"Es ist viel wertvoller, stets den Respekt der Menschen als gelegentlich ihre Bewunderung zu haben.“
Jean-Jacques Rousseau
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Leo Tolstoi erzählen:
DIE DREI SÖHNE
Drei Frauen kommen an einen Brunnen, um Wasser zu schöpfen. Sie sprechen von ihren drei Söhnen.
„Meinen Sohn solltet ihr singen hören“, sagte die erste, „das tönt so schön, als wenn eine Nachtigall singen würde.“
Die zweite sagte: „Mein Sohn ist stark und schnell. Er schleudert einen Stein fast bis zu den Wolken und fängt ihn wieder auf.“
Die dritte schweigt.
Da fragten die anderen: “Und dein Sohn?“
„Was soll ich erzählen“, sagt sie, „mein Sohn ist ein junger Bursche wie andere auch.“
Nun machten sich die drei Frauen auf den Heimweg. Die Sonne brennt, der Wassereimer wird schwer. Da kommen den drei Frauen deren drei Söhne entgegen. Der erste singt so schön wie eine Nachtigall, der zweite schleudert Steine in die Luft und fängt sie wieder. Der dritte aber läuft zu seiner Mutter und nimmt ihr den Eimer ab.
Ein alter Mann neben dem Brunnen hat alles mit angesehen.
Eine der drei Frauen fragt ihn: „Nun, was sagst du zu unseren drei Söhnen?“
„Drei Söhne?“, fragte der Alte, „Ich sehe nur einen.“
Ihr Lieben,
als Eltern und Großeltern sind wir oft stolz auf unsere Kinder und Enkelkinder, vor allem auf das, was sie können, was sie für Leistungen in der Schule bringen oder was sie für Talente haben. Dieser Stolz ist etwas sehr Schönes und tut uns gut.
Aber bei all dem sollten wir darauf achten, dass es etwas gibt, das bei unseren Kindern und Enkelkindern noch wichtiger ist als ihr Können, ihre Leistungen und ihr Talent, nämlich ihr Charakter.
Denn noch wichtiger als das Können, die Leistungen und das Talent ist es, wie sich unsere Kinder und Enkelkinder gegenüber anderen Menschen, gegenüber ihrer Familie, ihren Mitmenschen, ihren Mitschülern verhalten.
In diesem Punkt bin ich manchmal anderer Ansicht als die Eltern jüngerer Familien.
Bei diesen begegne ich oft der Meinung, man dürfe die Kinder nicht dazu anhalten, Pflichten zu übernehmen, sondern man müsse die Kinder ganz Kinder sein lassen.
Ich bin dagegen der Ansicht, dass es durchaus geboten ist, auf liebevolle Weise und selbst als Vorbild vorangehend, durchaus angebracht ist, Kindern und Jugendlichen beizubringen, dass sie im Haushalt kleine Pflichten übernehmen, dass es gut ist, anderen Menschen zu helfen, dass es positiv ist, sich für andere Menschen einzusetzen und dass es zu einem selbstständigen starken Menschen dazu gehört, dass er auch Verantwortung für diese Welt übernimmt und mithilft, diese Welt ein wenig heller und wärmer zu machen.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch heute einen geruhsamen fröhlichen Samstag und ich grüße Euch von ganzem Herzen mit einem Lachen der Freude
Euer Werner vom Weserstrand
3080 Geschichten
Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen
Euer fröhlicher Werner aus Bremen
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