3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Die Unwahrheit kann Leben zerstören!


Die Wahrheit ist eine unzerstörbare Pflanze. Man kann sie ruhig unter einen Felsen vergraben, sie stößt trotzdem durch, wenn es an der Zeit ist.
Frank Thiess

Ihr Lieben,
heute morgen möchte ich für Euch hier im Blog einen Zeitungsbericht veröffentlichen, den ich in diesen Tagen gelesen habe und der mich sehr zum Nachdenken gebracht hat. Der Hintergrund des Zeitungsberichts war der Prozess gegen eine junge Frau, die sich wegen falscher Anschuldigungen vor Gericht verantworten musste:

"Die Unwahrheit kann Leben zerstören"
"Ein Lehrer hat im Sportunterricht einer 8. Klasse mit seinen Schülerinnen und Schülern Bockspringen durchgeführt. Dabei hat er hinter dem Bock gestanden und die Kinder ggf. aufgefangen, um sie vor einem Sturz zu bewahren.

Ein Mädchen hat zu Hause dann erzählt, dass ihr Lehrer sie an die Brüste gefasst hätte.

Der Vater des Mädchens hat darauf hin umgehend Anzeige erstattet und der Lehrer wurde auf der Stelle vom Schuldienst suspendiert.

Die anschließenden Untersuchungen einschließlich Gerichtsverfahren haben sich über ein Jahr dahin gezogen. Zwischenzeitlich haben sich viele Freunde von dem Lehrer nach und nach zurückgezogen.

Seine Ehe ist an den Beschuldigungen zerbrochen, das gemeinsame Haus musste verkauft werden und er ist auf einem großen Berg Schulden sitzen geblieben.

Obwohl nach über einem Jahr das Gerichtsverfahren ihn von dieser Anschuldigung frei gesprochen hat, ist seine Wiedereinstellung als Lehrer an massiven Protesten von Eltern gescheitert. 

Der Lehrer ist in eine tiefe Depression versunken und hat Selbstmord begangen.

Zwei Jahre später  hat das Mädchen auf einer Fete zum Besten gegeben, dass sie die ganze Geschichte erfunden hatte. Von Partygästen, die Zeugen dieser Aussage wurden, wurde dieses Mädchen daraufhin angezeigt."


Ihr Lieben,

Ihr wisst, wie sehr ich mich für Kinder und Jugendliche engagiere, damit diese vor sexuellem Missbrauch geschützt werden. 

Aber dieser Einsatz darf nicht dazu führen, dass wir Menschen falsch beschuldigen, das wäre ebenso schlimm wie der sexuelle Missbrauch eines Kindes.

Wichtig ist, dass wir der Wahrheit auf den Grund gehen und genau prüfen, was tatsächlich geschehen ist. Noch wichtiger ist, dass wir nicht einfach das übernehmen, was uns andere Menschen erzählen, sondern die Wahrheit selber prüfen.

Ich will ein Beispiel aus der Praxis erzählen: 
Ich kenne einen jungen Studenten, der hier in Bremen ein Praktikum an einer Grundschule gemacht hat. 

Während einer Pause aus dem Schulhof gerieten zwei Schüler aneinander und schlugen sich gegenseitig. Der junge Student ging dazwischen und trennte die beiden Streithähne. 
Zum Glück wurde die ganze Szene von einem Lehrer beobachtet.

Warum zum Glück?

Einer der Schüler rannte nämlich zu dem Lehrer und sagte zu ihm: 
Der Herr R. (der Student) hat mich angefasst
Er meinte damit, dass er ihn am Arm gepackt und die Streithähne getrennt hatte.

Der junge Student, der mir das erzählte, sagte, dass er sehr froh sei, dass der Lehrer das beobachtet habe und dass ihm noch nie so klar geworden sei, in welcher Gefahr er sich als Lehrer auch befinde.

Er habe sich nämlich nämlich vorgestellt, dass der Junge nach Hause geht und dort erzählt: Der Student hat mich angefasst." 
Ihm war klar, dass die Eltern unter dem Wort "angefasst" etwas ganz Anderes verstehen würden, als tatsächlich passiert ist.

Ihr Lieben,
wir wollen uns weiter für die Kinder und Jugendlichen einsetzen und mit dafür sorgen, dass sie nicht sexuell missbraucht werden, aber dabei wollen wir auch darauf achten, niemanden falsch zu beschuldigen.

Ich wünsche euch heute einen fröhlichen, liebevollen und zuversichtlichen Tag und grüße Euch herzlich mit einem adventlichen Moin Moin aus Bremen, Euer Werner

                                                        

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