihn mit Gewalt auf einen Stuhl. Einen Moment war es still. Dann sagte der Kleine: „Aber innen stehe ich doch!“
Ihr Lieben,
In meinem Beruf als Lektor habe ich sehr viel mit der Sprache zu tun und deshalb denke ich sehr viel über die Sprache und ihre Ausdrucksweisen nach.
Schon als junger Mensch habe ich mich im Deutschen über zwei Worte gewundert, das sind die Worte "eigensinnig" und "eigenartig".
Sowohl in meiner Kindheit und Jugend als auch heute wurden und werden diese beiden Worte in einem negativen Sinne benutzt:
Ein Kind, das seinen Eltern nicht gehorcht, das nicht das macht, was der Lehrer möchte, gilt als "eigensinnig".
Ein Kind, das seinen Eltern nicht gehorcht, das nicht das macht, was der Lehrer möchte, gilt als "eigensinnig".
Ein Mensch, der sich anders als andere Menschen verhält, gilt als "eigenartig".
Ich finde das merkwürdig, denn eigentlich ist es doch etwas ganz Tolles, wenn ein Kind einen "eigenen Sinn" hat, wenn ein Mensch von sich sagen kann, "ich habe eine eigene Art".
Dies beiden kleinen Worte verdeutlichen, wie unbeliebt es in unserer Gesellschaft ist, wenn jemand von dem, was alle tun, also der Norm, abweicht.
Ich bin noch mit dem grauenhaften Satz groß geworden, der damals allgemein verbreitet war: "Solange Du Deine Füße unter meinen Tisch steckst, tust Du das, was ich Dir sage!"
Aber ich habe mich immer dagegen gewehrt, vielleicht galt ich auch deswegen zu Hause und in der Schule als "eigensinniges Kind".
Ich würde mir wünschen, dass in unserer Gesellschaft die Erziehung mehr darauf ausgerichtet würde, Menschen mit "eigenem Sinn" und "eigener Art" heranzuziehen.
Wenn in diesem Sinne unsere Kinder im Kindergarten und in der Schule erzogen und unterrichtet würden, würden unsere Kinder nicht nur in zahlenmäßig viel größerem Maße zu selbstständigen Persönlichkeiten heranreifen, sondern unsere Kinder und Jugendlichen würden, wenn sie auch "eigensinnig" und "eigenartig" sein dürften, auch viel weniger das Opfer von sexuellen Übergriffen, weil sie dann in der Lage wären, sich gegen solche Übergriffe zu wehren.
Wenn in diesem Sinne unsere Kinder im Kindergarten und in der Schule erzogen und unterrichtet würden, würden unsere Kinder nicht nur in zahlenmäßig viel größerem Maße zu selbstständigen Persönlichkeiten heranreifen, sondern unsere Kinder und Jugendlichen würden, wenn sie auch "eigensinnig" und "eigenartig" sein dürften, auch viel weniger das Opfer von sexuellen Übergriffen, weil sie dann in der Lage wären, sich gegen solche Übergriffe zu wehren.
Ihr Lieben,
ich würde mich freuen, wenn auch Ihr Euren Kindern und Enkelkindern gestattet, einen "eigenen Sinn" und eine "eigene Art" zu entwickeln.
Ich wünsche Euch viel Verständnis für Eure Kinder und Enkelkinder und grüße Euch ganz herzlich aus dem schönen Bremen
Euer fröhlicher Werner
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| Foto zur Verfügung gestellt von Karin Heringshausen |

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