3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Montag, 8. November 2010

Miteinander ist besser als gegeneinander

„Wir könnten viel, wenn wir zusammenstünden.“
Friedrich von Schiller


Ihr Lieben,
ich möchte euch heute die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:


Spiele kann man miteinander und gegeneinander spielen


Kennen Sie das Spiel "Luftballon zertreten" ? In meiner Schulzeit war das ein beliebter Zeitvertreib auf Geburtstagspartys. Jedem Mitspieler wurde ein Luftballon ans Bein gebunden und das Ziel des Spieles bestand darin, die Luftballons der anderen zu zertreten und dabei auf seinen eigenen Ballon aufzupassen. Wer als letzter einen intakten Ballon hatte, war der Sieger.

 
Ballontreten ist ein Spiel, bei dem es alles oder nichts heißt. Wenn ich gewinne, verlierst du. Jeder Erfolg eines anderen mindert meine Chancen.

 
Alle anderen sind Gegner, die ich erledigen und ausstechen muss.
Auf den Geburtstagen stürzten sich die Kids vehement und voller Kampfgeist in das Spiel. 


Die Luftballons wurden rücksichtslos ins Visier genommen und zerstört. Ein paar der Kinder hielten sich schüchtern am Rand, aber auch ihre Ballons entgingen der Vernichtung nicht. Die Schlacht war nach wenigen Sekunden vorüber. Nur ein Ballon hatte noch Luft und der Junge, dem er gehörte, war natürlich der verhassteste Mensch im ganzen Raum. Es ist schwer, beim Ballontreten wirklich zu gewinnen.
 
Auf einem Schulfest unserer Schule, an dem auch Schülerinnen und Schüler einer benachbarten Schule für geistig behinderte Kinder teilnahmen, wurde nach einem solchen Match in unserer Sporthalle eine zweite Schulklasse in den Raum geführt, die das dasselbe Spiel spielen sollte.

 
Der Unterschied war, dass es sich diesmal um eine Klasse der geistig behinderten Kindern handelte. Auch hier bekam jeder Schüler einen Ballon, die Schüler bekamen dieselben Anweisungen und das Spiel begann nach demselben Startsignal. Einer der Zuschauer sagte später, dass er ein komisches Gefühl in der Magengegend bekam. Er wollte die Schüler am liebsten vor der nun zu erwartenden Schlägerei bewahren. 

 
Aber diesmal verlief das Spiel völlig anders. Vielleicht waren die Anweisungen zu schnell gegeben worden, um von diesen Kindern richtig verstanden zu werden. 


Jedenfalls hatte sich in ihnen der Gedanke festgesetzt, dass alle Ballons zerplatzen sollten. 

Aber statt gegeneinander zu kämpfen, dachten diese Kinder, dass sie einander dabei helfen sollten, ihre Ballons zu zerstören. 

Also formierte sich so etwas wie eine Ballon-Vernichtungs-Gemeinschaft. 

Ein Mädchen kniete sich hin, brachte den Ballon sorgfältig in Position, etwa wie ein Fußballspieler den Ball zum Freistoß hinlegt, und ein Junge trat den Ballon platt. 

Dann kniete er sich hin und hielt seinen Ballon fest, damit das Mädchen ihn zertreten konnte. 

Und auf diese Weise halfen sich alle Kinder gegenseitig beim großen Ballontreten. Und als der letzte Ballon zerplatzt war, brachen sie alle in Begeisterungsstürme aus.
Jeder hatte gewonnen."



Ihr Lieben,

wie oft werden in unserer Gesellschaft die belächelt, verachtet und verspottet, die auf irgendeine Weise behindert sind. 

Die kleine heutige Geschichte zeigt uns daber sehr deutlich, dass die, die behindert sind, oft menschlicher denken als wir angeblich Normalen.

Wenn man die Geschichte liest, fragt man sich, wer hier eigentlich das Spiel richtig gespielt hat, wer hier wirklich gewonnen hat, und wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, die Spielvariante der Behinderten ist die weitaus bessere. 

Miteinander ist immer besser als gegeneinander, das ist auch für unsere Kinder und Enkelkinder sehr wichtig und diese Botschaft sollten wir ihnen jeden Tag vermitteln. 

Ich wünsche Euch nun einen guten Start in die neue Woche, viel Gemeinsamkeit mit anderen Menschen und ich grüße Euch alle ganz herzlich

Euer fröhlicher Werner
    
                                                                                          

1 Kommentar:

  1. diese geschichte hat mich sehr berührt und es ist wahr, dass besonders kinder mit handicap sehr liebevoll sind und vorallem sie sind nicht "dumm".
    wir "normale" menschen sollten mal darüber nachdenken, wie wir mit solchen menschen umgehen, nicht SIE, haben ein problem , sondern wir.ich habe einen enkel leonardo, der das downsyndrom hat und er ist etwas ganz besonderes, so viel liebe und zärtlichkeit,die er austeilt ist einmalig , können wir das auch?
    er geht auf jeden menschen zu und begrüsst ihn ,und er wickelt jeden mit seinem charm um den kleinen finger, und was machen die normalen menschen.... die meisten schauen weg!!!!!!
    W A R U M !

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