3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Samstag, 29. Januar 2011

Erschreckende Details über den Mord an Mirco

Olaf H. opfert seiner Machtfantasie ein Kind

Zwei Verkehrsdelikte waren die einzige Auffälligkeit im Lebenslauf von Mircos Mörder. Laut Ermittler waren nicht sexuelle Triebe sein Motiv, sondern Machtstreben.
 
Erschreckende Details über den Mord an Mirco

Fall Mirco
Foto: dpa/DPA Die Justizvollzugsanstalt Krefeld: Hier sitzt der geständige Mörder von Mirco aus Grefrath.
 
Der Tag, den Ingo Thiel und seine Sonderkommission Mirco (Soko Mirco) seit Monaten herbeigesehnt haben, auf den eine ganze Region gewartet hat, beginnt mit Applaus. Als Hauptkommissar Thiel sich seinen Weg durch die wartenden Journalisten bahnt, bricht es heraus aus den Leuten.
Erschreckende Details über den Mord an Mirco
Fall Mirco
Foto: dpa/DPA Die Justizvollzugsanstalt Krefeld: Hier sitzt der geständige Mörder von Mirco aus Grefrath.

„Wir haben hoch gepokert. Wir haben gesagt, wir kriegen ihn. Ich darf ihnen sagen: Wir haben ihn“, sagt Thiel. Dann dankt er seinem Team, von denen sich einige unter die Journalisten gemischt haben, den Menschen, die zum Erfolg der Soko beigetragen haben. Die Erleichterung ist ihm anzusehen an diesem Tag.



Der Tathergang

Foto: dpa-infografik/DPA Der Täter lebte in Schwalmtal. Er ist dreifacher Vater
Oliver H. sitzt in Untersuchungshaft, ihm wird unter anderem Entführung, sexueller Missbrauch und Mord an einem Zehnjährigen Jungen zur Last gelegt, sagt die Staatsanwältin Silke Naumann. Er hat es der Polizei nicht leicht gemacht, das wissen alle hier, es war ein harter Kampf, ihn zu stellen.

H. war eine tickende Zeitbombe, sagt Thiel. Ein Mann, der beruflich stark unter Druck stand und seinen Frust ablassen wollte. Am Abend des 3. Septembers 2010 sei der Frust besonders groß gewesen. Laut Thiel ist H., zum Zeitpunkt des Verbrechens Bereichsleiter der Telekom, von seinem Chef mal wieder „zusammengefaltet“ worden.

Daraufhin fuhr H. ziellos durch die Gegend. Seiner Frau hatte er gesagt, er sei noch mit Kollegen unterwegs. Der 45-Jährige fuhr den halben Niederrhein ab, Wachtendonk, Straelen, Kevelaer, Goch und wieder zurück. Er streifte umher, wie ein Raubtier in seinem Revier. So gelangte er nach Grefrath, wo er gegen 22 Uhr einen Jungen überholte, der mit einem grünen Fahrrad auf dem Weg nachhause war. Der spät dran war, nachdem er ein paar Kinder an einer Skaterbahn getroffen hatte, seine Mutter hatte ihn da schon angerufen: Mirco.

Mirco hatte Pech, weil er zu falschen Zeit am falschen Ort war, es hätte jeden treffen können, sagt Thiel. Mädchen oder Junge, egal. Nur einen Erwachsenen hätte H. sich sicher nicht ausgesucht. Er hätte jemanden gebraucht, den er unter Kontrolle haben konnte. „Dieser Täterkreis ist auf der Feigheitsskala ganz oben anzusiedeln“, sagt Thiel, zum ersten und zum letzten Mal liegt Verachtung in der Stimme der Ermittlers.

H. bringt den Jungen den Darstellungen von Thiel zufolge in seine Gewalt, er fährt mit ihm umher, irgendwann biegt er in ein Waldstück ein und missbraucht ihn. Nach allem, was die Polizei bisher weiß, hatte der Missbrauch kein sexuelles Motiv. H. ist nicht pädophil, Kinderpornos seien bisher bei ihm nicht gefunden worden.

