3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Samstag, 6. November 2010

Zuhören können ist eine ganz wunderbare Gabe


"Rede auf jemandem ein und Du wirst gar nichts erreichen.
Führe mit jemandem ein Gespräch und Du wirst ihn zum Nachdenken bringen.
Höre jemandem einfach zu und Du wirst sein Herz öffnen und ihm wirklich helfen."
Alexander Rykow


Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch einige Gedanken von Michael Ende erzählen:

"  Eine ungewöhnliche Gabe"

Was die Kleine konnte wie kein anderer, das war: Zuhören.

Das ist doch nichts Besonderes, wird mancher sagen, zuhören kann doch jeder. 

Aber das ist ein Irrtum.
Wirklich zuhören können nur ganz wenige Menschen.

Und so wie Momo sichs aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.

Momo konnte so zuhören,  dass dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken kamen. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken brachte;  nein sie saß nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmerksamkeit und aller Anteilnahme.

Dabei schaute sie den anderen mit ihren großen, dunklen Augen an, und der Betreffende fühlte, wie in ihm auf einmal Gedanken auftauchten, von denen er nie geahnt hatte, daß sie in ihm steckten.
Sie konnte so zuhören, dass ratlose oder unentschlossene Leute auf einmal ganz genau wußten, was sie wollten.
Oder daß Schüchterne sich plötzlich frei und mutig fühlten.
Oder daß Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und froh wurden.


Und wenn jemand meinte, sein Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und er selbst nur einer unter Millionen, einer auf den es überhaupt nicht ankommt und der ebenso schnell ersetzt werden kann wie ein kaputter Topf - und er ging hin und erzählte alles das der kleinen Momo,  dann wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle Weise klar,
dass er sich gründlich irrte, dass es ihn, genauso wie er war, unter allen Menschen nur ein einziges Mal gab und dass er deshalb auf seine besondere Weise für die Welt wichtig war.

So konnte Momo zuhören!"


Ihr Lieben,

vor vielen Jahren, ich was damals noch Student in Göttingen, besuchte ich die Mutter eines guten Freundes, deren Mann gerade verstorben war. 

Ich hatte vor dem Besuch richtig Angst, etwas falsch zu machen. Dauernd schwirrten mir die verschiedensten Gedanken durch den Kopf: "Was soll ich zu der Frau nur sagen? Und wird das, was ich sage, auch das Richtige sein?


Und gelähmt von meiner Angst, etwas falsch zu machen, habe ich außer "Guten Tag", "Herzliches Beileid" und "Auf Wiedersehen" nichts gesagt.


Noch Jahre später hat die Mutter meines Freundes davon geschwärmt, wie sehr ihr mein Besuch gefallen hat, ich sei der Einzige gewesen, der ihr wirklich zugehört hätte, dem sie ihr Herz ausschütten konnte, während alle Anderen sie mit Worten überschüttet hätten.


Mein damaliges Zuhören war keine besondere Leistung, sondern nur aus der Angst geboren, aber es war für mich ein ganz einschneidendes Erlebnis, weil ich erkannte, wie wichtig das Zuhören ist.


Ihr Lieben,


ich wünsche jeden von Euch, dass er die Gelegenheit nutzt, seinen Lieben, seinen Kindern und Enkelkindern, seinen Freunden, Bekannten und Verwandten zuzuhören.
Wenn ihr das tut, werdet Ihr viele Menschen glücklich machen.


Ich wünsche Euch nun ein fröhliches Wochenende und grüße Euch mit einer ganzen Tonne voll Fröhlichkeit und Lachen.


Euer Euch umarmender Werner vom Weserstrand


                                                      

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