3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Sonntag, 3. Oktober 2010

Worauf es wirklich ankommt

DEN GRÖßTEN FEHLER, DEN MAN IM LEBEN MACHEN KANN, IST, IMMER ANGST ZU HABEN, EINEN FEHLER ZU MACHEN."
DIETRICH BONHOEFFER


Ihr Lieben,

ich möchte Euch heute eine Geschichte von Anthony de Mello erzählen:


"DER GEIZHALS"

"Ein sehr geiziger Mann pflegte sein Gold unter einem Baum in seinem Garten zu verstecken. Jede Woche ging er einmal zu dem Baum, grub das Gold aus und betrachtete es stundenlang.

Eines Tages aber fand er nur ein leeres Loch.

Der Mann heulte vor Kummer so laut, dass die Nachbarn zusammenliefen, um zu sehen, was geschehen war. Als sie erfuhren, was dem Mann passiert war, fragte einer: "Hast du das Gold denn zu etwas gebraucht?"

"Nein," heulte der Geizhals, "ich habe es mir immer nur jede Woche einmal angesehen."

"Dann," sagte der Nachbar "wenn du das Geld nicht direkt gebraucht hast, kannst du doch genauso gut jede Woche herkommen und das Loch anschauen."


Ihr Lieben,

gegen Hab und Gut ist nicht einzuwenden und es ist sicher auch nicht falsch, für die Zukunft vorzusorgen mit einem, wie meine Oma das früher immer nannte, "Notgroschen".

Wir wollten dabei aber nicht die Bedürfnisse unserer Kinder, unserer Partnerin/ unseres Partners und aller anderen Menschen vergessen, die uns am Herzen liegen.

Ich kenne zum Beispiel ein releativ junges Ehepaar hier in meinem Stadtteil, das hat vor einiger Zeit noch mit seinen Kindern in einer Mietwohnung gelebt. Sie waren zufrieden, sie hatten am Feierabend und am Wochenende viel Zeit, etwas mit ihren Kindern zu unternehmen.

Dann aber haben sie gebaut, weil das ihr Traum war, und inzwischen wohnen sie im eigenen Heim. Um aber das Haus überhaupt finanzieren zu können, muss die Mutter, die vorher halbtags gearbeitet hat, ganztags arbeiten, der Vater schiebt viele Überstunden und die Ausflüge am Wochenende und die Unternehmungen abends nach Feierabend sind gestrichen.

Der Höhepunkt war jetzt, dass das älteste der Kinder, ein 12-jähriger Junge, nicht an einer Klassenfahrt teilnehmen konnte, weil dafür kein Geld da war.

Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Junge das neue Heim vielleicht sogar hasst.

Ihr Lieben, versteht mich bitte nicht falsch, ich habe nichts dagegen, wenn Menschen fleißig sind und sich ein Haus bauen, aber ich bin der Meinung, viel wichtiger ist das tägliche Zusammenleben, viel wichtiger ist es, täglich Zeit für die Kinder zu haben, um ihnen zuhören und für sie dasein zu können und ganz, ganz wichtig ist es, dass ein solches Ehepaar Zeit füreinander hat, sonst ist am Ende das Haus gebaut und abgezahlt, aber die Ehe kaputt, und dann sind wieder die Kinder die Leidtragenden.

Ich wünsche Euch heute einen zufriedenen Sonntag auch ohne einen großen Goldklumpen und entsprechenden Reichtum. Entdeckt, dass die Menschen um Euch herum und das Glück in Euch den wahren Reichtum darstellen.

Seid ganz lieb gegrüßt

Euer Werner vom Weserstrand

                                                                 

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