Adolf von Harnack
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:
"Der Vater hält das Seil"
"Ein Mann bereiste Armenien und durchquerte das Land auf der Suche nach seltenen Pflanzen und Blumen. Auf einem seiner Ausflüge bemerkte er in einer tiefen Felsenkluft eine Blume von solcher Schönheit und Seltenheit, dass er beschloss, ihrer habhaft zu werden, möge es kosten was es wolle.
Aber wie konnte er daran kommen? Die Felswände waren so steil, dass ein Hinabklettern ausgeschlossen war. Die einzige Möglichkeit bestand darin, jemand an einem Seil in den Felsspalt hinabzulassen. Aber wer wollte dafür sein Leben riskieren?
Nach einigem Suchen fand er einen Jungen und fragte ihn, ob er für eine beträchtliche Geldsumme bereit sei, sich da hinunterzuwagen, und die Blume zu pflücken.
Er wollte dem Jungen Mut machen und sagte: "Ich werde das Seil ganz fest halten."
Doch der Junge schüttelte den Kopf. "Ich würde es für alles Geld in der Welt nicht tun! Aber wenn mein Vater kommt und das Seil hält, dann werde ich es tun!"
Ihr Lieben,
diese Geschichte hat mich deshalb so berührt, weil ich das Vertrauen des Jungen zu seinem Vater so wunderbar finde. Jedem von Euch, der Kinder oder Enkelkinder hat, wünsche ich, dass diese ebenso viel Vertrauen zu ihm haben wie der Junge in unserer Geschichte.
Aber ein solches Vertrauen kommt nicht einfach angeflogen, das ist nicht plötzlich da, sondern das muss über viele Jahre aufgebaut werden. Ein Kind muss spüren, dass es sich auf seine Eltern verlassen kann, dass diese zu ihm stehen, auch wenn es einmal etwas getan hat, das nicht in Ordnung ist. Vertrauen wächst, wenn Eltern sich Zeit für ihre Kinder nehmen, mit ihnen etwas unternehmen, mit ihnen zusammen lachen und fröhlich sind und sie im Alltag stetig ermutigen.
Ich wünsche Euch heute einen mutigen, einen liebevollen und einen vertrauensvollen Tag.
Seid ganz lieb und herzlich mit einer Tonne Fröhlichkeit gegrüßt,
Euer Werner vom Weserstrand
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