3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Freitag, 10. Dezember 2010

Manche begreifen nie - Ahrensburger Pastor gesteht Missbrauch

Manche begreifen nie, was sie mit sexuellem Missbrauch Kindern antun...

 Ahrensburger Pastor gesteht Missbrauch

Öffentliche Erklärung: "Lebe mit der Schuld"
72-Jähriger entschuldigt sich bei den Opfern in einem handschriftlichen Brief.

Ahrensburg - Der Ahrensburger Ruhestandspastor Gert Dietrich Kohl (72) hat erstmals öffentlich eingestanden, Jugendliche sexuell missbraucht zu haben.

"Ich habe ihnen Leid und seelische Schmerzen zugefügt und sie in ihrer Persönlichkeit sehr verletzt", schreibt er in einer Erklärung, die die "Evangelische Zeitung" in ihrer jüngsten Ausgabe veröffentlicht. Kohl scheidet zum Jahresende als Pastor aus der Nordelbischen Kirche aus, um seiner möglichen Entlassung zuvorzukommen.

Er habe Jugendliche und junge Erwachsene zu Opfern seiner sexuellen Übergriffe gemacht, schreibt Kohl weiter. Erst später sei ihm dieser Missbrauch bewusst geworden. Er könne das Unrecht nicht ungeschehen machen und auch von den Betroffenen keine Vergebung erwarten.

"Ich lebe mit der Schuld. Ich hoffe auf einen vergebenden Gott."
Vor der Veröffentlichung hatte sich Kohl in einem handschriftlichen Brief bei den Opfern entschuldigt. Dabei habe er ihnen angeboten, sich Gesprächen im vertraulichen Rahmen zu stellen, heißt es in der Erklärung.

Kohl stelle sich der eigenen Schuld, sagte der Hamburger Bischofsvertreter Propst Jürgen Bollmann in einer ersten Stellungnahme. "Damit übernimmt er zwar spät, aber eindeutig Verantwortung." Dieser Schritt verdiene Respekt, weil er benenne, wie verwerflich und zerstörerisch sein Tun war. Dennoch hinterließen seine Taten "einen sehr bitteren Nachgeschmack". Nachdem der Hamburger Bischöfin Maria Jepsen in den Medien unterstellt wurde, sie sei den Missbrauchsvorwürfen nicht energisch genug nachgegangen, war sie im Juli 2010 zurückgetreten.

Der Ahrensburger Opferverein und die Kirchengemeinde hatten wiederholt ein öffentliches Schuldeingeständnis angemahnt. Kohl verliert mit seiner Entlassung zum Jahresende seine Pensionsansprüche und erhält stattdessen eine kleinere Rente. Auch darf er keine Amtshandlungen wie Taufen oder Beerdigungen mehr vornehmen. Die Entlassung aus dem Pastorendienst sei die formale Übernahme der Verantwortung für sein Handeln, so Kohl in seiner Erklärung. "Dies entlastet mich aber nicht von meiner persönlichen Verantwortung."

Kohl räumt mit seiner Erklärung ein, von Ende der 70er bis Mitte der 80er Jahre mehrere Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. Strafrechtlich sind die Missbrauchstaten allerdings verjährt. Die damalige Pröpstin Heide Emse hatte ihn unmittelbar nach Bekanntwerden erster Vorwürfe 1999 aus der Gemeinde versetzen lassen. Sie hatte allerdings keine Strafanzeige gestellt.

Nach seiner Versetzung war Kohl Seelsorger in der Jugendstrafanstalt Schleswig und Religionslehrer an einem Ahrensburger Gymnasium. Wie es dazu kommen konnte, ermittelt eine Anwaltskanzlei. epd

Quelle: Welt Online vom 10.12.2010

                                                                          

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