"Wenn du glaubst, etwas als Wahrheit erkannt zu habe, so halte es dem anderen hin wie ein Mantel, in den er hineinschlüpfen kann, schlage es ihm aber nicht wie ein nasses Handtuch um die Ohren."
Max Frisch
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch ein Märchen eines unbekannten Dichters erzählen:
"Die bestrafte Zunge"
"Es war einmal ein Junge, der hatte die Angewohnheit, über alles Maß hinaus zu reden.
"Welche Zunge!" seufzten eines Tages die Zähne. "Sie steht nicht still, sie gibt nicht Ruhe!"
"Was habt ihr zu murmeln?" antwortete hochmütig die Zunge. "Ihr Zähne seid nur Diener, beauftragt zu kauen, was ich auswähle. Zwischen uns gibt es nichts Gemeinsames, und ich erlaube euch nicht, euch in meine Angelegenheiten zu mischen."
So fuhr der Junge zu reden fort, einfach so vor sich hin, während seine Zunge in eitler Wonne jeden Tag Bekanntschaft mit neuen Worten machte. Aber eines Tages, als der Junge, nachdem er einen Schaden angerichtet hatte, seiner Zunge eine dicke Lüge zu sagen erlaubte" gehorchten die Zähne dem Herzen, machten sich selbständig und bissen die Zunge.
Diese rötete sich vom Blut, und der Junge seinerseits errötete vor Scham und Reue.
Von diesem Tag an wurde die Zunge vorsichtig und klug, und bevor sie etwas sagte, bedachte sie sich zweimal."
Ihr Lieben,
dieses kleine Märchen ist durchaus dafür geeignet, dass wir es auch unseren schon etwas älteren Kindern und Enkelkindern vorlesen. Denn es ist eines der wichtigsten Dinge, die unsere Kinder und Enkelkinder lernen sollten, die Wahrheit zu sagen.
Dabei sollten wir unsere Kinder und Enkelkinder zwei Dinge verdeutlichen:
Es geht erstens nicht nur darum die Wahrheit um der Wahrheit willen zu sagen, sondern zu erkennen, dass wir mir der Unwahrheit, der Lüge andere Menschen verletzen, ihnen Schwierigkeiten bereiten, das Vertrauen zu anderen Menschen zerstören.
Es ist zweitens außerordentlich wichtig, die Wahrheit in Liebe zu sagen. Durch unser Beispiel können die Kinder lernen, wie man liebevoll die Wahrheit sagt.
Ein Beispiel: Es ist für ein Kind, dass in der Schule eine schlechte Arbeit geschrieben hat, ein sehr großer Unterschied, ob wir zu ihm sagen: "Was für eine schlechte Arbeit, aus Dir wird wohl nie etwas!" (lieblos) oder ob wir zu dem Kind sagen: "Du hast in dieser Arbeit viele Fehler gemacht, komm lass uns zusammensetzen und gemeinsam überlegen, wie es gelingen kann, dass Du in Zukunft bessere Noten schreibst (liebevoll).
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch heute einen liebevollen und der Wahrheit verpflichteten Tag und ich grüße Euch alle ganz herzlich
Euer Werner vom Weserstrand
3080 Geschichten
Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen
Euer fröhlicher Werner aus Bremen
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