„Ihm ging es wohl darum, Macht über einen anderen Menschen auszuüben“, beschreibt Thiel das Motiv des Täters. Ein „Akt der Erniedrigung“ sei das gewesen. Danach, eher spontan, habe H. beschlossen, dass er den Jungen so nicht einfach nachhause gehen lassen könne – und ihn schließlich getötet, sagt Thiel. Nicht zur Befriedigung des Geschlechtstriebes soll H. Mirco also getötet haben, sondern um andere Straftaten – die Entführung und den Missbrauch – zu verdecken.

Den Jungen legt H. zwölf Kilometer vom Tatort entfernt ab. Wo genau will Thiel nicht sagen. Er sagt auch nicht wie H. Mirco getötet hat und in welchem Zustand die Leiche des Jungen war, als sie 145 Tage nach der Tat schließlich gefunden wurde. Aus Rücksicht auf Mircos Familie hält er sich zurück, sagt er.

Klar ist: Es war außerhalb des Suchfeldes, das die Polizei in den vergangenen Monaten immer und immer wiederdurchkämmt hat, das Tornados und unbemannte Drohnen überflogen hatten. Nach der Tat, wirft H. Mircos Kleidung weg und fährt nach Hause. Da ist es schon Morgen.

H.'s Zuhause ist ein Einfamilienhaus in Schwalmtal. Seit 2006 lebt er hier mit seiner dritten Frau und mit zwei seiner drei Kinder, die 17, 14 und zwei Jahre alt sind. Das Haus steht in einem ländlichen Neubaugebiet. Dahinter gibt es Wiesen und Felder und einen kleinen Fluss. Der Garten ist sehr gepflegt, „Gartenarbeit und seine Kinder waren sein Hobby“, sagt Thiel.

H. lebte unauffällig. „Er hat seinen Bereich geschützt“, sagt Thiel, der gut einen Kilometer entfernt von H. lebt. Viele Polizisten wohnen in der Nachbarschaft. Einer sagte der „Bild“-Zeitung, dass H. einmal zu ihm gesagt habe: „Ich hoffe, ihr kriegt das Schwein.“ Da war der Beamte gerade von der Suche nach Mircos Leiche gekommen – mit zerschnittenen Armen, die von der aufwendigen Suche in den Maisfeldern der Gegend zeugten.

Als jetzt die Polizei bei H. klingelte, war es sechs Uhr am Morgen, die Familie schlief noch. „Guten Morgen, Soko Mirco.“

Aus ermittlungstechnischen Gründen will Thiel nicht genau sagen, wie man H. letztlich auf die Schliche gekommen ist, wie er in den Kreis der Verdächtigen geriet. „Es war eine technische Methode“, die die Soko auf seine Spur brachte, soviel ist sicher. Gewissheit, dass es sich bei H. um den Täter handelte, brachte sein Wagen. H. fuhr zum Zeitpunkt der Tat einen VW-Passat, der ins Raster passte. Ein Wagen , der zur Flotte seines Arbeitgebers, der Telekom, gehörte, und deshalb keine örtliche Zulassung besaß.

Es dauerte eine Zeit bis die Ermittler den Wagen aufgespürt hatten, da in der Zwischenzeit der Leasingvertrag ausgelaufen und der Wagen an einen Händler in Luxemburg verkauft worden war. Erst als die Soko ausfindig gemacht hatte und die Faserspuren an Mircos Kleidung mit den Sitzbezügen des Passats verglichen hatten, waren sie sich ihrer Sache sicher und konnten zugreifen.

H. legt wenig später ein Geständnis ab, bringt die Fahnder am Nachmittag zu der Stelle, an der er Mircos Leiche abgelegt hat.

Quelle: WELT-Online 29.01.2011
 
                                                                      

2 Kommentare:

  1. Dieses Schwein gehört der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Da bliebe sicher nicht viel übrig-so ein mieses Dreckschwein.....

    AntwortenLöschen
  2. Ich hoffe sehr das da mal einer im Knast vergißt die Tür abzuschließen, wie alle wissen haben Kinderschänder da wenig zu lachen und das ist ganau richtig so. Ich habe selber einen kleinen Jungen und ich denke ich würde da zum Mörder wenn jemand das meinem Kind antäte. Dieser Mensch hab kein recht mehr auf Leben. Seine Familie tut mir sehr leid denn auch seine Kinder sind Opfer. Ich bin sehr traurig was mit unseren Kindern passiert.

    AntwortenLöschen