3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Mittwoch, 24. November 2010

Was wirklich wichtig ist!


"Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?"
Jesus Christus in Matthäus 16, 26


Ihr Lieben,

ich möchte Euch heute die Geschichte eines unbekannten Autor erzählen:

"Was wirklich wichtig ist"

"Es lebte einmal in einem fremden und fernen Land vor langer, langer Zeit ein erfolgreicher und sehr angesehener Handelsmann.
 
Er hatte einen Sohn, der ebenfalls sehr tüchtig war. Der Vater schien sehr stolz auf ihn und zufrieden mit ihm gewesen zu sein. Sie verbrachten viel Zeit miteinander und redeten viel über geschäftliche Dinge.

Eines Tages aber, als der Vater schon sehr alt geworden war, erkrankte er plötzlich.

Auf dem Sterbebett sagte er "Sohn, ich bin immer zufrieden mit dir gewesen und du hast mir niemals Schande oder Kummer bereitet und du bist mir durch all diese vielen Jahre immer treu zur Seite gestanden. Ich war stolz auf dich, aber wirklich stolz hätte ich auf dich sein können, wenn ich dich gekannt hätte. Es betrübt mich unendlich, dass wir niemals während dieser vielen Geschäftsjahre nicht wirkliche Zeit miteinander verbracht haben".

Der Sohn widersprach seinem Vater und sagte ihm, „all diese Jahre waren wir zusammen und haben viel miteinander geredet und das Geschäft zur Hochblüte gebracht. Schau doch, wie angesehen und reich du jetzt bist. Es gibt keinen einzigen Handelsmann in dieser großen Stadt und im Umkreis von 15 Tagesreisen, der so viel Einfluss und Ansehen besitzt wie du!"

Der Vater lächelte und sagte sehr betrübt, „Mein Sohn du irrst! Den größten Reichtum, den habe ich verloren. Du hast es noch immer nicht verstanden!"

Der Vater schien jetzt sehr müde und traurig zu sein und schlief ein. Der Sohn wusste, dasss sein Vater immer recht hatte, auch wenn er ihn nicht immer verstand und dachte daher über die Worte seines Vaters nach. Soviel er auch darüber nachdachte, sie ergaben aber keinen Sinn für ihn und verwirrten ihn nur noch mehr.

Bevor er ihn noch fragen konnte, verstarb er und hinterließ ihm ein mächtiges Handelsimperium und ein Rätsel.

Er wuchs heran, heiratete und seine Frau schenkte ihm über die Zeit viele Kinder.
Jeden Abend, wenn er zuhause war, saß er an Vaters Veranda und grübelte über Vaters letzte Worte.

Viele Jahre vergingen und seine Kinder wurden älter und verließen eines nach dem anderen das Haus und es wurde ruhiger. Eines Tages fragte ihm seine Frau, was ihn so betrübte. Er erzählte ihr die Geschichte und sie redeten die ganze Nacht über vergangene Zeiten.

Plötzlich verstand er die Worte seines Vaters und seine alten Augen fingen zu funkeln und zu leuchten wie die Sterne am Himmel.

Er verstand nun endlich das, was ihm sein Vater zu erklären versuchte, das Stolz alleine, basierend nur auf Leistung, ohne menschliche Beziehung nicht viel wert ist und von nur sehr kurzer Dauer ist. Obwohl er sich an keine einzige Situation erinnern konnte, dass er seinen Vater jemals unsicher oder schwach gesehen hätte und ihn dafür immer schon sehr verehrte und bewunderte, sah er nun, wie viel Angst er und auch sein Vater hatten, sich gegenseitig zu enttäuschen und damit ihren Stolz zu verlieren.

Seine Frau lächelte und strich ihm über das graue Haar. Sie saßen bis zum Morgengrauen auf der Veranda und beobachteten gemeinsam den Sonnenaufgang.

Die Nacht darauf hatte er einen langen Traum, in dem er diese übermächtige Angst überwand und ein längst überfälliges Gespräch mit seinem Vater hatte. Er fand endlich seinen Frieden und lebte noch viele Jahre und wurde sehr, sehr alt.

Noch heute erzählt man sich, dass er deinen großen Kindern und seinen kleinen Enkelkindern in der Abenddämmerung immer rätselhafte und lehrreiche Geschichten von vergangenen Zeiten erzählte."


Ihr Lieben,

damit kein Missverständnis auftritt: Gegen Besitz, gegen Reichtum ist nichts einzuwenden.
Es geht in dieser kleinen Geschichte aber um etwas viel Wichtigeres:

Es geht darum, dass es wir erkennen, dass wir dadurch glücklich werden, dass wir ein Leben lang hinter dem Reichtum und dem Geld hereilen und dafür unsere GESAMTE Zeit opfern.

Wichtig ist, zu erkennen, dass wir uns auch Zeit nehmen für unsere Kinder und Enkelkinder, dass wir Zeit haben, mit ihnen etwas zu unternehmen, die Welt mit ihren Augen zu sehen.

Dass wir unsere Zeit nicht nur danach bewerten, was wir in ihr verdienen und was sie uns einbringt, sondern dass wir auch Zeit einfach verbringen, um zu entspannen, zusammen mit unseren Kindern und Enkelkindern, unserer Partnerin/unserem Partner und unseren Freunden einfach glücklich zu sein.

Es ist gut, wenn wir erkennen, dass ein wohlgefülltes Bankkonto etwas sehr Beruhigendes ist, dass aber das strahlende Lächeln unseres Kindes, unseres Enkelkindes, wenn wir uns Zeit für es nehmen und mit ihm spielen, unbezahlbar sind.

Ich wünsche Euch heute einen Tag mit einem strahlenden Lächeln auf Euren Gesichtern und ich grüße Euch herzlich aus dem schönen Bremen, Euer fröhlicher Werner

                                                         

1 Kommentar:

  1. Könnte man diese Geschichte doch tgl in Abendnachrichten in den Newsletter, in den Schulen usw verbreiten, vielleicht sähe unsere Welt anders aus. Wäre nicht so materialistisch und kalt. Kinder lebten mit Ihren gebrechlichen Eltern und Fam würden den Wert der Fam wieder erkennen.

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