"Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft."
Marie von Ebner-Eschenbach
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen, die mir gestern Karin Teuser zur Verfügung gestellt hat:
"Der Glaube versetzt Berge, oder warum es gut tut, manchmal seinen Standpunkt zu verändern!"
"Der alte Mann war der Großvater des kleinen Mädchens und bekannt für seine oft seltsamen Gedankengänge.
Eines Tages machten die beiden wieder einen ihrer ausgedehnten Spaziergänge. Das Kind fragte: "Du, Opa, was heißt eigentlich 'Glaube versetzt Berge'?"
Der Alte zeigte mit seiner knochigen Hand auf einen kleinen Berg, der sich zu ihrer Rechten befand und sagte zu seiner Enkeltochter: "Siehst Du diesen Berg dort?".
"Ja, klar! Was ist damit?". Aber der Opa antwortete nicht mehr. Es schien ganz so, als hätte er die Frage und seine Antwort bereits vollständig vergessen.
Lange Zeit gingen sie so schweigend nebeneinander her. Die Enkelin wurde bereits ungeduldig: "Was meinst du denn nun mit dem Berg da?". Und sie zeigte auf den gleichen Berg, der sich nun jedoch links von ihnen befand.
"Vorhin, mein Kind, befand sich der Berg noch rechts von uns, jetzt aber zu unserer Linken. Unser Glaube hat den Berg versetzt!".
"So ein Quatsch, Opa, das kommt doch nur daher, dass wir um den Berg herumgegangen sind!", sagte die Enkeltochter.
"Weißt du, Kind, das ist schon so, manchmal genügt es, seinen eigenen Standpunkt zu ändern, um Berge zu versetzen!"
Ihr Lieben,
ich begegne im Alltag immer wieder Menschen, denen es am allerwichtigsten ist, ihren eigenen Standpunkt unverrückbar einzuhalten. Das aber erschwert uns das Leben ganz erheblich. Viele Probleme lassen sich lösen, indem wir einen anderen Standpunkt einnehmen, die Dinge von einer anderen Warte aus betrachten.
"Das Versetzen von Bergen" ist zwar nicht immer so einfach wie in unserer Geschichte, aber wenn wir bereit sind, uns für unseren Traum einzusetzen, wenn wir vollen Einsatz für unser Ziel zeigen und bei Problemen nicht aufgeben, können wir tatsächlich Berge versetzen.
Unser Standpunkt ist vor allem oft nicht das Produkt klaren Nachdenkens, sondern das Ergebnis dessen, was wir in Kindheit und Jugend gehört haben.
Und wenn uns in Kindheit und Jugend immer wieder gesagt wurde, dass wir ohnehin nicht zu dazu geeignet sind, Großes zu erreichen, dann haben wir das irgendwann verinnerlicht und glauben das ganz fest und das ist dann unser Standpunkt.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch allen, dass Ihr offen seid für neue Standpunkte, für neue Ansichten und für neue Träume und Ziele. Ich wünsche Euch jedenfalls, dass es Euch gelingen möge, Eure Ziele zu erreichen und Eure Träume zu verwirklichen.
Ulrike Andres hat in diesen Tagen in einem Kommentar ein schönes Beispiel aus der Natur gebracht:
"DIE Blume der Optimisten ist die Sonnenblume: sie wendet ihr Gesicht immer der Sonne zu und lässt den Schatten nach hinten fallen" (sie ändert also auch ihren Standpunkt und ihre Blickrichtung)

Da fällt mir spontan eine Geschichte aus meinem Konfirmandenunterricht ein, die uns unser Pfarrer erzählte, um zu verdeutlichen, daß Glaubenskriege Unsinn sind:
AntwortenLöschenAlle Religionen entstanden irgendwann aus einer Art Urreligion. Bekanntermaßen entwickelten sich doch die Cristen aus dem Jüdischen Glauben, die Protestanten spalteten sich von den Katholiken ab...
Fragt man einen Juden, einen Katholiken, einen Protestanten, so wird er die Vorzüge seiner Glaubensgemeinschaft preisen und in den schönsten Farben malen...
Aber der Glaube ist wie ein Berg. Ganz gleic von welcher Seite man ihn betrachtet, sieht er ganz verschieden aus. Auf einer Seite sind waldige Hänge, auf der anderen steile Felsen und auf der dritten Seite fährt eine Seilbahn über anmutige Anhöhen hinauf zum Gipfel - und doch ist und bleibt es der selbe Berg!
Liebe Grüße,
Sylvia