Mahnender Mühlstein gegen Kindesmissbrauch
Karlsruhe (lw) - Ein 1,4 Tonnen schwerer Mühlstein soll drei Monate lang vor der Europäischen Schule Karlsruhe auf Gewalt und den Missbrauch an Kindern aufmerksam machen. Mit Liedern zum Thema und farbenfrohen Auftritten empfingen die Schüler das wandernde Denkmal in Karlsruhe.
Am Nachmittag des 5. Oktober durften die Kinder der Europäischen Schule Karlsruhe (ESK) mit großem Staunen verfolgen, wie der Mahnende Mühlstein am Haupteingang ihrer Schule plaziert wurde. Mit der Aktion will die "Initiavive gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen e.V." an die Verantwortung erinnern, die Erwachsene gegenüber den Kindern haben."Für mich ist Missbrauch auch ganz erbitterliche Armut"
Neben politischen Größen waren zahlreiche Eltern, Lehrer und Schüler der ESK zu den Feierlichkeiten rund um die Platzierung des Mahnenden Mühlsteins erschienen. "Hinschauen ist erste Bürgerpflicht, Handeln kommt gleich danach", ruft der Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner allen großen und kleinen Zuhörern ins Gedächtnis. Man will sichtbar mahnen und provozieren. Dabei hält man sich auch bei der Inschrift des Mühlsteines, entnommen aus dem Matthäus-Evangelium, nicht zurück: "
Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, dem wäre es besser, wenn ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde."
Wanderndes Denkmal in Karlsruher Innenstadt
Für einen aufrüttelnden Vortrag hatte der Direktor der Europäischen Schule, Tom Hoyem, den Karlsruher Journalisten Philipp Ziser eingeladen. Begleitet von schockierten Ausrufen der Kinder erzählte dieser von seiner ehrenamtlichen Arbeit in Burundi im Herzen Afrikas. "Für mich ist Missbrauch auch ganz erbitterliche Armut", erklärt Ziser, der mit seiner Arbeit Straßenkindern, Waisen und Kindersoldaten hilft. Er freute sich besonders über einen von Tom Hoyem überreichten Scheck über 5000 Euro zur Unterstützung der ESK-Partnerschule in Burundi.12 Wochen lang bleibt der Mahnende Mühlstein in Karlsruhe, bevor er weitergetragen wird auf seiner Reise durch ganz Deutschland. Ab Mitte Dezember kann man ihn in der Karlsruher Innenstadt auf dem Platz neben der Stephanskirche zu sehen bekommen.

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