3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Dienstag, 1. Februar 2011

Die dunkle Kammer

"Jeder kann wütend werden, das ist einfach. Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer."
Aristoteles


Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:

"Die dunkle Kammer"
"Mit gesenktem Blick setzte sich die junge Frau neben den weisen Mann auf einen Stein. Zögernd begann sie zu erzählen: “Ich werde manchmal sehr wütend. Kleinigkeiten versetzen mich dann regelrecht in Rage. Ich schäme mich dafür. Wie kann ich mich verändern?“
 
Der weise alte Mann nahm sie väterlich ander Hand und führte sie in den Wald zu einem prachtvollen Schloss. Sie durfte alle Räume besichtigen. Sie war sichtlich beeindruckt von den wertvollen Gemälden, den edlen Teppichen und Ziergegenständen aus purem Gold. Das Schloss übertraf all ihre Vorstellungen von Schönheit und Anmut.

Dann jedoch führte sie der weise Mann zu einer entlegenen Kammer. Der ganze Raum war düster und strahlte etwas Bedrohliches aus. Ein unangenehmer Geruch stieg ihr in die Nase.
“Da liegt Deine Wut”, erklärte der Meister. "Dieses Zimmer gehört auch zum Schloss."


Ihr Lieben,

jedes Mal, wenn ich Berichte darüber lese, dass Kinder sexuell missbraucht werden oder mishandelt werden, wie jetzt z.B. über den kleinen Mirco, dann ergreift mich eine abgrundtiefe Traurigkeit. Daneben aber merke, dass tief in mir eine große Wut aufkeimt, Wut auf die Menschen, die Kindern so etwas antun.

Als meine Söhne noch klein waren, habe ich immer gesagt:
Wenn ich dazu käme, wie jemand meinen Kindern etwas antut, ich wüsste nicht, was ich dann täte, ich könnte dann für nichts garantieren.

Dies kleine Geschichte heute hat eine tiefe Wahrheit in sich.
Unsere Leben mit all seinen Träumen und Zielen, mit unserer Freude und Fröhlichkeit, mit unseren Fähigkeiten und Talenten gleicht dem wunderschönen Schloss in der Geschichte.
Aber wir dürfen NIEMALS vergessen und wir brauchen uns dessen auch nicht zu schämen, dass in uns allen auch eine kleine dunkle Kammer zu finden ist, die Kammer unserer Wut. Sie gehört zu unserem Leben dazu.

Wichtig sind zwei Dinge:

Zum einen:
Wenn wir Wut empfinden, dann sollten wir auf rechte Weise mit der Wut umgehen.
Als Jugendlicher bin ich oft in den Wald gegangen und habe meine Wut über das, was mir angetan wurde, hinausgeschrieen. Ein Anderer wählt vielleicht den Weg des Sports und überwindet so seine Wut. Eine weitere Möglichkeit ist, es so zu machen wie ich und sich gegen Unrecht einzusetzen, die negative Wut also eine positive Tätigkeit umzuwandeln.
Zum anderen:
Der rechte Umgang mit unser Wut ist deshalb so wichtig, damit unsere Wut nicht immer größeren Raum in uns einnimmt, denn dann ist die Wut nicht nur eine kleine Kammer in unserem Schloss und nimmt eines Tages den gesamten Platz in unserem Schloss ein.
Eine nicht bearbeitete und umgewandelte Wut aber richtet sich irgendwann gegen uns selbst und schädigt unsere Gesundheit.

Ihr Lieben,
ich wünsche Euch einen wunderbaren Start in den Februar und grüße Euch mit einem fröhlichen "GEBT NIEMALS AUF"

Euer Werner

                                                                  

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