Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Kindern
„Wir halten die derzeitige öffentliche Fokussierung auf die Täter für falsch“, sagt Werner Meyer-Deters. Das Vorstandsmitglied der DGfPI kritisiert damit auch die neue RTL2-Serie „“, in der potenzielle Kinderschänder in Internet-Chats Kontakt zu Minderjährigen aufnehmen. „Man muss möglichen Tätern Mut machen, sich professionelle Hilfe zu suchen“, so der Sozialarbeiter der Bochumer Caritas. Dies werde aber durch solche Formate konterkariert. „Deshalb distanzieren wir uns deutlich davon“, ergänzt Esther Klees, Geschäftsführerin der DGfPI.Klees hatte am Wochenende den zwölfköpfigen Vorstand der Gesellschaft in die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück eingeladen, um Leitlinien für ein bis 2014 laufendes neues Projekt zu entwickeln: „Zur Stärkung der Handlungsfähigkeit von Mitarbeitern der Kinder- und Jugendhilfe zur Verhinderung sexualisierter Gewalt“, so der etwas sperrige Name der Initiative. Das fördert sie mit drei Millionen Euro. „Die Kür, die wir leisten wollen, ist, eine erfolgreiche Prävention zu realisieren“, sagt Esther Klees.
Ab März 2011 sollen deshalb in 18 etwa gleichmäßig über das Bundesgebiet verteilten Beratungsstellen zum sexuellen Kindesmissbrauch neue Fortbildungsfachkräfte ihre Arbeit aufnehmen. „Wir wollen auf existierende Experten und Träger zurückgreifen und nicht unnütz viel Geld mit dem Aufbau neuer, zeitlich begrenzter Strukturen verschwenden“, erklärt Klees. Die Fortbilder sollen in einem zweiten Schritt an der Basis Erzieher, , Psychotherapeuten oder Psychologen sowie ehrenamtliche Mitarbeiter in Vereinen mit Jugendarbeit für das Thema sexualisierte Gewalt im Alltag sensibilisieren.
„Mit der Einbindung der Fachberatungsstellen wollen wir das dort vorhandene Wissen und die Erfahrungen für die Präventionsarbeit nutzen“, erklärt Knees. Die Teilzeitstellen der Fortbildungsfachkräfte sind bis September 2014 befristet und werden ab Januar auf der DGfPI-Homepage (www.dgfpi.de) ausgeschrieben. Die beteiligten Fachberatungsstellen wählt ein DGfPI-Beirat unter Mitwirkung des aus.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung online vom 13.10.2010
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