3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Mittwoch, 26. Januar 2011

Ausbrechen aus dem Alltäglichen


Ausbrechen aus dem Alltäglichen
 
„Es war einmal ein Vogel, dem sterbenslangweilig war. Immer dieselben Klippen mit immer denselben Nestern. Tagein, tagaus dasselbe Gekreische von hunderten seiner Art. Sein Leben schien vorherbestimmt zu sein. Er würde seine Tage hier verbringen, brüten alt werden und sterben.

Da musste es doch mehr geben. Ein Versprechen lag in der Luft. Ein Versprechen von Freiheit, eine Ahnung von Glück. Hoffnungsvoll und voll innerem Tatendrang etwas finden zu können, das schon lange in ihm schlummerte, erhob er seine Schwingen und schwebte von den Aufwinden an der Küste getragen, seinem unbestimmten Glück entgegen.


Er hatte keinen bewussten Plan, er folgte seinem inneren Antrieb, etwas Neues in seinem Leben entdecken zu wollen. Also flog er über das Meer, Welle um Welle hinter sich lassend.


Da begegnete ihm eine Meeräsche (ein Fisch). „Wo willst Du Freund Vogel?“, fragte sie ihn. „Ich bin auf der Suche nach meinem Glück“, antwortet der Vogel. „Also“, sagte die Meeräsche, ich begleite Dich. Mein Leben in einem Fischschwarm ödet mich schon lange an. Lasst uns zusammen weiter ziehen. Du fliegst in der Luft und ich schwimme gleich unterhalb der Wasseroberfläche.

Also flog der Vogel, bestärkt einen Begleiter bei sich zu haben, weiter seinem Glück entgegen.

Da begegnete ihnen ein Schwarm Delphine, die sich für das ungleiche Paar interessierten. „Was habt ihr vor“, fragten die Delphine den Vogel und die Meeräsche, die unübersehbar miteinander unterwegs waren. „Wir sind unterwegs nach dem Glück“, sprach die Meeräsche zu den Delphinen.


„Also“, sagten die Delphine „unser Schwarm hat sich von uns getrennt, weil wir nicht wie sie denken wollen. Wir sind nicht „nur“ Delphine, die fressen und gefressen werden wollen. Wir kommen mit euch.“


Gemeinsam schwammen die Meeräsche und die Delphine, begleitet von dem Vogel, oberhalb der silbrig glänzenden Wellen fliegend, weiter. Die Meeräsche war begeistert, wie leicht ihr das Schwimmen inmitten dem Schwarm der Delphine gelang. Fast mühelos hielt sie mit den viel größeren Meeressäugern mit. So konnte sie öfter nach ihrem Begleiter, dem Vogel, Ausschau halten, ob er noch in der Nähe war.


Also machte sich das ungleiche Team weiter auf seinen Weg, das Glück zu finden.


Unterwegs begegnete ihnen ein Albatros, der einsam unter einer Wolke kreiste. Der Albatros flog zu dem Vogel hin und fragte: „ Wohin bist Du unterwegs?“ „Ich, die Meeräsche und die Delphine unter uns sind unterwegs unser Glück zu finden.“


„Kann ich Euch begleiten? Wenn ich vor dir herfliege, bietet mein massiger Körper Windschatten und du brauchst dich nicht mehr so anzustrengen. Mein Schwarm hat mich ausgestoßen, weil ich höher fliegen lernen wollte, als es mir zusteht.“


Der Vogel war angetan von der Idee und hielt sich wie abgemacht hinter dem großen Körper seines Begleiters und sie flogen weiter dem Glück entgegen.


Unter ihnen schossen voller Tatendrang wie Silberpfeile die Delphine durchs Meer, in ihrer Mitte die Meeräsche. So zügig war die Meeräsche noch nie unterwegs gewesen und genoss es sehr, mit den Delphinen zu schwimmen.“

Unbekannter Autor 

                                                             

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