3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Donnerstag, 13. Januar 2011

Die echte Liebe

"Es gibt nichts Schöneres, als geliebt zu werden, geliebt um seiner selbst willen oder vielmehr trotz seiner selbst."
Victor Hugo


Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:

"Die echte Liebe"

"Ein Bauer kämpft sich durch meterhohen Schnee zu seinem hoch am Berg liegenden Hof nach Hause. Die müden Füße wollen ihn kaum mehr tragen. Immer tiefer sinkt der erschöpfte Mann in den Schnee ein. Und der Hof ist noch weit. Auf einmal ist eine alte Frau neben ihm. Ihr Gesicht ist von Sorge und Leid zerfurcht.

Aber ihre Augen leuchten. Als der Bauer kaum mehr gehen kann, reicht ihm die alte Frau ihre von harter Arbeit gezeichnete Hand. Und sonderbar, die alte, zarte Frau zieht ihn besser als der stärkste Mann vorwärts. Der Bauer hält die Hand fest. 

Ganz warm strömt es aus der Frau zu ihm herüber. „Wer bist du?” fragt der Bauer verwundert, „und wo kommst du her?” „Ich wohne überall”, sagt die Alte. „So bist du also kein Mensch?” entsetzt sich der Bauer. „Nein”, sagt die Alte, „ich lebe nur unter den Menschen.”

„Dann bist du
die Sorge, der Kummer, die Not, die jeden Menschen begleitet?”
„Nein”, lächelt die Frau, „ich bin die Liebe, die echte Liebe!” Da bleibt der Bauer verwundert stehen und schaut auf das zerfurchte Gesicht, die rauen Hände, das weiße Haar und den gebeugten Rücken der Alten.

„Die Liebe stell ich mir anders vor. Die prangt in Schönheit, hat blühende Farben, einen roten Mund zum Küssen und einen schönen Leib zum Umarmen!”

„Ach, du meinst die Lust, die sich manchmal für die Liebe ausgibt. Nein, die Liebe ist ganz anders. Denk mal nach, wann du der Liebe in Wahrheit begegnet bist. Wie bist du auf die Welt gekommen, wer hat dich zärtlich aufgezogen, nachts gewacht und tags gesorgt, wer hat Ungerechtigkeit erduldet und mit Güte beantwortet, wer hat die Mühen und Leiden des Alltags getragen, wer hat die harten, egoistischen Herzen verwandelt? Das war immer die Liebe, die echte Liebe!”


„Du hast recht”, sagt der Bauer. „Die echte Liebe hat - und darum bin ich so
zerfurcht und gebeugt - das Schwerste zu tun. Sie muss überall da sein, wo Menschen in Lust und Leidenschaft Leben zerstören und Gutes versäumen.

Wenn Menschen richtig leben wollen, muss ich ihnen helfen, das Leid zu tragen, ohne
das es keine echte Liebe gibt. Ich muss sie stark machen zum Opfer. Die glänzenden Bilder, die verführen und bezaubern, sind nur Trug und Schein.

Die echte Liebe geht von Arbeit gebeugt, von Leid gezeichnet und doch voll Kraft und Ausdauer ihren Weg!” - „Warum verlässt du mich dann schon?”, fragt der Bauer, als die alte Frau sich zum Gehen wendet. „Ich bin jetzt in dir, Bauer”, sagt die Frau.

Und sie hatte recht. Der Bauer fühlte es zwar selber nicht, aber alle anderen Menschen in seiner Umgebung fühlten es fortan."


Ihr Lieben,

diese kleine Geschichte möchte uns darauf hinweisen, wie wichtig die Liebe in unserem Leben ist.

Liebe ist das Brot unseres Lebens, das Wasser, das wir brauchen, um wachsen zu können, die Luft, die wir brauchen, um atmen zu können.

Liebe bedeutet, für den Anderen dazusein, für den Anderen einzustehen, den Anderen zu lieben, wie er ist.
Liebe bedeutet aber auch, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten, sich selbst zu lieben.
Von meiner Großmutter habe ich gelernt, das Böse und Schreckliche, das mir begegnete, mit Liebe zu überwinden. Eine solche Haltung ist vor allem für uns selbst wichtig.

Wenn wir es nicht schaffen, das Böse, das uns angetan wird, mit Liebe zu überwinden und dennoch an das Gute zu glauben, vergiften wir mit unserer Verbitterung unser eigens Leben.

Schaffen wir es aber, das Böse, das uns angetan wurde, mit Liebe zu überwinden, dennoch an das Gute zu glauben, werden wir selbst heil und glücklich.
Ich bin zutiefst dankbar, dass mir in meinem Leben Menschen begegnet sind, die mir geholfen haben, das Böse zu überwinden, und mir den Weg der Liebe gezeigt haben.

Heute ist es mein tiefes Bedürfnis, täglich Liebe in den Alltag zu tragen und andere Menschen fröhlich und glücklich zu machen.


Ihr Lieben, 
ich hoffe, dass es Euch auch gelingt, die Liebe in Eurem Leben wirken zu lassen, ein kleines Lächelns, ein freundliches Wort, so fängt sie an, die Praxis der alltäglichen Liebe.
Ich wünsche Euch heute einen liebevollen und fröhlichen Tag.

Euer fröhlicher Werner von der Weser

                                                                        

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