3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Montag, 29. November 2010

Der Vorteil der Langsamkeit


Die nur ganz langsam gehen, aber immer den rechten Weg verfolgen,
können viel weiter kommen als die, welche laufen und auf Abwege geraten.
René Descartes

Ihr Lieben,

ich möchte Euch heute die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:

"Der Vorteil der Langsamkeit"

"Till Eulenspiegel ging eines schönen Tages mit seinem Bündel an Habseligkeiten zu Fuß zur nächsten Stadt. Auf einmal hörte er, wie sich schnell Hufgeräusche näherten und eine Kutsche hielt neben ihm.

Der Kutscher hatte es sehr eilig und rief:
“Sag schnell - wie weit ist es bis zur nächsten Stadt?”

Till Eulenspiegel antwortete: “Wenn Ihr langsam fahrt, dauert es wohl eine halbe Stunde. Fahrt Ihr schnell, so dauert es zwei Stunden, mein Herr.”

“Du Narr”, schimpfte der Kutscher und trieb die Pferde zu einem schnellen Galopp an und die Kutsche entschwand Till Eulenspiegels Blick.

Till Eulenspiegel ging gemächlich seines Weges auf der Straße, die viele Schlaglöcher hatte. Nach etwa einer Stunde sah er nach einer Kurve eine Kutsche im Graben liegen. Die Vorderachse war gebrochen und es war just der Kutscher von vorhin, der sich nun fluchend daran machte, die Kutsche wieder zu reparieren.

Der Kutscher bedachte Till Eulenspiegel mit einem bösen und vorwurfsvollen Blick, worauf dieser nur sagte: “Ich sagte es doch: Wenn Ihr langsam fahrt, eine halbe Stunde…”


Ihr Lieben,
von Till Eulenspiegel können wir eine Menge lernen. Nicht der kommt ans Ziel, der besonders schnell startet oder es besonders eilig hat, sondern der, der sein Ziel stetig und mit Geduld und Ausdauer verfolgt. 

Mir begegnen immer wieder Menschen, die große Ziele haben, und dann eilen sie los.

Diese Menschen kommen mir vor wie Bergsteiger, die in Hausschuhen, ohne entsprechende Wetterkleidung und Proviant losmarschieren, um einen Berg von 8.000 Meter Höhe zu ersteigen.

Einen Bergsteiger, der so etwas täte, würden wir für verrückt erklären, aber genau so verhalten sich manche Menschen, die ein Ziel erreichen möchten. Die Vorbereitung ist wichtig, damit man den Weg gut bewältigen kann.

Wenn Bergsteiger einen Berg ersteigen - und das ist das zweite Wichtige - rennen sie nicht los, als würden sie dafür bezahlt, möglichst schnell auf dem Gipfel zu sein, sondern sie setzen langsam einen Fuß vor den anderen und schreiten so stetig voran.

Davon können wir eine Menge lernen, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen.

Ich wünsche Euch heute einen mutigen und zuversichtlichen Tag und ich grüße Euch ganz herzlich aus dem adventlichen Bremen, Euer Werner

                                                                         

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