„ES GIBT EIN UNFEHLBARES REZEPT, EINE SACHE GERECHT UNTER ZWEI MENSCHEN AUFZUTEILEN: EINER VON IHNEN DARF DIE GRÖßE DER BEIDEN PORTIONEN BESTIMMEN UND DER ANDERE DARF SICH SEINE PORTION AUSWÄHLEN."
GUSTAV STRESEMANN
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Johann Peter Hebel erzählen:
"DAS SELTSAME REZEPT"
Es macht sonst keinen großen Spaß, wenn man ein Rezept in die Apotheke tragen muß, aber vor langen Jahren war es doch einmal sehr lustig. Da hielt ein Mann von einem entlegenen Hof eines Tages mit einem Wagen und zwei Ochsen vor der Stadtapotheke. Sorgsam lud er eine große Stubentür aus Tannenholz ab und trug sie hinein.
Der Apotheker machte große Augen und sagte: "Was wollt ihr da, guter Freund, mit eurer Stubentür? Der Schreiner wohnt zwei Häuser weiter links." Darauf sagte der Mann: "Der Doktor ist bei meiner kranken Frau gewesen und hat ihr eine Medizin verordnen wollen. Im ganzen Haus war aber keine Feder, keine Tinte und kein Papier gewesen, nur eine Kreide. Da hat der Herr Doktor das Rezept an die Stubentür geschrieben, und nun soll der Herr Apotheker so gut sein und die Medizin kochen."
Ihr Lieben,
das ist heute einmal eine Geschichte zum Schmunzeln. Ich stelle mir das vor meinem inneren Auge vor und ich glaube, mein heutiger Apotheker würde genauso verwundert gucken wie der Apotheker damals, wenn ich mit einer ganzen Stubentür zu ihm in die Apotheke käme.
Eine kleine Randbemerkung: Man sieht an dieser Geschichte auch, dass heute nicht unbedingt alles besser geworden ist. Denn ein Rezept auf einer Stubentur könnte
man heute in keiner Apotheke mehr einlösen, denn der Apotheker könnte ein solches Rezept ja nicht in sein Abrechnungssystem einspeisen und später mit der Krankenkasse abrechnen.
Der ernste Hintersinn der kleinen humorvollen Geschichte aber ist, sich durch nichts entmutigen zu lassen, so widrig die Umstände auch sein mögen.
Wenn wir nachdenken, werden wir in den meisten Fällen immer einen Weg finden, unser Ziel zu erreichen und unseren Traum zu verwirklichen.
Aber noch ein Zweites ist in der Geschichte vorhanden, das mich beeindruckt:
Die Liebe des Bauern zu seiner Frau.
Ihm war sicher auch klar, dass er, wenn er vom Land in die Stadt fuhr und dann eine Stubentür in die Apotheke tragen würde, die Leute über ihn lachen würden.
Aber das war ihm egal. Wichtig war ihm allein seine kranke Frau, die dringend die Medizin benötigte. Und dafür war er bereit, alles zu tun.
Ich wünsche Euch nun einen geruhsamen sonnigen fröhlichen Sonntag im Kreise Eurer Lieben oder Freunde
Ganz liebe fröhliche Grüße
Euer Werner
3080 Geschichten
Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen
Euer fröhlicher Werner aus Bremen
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